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allgemeines Tischtennis-Forum Dies ist unser Hauptforum. Hier geht es um Tischtennis allgemein und hier gehört alles rein, was nicht in die Fachforen oder sonstigen Foren passt. |
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#11
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Ich denke mal, dass die Vereine, die die neue Ausländerregel ignoriert haben, sich auch jetzt nicht dran halten werden und darauf vertrauen, dass sie ihre Position vor einem ordentlichen Gericht doch noch durchsetzen. So lange haben wir dann natürlich Chaos: Es wird gespielt, die Spiele werden aberkannt (besonders lustig, wenn zwei Mannschaften gegeneinander spielen, die beide zu viele Nicht-EU-Ausländer in ihren Reihen haben...), die offiziellen Tabellen und die mit den gespielten Ergebnissen gehen meilenweit auseinander etc.
Mich würde interessieren, ob die betroffenen Vereine glauben, ihren Zuschauern diese Situation so vermitteln zu können, dass die trotzdem noch Interesse haben, sich die Spiele anzugucken. Ich habe da jedenfalls schwere Bedenken... Mit sportlich fairem Verhalten hat das alles meiner Meinung nach nichts zu tun. Wenn der Verband Regeln beschließt, muss man sie einhalten, egal ob sie einem in den Kram passen oder nicht. Die vielbeschworene Autonomie des Sports wird durch die im TT ja nun seit Jahren vorgeführte Prozesslawine irgendwann ad absurdum geführt; zum Schluss muss dann mal der Bundestag über die WO entscheiden, und das Verfassungsgericht überprüft dann noch die Legitimität... Verfolgen wir die Situation also mal weiter - ich kann das gottseidank aus der Distanz, weil unser Verein keine Mannschaft hat, die so hoch spielt, dass sie von der Geschichte tangiert wäre. Ansonsten wäre mir der Spaß extrem verleidet.
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Pfannaflicka - der "Kampfname" der Rainer Tischtennisspieler; in Erinnerung an unseren unvergessenen Peter Drabek (1965 -1997), der diesen Begriff geprägt hat |
#12
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Zitat:
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#13
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So sehr ich bedauere und verurteile, daß diese Änderungen so kurzfristig getroffen wurden, so sehr begrüsse ich das getroffene Urteil.
Schwierigkeiten wirds geben. Aber ich glaube nicht, daß man jetzt mit einer nicht regelgerechten Mannschaft antreten darf und das nachher legitimieren kann! Was ist in den betroffenen Vereinen getan worden, um sich auf die Saison vorzubereiten? Oder hat man sich darauf verlassen, daß man doch irgendwo Recht kriegen wird und hat sich nicht um eine Umstellung der Mannschaften gekümmert? Das andere Problem: wenn die Vereine jetzt regelwidrig mehrere Ausländer einsetzen und hoffen, vor einem ordentlichen Gericht Recht zu erhalten, wie stellen sie sich vor, wie das Gericht dann bei der folgenden Prozesslawine entscheiden soll? Dann geht´s doch erst los, im Gegensatz zu Pfannaflickas annahme, das das Chaos mit dem ersten Urteil dann beigelegt wäre. Es werden nämlich dann wieder die klagen,wo ein Verein mit mehreren Ausländern jetzt immer nur einen zum Einsatz bringt, wie es die Regel will, dann zieht der nachher wieder vor Gericht, weil er ja auch gern seinen 2. oder 3. Ausländer eingesetzt hätte. Wie soll ein Gericht da Entscheiden.........? Das ganze würde sich dann über Jahre hinziehen und einen SPIELBETRIEB UNMÖGLICH MACHEN in den betroffenen Klassen. Auf und Absteiger würden um ihr Recht prozessieren und das alles mit "Was wäre wenn"-Begründungen. Wer jetzt weitere Klagen in betracht zieht, billigt den Untergang des regulären Spielbetriebes auf lange Sicht! Das darf keinesfalls sein. Chaese oder Leute aus betroffenen Vereinen die Ihr klagen wollt, wie stellt Ihr euch die Lösung dieses Problems vor? (oder ist euch das egal?) Immerhin: Negativ-Publicity ist auch Publicity :confused: |
#14
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Entschaedigung der Auslaender
Jeztz stellt sich noch eine Frage. Was machen die Vereine jetzt mit den Auslaendern, die nicht spielen duerfen. Bekommen die ihr Geld trotzdem? Oder heisst es dann, sie spielen nicht, also auch kein Geld? Und wie sollen dann die auslaendischen Profis in den hoeheren Ligen ihre Familien ernaehren?
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#15
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Wie wir in einem anderen Thread gelernt haben, spielen die doch nur gegen "Aufwandsentschädigung". (:confused:
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#16
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Hey Quizard,
die kommen doch nur zu den Spielen. Wenn sie nicht kommen, kein Aufwand, kein Aufwand, keine Entschädigung. So können sie mit Ihren Familien das Wochenende geniessen. Es ist einfacher zu organisieren, wenn man nicht so viele Leute einfliegen lassen muss. Alle sind froh! Und was heisst Familien ernähren? Die arbeiten hier doch nicht, sondern gehen einem Hobby nach. Dafür kriegen sie dann "Spritgeld". (für die Jungs siehts natürlich anders aus, entschuldige) |
#17
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Zitat:
Vereine wie Wehr oder Eilenburg stehen jetzt vor einem Scherbenhaufen und werden alles probieren, um sich zu retten. Ich hoffe, daß ihre Zuschauer erkennen. welchen Schaden sie damit dem Tischtennissport zufügen. Sonst sind die die Gelackmeierten, die sich an die Regeln halten.
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#18
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abwarten
Liebe Leute,
jetzt bleibt doch mal auf dem Teppich. Häme oder durch einen Endorphin-Stoss bei einigen Beteiligten hervorgerufenen Spott gehen doch völlig am Thema vorbei. So verstehe ich auch den Beitrag von Chaese. Das Thema ist doch ernster. Die beteiligten Vereine werden jetzt warten, bis das Urteil (mit den Gründen!) zugestellt wird und sich dann überlegen, ob sie auf dem ordentlichen Rechtsweg mit einer einstweiligen Anordnung weitermachen wollen. Einer machts wohl bestimmt (mit gutem Recht), vielleicht ziehen andere mit. Die Saison wird wohl auf dem Rechtsweg entschieden werden müssen. Das Problem ist globaler (sowohl in geographischer als auch in gesellschaftspolitischer Hinsicht): Der Verband zieht sich aus der Jugendförderung weiter zurück (weil keine Mittel mehr da sind) und überläßt die Jugendförderung den Vereinen. Gleichzeitig vergrössert sich die EU und mit ihr der Markt an Waren und Dienstleistungen. (Osteuropa spätestens in 10 Jahren). Gleichzeitig erschwert der Verband seinen Vereinen durch derartige Regelungen die wirtschaftliche Ausgestaltung der Jugendförderung. Weil eben osteuropäische Arbeitnehmer für weniger zu arbeiten bereit sind als Deutsche vergleichbarer Qualität. Die Finanzierungsmöglichkeiten im Tischtennis sind und bleiben begrenzt. Die Sponsoren laufen den Vereinen nicht nach. Die Möglichkeiten im Sport allgemein, Talente in die Weltspitze zu bringen sind begrenzt (keinem Nachwuchsspieler kann zugemutet werden, auf einen guten Schulabschluss zu verzichten), das ist systembedingt. Schon allein dadurch sind die deutschen Talente im Nachteil (zB ggü China). Soweit die Lagebeschreibung. Daran hat sich durch das Urteil nichts geändert. Leute, die das Urteil begrüssen, möchte ich gerne mal bitten, wassie verlangen würden für folgende Dienstleistung: 6 Std. täglich als Sparringspartner (Jugend/Erwachsenentraining), Fahrten zu Ranglisten und Coaching am Wochenende, Spielstärke Regionalliga aufwärts. Was wäre euer Gehaltslimit? Ich schätze 60.000,- DM netto im Jahr, macht brutto ca. 110.000,- DM. Welcher Verein kann das bezahlen? Ich lasse mich gerne vom Gegenteil überzeugen. Also schreibt, was ihr nehmen würdet... Grüße Michael
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"Glut wird alles, was ich fasse, Asche alles was ich lasse, Flamme bin ich sicherlich" (Nietzsche) ________________ www.michaelfrey.de Geändert von Michael Frey (24.08.2001 um 12:22 Uhr) |
#19
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Zitat:
Dass dieses Urteil nicht ganz glücklich ist, sehe ich auch. Was ich mir wünschen würde, ist eine Bindung der Spielberechtigung an eine Aufenthaltserlaubnis für eine gesamte Spielzeit. Damit würden die Spieler mit Tourstenvisum ausscheiden. Damit würde von den Ausländerbehörden der Nachweis einer sozialen Absicherung verlangt. Damit wären diese Spieler für viele Vereine nicht finanzierbar. Für Tischtennis gilt wie für alles andere: Man kann nicht mehr Geld ausgeben als man hat. Dann müssen wir eben unsere Ansprüche - von wegen Weltspitze sein - zurückschrauben. Geändert von mh (24.08.2001 um 12:35 Uhr) |
#20
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@ mh:
Jetzt hast Du aber nicht geschrieben, für wieviel du die gleiche Dienstleistung bringen würdest... Ausserdem: Juristisch kann man über die Entscheidung (ohne Gründe) noch wenig sagen. Was ich mir wünschen würde ist, dass mal jemand sagt, wie ein PROFESSIONELLES Nachwuchsförderungskonzept aufgebaut werden kann und wie es finanziert werden soll (von einem Verein). Ich würde mir auch wünschen, dass man sich jetzt überlegt, wie denn unter den o.g. Rahmenbedingungen eine Möglichkeit zur Nachwuchsförderung geben könnte...
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