Stark im Training, schwach im Punktspiel

[marcush]

Zitat von Frawie

Das kann aber auch nicht bedeuten, dass man die mentalen Aspekte ignorieren kann.
Ich finde die Hinweise von Rowden Fullen in seinem Blog "Pro Table Tennis" unter dem Abschnitt "Mental Side" recht hilfreich.

Im Gegenteil ! die mentalen Aspekte machen weit mehr aus als die technischen.
Vor allem wenn meine Hirnaussetzer verhindern dass ich meine Technik überhaupt einsetze ...

[AndiHL]

Zitat von marcush

Mit dem Verstand ist dem nicht beizukommen , deshalb funktionieren Kurse die rein auf Verhaltenstraining abzielen nicht ,weil das Unterbewußtsein Regie führt und dafür sorgt dass man das *Richtige*tut....

Was wäre dein Vorschlag? Hypnose?

[marcush]

zuerst muß man herausbekommen was einen triggert , die meisten Dinge geschehen ja unbewußt.Wenn ich bewußt solche Dinge angehe ,hab ich ja erstmal nix gewonnen ,weil das ja super anstrengend ist , und mir Körner beansprucht die ich dringend für anderes benötige.

Man kann das über stetige Wiederholung des gewünschten Verhaltens schaffen.Das dauert.

Wenn man den/die Trigger kennt , (vermutlich liegt der irgendwo in Erfahrungen der Kindheit und frühen Jugend),kann man den sicher auflösen und quasi heilen ..
Der Kern ist ja in dem Fall ,den Wettkampf so zu genießen wie das Training , oder ?
Objektiv hängt von dem Wettkampf ja nichts ab , es ist
Freizeit ,Vergnügen ,rational gibts keinen Grund da zu verkrampfen und anstatt es zu lieben und zu genießen
zu leiden ....

ob Hypnose das richtige ist, oder Visualisierung , NLP ,ea gibt viele Möglichkeiten.
der erste Schritt ist zu erkennen ,da läuft was nicht so wie es soll ,und ich will das ändern um glücklicher zu sein.
Offensichtlich ist es bisher keine gute Strategie gewesen sich dem Wettkampf zu stellen , im Sinne mit der Zeit wird man locker und kann sein Potenzial abrufen.

Ich finde es übrigens,sehr interessant dass so gerne über Material diskutiert wird , dann aber weit wichtigere Performancefaktoren gar nicht zur Sprache kommen.

[AndiHL]

Zitat von marcush

Ich finde es übrigens,sehr interessant dass so gerne über Material diskutiert wird , dann aber weit wichtigere
Performancefaktoren gar nicht zur Sprache kommen.

Wobei Material nicht ganz unwichtig ist.
Im Moment schlage ich mich mal wieder mit nem Griff herum der nicht zu 100% passt. Das hilft nicht eben gegen die Verunsicherung im Spiel.
Ansonsten versuche mein Material nur noch danach auszusuchen was sich am besten anfühlt (Anschlagshärte, Rückmeldung). Ob da jetzt 10% mehr Spin oder Speed drin sind ist wurscht. Wenn ich mich mit meinem Material im Punktspiel sicher fühle dann hole ich das locker wieder raus.

[marcush]

im Dignics 05 thread kann man das ja klar erkennen.
Balleimer und Systemtraining sind nicht direkt ins Spiel übertragbar , wenn man Material spielt ,das eine gute Stellung zum Ball erfordert.
Wenn ich mit Material spiele und trainiere ,das das nicht
erfordert , sind die Übungen oft direkt ins Apiel übertragbar.
muß jeder selber wissen ,ob er in erster Linie jetzt Erfolgreicher im Wettbewerb sein will oder ob er langfristig stabile Technik aufbauen will.
Mit dem Flummimaterial geht ja jeder Ball irgendwie auf den Tisch ...heißt selbst habe ich NULL Rückmeldung ob
meine Technik *richtig*ist.Wenn der Coach was sieht bzw erkennt ,ist dannauch die Notwendigkeit nicht ersichtlich ,disziplinierter zu arbeiten.
Leider gilt es ja als unmöglich mit anderem Material zu trainieren .
wobei objektiv kaum jemand seine Trainingsqualität anden Wettkampftisch bringt ....
Ich würde mich da auf jeden Fall von den Volksweisheiten trennen, und mit dem Material trainieten das saubere Technik Verlangt ,sonst geht kein Ball auf den Tisch.Am wettkampftag würde ich mit Wohlfühlsetup spielen, das ist dann ein Spaziergang.
wir wissen doch eh alle :
wenn man einen neuen Schläger und Gummis zum testen in die Hand nimmt ist alles etstmal toll...warum nicht so in die schlacht ziehen?

[appelgrenfan]

In der Beschreibung der unterschiedlichen Spielstile erkenne ich mein früheres Ich sehr gut wieder: Im Training verhalten-offensiv, im Match aber nur passives Schupfen. Der mentale Bereich ist sicherlich wichtig, aber wenn wir Hobbypsychiater anfangen, Ferndiagnosen zu stellen, wird mir mulmig.

Mein Problem damals war nicht, dass ich wegen irgendwelcher psychischen Gründe im Match so zurückhaltend gewesen wäre. Vielmehr waren meine Wahrnehmung, meine Antizipation und meine Technik so schlecht, dass ich gegen (quasi) unbekannte Gegner nie richtig stand und damit nie meine offensiven Schläge erfolgreich spielen konnte. Im Training hingegen kannte ich meine Partner und wusste (unbewusst), wie sie reagieren und wohin sie den Ball spielen werden. Damit stand ich dann im Training oft richtig und konnte offensiv agieren, während ich im Match ohne diese intime Kenntnis des Gegners nur reagieren konnte.

Geholfen dabei hat mir, viel an der Technik zu feilen, vor allem aber, mir überhaupt dieses Problems bewusst zu werden. Denn schnell kommen so Hobbypsychologenargumente wie "mentale Schwäche" oder "typischer Trainingsweltmeister", die aber am Kern des Problems vorbeigehen.

Wie spielt dein Kumpel denn gegen ihm fremde Spieler im Training? Zieht er da sein offensives Spiel durch oder ist das eher der defensive Match-Modus? Kann er bei euch überhaupt gegen den (vermutlich recht destruktiven) Spielstil in seiner Klasse trainieren oder spielt ihr alle klassisches offensives TS-TT? Hat dein Kumpel denn schon mal Turniere gespielt? Wie geht's ihm denn da?

Natürlich kann es auch ein mentales Problem sein. Aber nicht alles, was gemeinhin im TT als solches bezeichnet wird, ist es auch.

[Bautzemann]

Sehr schöner Beitrag von appelgreenfan. Darauf zielte eben auch meine Frage ab.

[marcush]

Habt ihr das Eröffnungsposting überhaupt gelesen?
Die Jungs trainieren seit 4 Jahren zusammwn , nur einer der Kumpels entwickelt sich anders ,aber NUR im Wettbewerb.
Das heißt mit gleichem/ähnlichen Input kommt was anderes raus....ob man mit mehr vom gleichen da was erreichen kann ist doch sehr fraglich, die Schwre geht ja immer weiter auf , das kann gar nicht sein dass hier ein trainingsdefizit vorliegt , im Training ist er ja auch gar nicht auffällig.
Und die Reaktionen zu den Spielen spricht ja auch Bände....
wenn ich partout nicht die mentale Schiene ansprechen will, ok, dann soll er halt Material spielen,das zu seinem Wettbewerbsmodus passt .....

[appelgrenfan]

Zitat von marcush

Habt ihr das Eröffnungsposting überhaupt gelesen?

Wieso? Sollte ich das?

Zitat von marcush

Die Jungs trainieren seit 4 Jahren zusammwn , nur einer der Kumpels entwickelt sich anders ,aber NUR im Wettbewerb.
Das heißt mit gleichem/ähnlichen Input kommt was anderes raus....

Da die beiden keine baugleichen Roboter, wohl noch nicht mal eineiige Zwillinge sind, kann der gleiche Input zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen führen.

Zitat von marcush

ob man mit mehr vom gleichen da was erreichen kann ist doch sehr fraglich, die Schwre geht ja immer weiter auf , das kann gar nicht sein dass hier ein trainingsdefizit vorliegt , im Training ist er ja auch gar nicht auffällig.

Niemand spricht davon, einfach nur mehr von dem zu machen, was sie bisher gemacht haben. Und natürlich kann ein Trainingsdefizit vorliegen. Wenn zwei Spieler miteinander trainieren, ist es möglich, dass das Training dem einen Spieler genau dort hilft, wo er es nötig hat, während es dem anderen in seinen Schwächen eben keine Verbesserung bringt.

Ob das so ist, weiß ich nicht. Deshalb habe ich Fragen gestellt, die Mattis PY helfen könnten, die Sache aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.

Zitat von marcush

Und die Reaktionen zu den Spielen spricht ja auch Bände.... wenn ich partout nicht die mentale Schiene ansprechen will, ok, dann soll er halt Material spielen,das zu seinem Wettbewerbsmodus passt .....

Auch hier gilt wieder: Jeder reagiert anders. Wenn ich stets das Gefühl hätte, weit unter meinen Möglichkeiten zu spielen, würde ich auch keine Jubelarien aufführen.

Es mag ja sehr wohl mentale Gründe haben, das können wir beide nicht beurteilen. Da bereits einige Beiträge darauf eingingen, habe ich noch auf eine alternative Erklärungsmöglichkeit hingewiesen.

Außerdem finde ich es nicht unbedingt erstrebenswert wegen eines Hobbys wie Tischtennis mir meine psychischen Probleme vergegenwärtigen zu müssen.

[marcush]

sorry ,war nicht böse gemeint...für mich war klar dass das ein reines Kopfthema ist .
offensichtlich sehen das viele anders ,damit kann ich leben.