Jetzt dreht Adham Sharara richtig ab !

[Treffnix]

Auf den ersten Blick seh ich bei diesen Regeländerungen auch keinen Vorteil für die Abwehrspieler.

Läuft für mich alles auf ein Halbdistanz Topspinspiel hinaus. Vermutlich werden die Ballwächsel dadurch etwas länger was für den Zuschauer vielleicht interessanter sein könnte.
Aber ein Vorteil für den Abwehrspieler ... hm, müßte man austesten.

Grundsätzlich bin ich FÜR Regeländerungen. War bis jetzt meißt ein Schritt in die richtige Richtung. Geheult wurde deshalb immer schon.

[Obachecka]

Nun ja, das Ziel vorheriger Regeländerungen war ja z.T. auch die Verbesserung der medialen Präsenz. Das Ziel wurde ja massivst verfehlt.

[klugscheisser]

Zitat von Obachecka

Nun ja, das Ziel vorheriger Regeländerungen war ja z.T. auch die Verbesserung der medialen Präsenz. Das Ziel wurde ja massivst verfehlt.

Mediepräsenz ist für mich so wichtig wie die Einwirkung der Sonnenstrahlen auf das Liebesleben der Pflastersteine.

Wenn ich nette Menschen sehen will, schaue ich in den (optischen) Spiegel und nicht in die Medien

[RobinTTStruvi]

Ich denke auch, dass dahinter wieder nur eine Änderung für die Medien steckt.
Bei einem erhöhten Netz müsste man eher mit langsameren, spinnigeren Bällen spielen, um die Platte nicht zu verfehlen, damit das ganze aber nicht in für Zuschauer unverständliche Spinkriege ausartet, vergrößert man einfach noch den Ball, um dem Spiel wieder Rotation zu nehmen.
Ob das rein vom spielerischen überhaupt funktioniert, bleibt dabei find ich total offen.
Besonders Bälle kurz und flach zu spielen, wird dadurch sehr erschwert, weil der Ball viel stärker beim "kurz" spielen dann "halblang" wird oder beim "kurz" spielen, dann sehr "hoch" wird.

[chromsen]

Schließe mich meinem Vorredner an: Was interessiert mich als Freizeitspieler wieviele Millionen genau bei einer Tischtennis WM zuschauen? Ich möchte meinen Spaß haben, wenn ich diesen Sport ausübe und genau dieser Spaß ist mir in den letzten Jahre vergangen.

Die Umstellung auf den 40mm Ball konnte ich ja noch einsehen bzw verkraften, weil ich bis dato noch nicht über Jahre auf den 38er getrimmt war.
Die 11 Punkte beurteile ich durchaus als kritisch, denn so werden beispielsweise auch Spieler bevorteilt, die über 1,2 gute Aufschläge verfügen, im offenen Spiel aber nicht viel zu bieten haben. Ich will nicht sagen, dass mir dieser Umstand nicht auch genützt hat, aber ich spiele doch nicht, um mich erstmal 1-2 Sätze an das Service meines Gegenübers gewöhnen zu müssen. Gerade in den unteren Klassen, wo auch noch viel aus der Hand aufgeschlagen wird ist das schon etwas nervig ab und an.
Andererseits dauern die Spiele dann nicht mehr so lange und bei so manchem Schupfduell zweier alter Recken bin ich dann doch ganz froh das nicht 40 Punkte oder länger anschauen zu müssen .

Am meisten hat mich allerdings das komplette Klebe- oder Tuningverbot aufgeregt. Beim Frischkleben sehe ich's ja noch ein, dass man das eventuell unterlassen sollte bzgl der Inhaltsstoffe. Dann ist es mir aber unverständlich, dass Substanzen verboten werden, die weitaus ungefährlicher sind als der handelsübliche Uhu-Allzweckkleber oder ähnliche Produkte. Für mich hat auch immer die Akustik bzw. das Spielgefühl beim Kleben eine Rolle gespielt, schließlich macht es einfach Laune ab und an auch mal einen Ball nur aus dem Handgelenk locker rüber zu eiern . Ob das dann auch gleich erfolgreicher ist sei mal dahingestellt, aber einen gewissen Spaßfaktor kann man dem nicht absprechen.

Deshalb ist es für mich unglaublich, dass es jetzt auf genau der Schiene weitergehen soll. Ich sehe hier ganz klar eine Lücke, die durch genau solche Beschlüsse vergrößert worden ist. Sicher kann ein Profi, der mehrere Einheiten am Tag trainiert oder auch ein talentierter und ehrgeiziger Amateur sich auf die Änderungen einstellen. Aber was ist denn mit der ganzen Masse an Spielern in unteren Klassen auf Bezirks- oder Kreisebene. Da wird es darauf hinauslaufen, dass entweder nur noch langsame Rotationsspins gespielt werden, weil ganz einfach die Technik fehlt, um mit dem neuen Material adäquat schnelle Spins zu produzieren, oder dass am Tempo des Schlägers gedreht wird, was dann zu einer größeren Streuung führt und man dadurch kaum noch einen Ballwechsel zustande bekommt. Und darauf habe ich keine Lust.

Sollte es wirklich so weit kommen und ich das Gefühl haben, dass die Neuerungen für meine Freude am Tischtennis kontraproduktiv sind, dann höre ich auf. Ich bin mir sicher, dass ich da nicht der einzige sein werde. Gratulation an die ITTF- Funktionäre.

Ich bitte wegen der Länge des Beitrages um Entschuldigung, aber das musste einfach mal raus.

[Pulex]

Ironiemodus an:
Und vorallem, wer würde dem Verein, die komplett neuen Sätze Netze bezahlen?
Bei der Umstellung auf die größeren Bälle, ging das ja noch irgendwie und die Zähltafeln gingen vorher auch schon bis 11 (und natürlich weiter) aber die Netze müssten ja komplett neue Modelle und Produkte sein, da kann man ja schlecht mit einem alten spielen und sagen, der wäre aber hängen geblieben .

Gruß Pulex

[Fastest115]

Zitat von Treffnix

Auf den ersten Blick seh ich bei diesen Regeländerungen auch keinen Vorteil für die Abwehrspieler.

Läuft für mich alles auf ein Halbdistanz Topspinspiel hinaus. Vermutlich werden die Ballwächsel dadurch etwas länger was für den Zuschauer vielleicht interessanter sein könnte.
Aber ein Vorteil für den Abwehrspieler ... hm, müßte man austesten.

Grundsätzlich bin ich FÜR Regeländerungen. War bis jetzt meißt ein Schritt in die richtige Richtung. Geheult wurde deshalb immer schon.

1. Lange Ballwechsel sind kein Garant für medienpräsenz bzw erhöhung des Interesses am Zuschauer. Schonmal badminton geguckt? sehr lange Ballwechsel dazu aber noch schnell. kein spin, sehr athletisch. leicht verständlich. aber zuschauer und TV zeiten deswegen hoch. Nein. alles das was die regeln bringen sollen hat badminton aber trotzdem keine zuschauer (bzw nicht mehr als TT)

2. was passiert wenn die tests negativ ausfallen und die offiziellen die änderungen nicht zurück nehmen??? wie gesagt beim 38 zu 40 mm ball hatten wir genau die gleiche diskussion ja schonmal. besser für abwehr (nachträglich nein), längere Ballwechsel (nein), mehr TV zeiten mehr zuschauer (nachträglich nein) mehr bälle kaputt ja. also nichts positives. wurde die regel rückgängig gemacht -nein

3. Du sagts das das die Änderungen bisher ein schritt in die richtige richtung waren. Welche richtung? mehr Zuschauer mehr tv zeiten längere ballwechsel.....
Wo hat es denn da durch Regeländerungen verbesserungen gegeben???
Großer Ball, Frischklebeverbot, Glatte Noppenverbot, satz 11, nicht mehr verdeckte aufschläge. 3er Bundesliga....

wo hat es bei diesen regeln verbesserungen gegeben in die genannte Richtung Medien Zuschauerzahlen usw

4. Was passiert wenn sich kein Topspinduell entwickelt sondern man feststellt das ein anderes spielsystem besser ist und man damit Bogentospins stoppen kann (zb Störblock am tisch). Und die Trainer dann die spielsysteme dahin umstellen und sich etwas für das allgemeine auge "unschönes" entwickelt? Sprich man verschlimmert die lage....dann wird wieder rumgebastelt....das problem ist das wir keine versuchskaninchen sind (bzw komm ich mir immer so vor) und man regeln nur ändern sollte wenn man genau weiß was danach passiert . aber das weiß man eben nicht. Vor 50 Jahren hielt man Kernkraftwerke auch für ne super idee. Billig, sauber, keine abgase...

[Obachecka]

Zitat von Pulex

Ironiemodus an:
Und vorallem, wer würde dem Verein, die komplett neuen Sätze Netze bezahlen?

Die Netze kann man z.T. mit Unterleg-Scheiben ganz einfach erhöhen, das dürfte vielleicht nicht das Problem sein.

[Linkein]

kann ich mal ne zuverlässige Quelle für das ganze haben?

[Rudi Endres]

Sharara macht Wahlkampf. Daher rechne ich zwar mit der ein oder anderen Änderung, aber das wird dauern.

Badminton ist ein schlechtes Beispiel. Die Sportart boomt in Asien, besonders in China und hat TT weit hinter sich gelassen.

Die Reformer argumentieren, dass die bisherigen Regeländerungen deshalb nichts gebracht haben, weil sie entweder nicht weit genug gingen, durch die Materialentwicklung ausgeglichen wurden oder in der Praxis nicht befolgt werden.