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allgemeines Tischtennis-Forum Dies ist unser Hauptforum. Hier geht es um Tischtennis allgemein und hier gehört alles rein, was nicht in die Fachforen oder sonstigen Foren passt. |
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#181
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AW: Tischtennis tötet sich selbst - Probleme im Tischtennis
Ich wollte damit sagen, dass es recht aussichtslos ist Laien für den Sport zu interessieren, wenn es die eigentlichen Anhänger der Sportart schon nicht tun.
Wenn sich ein TT Spieler für den Spitzensport interessiert, dann färbt das mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit auf Eltern, Ehepartner, Kinder, Verwandte, Freunde oder sonstige Bekannte ab. Das entfällt beim TT weitestgehend. |
#182
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AW: Tischtennis tötet sich selbst - Probleme im Tischtennis
Vor sechs Jahren kam ich auch als "Fremder" in einen Verein, und nun: bin ich Abteilungsleiter!
Unsere aktuelle Marschroute (70 Mitglieder): - Eine 12köpfige Nachwuchsgruppe als Ergebnis einer Kooperation mit der Schule ("Arbeitsgemeinschaft"), ein Wettkampfteam, die 17jährigen in der Kreisklasse integriert - Aktive (6 Teams) und Freizeitspieler nutzen die Trainingszeiten gemeinsam. So bekommen die Hobbyspieler auch ein bissschen Schliff, und man nimmt sich selbst auch mal ein Stück zurück. Außerdem fördert es den Zusammenhalt. - Gemeinsame Aktivitäten in der Abteilung und im Gesamtverein (vier Abteilungen) schmieden auch zusammen: Bowling, Radtour, "Vereinsolympiade", Vereinsmeisterschaften in mehreren Klassen, Spaßdoppelturniere (Starke und vermeintlich Schwache zusammengelost) mit sensationellen Beteiligungszahlen z. B. - eine stets aktuelle und gepflegte Homepage - Kurzberichte in der Regionalzeitung und Filmberichte im lokalen TV-Sender - und täglich dran arbeiten ... Die Altersklasse 18-30 ist bei uns auch erschreckend dünn besetzt. Doch Kleinstadt ohne üppige Zukunftschancen für die Jugend bedeutet oft Wegzug wegen Studium, Ausbildung, etc. Und auch wir haben mit nachlassendem Interesse bei Jugendlichen zu kämpfen Es macht oft Spaß, manchmal könnte man aber auch laut "Schei.e!" brüllen. Dennoch: Es lohnt sich (meine bescheidene Meinung)!
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Nur noch ein Klick: www.tischtennis-lokguben.de |
#183
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AW: Tischtennis tötet sich selbst - Probleme im Tischtennis
Hallo, ein grosses Problem sehe ich darin, dass die allermeissten TT nur von Steinplatten in Parks oder vom Schulhof kennen, diese sind sehr langsam und die Kaufhausschläger für 12 Euro tun ein übriges. Da kann kann man sich wohl kaum vorstellen dass es sonst rein sehr schneller spinreicher Sport und und kein "Pin-Pong". Es wäre sehr gut wenn es anstatt der ganzen öffentlichen Steinplatten ausserhalb der Vereine mehr "Indoor"-Tische aus Holz / am besten 22mm oder stärker mit vernünftigem Platz gäbe. Dann könnten auch Vereinsspieler öfter man Nichtvereinsspielern was von ihrer "Kunst" zeigen was auf Steintischen draussen alleine wegen dem Schaden den die teuren Beläge daran nehmen nicht geht.
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#184
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AW: Tischtennis tötet sich selbst - Probleme im Tischtennis
Ohne jetzt den kompletten Thread durchgelesen zu haben.
Problem 1: Mitglieder gewinnen. Durch ein riesiges Angebot an Sport- und Freizeitmöglichkeiten verteilen sich die Kinder und Jugendliche natürlich entsprechend und für die einzelnen Sportarten bleibt nicht mehr so viel übrig. Speziell für die Sportarten, die nicht in aller Munde sind. Der DTTB unterstützt bei der Mitgliedergewinnung. Hier ein Link zu den verschiedenen Maßnahmen: http://www.tischtennis.de/vereinsser...edergewinnung/. Wer hat das bereits in Anspruch genommen? Problem 2: Mitglieder halten. Tischtennis steht wie gesagt in Konkurrenz zu anderen Sportarten. Dementsprechend muss das Training gut organisiert und abwechslungsreich sein. Am Besten durch einen engagierten, ausgebildeten Trainer mit 1 oder 2 Helfern. Im Verkauf sagt man: Kunden Gewinnen ist 7 Mal so teuer, wie einen Kunden zu halten. Das Schlimmste ist also, Mitglieder zu verlieren, weil das Training langweilig ist. Dadurch muss die Attraktivität auch durch Aktionen ausserhalb des Tischtennis- Trainings aufrechterhalten werden. Gut, wenn man in einem Hauptverein eingegliedert ist, der eine abteilungsübergreifende Jugendarbeit hat. Ansonsten wären aber auch Tagesausflüge zum nächsten TTBL- Verein oder ein Trainingslager (evtl. auch in der eigenen Halle) möglich. Problem 3: Aus Kindern werden Erwachsene Wenn der Verein eine hervorragende Jugendarbeit leistet und die Kinder und Jugendlichen sich im Training und mit den diversen anderen Aktionen wohlfühlen, sind die Voraussetzungen gut, dass sie im Verein bleiben. Es sei denn, sie verlassen wegen Studium, Ausbildung, etc. den Ort. Allerdings gibt es einen ganz brutalen Bruch zwischen Jugend- und Erwachsenentraining. Während im Jugendtraining die Post abging, läuft das Erwachsenentraining unterm Strich so ab: Vorhand einkontern, Rückhand einkontern, Sätze spielen, mit jemand Anderem Sätze spielen, zum Schluss noch ein Doppel spielen, weil man da nicht so viel laufen muss. Zudem ist es äusserst selten, dass sich Jugendliche auch mal trauen, einen Erwachsenen zu fragen, ob er mit ihnen spielen will. Und von den Erwachsenen kommt da freiwillig auch meistens nichts. Lieber wollen die mit ihren Mannschaftskollegen ein paar Sätze spielen. Die Lösung wäre hier, auch im Erwachsenenbereich ein organisiertes Training anzubieten. Auf freiwilliger Basis. Die Jungen werden es dankbar aufgreifen, die Erwachsenen teilweise interessiert sein. Es bilden sich heterogene Gruppen, die zusammenwachsen und gemeinsam Spaß haben und Fortschritte machen. Problem 4: Zeit und Geld Trainer kosten Geld. Erwachsenentrainer sowieso, weil das ja dann jemand sein muss, der ggf. drauf verzichtet, mitspielen zu können. Also ein Externer. Das würde bedeuten, über Mitgliedsbeiträge oder die Durchführung von Veranstaltungen Geld in die Kasse zu schwemmen. Wenn da jeder 5-10 EUR mehr im Monat zahlen muss (je nach Mitgliederzahl), ist das für Einzelne vielleicht ein Ärgernis und ein Grund zu wechseln. Viel Schlimmer ist aber das Zeitproblem. Es gibt mittlerweile immer weniger bereitwillige Helfer, die bei diesen ganzen Aktionen mitziehen. Veranstaltungen wie Bezirksmeisterschaften oder Ähnliches benötigen viele Helfer. Für Wochenendaktionen mit Jugendlichen muss man auf die freie Zeit mit der eigenen Familie verzichten. Zum Glück gibt es in unserem Sport auch viele Rentner, die theoretisch die Zeit hätten, aber auch da gibt es Wenige, die sich dann noch mit Jugendlichen abgeben wollen. Unter´m Strich befindet sich Tischtennis im Wettbewerb mit anderen Sportarten. Nur durch das nachhaltige Engagement in den Vereinen kann die Anzahl der Tischtennisspieler erhöht werden. Sowas wie Regeländerungen, Materialänderungen, usw. sind unwichtige Randerscheinungen, mit denen sich vor Allem die Jugendlichen schnell arrangieren. Wir Erwachsene sind da etwas unflexibler, werden aber dennoch den Schläger nicht zur Seite legen. Die größte Gefahr des Mitgliederverlustes ist der Sprung zwischen Jugend- und Erwachsenensport. Fragen in die Runde: 1. Wer nutzt die Unterstützung des DTTB bei der Mitgliedergewinnung? (diese Frage hatte ich relativ am Anfang des Threads mal gestellt, blieb aber unbeantwortet) 2. Wer bietet organisiertes Erwachsenentraining für Leistungsklassen Kreis- und Bezirksklasse an? Ich meine nicht die Vereine, die Mannschaften in den ersten 5-6 Ligen haben und nur für die eine Leistungsgruppe unterhalten, sondern wirklich Training für die Basis? Grüße, crycorner |
#185
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AW: Tischtennis tötet sich selbst - Probleme im Tischtennis
sehr gut analysiert
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Große Leuchten (Sonnen) brennen schnell und sehr hell, aber meist nicht sehr lange (ein paar mio Jahre). Zum Glück bin ich nur ein kleines Licht |
#186
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AW: Tischtennis tötet sich selbst - Probleme im Tischtennis
Wir haben das gemacht. Der Erfolg war phänomenal.Aber als die Teilnehmer dann aufgefordert wurden dem Verein beizutreten halbierte sich die Anzahl dieser Hobbyspieler. Die Frage nach der Teilnahme in einer Mannschaft der 3.Kreisliga brachte eine weitere Reduzierung von 50%. Als dann gefragt wurde ob diese wervollen Hobbyspieler 1 x im Jahr die Jugend zum Auswärtsspiel fahren würden reduzierte sich die Anzahl dieser äußerst wertvollen Vereinsschmarotzer noch einmal.Das Ganze war ein irrer Erfolg (aber nicht ganz wahr)
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#187
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AW: Tischtennis tötet sich selbst - Probleme im Tischtennis
Zitat:
Warum allerdings Spieler den Verein verlassen, wenn sie gefragt werden, ob sie in der 3. Kreisliga starten wollen, verstehe ich nicht. Wurde da Druck aufgebaut? Waren das Hobbyspieler, die halt einfach kein Interesse an Rundenspielen hatten? Wir haben auch Hobbyspieler und lassen die mit sowas komplett in Ruhe. Wenn jemand von sich aus will, dann immer gerne. Dann kann man den einplanen. Und warum sollten die Hobbyspieler Vereinspflichten übernehmen? Die wollen 1x die Woche Tischtennis spielen und das war´s. Dafür zahlen die einen Mitgliedsbeitrag. Geld gegen Trainingsmöglichkeit, fertig. Wir nehmen da die Eltern in die Pflicht und schauen, dass wir Aktive abstellen können, sofern sich jemand findet. Das Problem ist häufig dieser Vorwurf des "Vereinsschmarotzers". Grundsätzlich muss man akzeptieren, dass die Mitglieder nur eine Verpflichtung gegenüber dem Verein haben, nämlich den, ihren Mitgliedsbeitrag zu zahlen. Bei Aktiven kann man schon mal Hilfe einfordern, wenn es z.B. um die Durchführung einer Bezirksrangliste oder Ähnlichem ist. Aber nicht bei Hobbyspielern. Manchmal ist das Problem ja auch, dass es einen sehr engagierten Abteilungsleiter gibt, der alles Mögliche umsetzen will, der dann aber daran scheitert und frustriert wird, weil seine Leute nicht mitziehen. Wir haben die letzten Jahre jedes Jahr eine Südbadische Jugendrangliste durchgeführt und dafür dann auch immer Schiedsrichter abgestellt. Kommende Saison lassen wir das sein, weil es einfach zu schwierig ist, genügend Leute zu finden, die dazu bereit sind, ihren Sonntag für so eine Veranstaltung zu opfern. Und wir sind kein kleiner Verein. |
#188
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AW: Tischtennis tötet sich selbst - Probleme im Tischtennis
Dem kann man nur beipflichten. Die Leute wollen nicht für eine Punktspielteilnahme oder sonstige Vereinsarbeiten überredet werden.
Ich habe vor zwei Jahren meinen Neffen zu einer Veranstaltung einer anderen Sportart gefahren. Sofort wurde ich gefragt, ob ich bei einer Veranstaltung mithelfen könnte. Notgedrungen sagte ich zu. Ich habe mich dann nach der Veranstaltung nie wieder bei denen sehen lassen.
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Moral ist immer auch eine Kostenfrage. Geändert von Rudi Endres (20.08.2014 um 11:01 Uhr) |
#189
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AW: Tischtennis tötet sich selbst - Probleme im Tischtennis
Ja super analysiert und das ist ernst gemeint.
Ähnliches hab ich ja auch schonmal geschrieben. Aber Lösungen für Fälle wo eben "Killer"Probleme sind, gibt es keine. ZB was willste machen, wenn du keine Leute findest die entsprechende Fähigkeiten und Zeit haben um die nötige Arbeit zu machen??? Und auch kein Geld da ist bzw die Mitglieder nicht bereit sind dafür statt 7 Euro im Monat nun 15 zu zahlen und bei der Versammlung dagegen stimmen? Die Hallenzeiten und Größen begrenzt sind und auch keine Verbesserung möglich. Wenn du froh bist das du für 2 Herren und eine Jugend einmal die Woche Training anbieten kannst und alle 14 Tage den Samstag für die Spiele hast??? Und wo sind die Erklärungen wenn zb wie in unserem Verein, wo viele der og Dinge seit Jahren gemacht werden (Viele gute qualifizierte Trainer, Jugendfahrten, Kooperaztion mit Schulen, Schnupperkurse, Integration in die Herren usw) und am Ende kaum Mitglieder über bleiben??? Sehr frustrierend wenn man 15 Jahre alles richtig macht und dabei nicht viel rum gekommen ist.. Da fragt man sich doch ob man die 70000 Euro nicht anders hätte verwenden können??? Zb indem man Beiträge senkt oder jedes Jahr nen Trainingsanzug, Trikot oder ähnliches für alle raus haut um "fertige" Spieler zu locken... Fazit: Die Probleme sind klar Ideen was man machen kann gibt es einige. Leider scheitern sie in 95% der Fälle an einem KO Kriterium (Geld, Personal, Hallenzeiten usw) Und wenn es klappt mit der Umsetzung und man alles richtig macht bedeutet das noch keine Garantie, das es was bringt, weil dann evtl Umstände außerhalb des Vereins zum scheitern führen können.
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Zitat Kriegela: Zu Tode geänderte Sportart - Rest in Peace - Tischtennis Me too ... TT Classic rules TT mit P-Ball ist wie S... mit einer Gummipuppe. Geändert von Fastest115 (20.08.2014 um 11:54 Uhr) |
#190
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AW: Tischtennis tötet sich selbst - Probleme im Tischtennis
Zitat:
Die zahlen fleissig ihren Beitrag, fahren selbst zu den Spielen, etc. ... Geld gegen Spielmöglichkeit, fertig. Nur wenn man das alles so wegargumentiert, gibt es bald keinen Verein mehr, da niemand Vereinsarbeit machen will.
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In vino veritas
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