Trainingsübungen Bewegungswahrnehmung und dynamisches Sehen

[ttjunky]

Auch der Magnus-Effekt ist wichtig; sollte man sich mal in Ruhe aneignen. US-Bälle werden oft erstaunlich kurz

Der Magnus-Effekt bewirkt dass Unterschnittbälle länger, nicht kürzer, werden.

[klugscheisser]

Zitat von ttjunky

Der Magnus-Effekt bewirkt dass Unterschnittbälle länger, nicht kürzer, werden.

ist klar. die beiden Sätze gehören auch nicht unmittelbar zusammen,
Ich hätte einen Zeilenumbruch/neuen Absatz dazwischen machen müssen, habe das geändert

Über verschiedenen Aspekte des ME wurde ja schon viel diskutiert

[Klaus123]

Ich habe das Problem, daß ich die Bälle im Nahbereich nicht fokussieren kann, d. h. kommt der Ball meinem Kopf näher als etwa 50 cm, setzt es bei mir aus und ich sehe sogut wie nichts mehr. Dummerweise ließ sich das Problem weder mit 100% Sehschärfe, noch mit 100% rundherum-Sicht (Kontaktlinsen) lösen. Ich denke es hat etwas damit zu tun, wie flexibel die Augen sind, d. h. dieses schnelle Um-Fokussieren von Fernbereich auf Nahbereich, da sind meine Augen einfach zu träge. Wie man das trainieren kann würde mich auch mal interessieren.

[klugscheisser]

Ich habe selbst ein ähnliches Problem, verbunden mit einer Hornhautkrümmung und einer Thrombose im rechten Auge. Ich komme halbwegs klar damit, wenn ich garnicht erst versuche, im Nahbereich zu fokussieren. Der Ball ist dann zwar unscharf, aber da er sich ja bewegt, klappt das irgendwie. Versuch dochmal, den Fokus weiter weg zu legen. Ob das geht, musst du einfach mal probieren

[klugscheisser]

Zitat von Kim-94

Hey..


Mittlerweile mach ich von hinten genug Druck um meine Spiele in der Halbdistanz zu gewinnen, aber das will ich mir abgewöhnen.. ich hatte schon Phasen in denen ich mit einem Trainier sehr intensiv trainiert hab und daher weiß ich das ich vorne wesentlich gefährlicher und vor allem effektiver spielen könnte.
Wie schon gesagt, ich antizipiere einfach schlecht voraus und bewege mich dadurch erst sehr spät..
Zu meinem Körper, ich bin ziemlich klein für mein Alter und bin ziemlich sportlich.
Eig. bin ich auch recht schnell auf den Beinen, aber wenn ich halt nicht seh / vorrausahne wo der Ball hin kommt nützt mir das nicht so viel.

Lg Kim

Ich habe einige Spieler (in jedem Alter), die sich vorne am Tisch unwohl fühlen und lieber sofort einen Schritt nach hinten gehen. Klar, im Training kann man das anders probieren, klappt dann auch, solange ich dabei stehe ...

Ich will aber niemand zu irgendwas zwingen, also akzeptiere ich das und versuche sein Spiel aus der Halbdistanz mit der entsprechenden Technik zu verbessern.

Wahrscheinlich fördert das Spiel aus der Halbdistanz mehr die oft zitierte Medienpräsenz als größere Bälle ...

[klugscheisser]

Vorsicht, dieser Beitrag mag Fehler enthalten, ...

Für bestimmte Aufgaben im Tischtennis gibt es unterschiedliche Anforderungen, die ich nur mal ganz grob in nur zwei Gruppen einteile:

1. automatisierte Aktionen, die eigentlich ohne bewusst Nachzudenken ausgeführt werden. Ich kürze die mal mit "aA" ab

2. Aktionen, die bewusst ausgeführt werden müssen (z.B. taktisches Verhalten); heisst bei mir "bA"

Bewusstes Denken ist nun mal wesentlich langsamer als das automatische Handeln, weil "Denken" praktisch nur in Sprachgeschwindigkeit erfolgt.

aA hingegen ist wesentlich schneller, weil nicht jeder Zwischenschritt verarbeitet und gespeichert werden muss. Wenn wir jedes Bewegungsdetail inkl. Gewichtsverlagerung beim Gehen bewusst ausführen müssten, würden wir dauernd auf die Fresse fliegen.

Bei einer so schnellen und anspruchsvollen Sportart wie TT braucht man beides in unterschiedlichen Mischformen. Wichtiges Ziel des Traingings ist es deshalb, möglichst viele Bewegungsabläufe zu automatisieren, damit sie die bewusste Kapazität für Taktik usw. schonen.

Es gibt nun Untersuchungen zur "Bahnung", dass aA schneller und nachhaltiger erlernt und gespeichert werden, wenn man das Denken in dieser Zeit abschaltet (geht natürlich nicht) oder ablenkt, z.B. mit mathematischen Problemen beschäftigt.

Ich will jetzt im Training mal überprüfen, ob das einen spürbaren Effekt bringt. Mir ist klar, dass meine Trainingsgruppe dafür zu klein ist, aber egal.

Ich will beim BET zunächst bei einfachen Übungen (kontern regelmäßig mit BA) zunächst notieren, wie viele Fehler der Proband bei 20 Bällen macht und diese Zahl als Referenzwert nehmen.

Nach einer Pause wird die Übung mehrfach wiederholt und das Opfer soll dabei laut von 100 in verschiedenen Schritten rückwärts zählen, wird also vom bewussten Denken über die Übung abgelenkt, das Gehirn darf ungesteuert, aber auch ungebremst arbeiten.

Ich vermute, dass die Fehlerquote (die nach jedem Durchgang notiert wird), zunächst ansteigt und sich dann verringert. Steigt die Fehlkehrquote wieder, wird die Session abgebrochen und im nächsten Training wiederholt. Oder nicht, wenn sich kein Effekt einstellt.

Den Erfolg kann man nur bewerten, wenn es eine "Vergleichsgruppe" gibt, die ohne Ablenkung trainieren darf.

Mir ist klar, dass das alles nicht wissenschaftlichen Ansprüchen genügt, ich werde es trotzdem machen.

Was das mit der Frage zu tun hat?

[Krähe]

Zitat von klugscheisser

aA hingegen ist wesentlich schneller, weil nicht jeder Zwischenschritt verarbeitet und gespeichert werden muss. Wenn wir jedes Bewegungsdetail inkl. Gewichtsverlagerung beim Gehen bewusst ausführen müssten, würden wir dauernd auf die Fresse fliegen.

Nun, genau so haben wir alle einmal das Gehen gelernt, oder?
Während des Lernprozesses braucht es möglichst viel Aufmerksamkeit, und letztlich führen doch immer die häufigen Wiederholungen zu einem teilselbständigen Ablauf also dazu, daß die Aufmerksamkeit nicht mehr zur Gänze auf die Bewegungsausführung gerichtet sein muß.

Deshalb bin ich der Meinung das die folgende Aussage...

Zitat von klugscheisser

Es gibt nun Untersuchungen zur "Bahnung", dass aA schneller und nachhaltiger erlernt und gespeichert werden, wenn man das Denken in dieser Zeit abschaltet (geht natürlich nicht) oder ablenkt, z.B. mit mathematischen Problemen beschäftigt.

...einen teilweisen Widerspruch in sich trägt, denn ohne die nötige Aufmerksamkeit dauert ein Lernprozess aus meiner Sicht zwangsläufig länger.

Deshalb würde mich die erwähnte Untersuchung im Detail interessieren, gibt es da nähere Informationen?

[klugscheisser]

ja, ich suche mal den Link raus.

Bezieht sich natürlich nicht explizit auf den Sport

[klugscheisser]

Fast jedes Wissen und vor allem fast jede Wissenschaft trägt Widersprüche in sich

http://www.uniklinik-ulm.de/?id=21690&print=1&type=98
http://www.br-online.de/br-alpha/gei...3804644306.xml /zum Thema direkt von etwa 10: bis 14:00

Ich werde es jedenfalls mal als "Beetversuch" (Feldversuch wäre viel zu hoch gegriffen) starten und die Daten ungeschönt hier reinbringen. Ich werde die erste Übung übrigens anders machen, zwei Partner sollen miteinander "Eieruhr" spielen und sich gegenseitig laut ein Zahl zu rufen, von der der andere irgendwas subtrahieren soll. Dann bin ich selbst frei für die Beobachtung

Natürlich ist jeder Mensch anders, das muss ja auch nicht für jeden taugen. Im Idealfall macht es Platz und Zeit für bewusste Aktionen, die dann volle Aufmerksamkeit erhalten

[Krähe]

Vielleicht verstehe ich es falsch, aber aus meiner Sicht fördern die im Versuch (br-online) provozierten „Bahnungen“ ausschließlich bereits vorhandene Automatismen zu Tage.

Die Ausführungen der uniklinik-ulm in der Projektbeschreibung scheinen meine Einwände bezüglich Aufmerksamkeit beim Lernprozess aber zu bestätigen, ich habe mir jedoch die einzelnen Versuche zum Thema nicht näher angeschaut.

Aber laß Dich nicht stören von meiner Skepsis, ich bin trotzdem gespannt auf das Ergebnis Deiner Beet-Studie. Ein guter Trainer muß auch Ideen haben und die Ergebnisse lassen sich sicher in irgend einer Form für die Arbeit nutzen.