Politik - der Thread für politisch Interessierte (bis Dezember 2021)

[Lucius]

Zitat von Jaskula

Ich bin eher für die Kavallerie.

Das ist bei Dir echt ein "Problem". Du willst Deine Feindbilder (v.a. Reiche und Märkte) bekämpfen und ich suche nach einer Lösung.

Es kann doch nicht sein:

Der griechische Multimillionär hat seinen Staat ausgeplündert.
Die dadurch beim Staat entstandenen Schulden soll nun Deutschland (u.a.) zahlen.
Das vom Staat gestohlene Geld, darf der Millionär/Milliardär aber behalten.

So erhöht man das Eigenkapital in der Bilanz, also das Nettovermögens einer Gesellschaft und schiebt die Schulden auf die Nachbarn ab.

Bei Unternehmen nennt man das, "Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren".
Funktioniert bei Staaten und Privatvermögen fast noch besser.

[Jaskula]

Zitat von Lucius

ich suche nach einer Lösung.

...

Es kann doch nicht sein:

Der griechische Multimillionär hat seinen Staat ausgeplündert.
Die dadurch beim Staat entstandenen Schulden soll nun Deutschland (u.a.) zahlen.
Das vom Staat gestohlene Geld, darf der Millionär/Milliardär aber behalten.

...

Bei Unternehmen nennt man das, "Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren".

Irgendwie passt das nicht so ganz zusammen, was Du schreibst.

Du prangerst an, dass nicht genug Steuern bezahlt wurden, deshalb der Staat verschuldet ist, Du nicht in Ordnung findest, dass die Reichen ihr Geld behalten dürfen und findest das System, die Gewinne zu privatisieren und die Verluste zu sozialisieren nicht gut - so weit so gut. Das ist eine typisch linke Sichtweise.
Wie aber passt das damit zusammen, dass Du für die Parteien Partei ergreifst, die genau diese Positionen absolut nicht vertreten ?
Oder gilt das nur für den reichen Griechen, nicht aber für den reichen Deutschen ?

[Lucius]

Zitat von Jaskula

Oder gilt das nur für den reichen Griechen, nicht aber für den reichen Deutschen ?

Selbstverständlich würde ich, für den Notfall, auch in Deutschland Zwangsanleihen befürworten, wenn der Staat sich nicht mehr akzeptabel an den Märkten finanzieren kann. Deshalb sollte es eine europaweite Regelung geben, die jeder Staat bei Bedarf anwenden kann, bzw. unter bestimmten Bedingungen muss.

Zitat von Jaskula

Wie aber passt das damit zusammen, dass Du für die Parteien Partei ergreifst, die genau diese Positionen absolut nicht vertreten ?

Ich ergreife für niemanden Partei. Ich suche nur die jeweils beste Lösung.

[Fozzi]

Zitat von Jaskula

...
Oder gilt das nur für den reichen Griechen, nicht aber für den reichen Deutschen ?

Wie nennst Du denn in diesem Zusammenhang den gemeinsamen Topf?

[Abwehrtitan]

Zitat von Lucius

Das ist bei Dir echt ein "Problem". Du willst Deine Feindbilder (v.a. Reiche und Märkte) bekämpfen und ich suche nach einer Lösung.

Biete doch mal eine an, eine Lösung, siehst Du wirklich eine ?

[Abwehrtitan]

Zitat von Jaskula

Es wird Dich erstaunen, aber ich gebe Dir auch da vollkommen Recht.
In vielen Punkten beschränken wir uns unnötig selbst aufgrund unserer Vergangenheit, während andere Staaten ihre dunklen Kapitel einfach geschlossen haben.

Mal richtig auf den Tisch hauen, gerade wenn wieder einmal Forderungen an uns gestellt werden, würde ich mir auch wünschen. Dann aber an der richtigen Stelle.

Um das klarzustellen, ich hab nie gegen den kleinen Ziegenhirten gewettert, obwohl auch das Volk dort (wie hier) eine gewisse Mitschuld sich zuweisen lassen muss. Ich verurteile gnadenlos das Kapital, und das sind max. 10.000 Irre auf diesem Planeten. Alle anderen meinen nur dazuzugehören und sind ebensolche Wichte wie wir alle. Nach wie vor, wer denn meint weil er "sechststellig" verdient zum Kapital zu gehören der ist einfach nicht zu retten, er ist nur banaler Knecht des Kapitals, willfähriger Helfer und Helfershelfer, sonst gar nichts.

Egal, hat schon immer so funktioniert, erstaunlich wie sich die Helfershelfer gegenseitig kontrollieren und kleinhalten, nein ... nicht erstaunlich, nur blöd.

[jimih1981]

@Lucius

Libertäre hab eine ganz klare Überzeugung: "Ihr Körper ist ihr Eigentum und der von niemand anderen." Entweder ist mein Körper mein Eigentum oder der eines anderen. Also was gegen die Überzeugung verstößt ist ansich für den Libertären nicht akzeptabel und dies Überzeugung z. B. ist nicht argumentativ widerlegbar. Denn es gibt nur zwei Möglichkeiten in dieser Frage. Allein davon lassen sich schon viele Positionen ableiten. Z. B. die Früchte meiner Arbeit gehören mir wer mir davon gegen meinen Willen wegnimmt, begeht nichts anderes als Diebstahl.

Zur Wirtschaft, die Österreichische Schule ist bei weitem logischer und richtet sich nach dem menschlichen Handeln und beruht auf Logik und nicht auf Computermodellen. Außerdem habe die Ökonomen dieser Schule schon lange vor der Finanz und Wirtschaftskrise das Desaster vorhergesehen und Lösungen für eine Verbesserung der Situation erdacht, die Lösung die unsere Mainstreamökonomen haben sind mehr Schulden und mehr Geld drucken, das ist wirklich sehr sinnvoll, vorallem für die kommenden Generationen, die das alles bezahlen müssen.

[Lucius]

Zitat von Abwehrtitan

Biete doch mal eine an, eine Lösung, siehst Du wirklich eine ?

mh, worüber diskutieren wir, also speziell ich und Jaskula, den ganzen Tag lang?

Nacki hat einen Artikel verlinkt, dass in Italien und Spanien, die Vermögen des Volkes im Verhältnis zum BIP, doppelt so hoch sind, wie in Deutschland (in Griechenland ist es nicht viel anders).

Deshalb müssen die Vermögen der eigenen Bürger eines Staates, für selbigen bürgen. Dies funktioniert wohl am besten durch Zwangsanleihen, in Staaten die sich nicht mehr akzeptabel am Markt finanzieren können.

Es bürgen also, die Bürger des eigenen Volkes und nicht die Bürger anderer Staaten für die eigenen Schulden.

Details habe ich auf den letzten Seiten ausgeführt.

[Peter Igel]

Zitat von Abwehrtitan

wer denn meint weil er "sechststellig" verdient zum Kapital zu gehören

kenn hier niemanden, der 6-stellig verdient
Kennst Du einen?

Nee, wir müssen versuchen, denjenigen, die nur halb so viel verdienen (also 3-stellig, meine alte Rechenschwäche), einzureden, dass sie zu den "Besserverdienenden" gehören.
Dann wählen sie auch die richtige Partei!

außerdem, "Kapital"
was'n das für'n Begriff, in diesem Zusammenhang???
"Driftest du ab", nach links?
Also, nach meinem Sprachgefühl definiert sich "Kapital" übers Vermögen, nicht übers Einkommen.
(wobei das eine sich aus dem anderen ergeben kann, aber nicht muss....)

Charly Marx gehört der Vergangenheit an!

[Obachecka]

@ Lucius:

"Zwangsanleihen" sind übrigens auch lustig.
Klingt mal so, als würde man nun endlich die Reichen zur Kasse bitten.

Dass das allerdings nichts anderes als eine (mehr oder weniger) sicher verzinste Möglichkeit für die mittelgroßen Kapitaleigentümer ist, ihr Geld so auch noch gewinnbringend zwischenzuparken, wird dabei verschwiegen.
Von einer sinnvollen und fairen Besteuerung, wie es doch am logischsten wäre, ist dieser Vorstoß leider meilenweit entfernt...