Bücher

[stefan.s]

Zitat von tarantino

Rousseau's "Diskurs über die Ungleichheit" hat mich sehr gefesselt und auch beeinflusst...Sehr lesenswert, wenn man unserer materialistischen Gesellschaft mal den Spiegel vorhalten möchte...

Ein Sonnenschein im trüben Telefonbuchfred.

Nur ein - wirklich liebgemeinter - Rat. Lies den guten Rousseau im Kontext seiner Zeit. Auch wenn du mal den Emile liest oder die Bekenntnisse, der Zusammenhang ist wichtig. Gleichwohl brilliant, der Kerl.

Nur der Spruch: 'der Mensch ist von Natur auf gut' ist derartig pervers fehlinterpretiert worden, dass sich näheres Nachlesen lohnt, echt.

Noch'n Tip: Montaigne: Essays (ohne die ist Rouseau eigentlich nicht zu verstehen)

Und noch früher: Erasmus von Rotterdam: 'das Lob der Torheit' (eines der brilliantesten Werke 'ever', geschrieben in einer Zeit, in der das einem Skandal gleichkam, und immer noch von höchster Relevanz)

[bibu09]

Puh, das ist aber harter Stoff.

Ich lese gerade "Aquila" von Thomas Gifford.

Kurzweiliges Buch, dass ich auf dem Trödelmarkt erstanden habe (Können ja nicht immer nur Sachen für das Baby kaufen).

[Abwehrtitan]

Zitat von stefan.s

Nur ein - wirklich liebgemeinter - Rat. Lies den guten Rousseau im Kontext seiner Zeit.

Das ist nun aber nicht so einfach, wir sind relativ "blind" gegenüber den Vorvätern und ihrer Zeit, unser Wissen stützt sich auf wiederum andere Lektüre, die eben die jeweiligen Epochen beschreiben. Die eigene Erfahrung, das eigene Erleben aber machts aus. Von daher ist ein Umlegen auf heutige Zeitumstände sehr, sehr schwer und ein Lernen aus der Geschichte beinahe unmöglich, was nicht heißen soll, man solle die Einsichten und Weisheiten der durchaus schlauen Burschen aus der Vergangeheit ignorieren, das wäre nun auch der falsche Ansatz. Aber der Kontext ist eben "wackelig".

Wir können nur aus den groben Rahmenbedingungen Rückschlüsse ziehen, ohne eigenes "Gefühl", birgt das in sich immer die Gefahr von Fehlinterpretation.

Ich habe schon Schwierigkeiten, mich exakt an die 60/70 er -Jahre "zurückzuerinnern", obwohl ich diese erlebt habe. Wie soll ich die Caesaren verstehen ? Oder eben einen Rousseau, seine Zeitumstände sind für mich nur "schätzbar".

[DirkEausM]

Zitat von Abwehrtitan

Ich habe schon Schwierigkeiten, mich exakt an die 60/70 er -Jahre "zurückzuerinnern", obwohl ich diese erlebt habe.

Echt? Mondlandung, Woodstock, Ali vs. Foreman... als wenn es gestern gewesen wäre...

Ich lese gerne TT-News

[tarantino]

also, um hier mal in die Diskussion einzusteigen. Ich kann nicht erkennen, was an einer der zentralen Aussagen des Diskurses:

"Der erste, der ein Stück Land eingezäunt hatte und es sich einfallen ließ zu sagen: dies ist mein und der Leute fand, die einfältig genug waren, ihm zu glauben, war der wahre Gründer der bürgerlichen Gesellschaft. Wie viele Verbrechen, Kriege, Morde, wie viel Not und Elend und wie viele Schrecken hätte derjenige dem Menschengeschlecht erspart, der die Pfähle herausgerissen oder den Graben zugeschüttet und seinen Mitmenschen zugerufen hätte: ,Hütet euch, auf diesen Betrüger zu hören; ihr seid verloren, wenn ihr vergeßt, daß die Früchte allen gehören und die Erde niemandem."

nur aus der Zeit heraus, in der diese Aussage entstanden ist, interpretierbar sein sollte. Den besonderen Reiz des Diskurses macht für mich gerade die ZeitLOSIGKEIT des Werkes aus. Rousseau entwickelt so herrlich wundervoll wie auch banal, wie aus Besitztum soziale und politische Ungleichheit erwachsen, wie die Menschen, im Urzustand gleichgültig den anderen gegenüber, beginnen, sich miteinander zu vergleichen und nach immer mehr zu lechzen (NEID!).

Rousseaus Diskurs war nie aktueller als jetzt, in einer Welt, in der der 2. Platz ein Looserplatz ist, in der die Reichen reicher und die armen ärmer werden.

Messerscharf und zeitlos, das ist der "Diskus über die Ungleichheit"

[Tony_Iommi]

Zweiter Anlauf....

Emile Zola - Die Schnapsbude

[stefan.s]

Zitat von tarantino

also, um hier mal in die Diskussion einzusteigen. Ich kann nicht erkennen, was an einer der zentralen Aussagen des Diskurses:

"Der erste, der ein Stück Land eingezäunt hatte und es sich einfallen ließ zu sagen: dies ist mein und der Leute fand, die einfältig genug waren, ihm zu glauben, war der wahre Gründer der bürgerlichen Gesellschaft. Wie viele Verbrechen, Kriege, Morde, wie viel Not und Elend und wie viele Schrecken hätte derjenige dem Menschengeschlecht erspart, der die Pfähle herausgerissen oder den Graben zugeschüttet und seinen Mitmenschen zugerufen hätte: ,Hütet euch, auf diesen Betrüger zu hören; ihr seid verloren, wenn ihr vergeßt, daß die Früchte allen gehören und die Erde niemandem."

nur aus der Zeit heraus, in der diese Aussage entstanden ist, interpretierbar sein sollte. Den besonderen Reiz des Diskurses macht für mich gerade die ZeitLOSIGKEIT des Werkes aus. Rousseau entwickelt so herrlich wundervoll wie auch banal, wie aus Besitztum soziale und politische Ungleichheit erwachsen, wie die Menschen, im Urzustand gleichgültig den anderen gegenüber, beginnen, sich miteinander zu vergleichen und nach immer mehr zu lechzen (NEID!).

Rousseaus Diskurs war nie aktueller als jetzt, in einer Welt, in der der 2. Platz ein Looserplatz ist, in der die Reichen reicher und die armen ärmer werden.

Messerscharf und zeitlos, das ist der "Diskus über die Ungleichheit"

Nur -und das wollte ich sagen - wollte der Herr Rousseau nicht den 'Urzustand'...

[KÖNIGSBLAU04]

Zitat von Tony_Iommi

Zweiter Anlauf....

Emile Zola - Die Schnapsbude

Émile Zola - Nana

[Obachecka]

Ich weiß nun schon, was ich fürs Abi lesen darf :

Kleist : - Mutterliebe
- Anekdote aus dem letzten preußischen Kriege
- Das Erdbeben in Chili
- Die Marquise von O.
- Brief an Ulrike von Kleist
- Brief an Wilhelmine von Zenge

Toll.....

[stefan.s]

Zitat von Obachecka

Ich weiß nun schon, was ich fürs Abi lesen darf :

Kleist : - Mutterliebe
- Anekdote aus dem letzten preußischen Kriege
- Das Erdbeben in Chili
- Die Marquise von O.
- Brief an Ulrike von Kleist
- Brief an Wilhelmine von Zenge

Toll.....

Schadet nix, ganz und gar nicht...