Quo vadis Tischtennis?

[Bernie Bär]

Danke, Christian.

Die "kleinen" Funktionäre haben auch gar keine Möglichkeit mehr sich gegen Regeländerungen zu wehren, da sie meistens von "ganz oben" kommen (DTTB, ITTF).

Die meisten Regeländerungen waren aber fast immer nur zum Vorteil für die Vereine. Wenn ich an Festspielen (4x) oder demnächst Reserveregel (5x) denke. Zum Mitwirken an einem Meisterschaftsspiel reicht die Anwesenheit bei der Bergrüßung in Straßenkleidung. Die Liste lässt sich beliebig erweitern.

Gruß
Bernd

[Matousek]

Zitat von DeViL

[...] Ein Samba hat (auch ich bin schon etwas älter ) damals in der Werbung 9,99 DM (falls es einer nicht kennt, das ist die Währung vor dem Euro), ein Butterly Holz hat damals 39,99 DM gekostet [...]

Diese D-Mark Beträge wirst Du heute auch nicht mehr bezahlen, wenn es den Euro n. n. geben würde. Vor der Umstellung auf € hat ein z.B. ein Sriver auch schon an die DM 57,90 gekostet. Du glaubst doch nicht ernsthaft, das sich die Preis in DM Währung nicht auf den Stand von heute, 1:2, eingependelt hätten.

[Gul Ocram]

Bei uns in Bönen spielen die Anfänger mit neuen guten normalen Hölzern für 25-30 Euro. Zusätzlich gibt's ausgediente gebrauchte Beläge, die für die Anfänger noch top sind. So kann jeder Anfänger von Anfang an für kleines Geld mit Topmaterial spielen.

[Heinzi the Oberboss]

Zitat von DeViL

Wie soll das z.B. manchmal mit den Umkleiden funktionieren, wenn es sich um eine kleine Halle handelt?

Normalerweise gibt es auch in einer kleinen Halle zwei Umkleiden. Die meisten Tischtennishallen sind doch Hallen von irgendwelchen Schulen und da gibt es natürlich eine Mädchen- und Jungenumkleide.

Wenn es irgendwo nur eine Umkleide gibt, hat man dieselbe Problematik doch genauso wenn Damen und Herren parallel spielen oder da normales Vereinstraining ist.

Zitat von DeViL

Wie soll bitte eine Frau mit z.B. 1700 Punkten gegen einen Mann mit 1700 Punkten gewinnen? In den meisten Fällen hat sie keine Chance. Die Damen, welche untereinander spielen, behalten ihre Punkte und haben dann mehr Punkte als die "Männer"-Frauen, obwohl sie nicht besser sind!

1700 Punkte sind 1700 Punkte. Ob man die jetzt als Frau oder als Mann hat ist doch unerheblich. Auf mytischtennis gab's sogar mal so nen Bericht von einem Freundschaftsspiel wo man das getestet hat.

Als die Jugend Bezirksligen im WTTV für Mädchen freigegeben wurden, konnten die vorher nur bei den Damen spielenden Mädchen auch ganz normal mit nach Punkten gleichstarken Jungs mithalten.

1700 Punkte ist halt Herren Landesliga gegen Damen Regionalliga. Ist ja nicht so als würde man eine Spielerin der Damen Bezirksklasse in die Herren Bezirksklasse stecken.

[Bernie Bär]

Zitat von Heinzi the Oberboss

Wenn es irgendwo nur eine Umkleide gibt, hat man dieselbe Problematik doch genauso wenn Damen und Herren parallel spielen oder da normales Vereinstraining ist.

Wir spielen mit einer Frau in unserer Mannschaft.
Es gibt bei uns im Kreis (MG) einige wenige Hallen mit 2 Umkleiden, aber nur 1 Dusche.
Wir haben das Problem dann so gelöst: Wir haben die Frau vorher duschen lassen und haben in der Zeit mit unserem Gastgeber ein Fläschchen geleert.
Es gab also nie unlösbare Probleme.

[chokdee]

Und zum Thema Spielstärke der Frauen. Das kann ich auch nicht bestätigen, dass da grosse Unterschiede sind.
1. Beispiel: Frau hat ca. 1650 Punkte und ich ungefähr gleich. Das Spiel ist immer sehr ausgeglichen
2. Beispiel: Frau hat ca. 1950 Punkte (2. Liga) und gegen VL oben auch immer sehr ausgeglichen

[jimih1981]

Wenn Frauen nur bei den Frauen spielen ist da schon ein Unterschied. Wenn Frauen bei den Männern spielen nicht. Hängt eiinfach damit zusammen dass wenn es keine Durchmischung gibt der TTR natürlich anders ist. Das ist wie jemand der keine Turniere spielt dessen Wert ist überregional gesehn auch kaum aussagekräftig, weil er eher ungenau ist. Turnierspieler haben einen deutlich realistischeren Wert außer sie machen so nen Unsinn wie 3 Turniere an einem Tag beim Bavarian TT Race obwohl sie es nicht durchhalten.

[User 765]

Der Vergleich zwischen den Verbänden funktioniert genauso gut oder schlecht wie der zwischen Männer und Frauen. Jeder Spieler, der aus einem anderen Verband zu uns wechselt, ist entweder total über- oder unterbewertet. Dass das System Vergleiche in ganz Deutschland möglich macht ist ein Hirngespinst.

Die Damen Bundesliga spielt übrigens nicht mit 7 Teams sondern nur mit maximal 6.

[chokdee]

@ jimih1981

Und noch ein Beispiel, dass das schon ganz gut passt mit den Frauen TTR Werten
Miriam Jongen (mytischtennis.de/community/events?personId=238569)

[Bochum light]

Zitat von Frank Schmidt

Die Damen Bundesliga spielt übrigens nicht mit 7 Teams sondern nur mit maximal 6.

Bist du dir sicher, dass die Damen Bundesliga nur mit maximal 6 Mannschaften spielen wird?

Rückzüge: TTV Hövelhof und TUSEM Essen.
Freiwilliger Abstieg in 2. Bundesliga: LTTV Leutzscher Füchse 1990.
Aufstiegsverzicht: TSV Schwabhausen.

Ich dachte, dass zu den Mannschaften ttc berlin eastside, SV DJK Kolbermoor, TTG Bingen/Münster-Sarmsheim, SV Böblingen, TuS Bad Driburg und TV Busenbach, auch noch der TTK Anröchte dazu kommt. Das wären 7 Mannschaften.

Zum Thema selber, sehe ich es so, dass es um den Tischtennis Sport in Europa wirklich nicht gut bestellt ist. In Asien boomt Tischtennis immer mehr und in Europa geht Tischtennis immer weiter vor die Hunde.

Gründe sind vielfältig. Zu viele Regeländerungen, vor allem auch im Materialbereich haben bestimmt viele Spieler zermürbt, aber das alleine ist es nicht. Neben gesellschaftlichen Problemen, Imageproblemen und falscher Strategien der Verantwortlichen z.B. bei der TTBL, sehe ich die größten Probleme darin, dass es immer schwieriger wird, ehrenamtliche Helfer auf Vereins-, Kreis- oder Bezirksebene zu finden, fehlende Sponsorengelder damit Vereine Trainer beschäftigen können.

Leider gibt es auch zu wenig gute Trainer in Deutschland und die wirklich guten Trainer sind oder waren viele Jahre im Ausland tätig, zum Beispiel Richard Prause (WSA, Österreich), Matthias Landfried (Kroatien) und Dirk Wagner (WSA, Österreich). Immerhin sind Prause und Wagner nach der WSA-Pleite wieder zurück nach Deutschland.

Aber selbst wenn wir ein halbes Dutzend Toptrainer in Deutschland hätten und 1-2 Dutzend gute Verbandstrainer, dann reicht das bei weitem nicht aus, dass damit die Abwärtsspirale aufgehalten wird, denn die Probleme beginnen an der Basis und nachdem es bei den Vereinen an der Basis immer weniger Funktionäre gibt, denen wichtig ist, dass in ihrem Verein die Nachwuchsarbeit boomt, bricht das ganze System unten weg. Das merken viele noch nicht so sehr, so lange Timo Boll und Dimitrij Ovtcharov durch ihre Leistungen von den Probleme ablenken.

Wenn die Tischtennis WM in Düsseldorf keine Trendwende bewirkt, sehe ich sehr schwarz für den Tischtennis Sport in Deutschland.