Aufschlagbasics

[Chris_tt]

Zitat von Chaos 234

Höherer Ballwurf für mehr Spin.

Gilt nur für (Seit-)Überschnitt. Für Unterschnitt ist ein höherer Ballwurf sogar kontraproduktiv.

[Armendariz]

Also ich persönlich habe mit einem hohen Ballwurf deutlich mehr reinen Unterschnitt im "ghost serve" als bei einem niedrigen.
Da ist dann schon genug Tempo drin, dass ich eigentlich ganz unter den Ball gehen kann, ohne dass er lange vor dem Netz runterfällt.
Bei einem "normalen" Ballwurf muss ich mehr Druck machen, damit der Ball nach vorne geht - und kann ihn dementsprechend nicht so nah am Südpol treffen.

Sobald der Ball den Schläger verlassen hat ist es beim hohen Ballwurf mit Unterschnitt halt schon sehr klar, was drin ist. Durch den Spin wird der Ball sofort nach dem ersten Aufspringen deutlich langsamer, was eigtnlich reichen sollte, um kurz zum Netz zu gehen.
Trotzdem sind relativ viele von der Kombination hoher Ballwurf + brutaler Unterschnitt so überrascht, dass sie erst etwas später an den Ball kommen, und ihn ungenau treffen.

Ma Lin macht bei den Unterschnitt-Aufschlägen gerne noch einen Schlenker nach vorne.



Als ich zuerst ein Video von ihm gesehen habe, dachte ich, dass es keinen offensichtlicheren Oberschnittaufschlag gibt, aber den Rückschlägen nach starker Unterschnitt! Und erst dann habe ich geblickt, was das für ein Monsteraufschlag ist: Innerhalb 5 cm Unterschied im Balltreffpunkt, oder wahlweise einer Hundertstelsekunde, starker Unterschnitt, kein Schnitt oder starker Oberschnitt.

Das Video hat mir beim Ausprobieren geholfen:

Edit: Finde das Video leider nicht mehr auf YouTube, war wirklich gut zu sehen, wie man auch noch den zweiten Teil nach vorne einbaut.

Die Fehlerquote ist bei mir noch deutlich zu hoch, aber ich bin zuversichtlich, dass es mit etwas mehr Übung irgendwann dazu kommt, dass ich ihn zuverlässig als Aufschlag im Spiel einsetzen kann.

[Chris_tt]

Zitat von Armendariz

Also ich persönlich habe mit einem hohen Ballwurf deutlich mehr reinen Unterschnitt im "ghost serve" als bei einem niedrigen.
Da ist dann schon genug Tempo drin, dass ich eigentlich ganz unter den Ball gehen kann, ohne dass er lange vor dem Netz runterfällt.
Bei einem "normalen" Ballwurf muss ich mehr Druck machen, damit der Ball nach vorne geht - und kann ihn dementsprechend nicht so nah am Südpol treffen.

Ich bin natürlich von einem gleichbleibenden Balltreffpunkt ausgegangen (sonst kann man das ja schlecht vergleichen). Der wird übrigens bei den meisten durch den hohen Ballwurf nicht besser.

Man sollte allerdings bedenken, dass es ab einem bestimmten Level meist nichtmehr auf den Maximalschnitt ankommt, sondern auf die Variation. Insofern können auch Unterschnittaufschläge mit hohem Ballwurf sinnvoll sein.

[RobinTTStruvi]

Zitat von Chris_tt

Insofern können auch Unterschnittaufschläge mit hohem Ballwurf sinnvoll sein.

Siehe Ma Lin und Samsonov. Dabei muss man natürlich klar sagen, dass reine Unterschnittaufschläge im Profibereich nahezu gar nicht gespielt werden. Ab und zu gibt's das nochmal bei kurzen Aufschlägen in die Vorhand.

Grundsätzlich gibt es keinen "Guide" für gute Aufschläge. Es muss einfach Platzierung zu Spin und Tempo gut passen.
Meine beliebtesten Klassiker sind:

kurzer leerer Aufschlag in die Rechtshändervorhand - bei richtiger Höhe und Länge ist es eigentlich unmöglich mit dem Ball irgendwas vernünftiges anzufangen.

langer schneller Rollaufschlag in die Rechtshändervorhand - bei richtigem Tempo und exakter Platzierung in die Ecke unheimlich tödlich, besonders wenn er aus der Aufschlagbewegung nicht ersichtbar ist.

langer schneller Rollaufschlag auf den Ellenbogen - für den gilt dasselbe wie für den Vorhandroller.


Ansonsten wie gehabt: Variabel aufschlagen, gerne auch ab und zu mal denselben Aufschlag zweimal hintereinander, wenn man sonst immer variiert.
In heißen Phasen mal was völlig anderes machen: Ich hol bei 10:10 oder ähnlichen Ständen, gerne mal die Ovtcharov-Rückhand-Säge raus, obwohl ich sonst eigentlich nur mit der Vorhand aufschlage.

[Armendariz]

Kommt stark auf den Gegner an. Vor allem junge Spieler flippen einem kurze leere Aufschläge in die Vorhand gerne um die Ohren. Leute, die grundsätzlich den ersten Ball angreifen wollen, haben mit langen Bällen auch kaum Probleme.

Und ich finde es wahnsinnig schwierig, in wichtigen Situationen Rollaufschläge zu machen (landen oft im Netz). Kann aber auch daran liegen, dass ich sie sonst kaum mache, und da sowieso immer nervös bin.

[Pedders]

Generell gilt das was hier schon oft geschrieben wurde. Viel Variation.

und das wichtigste TRAINING!

Mein Trainer meinte mal zu mir -> nach jeder Trainingseinheit 1-2 Balleimer nur Aufschläge mit allen Varationen. Dabei dann den "eigenen Stil" finden sodas man möglichst viele Aufschläge aus der selber Bewegung spielen kann.

Zum Thema Rollaufschläge muss ich sagen, dass ich persönlich pro Spiel damit knapp 3-5 Asse platziere.
Es ist eine Trainingssache und man muss sich klar machen, das bei solchen Afuschläge hauptsächlich die Platzierung tödlich sein muss, das Tempo muss dafür nicht super schnell sein, dann werden diese auch sicherer.

Also Training,Training,Training!