Politik - der Thread für politisch Interessierte (ab Dezember 2021)

[Schrecken der Nation]

Mittelschicht bis 250k
Alleinerziehende Mütter mit 3k netto
Sorry, dass ist bretto wie nutto für die Meisten fern jeder Realität.

[Noppenzar]

WAZ Artikel. Lohn, Unterhalt, Kindergeld.

[Schrecken der Nation]

Zitat von Noppenzar

WAZ Artikel. Lohn, Unterhalt, Kindergeld.

https://www.waz.de/politik/lohn-geha...234526065.html

Durchschnitt 51k
Median 44k

Wie soll da eine Mittelschicht mit 50k-250k existieren?

[mithardemb]

Wenn wir irgendwann mal die Mittelschicht bis 250.000 €/anno verdient, dann kostet die Brezel beim Bäcker 3€.

[Peter Igel]

NZ hat nicht mit Allem Unrecht.
Die von ihm vermeintlich willkürlich definierte " Mittelschicht" hat keinerlei Möglichkeiten, Steuervorteile zu nutzen.
Okay, man kann PKV- Beiträge voll absetzen, Kita Gebühren, demnächst auch Rentenbeiträge.
Einziges "Geschenk " ist die 0,5-%-Regel bei Firmenwagen.
Unterm Strich gehen minimum 40% ab.
Millionenverdiener haben ganz andere Möglichkeiten.

Diesbezüglich gibt's hier viele Blinde, die von der Farbe reden.

[Peter Igel]

Zitat von noppennorbert

..., glaube ich bei den hiesigen Selbstdarstellungen an den gleichen Effekt wie bei Diskussionen über den Durchschnittsverbrauch des eigenen Autos😉.

5 Liter!
Understatement.
Na gut, der Strom kommt hinzu.
Ich vergaß

[Noppenzar]

Zitat von mithardemb

Wenn wir irgendwann mal die Mittelschicht bis 250.000 */anno verdient, dann kostet die Brezel beim Bäcker 3*.

Hier wird nur ein von mir in den Raum geworfener Maximalwert definiert.

Ich stelle dazu mal eine einfache Frage:

Ein sehr gut gehender Handwerksbetrieb macht in etwa genau diese Summe. Ein privat betriebener Edeka oder Rewe mittlerer Größe auch..

Ist das für Euch Oberschicht?

Was sind dann im Vergleich "Mittelständler" aus dem Produktionsbereich mit Gewinnen (Einkommen) im 7stelligen Bereich?

Oder im Angestelltenbereich Bundesligaprofis oder topbezahlte Manager in Großkonzernen?

Ich habe das halt so definiert, dass man von seinem Geld Leben kann ohne sich zu extrem einschränken zu müssen (untere Mittelschicht), sich ein komfortables Leben gut leisten kann (mittlere Mittelschicht) oder sehr komfortabel leben kann aber auch nicht übertreiben darf, sonst bleibt auch nix übrig (obere Mitrelschicht).

Kurzum:

Stellst du dir mit 250k in München auf Pump freistehend für 1,5 Mio hin, nen Panamera und Cayenne auf Leasing vor die Tür, kaufst ohne Ende gute Markenklamotten und gehst noch jeden Mittag ins gehobene Restaurant, dazu noch drei Nobelurlaube im Jahr und dann noch Golfclub, dann ist die Kohle schneller weg als du gucken kannst.

Irgendein Spielerberater, ich meine es war Volker Struth, hat mal gesagt, dass die Agentur so arbeitet, dass der Sportler nach der Karriere 10 Mio auf der hohen Kante hat. Das ist für mich Oberschicht, das kannst du bei halbwegs klarem Verstand nicht mehr ausgeben. In die Regionen kommst du mit 250k brutto, selbst bei sparsamen Lebensstil und guter Geldanlage vielleicht nach 40 Jahren.

Die Preise beim Bäcker gehen übrigens schon in die beschriebene Richtung.

Schokocroissant 1,70, Rosinenschnecke 2 Euro usw.

[User 597698]

Hier wird nur ein von mir in den Raum geworfener Maximalwert definiert.

Das ist halt das Problem.

Dazu wird "Mittelschicht" auch unterschiedlich definiert.

Aber es gäbe offensichtlich schon Zahlen gemessen am Äquivalenzeinkommen (vgl. die Tabellen dort), wo man sich dem annähern könnte.

Ob man dann (lt. Tabelle) von "einkommensreich", "hohem Einkommen", "Unterschicht" oder "armutsgefährdet" redet (oder sich vergleichsweise einstuft), kann ja jeder selber nachlesen.

Lt. Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung liegt man im Bereich von 60-200% vom Median des Äquivalenzeinkommens (2020: 23.460 EUR netto pro Jahr) in der Mittelschicht.

[Peter Igel]

Vielleicht sollte man sich von diesen Begrifflichkeiten lösen.
"Ober-, Mittel-, Unterschicht"; da sind die Grenzen doch fließend.
Keineswegs jedoch kann man eine derart heterogene Masse, wie Noppenzar es tut, über einen Kamm scheren.

Richtig allerdings ist, dass man sich mit 250k nicht zur "Oberschicht" zählen sollte.
Wobei es sicherlich genügend Leute gibt, die das tun.
Ähnlich wie "Besserverdiener".
Das hat seinerzeit schon Westerwelle erkannt, dass man den Menschen suggerieren muss, dass sie dazu gehören

[cloud 9]

Zitat von Peter Igel

Vielleicht sollte man sich von diesen Begrifflichkeiten lösen.
"Ober-, Mittel-, Unterschicht"; da sind die Grenzen doch fließend.
Keineswegs jedoch kann man eine derart heterogene Masse, wie Noppenzar es tut, über einen Kamm scheren.

Richtig allerdings ist, dass man sich mit 250k nicht zur "Oberschicht" zählen sollte.
Wobei es sicherlich genügend Leute gibt, die das tun.
Ähnlich wie "Besserverdiener".
Das hat seinerzeit schon Westerwelle erkannt, dass man den Menschen suggerieren muss, dass sie dazu gehören

Ein Friedrich Merz (CDU) zählt sich selbst, auch nach jahrelanger Black-Rock-Tätigkeit, ja immer noch zur (gehobenen) Mittelschicht...

Wer eine Million Euro Vermögen hat, gehört zu den oberen 2,5 Prozent. Wer sogar eine Million im Jahr verdient, gehört zu den 19.000 Topverdienern in Deutschland. Merz hat also mehr als 99,95 Prozent aller deutschen Steuerzahler. Das ist nicht nur nicht mehr Mittelschicht. Das ist schon sehr gehobene Oberschicht.

Wie viel gibt er der Gesellschaft zurück?
Dass diese einen schlechten Ruf hat, liegt keineswegs am Neid der Massen, sondern am Wissen, dass Reichtum ja nicht von selbst entsteht, sondern immer auch bedeutet, dass das Geld woanders weggenommen wurde. Kein Wunder, dass Merz darauf pocht, trotz seiner Millionen nicht zu „denen“ zu gehören, sondern immer noch für die Werte seiner aus der Mittelschicht stammenden Eltern zu stehen. Also, wie er selbst betont, nicht nur Fleiß, Disziplin, Anstand, Respekt, sondern auch das Wissen, dass man der Gesellschaft etwas zurückgebe, wenn man es sich leisten kann.

Aber am Ende findet man sie doch: Wer eine Million Euro Vermögen hat, gehört zu den oberen 2,5 Prozent. Wer sogar eine Million im Jahr verdient, gehört zu den 19.000 Topverdienern in Deutschland. Merz hat also mehr als 99,95 Prozent aller deutschen Steuerzahler. Das ist nicht nur nicht mehr Mittelschicht. Das ist schon sehr gehobene Oberschicht.

Wie viel gibt er der Gesellschaft zurück?
Dass diese einen schlechten Ruf hat, liegt keineswegs am Neid der Massen, sondern am Wissen, dass Reichtum ja nicht von selbst entsteht, sondern immer auch bedeutet, dass das Geld woanders weggenommen wurde. Kein Wunder, dass Merz darauf pocht, trotz seiner Millionen nicht zu „denen“ zu gehören, sondern immer noch für die Werte seiner aus der Mittelschicht stammenden Eltern zu stehen. Also, wie er selbst betont, nicht nur Fleiß, Disziplin, Anstand, Respekt, sondern auch das Wissen, dass man der Gesellschaft etwas zurückgebe, wenn man es sich leisten kann.

Tatsächlich sollte man den CDU-Politiker an dieser selbst hochgelegten Latte messen. Also: Wie viel gibt er der Gesellschaft zurück? Wie viel Steuern hat er tatsächlich von seinem Brutto-Einkommen gezahlt – und nicht durch kluges Rumgetrickse abgeschrieben? Und vor allem: Wie viel Anstand hat man noch, wenn man als Aufsichtsrat bei einem Unternehmen wie Blackrock sein Geld verdient, das an den berüchtigten Cum-Ex-Geschäften beteiligt war, durch die dem Staat Milliarden an Steuereinnahmen verloren gingen?

Wenn Merz diese Fragen zufriedenstellend beantworten kann, verdient er nicht nur Millionen, sondern Respekt. Bis dahin aber bleibt er ein bedauernswerter Kerl, der nicht mal mit sich selbst im Reinen ist.

Ein taz-Artikel vom Nov. 2018. Nicht nur der Name Merz, auch der Name Scholz wird aktuell im Zusammenhang mit dem Cum-Ex-Skandal genannt - sollte natürlich nicht verschwiegen werden...
https://taz.de/Kommentar-Merz-und-di...icht/!5551601/