Nervosität - wie beruhigt ihr euch?

[LeeDiGer]

Vernünftig einspielen hilft schon ganz gut. Auch den Aufschlag und Rückschlag mit dem Partner erproben (ich beobachte auf Turnieren, dass das meist leider erst so ab Verbandsliga niveau gemacht wird).

[CHE-MAN]

Festes Ritual:
Kurz abschalten, umdrehen, evtl. ausschütteln, Schläger neu fassen, neu positionieren, Gegner fixieren.
Wichtig ist, das du dich nicht verrückt machst, gerade nach einem verschlagenen Ball, weder ein "O Je", noch ein "jetzt erst recht", einfach normal weiterspielen!

[imuuuu]

muss schorfnut zustimmen, sex mit der freundin ist sehr entspannend und da wird die nervosität etwas gedämft und man spielt freier auf

[Edward]

Aber dann ist der Hormonspiegel im Keller und man hat evtl keine Lust sich zu bewegen , oder man ist zu entspannt .

[frettchenjäger]

Wie war das, wenn man keine Ahnung hat, sollte man den Mund halten oder?

[Forumlegende]

Zitat von frettchenjäger

Wie war das, wenn man keine Ahnung hat, sollte man den Mund halten oder?

Zu Edward fällt mir auch nur folgendes ein:

Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Fresse halten!

[Kurze]

TT ist und bleibt ein Spiel.

Das Vorsprechen dieses Spruches ist wirklich das, was es bringt. Versuche mir das seit Monaten einzureden, was aber wirklich schwer ist. Die Leute, die TT aber nicht allzu ernst nehmen, sind häufig erfolgreicher.
Tai Chi ist auch eine Möglichkeit, was beim Spiel selbst heißt, dass man den Aufschlag oder Rückschlag langsam angeht und tief dabei durchatmet. Denke dir einfach, du agierst in Zeitlupe. Das wirkt für dich langsam, für die anderen meistens aber nicht. Versuche es einfach mal

[martinspin]

Hoi Kurze

Zitat von Kurze

TT ist und bleibt ein Spiel.

Das Vorsprechen dieses Spruches ist wirklich das, was es bringt. Versuche mir das seit Monaten einzureden, was aber wirklich schwer ist. Die Leute, die TT aber nicht allzu ernst nehmen, sind häufig erfolgreicher.
Tai Chi ist auch eine Möglichkeit, was beim Spiel selbst heißt, dass man den Aufschlag oder Rückschlag langsam angeht und tief dabei durchatmet. Denke dir einfach, du agierst in Zeitlupe. Das wirkt für dich langsam, für die anderen meistens aber nicht. Versuche es einfach mal

Aus meiner Sicht geht es wirklich darum, den Willen auszuschalten und sich spielen zu lassen. Gewinnen wollen ist das Gegenteil von Spielen wollen. Spiele ich, ist mir das Gewinnen sche***egal und oft weiss ich am Ende gar nicht, wieviele Sätze ich eigentlich gespielt habe und wie die Sätze endeten. Meist weiss ich jedoch, wie das Match ausging und trotzdem ist der Ausgang nicht so wichtig.

Das TT-Spiel ist sowas Ähnliches wie das Spiel der Kinder. Es ist auch ohne Absicht und als Kind konnten wir stundenlang in unser Spiel vertieft sein und die Welt um uns herum vergessen.

Schade, dass viele von uns das Spielen verlernt haben und der Übereifer regiert. "Wollen" statt "Sein" heisst die Devise und in den tiefsten Schichten unserer Existenz trauen wir dem Kind ins uns nicht und letztlich dem Leben nicht.

Ich halte Training für etwas sehr Wichtiges, nur sollten wir Erlerntes im Match loslassen und uns dem Augenblick zuwenden. Gegenwart ist alles und Vergangenheit und Zukunft nichts.

Also, haltet die Ohren steif und spielt, wie wir es als Kinder taten.

Gruss
Martin

[newTTon]

Zitat von martinspin

Gegenwart ist alles und Vergangenheit und Zukunft nichts.

Da spricht der Philosoph...ein herrliches Thema zum Streiten: was ist mit der Vergangenheit, die Zukunft und Gegenwart beeinflußt? Was ist mit der Rückwirkung der Gegenwart auf die Vergangenheit?
Alle drei Zeitabschnitte stehen in ständigem Bezug zueinander Außerdem: was ist denn eigentlich Gegenwart? Der Moment, in dem du deine Vorhand umläufst, um mit der RH einen Turm in die VH zu spielen, oder auch der danach, in dem dein Gegner diesen reinböllert? Hätte es nicht Sinn gemacht, vorzudenken in eine mögliche Zukunft? Oder ist das zu sehr aufs Gewinnen konzentriert, zu wenig FLOW?
Und dass ich, wenn ich Ehrgeiz im TT zeige, dabei dem Leben an sich misstraue, halte ich doch für eine etwas gewagte These. Ehrlich gesagt halte ich es weiterhin für eine absolute Fehleinschätzung, das unschuldige spielende Kindlein wieder aus der hintersten Romantiker-Schublade rauszukramen, um auf den hemmungslos egoistischen, ehrgeizigen und materialistisch eingestellten an-der-Platte-Tscho-Rufern rumzuhacken. Das ist eine ziemliche, vermutlich positiv gemeinte Unterschätzung des Nachwuchses

[martinspin]

Hoi newTTon

Zitat von newTTon

Da spricht der Philosoph...ein herrliches Thema zum Streiten: was ist mit der Vergangenheit, die Zukunft und Gegenwart beeinflußt? Was ist mit der Rückwirkung der Gegenwart auf die Vergangenheit?
Alle drei Zeitabschnitte stehen in ständigem Bezug zueinander Außerdem: was ist denn eigentlich Gegenwart? Der Moment, in dem du deine Vorhand umläufst, um mit der RH einen Turm in die VH zu spielen, oder auch der danach, in dem dein Gegner diesen reinböllert? Hätte es nicht Sinn gemacht, vorzudenken in eine mögliche Zukunft? Oder ist das zu sehr aufs Gewinnen konzentriert, zu wenig FLOW?
Und dass ich, wenn ich Ehrgeiz im TT zeige, dabei dem Leben an sich misstraue, halte ich doch für eine etwas gewagte These. Ehrlich gesagt halte ich es weiterhin für eine absolute Fehleinschätzung, das unschuldige spielende Kindlein wieder aus der hintersten Romantiker-Schublade rauszukramen, um auf den hemmungslos egoistischen, ehrgeizigen und materialistisch eingestellten an-der-Platte-Tscho-Rufern rumzuhacken. Das ist eine ziemliche, vermutlich positiv gemeinte Unterschätzung des Nachwuchses

Schön, sich über das Thema zu "streiten". Ich versuchs mal etwas realitätsnäher zu beschreiben.

Vergangenheit im Match ist...
- wenn ich mich über vergebene Chancen beklage
- wenn ich mich an das letzte Match gegen den momentanen Gegner erinnere und mir fast sicher bin, dass ich verliere
- wenn ich während eines Misserfolgs ständig von der Umgebung irritiert werde
- wenn ich denke, dass ich gegen meinen übermächtigen Gegner sowieso keine Chance habe

Vergangenheit hat diesen negativen Touch und immer geht's irgendwie um Misserfolg.

Zukunft im Match ist...
- wenn ich mir einbilde, dass ich den nächsten Punkt, Satz oder das ganze Match gewinne.
- wenn ich für meine Mannschaft unbedingt gewinnen muss, da ich ja der Einzige bin, der in kritischen Situation die Nerven behält.
- wenn ich mir selbst an einem schlechten Tag einbilde, jeden besiegen zu können.

Zukunft hat diesen postiven Touch und immer geht's irgendwie um den Erfolg.

Gegenwart im Match ist...
- wenn ich es offen lasse, ob ich gewinne oder verliere
- wenn ich es offen lasse, das meine Partner so wie ich gewinnen oder verlieren können.
- wenn ich es aktzepieren kann, dass ich zur Zeit nicht mein bestes TT spielen kann und trotzdem voll da bin.
- wenn die Spielstärke meines Gegners nicht wichtig ist und ich sowohl gegen Bessere gewinnen oder gegen Schlechtere verlieren kann.


Das mit dem Ehrgeiz finde ich absolut nicht verkehrt. Ehrgeiz gehört ins Training. Schliesslich möchte man sich ja weiterentwickeln. Im Match hilft das selten weiter. Selbst wenn sich ein Match mit purer Willensenergie noch drehen lässt, bleibt das eine einmalige Geschichte. Persönlich habe ich den Anspruch, immer Spass zu haben und nicht bloss dann, wenn ich gewinne. Also bleibe ich lieber locker und probier neue Sachen aus. Etwas Risiko muss schon sein, selbst wenn der Turm in die VH nicht unbedingt immer erfolgreich ist. Wie wär's mit einem Turm in die weite VH oder auf den Wechselpunkt oder ein kleiner Turm oder doch ein ganz grosser Turm oder ...

Gruss
Martin