Insolvenz: WSA - Werner Schlager Academy pleite

[Max]

Ist die WSA wirklich so wichtig für das europäische Tischtennis? Die besten europäischen Talente der letzten Jahre kommen doch entweder aus Frankreich oder haben ihren Schliff beim Liebherr Masters College bekommen. Die WSA scheint eher so die Anlaufstelle für Leute wie Omar Assad gewesen zu sein.

Dass allerdings die Gesellschafter keine Ahnung bezüglich der Finanzen haben, zeigt, was für eine Totgeburt das ganze von Anfang an war. Spitzentischtennis in unseren Breiten ist ein Verlustgeschäft, da braucht es idealistische Geldgeber, denen der Unterschied zwischen roten und schwarzen Zahlen egal ist.

[tsb]

Zitat von Max

Ist die WSA wirklich so wichtig für das europäische Tischtennis?

Äh, ja?

Die österreichische Nationalmannschaft trainiert dort und wurde Europameister.

Fegerl trainiert dort und hat kürzlich Zhang Jike geschlagen, sowie beinahe auch Fan Zhendong.

Joao Monteiro trainiert dort, gestern erreichte er im Doppelwettbewerb des Worldtourfinale den zweiten Platz.

Noch mehr Beispiele?

Ich erinnere mich an ein Interview mit Waldner, in dem er sagte, dass einer der Schlüssel für den Erfolg der Europäer gegen die Chinesen zu seiner Zeit darin bestand, dass die Europäer in europäischen Leistungszentren häufig miteinander spielten und sich so gegenseitig stärker machten. Was ist denn die WSA, wo unter anderem die Österreicher (Europameister 2015) und Portugiesen (Europameister 2014) zusammen trainieren, wenn nicht ein Schritt in genau diese Richtung?

[Icemanspirit]

Nehmt doch vielleicht mal ein bisschen die Interpretation aus der Debatte heraus und bringt sie zurueck auf die sachliche Ebene.

1. Mein Vorvorredner liegt insoferngehend falsch da zum Beispiel Marcos Freitas und Stefan Fegerl komplette Produkte der WSA sind. Bis jetzt bleibt das LMC und auch die Franzosen den Beweis schuldig einen Top-20 Spieler formen zu koennen.

2. In dem Artikel wird von Insolvenz gesprochen, doch mit dem Zweck einer Sanierung. Je nachdem wie die Baukosten geschultert waren und wie die Einnahmenstruktur aufgebaut dient es wohl dazu die Schulden nach und nach abzuschmelzen da diese eventuell aus dem laufenden Betrieb nicht mehr bezahlt werden koennen.

Ich bin jetzt zwar auch nicht Finanzinsider der WSA doch wuerde ich doch mal allen nahelegen erstmal die weitere Entwicklung abzuwarten bis eventuell genaue Betriebszahlen bekannt werden und ob die Insolvenz zwecks Sanierung erfolgsversprechend ist.

VG

[Max]

Stefan Fegerl und Marcos Freitas mögen vielleicht davon profitiert haben, sind aber keine Produkte der WSA. Die WSA gibt es seit sieben Jahren, beide Spieler haben aber nicht erst mit 20 angefangen zu spielen. Freitas war sogar Jugendeuropameister und zwar lange vor der WSA.

Liam Pitchford und Gauzy, Dyjas und Calderano erscheinen mir in ihrer Altersklasse besser zu sein als die Produkte der WSA mit Ausnahme von Omar Assar vielleicht. Und das obwohl das LMC nicht so alt ist. Also mal den Ball flachhalten.

Außerdem ärgern sich viele kleinere Vereine in Österreich darüber, welche Vorteile der SVS aus der WSA ziehen konnte, ohne wirklich was dafür zahlen zu müssen. Allerdings scheint dieses mehr oder minder unentgeltliche Entgegenkommen der WSA nun zu schaden.

Ärgerlich ist eigentlich nur, dass die Schwechater Gemeinde soviel Geld in WSA gesteckt hat, ohne dass die Gemeinde mehrheitlich dahinter stand.

[Jacks_h21]

Gerade Freitas hat aber den Sprung unter die Top 10 geschafft, seit er in der WSA trainiert.

[Max]

Zitat von tsb

Äh, ja?

Die österreichische Nationalmannschaft trainiert dort und wurde Europameister.

Fegerl trainiert dort und hat kürzlich Zhang Jike geschlagen, sowie beinahe auch Fan Zhendong.

Joao Monteiro trainiert dort, gestern erreichte er im Doppelwettbewerb des Worldtourfinale den zweiten Platz.

Noch mehr Beispiele?

Ich erinnere mich an ein Interview mit Waldner, in dem er sagte, dass einer der Schlüssel für den Erfolg der Europäer gegen die Chinesen zu seiner Zeit darin bestand, dass die Europäer in europäischen Leistungszentren häufig miteinander spielten und sich so gegenseitig stärker machten. Was ist denn die WSA, wo unter anderem die Österreicher (Europameister 2015) und Portugiesen (Europameister 2014) zusammen trainieren, wenn nicht ein Schritt in genau diese Richtung?

Mag ja sein, aber wirklich näher sind die Europäer den Chinesen nicht gekommen. Außerdem ist es ein wenig seltsam zu glauben, dass die Österreicher ohne die WSA es sonst nie geschafft haben zusammen beim Training aufzutauchen. Sowohl das österreichische als auch das europäische Tischtennis hat seine Hochzeit weit vor der WSA erlebt.

Wenn es nur darum geht, national etablierte Spieler zum gemeinsamen Training zu bündeln, das ganze vielleicht sogar europaweit, dann tut es jede normale Turnhalle mit Heizung. Wichtiger scheint mir da eher der Fokus auf professionelle Strukturen im Jugendbereich, da liegt doch Europas Problem. Und das Zentrum des DTTB sowie das LMC machen das einfach besser.

Da aber Tischtennis keine Sportart ist, die interessant zu schauen ist und deswegen Geld generiert, muss man mit offenen Karten spielen und von vornherein klar machen, dass diese Art von Leistungssport absoluter Luxus ist. Entweder gibt es einen festen Finanzierungsplan vom Bund oder man hat einen vernarrten privaten Geldgeber.

Beides scheint es aber bei der WSA nicht zu geben, denn sonst könnte man sich einfach das ausbleibende Fördergeld einklagen.

[Max]

Zitat von Jacks_h21

Gerade Freitas hat aber den Sprung unter die Top 10 geschafft, seit er in der WSA trainiert.

Zeigt das nicht eher, dass er viel Potenzial hat, das vor allem in der Jugend vergeudet wurde?

Freitas hatte lange Jahre nichts was den Namen Rh verdient hätte, ähnlich wie Apolonia. Dass er das teilweise aufholen konnte, ist ihm hoch anzurechnen. Aber dass ein erwachsener Profi sich die richtigen Trainer und das richtige Training aussucht, ist zu erwarten, aber dass Kinder und Jugendliche dasselbe tun? Eher nicht.

Freitas musste 27 werden um erstmals Weltspitze zu sein, das ist das Alter in dem die allerbesten ihre letzten Chancen haben.

Wie beim DFB war nicht die Trainingssituation der Profis das Ausschlaggebende für das schlechte Abschneiden der Nationalmannschaft, es war die schlechte Ausbildung und Sichtung von Talenten.

[mithardemb]

Zitat von Max

Wie beim DFB war nicht die Trainingssituation der Profis das Ausschlaggebende für das schlechte Abschneiden der Nationalmannschaft, es war die schlechte Ausbildung und Sichtung von Talenten.

Redest du jetzt vom Deutschen Fußballbund oder wer sonst hat noch diese Abkürzung?

[Max]

Ja.

[mithardemb]

... und ich dachte immer, das wäre der Verband im Weltfußball mit der höchsten Konstanz von allen.