Verbesserung der Psyche von Spielern unter Stress (Wettkampf)

[klugscheisser]

Zitat von Fips

das mag zwar alles gut und hilfreich sein henrypijames..
aber sag mal zu ner 15 jährigen, sie soll in der halle laut schreien.. den jungen leuten (vorallen den mädels) ist sowas eher peinlich als hilfreich..

sag doch einfach den 13jährigen, sie sollen leise sein, das reicht dann meistens. Ansonsten künstliche Lärmquellen verwenden. Radio etc

[DerZweiteMann]

Zitat von Fips

das mag zwar alles gut und hilfreich sein henrypijames..
aber sag mal zu ner 15 jährigen, sie soll in der halle laut schreien.. den jungen leuten (vorallen den mädels) ist sowas eher peinlich als hilfreich..

Wie soll ich in der Schule meine mündliche Leistung verbessern, wenn es mir peinlich ist, mich zu melden?

Man muss sich einfach "zwingen" sich selbst anzufeuern. Man kann das trainieren, wie alles andere auch. Am Anfang wirds nicht so gut klappen, später schon.

Ich persönlich versuche im Training immer wieder Übungen einzubauen, bei denen die Spieler auf ihre Emotionen achten und versuchen sollen, sie zu kontrollieren.

Zum Beispiel sind keinerlei negative Gefühlsäußerungen erlaubt. Wer "Nein!" ruft, den Ball wegschlägt, den Kopf schüttelt, die Schultern zuckt, jammert oder was auch immer macht 5 Liegestützen.

Oder man muss jeden eigenen Punkt mit einem Ausruf quittieren (auch Kantenbälle usw. - der Mitspieler weiß ja, dass es nicht unsportlich sein soll, sondern zur Übung gehört). Wer es vergisst bekommt den Punkt nicht.

Oder jeder Punkt des Gegners muss mit eigener Anfeuerung aufgenommen werden. Wenn es einer vergisst zählt der Punkt doppelt.

Undsoweiter.

Anfangs finden die Spieler das "albern" oder "peinlich" und ähnliches. Letztlich gibt hier aber der Erfolg recht.

[Taugenichts]

Habe dasselbe an anderer Stelle schonmal erwähnt und bringe es hier wieder ins Spiel:

Im Training sollten psychologische Wettkampfsituationen geschaffen werden. D.h. z.B. Uebungen, Sätze oder spezielle Spielstände müssen mit Zuckerbrot und Peitsche versehen werden. Der Verlust/Gewinn muss mit einer Belohnung oder Bestrafung gekoppelt werden die etwas weh tut (geringe Geldbeträge gehen an den Partner, Colas, Biere, etc...).
Inwiefern sich das allerdings im Juniorentraining umsetzen lässt ist noch abzuklären, bei etwas zum "gambeln" neigenden Erwachsenen hilft's auf jeden Fall. Man wird so auch stressmässig mit den Spielsituationen familiär.

Was meint ihr zu dieser Methode?

Grüsse
Taugenichts

[tt-freaky]

Zitat von Little

Hallo,

ich wollte mal fragen was für Übungen Ihr kennt um die Psyche von Spielern bei einem Wettkampf zu verbessern. Wir haben bei uns viele "gute" jugendliche Tischtennisspieler die im Training alles treffen aber im Wettkampf Probleme haben. Nicht das Sie schlecht spielen im Wettkampf aber ich denke Sie bekommen teilweise "Nervenflattern". Wäre super wenn Ihr mir Übungen nennen könntet um diese Spieler darauf gezielt zu verbessern. Also ich meine keine taktischen Übungen vor einem Wettkampf sondern einfach Übungen damit die Mädels und Jungs dem "druck" besser standhalten können und ohne Angst frei im Wettkampf aufspielen können.

Freue mich auf eure Tipps. Danke

Ein Tipp von mir wäre, dass man Situationen, die man im Wettkampf oft erlebt, nachstellt. Also die Situationen, in denen Druck aufkommt, wenn man in Rückstand gerät oder in Satzrückstand ist, nachspielen, indem der Spieler z. B. 4:8, 6:9 oder 8:10 zurückliegt und den Satz zu Ende spielen. Oder auch 0:2 oder 1:2 zurückliegen und versuchen, das Spiel noch zu gewinnen.
Auch einfach mal bei 9:9 im 5. Satz starten und ausprobieren mit welchen Mitteln (sehr mutig oder lieber abwartend spielen etc.) man am meisten zum Erfolg kommt.
Auch die Situation, in der der Gegner aufkommt und das Spiel noch dreht, kann man mal nachstellen, indem man z.B. 7:3 führt und dann versucht konsequent weiter durchzuspielen.
Bei allen diesen Matches macht der Verlierer dann z.B. 10 Liegestützen oder der Gewinner bekommt ein Eis etc.
Ich denke, wenn man all diese Situationen schult, wird man erfahrener und kann dann im Wettkampf besser damit umgehen.
Das Wichtigste im Wettkampf ist auf jeden Fall positv (!) zu denken, also wie schon gesagt wurde "Tscho!" nach guten Punkten zu rufen und nach Fehlern sich aufzubauen mit "Auf gehts!", also sich nicht über Fehler ärgern (!).

Was meint ihr zu den Methoden?

Gruß, tt-freaky

[martinspin]

Hallo zusammen

Wie wär's mal mit etwas Autosuggestion. Das Ganz ist eh ein mentale Geschichte, also muss auch dort angesetzt werden. Da kann natürlich kein Patenrezept gegeben werden, da jeder so seine eigenen Verhalten bei aufkommendem Druck hat.

Nur ein kleines Beispiel: Es gibt Spielertypen, die recht offensiv und voller Selbstvertrauen spielen bis kurz vor Schluss eines Satzes. So um 8, 9, 10 herum spielen sie plötzlich defensiver und wundern sich, dass ihnen so der eine oder andere Satz flöten geht. Mögliche Autosuggestionen vor und während dem Match könnten sein:
"Ich spiele meine Sätze voller Selbsvertrauen durch und behalte egal was passiert meine offensive Spielweise bei! Ich spiele voller Selbstvertrauen durch den ganzen Match und behalte egal was passiert meine offensive Spielweise bei!"

Jeder hat so seine mentalen Grenzen, welche erst einmal erkannt werden müssen. Mit mentalem Training kann diesem Defizit sicher entgegengewirkt werden.

Gruss
Martin

[Stiwi]

Meine persönliche Annahme des Problems:

Im Training ist es egal, ob ich den Punkt mache oder nicht. Wenn ich ein Übungsmatch spiele und ich verliere ist es auch ok.
Bin ich allerdings im Punktspiel und spiele riskante Bälle, dann gefährde ich damit nicht nur meinen Sieg, sondern drücke damit das Ergebnis der Mannschaft etwas tiefer, mehr oder weniger leichtsinnig (scheinbar).

Genauso begab es sich bei mir letzte Saison (und die davor und die davor...). Ich Training kamen meine gelegentlichen Schüsse nunmal oft, aber nur, wenn ich dann kein Zweifel habe, die jetzt spielen zu können. Aber es gab die o.g. Blockade..

Das Problem löste sich auf denkbar einfache Weise: Ich besprach das Problem bei einer lockeren Kneipenrunde nach nem Spiel. Ich erfuhr plötzlich, daß das Problem nicht nur bei mir allein im Kopf rumspukte, sondern bei vielen ganz aktuell war.
Und nachdem ich Verständnis für mein Problem entdeckte, spiele ich viel ungezwungener und traue mich vor allem mehr. Logisch, daß ein zögernder TS-Schlag nur ins Netz gehen kann..

Also einfach mit den/einem Mannschaftskollegen oder dem Trainer besprechen, daß man dieses nervige Problem in seiner psyche hat. Meine beste Lösung aus eigener Erfahrung!

Gruß,
Stiwi

[Trinity]

Ein gutes Buch zum Thema Psyche ist von Brad Gilbert,"Mentale Kriegsführung im Tennis".Zuerst,der Titel ist drastischer als das im Buch geschriebene und man kann es natürlich nicht 1-1 auf TT ummünzen.

Ansonsten bewährt sich die Methode knappe Spielsituationen zu simulieren,damit man sich dort Spielstrategien zurecharbeiten kann,die man evtl. im richtigen Spiel anwenden möchte.Trotzdem kann ein Trainingsspiel niemals einen richtigen Wettkampf ersetzten.

Das Hauptproblem der meisten Spieler liegt meiner Ansicht darin,das man Angst hat zu verlieren oder das man sich selber unter Druck setzt.
Wenn man also z.B im Training spielt könnte man die auch um kleinere Einsätze wie eine Cola/Bier machen,den wer möchte schon gerne was ausgeben.Wäre vielleicht einen Versuch wert.

[Bow]

Zitat von DerZweiteMann

Wie soll ich in der Schule meine mündliche Leistung verbessern, wenn es mir peinlich ist, mich zu melden?

Im übertragenen Sinne war das genau die Frage, die Fips gestellt hat...
Wie soll er einer sehr lockeren, scheinbar eher unmotivierten Spielerin etwas Siegeswillen vermitteln? Sie fragt ja nicht danach, ihr ist es ja recht, so wie es läuft. Aber Fips macht sich Gedanken darum.
@Fips: Wie reagiert sie denn, wenn man sie anfeuert? Ist es ihr eher peinlich, ist sie ungerührt davon, wird sie nervös?
Gruß

[wolli77]

hi martin, wir hatten auf einem topspeedlehrgang schon das vergnügen, du hast doch den grossen schweren schläger und ziehst mit enorm viel spinn an (geile vorhand eröffnung) ich war so ein dicker, wir haben einige übungen zusammengespielt, du kennst sicherlich helmut von warmisried auch

[martinspin]

Zitat von wolli77

hi martin, wir hatten auf einem topspeedlehrgang schon das vergnügen, du hast doch den grossen schweren schläger und ziehst mit enorm viel spinn an (geile vorhand eröffnung) ich war so ein dicker, wir haben einige übungen zusammengespielt, du kennst sicherlich helmut von warmisried auch

Hi Wolli

Wenn alles gut geht, bin ich vielleicht in Utting über das Wochenende. Helmut treffe ich immer wieder mal an Lehrgängen.

Gruss, Martin