Neue Zählweise eure Meinung

[Volkmar]

Hallo,

ich war letztes Wochenende mit meinem Sohn (11) bei den Stadtmeisterschaften hier bei uns. Da wurde zum ersten Mal auf 11 gespielt, aber nur auf 3 Sätze. Da gab es ein Spiel, da hatte der Gegner im ersten Satz 5 oder 6 Netzroller, das holst du nicht wieder auf. Im zweiten Satz hat er ihn dann zu 4 weggeputzt. Im dritten Satz wie im ersten: Netzroller am Fließband, Spiel verloren.

Ich denke, daß bei dieser Zählweise der Zufall eine zu große Bedeutung erhält. Auch die Motivation kann - gerade bei jungen Spielern - darunter leiden. Die Hälfte der Punkte durch Glücksbälle zu verlieren gegen einen Spieler, der ansonsten glatt geschlagen wird, das geht an die Nerven und an die Lust.

Gruß, Volkmar

[Peter2]

oh gott....

[Jens Makait]

Original erstellt von Volkmar
Ich denke, daß bei dieser Zählweise der Zufall eine zu große Bedeutung erhält

Ja, es kann dann vielleicht tatsächlich, wenn man es so sehen will, der Zufall eine größere Rolle spielen. (Die 21 zu 17 Punkte eines Satzes alter Zählweise, die könnten je nach Verteilung nach der neuen Zählweise ungefähr zu 2:0 führen (11:9 und 10:8) oder auch ungefähr zu 1:1 (11:5 und 10:12). Es kommt also auf die Reihenfolge der Punkte an.

Und genau das findet ggw. aber prinzipiell auch schon statt bei den 21er-Sätzen (42:38 Punkte könnten sich verteilen zu 21:19 und 21:19 oder auch zu 21:15 und 21:23), und darüber hat sich bislang noch niemand(!) beklagt, und darum kann das ja auch bei den 11er-Sätzen nicht ein so gewichtiges Argument sein. Man will eben gerade dieses "Neue Chance im neuen Satz, egal wie schlecht es bislang lief".

Und wie oft kommt es auch heute vor, daß man einen ansonsten ausgeglichenen Satz verliert, da der Gegner in entscheidender Phase 3 glückliche Bälle macht. Heute gewinnt er damit schlicht den Satz, nach der neuen Regelung hast du dann aber immer noch gute Chancen, entsprechend 1:1 11er-Sätze zu spielen.
Insofern mildert das neue System die Auswirkungen von glücklichen (unverdienten) Phasen eines Spielers.
Ungerechter wird es dadurch bestimmt nicht.

Zu deinem Fall:
Ich behaupte, wenn ein Spieler bei 11er-Sätzen trotz seiner Überlegenheit die Netzroller seines Gegners nicht ausgleichen kann, dann wird ihm das bei 21er-Sätzen auch nicht (oder sogar: erst recht nicht) gelingen. (sei es, weil es so schrecklich viele Netzroller sind oder weil er vielleicht doch nicht genügend überlegen ist.)

Jens

[Peter2]

Genau - oder kurz gesagt: man kann eher 2 Sätze "unglücklich verlieren", als 4.
Ist doch logisch.

Gruß Peter

[sj]

Hi,
@Peter2:
Na, so richtig logisch ist das nun nicht...


Das Problem ist wohl, dass man sich erstmal dran gewöhnen muss, dass ein "neuer" Satz weniger wert ist als ein "alter". Aber dass laut Jens das Glück nicht mehr so entscheidend wäre, glaube ich ja wohl auch nicht. Mir fallen da spontan Gegenbeispiele ein, wäre jetzt zu kompliziert, denke ich , das hier so zu erläutern, dass es auch jemand versteht....

Also das Glück wird wohl in etwa dieselbe Rolle spielen wie früher auch.

Nur habe ich immer noch die Meinung, dass die neue Zählweise keine positiven Veränderungen bringt. Für mich ist diese Regeländerung nur eine Seitwärtsbewegung unseres Sports. Gebracht hat sie wohl nichts.

[Volkmar]

Statistisch ist das natürlich richtig. Aber die Statistik hilft da leider nicht weiter. Es ist auf jeden Fall eher möglich, bei einem 21er-Satz einen 5- oder 6-Punkte-Rückstand wieder aufzuholen als bei einem 11er.

Beispiel: 5 Netzroller am Anfang des 11er, dann braucht der Gegner nur noch 6 Punkte. Bei einem 21er aber 16. Das heißt: Der durch Zufallsbälle im Rückstand liegende Spieler hat bei 11 Gewinnpunkten weniger Möglichkeiten, den Satz noch aus dem Feuer zu reißen.

Richtig ist natürlich: Wenn der eine deutlich besser ist als der andere, sollte in der Regel der bessere Spieler das Match insgesamt gewinnen. Aber auch da ist die Wahrscheinlichkeit, daß sich der bessere Spieler am Ende durchsetzt, bei einem längeren Satz eher größer.

Nebenbei: Das war nicht nur das einzige Spiel, in dem das so lief.

Gruß,
Volkmar

[TopSpinner]

ja genau das und bei den Stätzen nur bis 11 hat man bei 4-5 Punkten auch gar keine lust mehr zu KÄMPFEN und das ist eigentlich das was mir am TT am besten gefallen hat und das ist damit verschwunden
...

[Jörg]

Hi Leute!

Ich finde die neue Zählweise einfach sch........!
Nach meiner Meinung wird es Ärger geben mit der neuen Zählweise!
Ich finde an die Zählweise ist nichts Spannenderes dran,was die Weltverband damit erreichen will!
Man kann doch nicht das ganze Tischtennis verändern
nur das es ein paar mehr anschauen!
Wenn es so weiter gemacht wir, dann spielen wir bald eine andere Sportart!

Das war meine Meinung dazu!

Gruß,

Jörg

P.s ML was hälts du davon?!

[Jens Makait]

Original erstellt von Barna Centauri
Im Moment scheint es so, als wäre es Müll. Jetzt mache ich fast 60% meiner Punkte mit Aufschlägen, also 5 oder 6 direkte Aufschlagpunkte. Andererseits muß ich bei Rückschlag extrem vorsichtig spielen

Also, viele Argumente kann ich überhaupt nicht nachvollziehen:

Es ist doch in 11er-Sätzen ungefähr dieselbe Situation wie in einem 21er-Satz ab dem Stand 10:10.
Und machst dann auch "fast 60% meiner Punkte mit Aufschlägen, also 5 oder 6 direkte Aufschlagpunkte."
Und mußt du dann auch "andererseits bei Rückschlag extrem vorsichtig spielen"?
Doch sicher nicht, oder?

Dann versteh' ich das nicht!

Ich denke, man hat zunächst einfach ein psychologisches Brett vor dem Kopf, wenn man die ersten 11er-Sätze spielt.
Aber wie sagt Nina so treffend: "Alles wird gut"
oder: Man gewöhnt sich schon noch dran.

Jens

[User 765]

Das mit den Netzrollern ist ja Blödsinn. Mal angenommen, jemand macht 11 Netzroller in Folge, dann hat erst einen Satz gewonnen und muss noch 3 (!) gewinnen.
Also auf die Distanz gesehen ist die Wahrscheinlichkeit mit Glücksbällen zu gewinnen sogar eher kleiner, da mehr Punkte gespielt werden.