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Alt 16.05.2021, 12:49
maninblack maninblack ist offline
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AW: Meinungsaustausch innerhalb des TT-Kreises Frankfurt zum Thema "6er- oder 4er-Mannschaften"

Eventuell ein Hinweis, wie bei der Abstimmung (Stimmenanzahl) im HeTTV verfahren wird, da nicht jedem bekannt und sicher nicht unwichtig - welcher Verein wie abstimmt:

Satzung
12.3
Beim Kreistag hat jeder Verein drei Grundstimmen und für jede gemeldete Mannschaft gemäß Startgeldrechnung eine weitere Stimme.


12.4
Soweit das Stimmrecht nicht von den Vorsitzenden der Tischtennisvereine bzw. den Leitern der Tischtennisabteilungen ausgeübt werden kann, darf eine Bevollmächtigung nur schriftlich auf ein Mitglied des Vereins übertragen werden.
Die Ausstellung von Blanko-Vollmachten ist unzulässig.
Jeder Vereinsvertreter kann nur die Stimmen eines Vereins vertreten.
Ein Verein kann auch durch eines seiner Mitglieder ohne Vollmacht auf dem Kreistag vertreten werden.
Ein Stimmrecht kann aber nicht wahrgenommen werden. In diesem Fall ist die Strafordnung nicht anzuwenden.
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  #12  
Alt 10.06.2021, 11:35
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Pfeil1 AW: Meinungsaustausch innerhalb des TT-Kreises Frankfurt zum Thema "6er- oder 4er-Mannschaften"

Hallo,

erst einmal finde ich es grundsätzlich positiv, das Frankfurter Forum zum Meinungsaustausch zu nutzen und mit Leben zu füllen.

Befremdlich finde ich die Aufforderung, hier verpflichtend den Klarnamen zu nennen entgegen der seit 21 Jahren geltenden Forenregeln. Wenn ich das möchte, muss ich eine andere Plattform suchen - oder das als Wunsch und Freiwilligkeit kennzeichnen. Der Charakter dieses Internetforums liegt auch darin, dass eine selbst gewählte Anonymität dazu gehört (auch wenn in der Community die meisten User sowieso zuzuordnen sind).

Ein aussagefähiges Ergebnis hier ist aus mehreren Gründen nicht zu erwarten, sondern nur Einzelmeinungen. Es sind hier (leider) nur ein Bruchteil der Frankfurter Vereine vertreten - und dann sind es oft auch nur Einzelmeinungen, die nur begrenzt für den ganzen Verein sprechen können.

Zum anderen mischen sich auch gerne User aus anderen Kreisen/ Bezirken/ Verbänden ein, wenn sie das Thema triggert, d.h. hier kann z.B. jemand aus Dortmund versuchen, die interne Debatte im Kreis Frankfurt, dem Bezirk Hintertupfingen oder TTV Gummibärchenland mit zu prägen, obwohl er gar nicht zur Zielgruppe gehört.

Die Resonanz hier hält sich bislang in Grenzen mit 5 Rückmeldungen, von denen 4 aus Frankfurt und 1 von außerhalb kommen. Von den 4 Frankfurter Rückmeldungen sind 3 Vereinsvertreter und 1 Spieler.

Irritiert bin ich davon, zu diesem Zeitpunkt das Thema "4er vs. 6er" aufzurufen und finde, dass in der aktuellen Situation ganz andere Themen Vorrang haben - und gerade zum aktuellen Zeitpunkt diese Debatte grob fahrlässig und schädlich für die Sportart ist.

Mir ist bewusst, dass es Pro- und Contra-Argumente gibt, auf die ich später eingehen werde (die hier aber auch schon in zahlreichen anderen Threads genannt wurden).

Ich möchte erst begründen, warum es der völlig falsche Zeitpunkt ist:

Rückblick: Seit März 2020 hat sich unser TT-Leben aufgrund der Covid-Pandemie drastisch verändert. Die Saison 19/20 wurde Anfang März 2020 abgebrochen. Die Vereine sind erst einmal in Schockstarre gegangen und das gesellschaftliche und sportliche Leben lag brach. Ab Mai haben sich einzelne engagierte Vereine aus der Deckung gewagt und mit ausgetüftelten Hygienekonzepten den Restart ins Training ermöglicht. Das waren in Ffm allerdings nur ca. 20% der Vereine und der Großrteil der Vereine kam erst im August 2020 wieder in die Hallen. Die Vereine hatten im Mai/Juni 2020 die Aufgabe, die Saison auf Verdacht normal zu planen und Wettkampfhygienekonzepte zu entwickeln. Manche haben das sehr gut gemacht, andere ein wenig, andere halbherzig und wiederum andere gar nicht. Das hat schon rund um die Spiele im September/ Oktober 2020 zu manchen Konflikten rund um die Spiele geführt, weil entweder Spieler*innen nicht wie vorgeschrieben ihre Daten für das Tracing angeben wollten (Stichwort Micky Mouse) und andere Spieler*innen nicht mehr bei Vereinen spielen wollten, die Pandemie und Gesundheitsschutz nicht ernst nehmen. Dann kam der Lockdown ab Oktober/November 2020 schneller, als wir uns das alle vorstellen konnten und befürchtet hatten. Die Saison wurde unterbrochen und es gab große Hoffnung, dass die Saison ab Januar/Februar 2021 zumindest als Halbrunde weiter und fertig gespielt werden kann. Die Werte sind weiter in die Höhe gegangen, Testungen/ Impfungen etc. haben sich verschoben. Ab März 2021 konnten einzelne Vereine unter großen Einschränkungen zumindest wieder ein bißchen Training anbieten, die Zeit für eine Saisonfortführung wurde zu knapp und bis heute im Juni 2021 ist noch kein Wettkampfbetrieb möglich - die Saison 20/21 wurde abgebrochen. Nun sind die Vereine aufgerufen, die Saison 21/22 wie vor einem Jahr wieder auf Verdacht normal zu planen, obwohl Stand jetzt NOCH kein Wettspielbetrieb möglich ist. Wir sind guter Dinge, dass dies ab Anfang September 2021 mit greifenden Impfungen, Testungen und vor allem sinkenden Inzidenzwerten wieder möglich wird. Was noch nicht seriös zu beantworten ist und weiterhin in die Kategorie Glaskugel gehört, ist die Frage, ob eine Herdenimmunität entsteht und wie der Impfschutz bei (noch nicht bekannten) Mutationen greift. Die Hoffnung ist, dass die Pandemie auch in der kalten Jahreszeit ab Oktober/November 2021 beherrschbar wird. Aber das ist noch nicht abschließend geklärt. Die Pandemie wird auch weiter da sein, nur hoffentlich mit kalkulierbaren Beeinträchtigungen, die dann weiter Sport ermöglichen.

Ich habe hier auch viel Hoffnung, doch muss ich als Sportlicher Leiter und Hygienebeauftragter auch andere Szenarien im Blick haben. Auch ohne 4. Lockdown wären bei leicht steigender Inzidenz Folgen, dass z.B. eine gemeinsame Anfahrt im PKW zum Spiel nicht möglich ist, dass eine Hallennutzung von Lüftungsmöglichkeiten abhängt und wieviel Quadaratmeter pro Mensch genutzt werden darf. Unsere Hallenbedingungen sind vergleichbar mit der Realität vieler Frankfurter Vereine. Wir haben keine große Mehrfeldhalle, begrenzte Hallenzeiten und i.d.R. findet Training neben dem Spiel statt oder zwei Punktspiele parallel in der Halle. Sonst wäre es entweder gar nicht möglich, so viele Mannschaften zu melden oder Training anzubieten. D.h. ich muss aber mit Blick von November 2021 bis April 2022 zumindest mögliche Einschränkungen im Hinterkopf haben. Dass also z.B. die an einem Punktspiel beteiligten Spieler*innen der Maximalanzahl von zulässigen Personen in der Halle entsprechen könnten. Das hätte zur Folge, dass ich für 40% unserer Mannschaften keine Halle für Heimspiele mehr zur Verfügung hätte und das Training zugunsten von Spielen fast einstellen müsste. Natürlich hoffe ich, dass es NICHT so kommt, auszuschließen ist es aber nicht.

Intermezzo: Höchstes Ziel für TT-Vereine ist es aktuell, Mitgliederhaltearbeit zu betreiben und möglichst alle Spieler*innen wieder in den Verein zu holen und möglichst keinen zu verlieren. Hier ist viel Kommunikationsarbeit mit jedem einzelnen Mitglied notwendig. D.h. es ist auch das Ziel, dass möglichst alle in der Saison 21/22 in den Mannschaftspielbetrieb zurückkehren.

Rechenbeispiel 1: Ich habe 6 Herrenmannschaften bei 6er teams. 6x6= mindestens 36 Spieler. Wenn ich alle Spieler halte, muss ich bei 4er-Teams 36:4 rechnen. Das wären dann 9 statt 6 Mannschaften. Springen welche ab, vielleicht nur noch 7-8 Mannschaften.

Rechenbeispiel 2: 3 Teams (6er). 6x3=18. 18:4=4,5. D.h. ich lande bei 4-5 statt 3 Teams.

D.h. unabhängig von der Frage von Einschränkungen im Winter 21/22 benötige ich hier schon zusätzliche Hallenzeiten, um Heimspiele zu ermöglichen. Das ist für mindestens 60-70% der Frankfurter Vereine NICHT möglich. Wenn ich an dieser Stelle die Frage 4er/6er trotzdem aktiv in Diskussion bringe, plane ich ja praktisch schon den Mitliederverlust und weniger aktive Spieler*innen, statt mir Gedanken über Mitglieder halten und werben (z.B. über Freizeit-TT) zu machen. M.E. eine komplette Desorientierung in diesen Zeiten. Ich würde mir wünschen, dass gewählte Vorstände hier Zeit in Angebote zur Mitgliederhaltearbeit und Mitgliederwerbung investieren, statt sich strukturelle Gedanken zum Mitgliederrückgang und zur Verwaltung des Mangels zu machen!

Umsetzungsproblem: Mal abgesehen von Hallenkapazitäten und Mannschaftsanzahl möchte ich exemplarisch ein konkretes Szenario beschreiben, was passieren würde, wenn alle am Ball bleiben.

Szenario: Verein mit 4 6er-Teams in BOL, BK, KL und 1KK.

6er / 4er

1.Herren (BOL)

1.1 A / 1.1 A
1.2 B / 1.2 B
1.3 C / 1.3 C
1.4 D / 1.4 D
1.5 E
1.6 F

> E+F müssen aus BOL in BK gehen

2.Herren (BK)

2.1 G / 2.1 E
2.2 H / 2.2 F
2.3 I / 2.3 G
2.4 J / 2.4 H
2.5 K
2.6 L

> I,J,K,L müssen aus BK in KL gehen, nur vorderes PK der alten BK bleibt in Mannschaft/ Klasse

3.Herren (KL)

3.1 M / 3.1 I
3.2 N / 3.2 J
3.3 O / 3.3 K
3.4 P / 3.4 L
3.5 Q
3.6 R

> Komplette 3. Herren muss eine Mannschaft nach unten rücken, keiner kann in bisheriger Spielklasse bleiben. Bisheriges mittleres und hinteres PK der BK bilden jetzt KL-Team

4.Herren (1KK)

4.1 S / 4.1 M
4.2 T / 4.2 N
4.3 U / 4.3 O
4.4 V / 4.4 P
4.5 W
4.6 X

> vorderes und mittleres PK der 3.Herren in der KL spielt jetzt eine Mannschaft/ Klasse tiefer, hinteres PK der KL muss in neue Mannschaft in unterster Klasse.

5.Herren (2KK oder 3KK)

- / 5.1 Q
- / 5.2 R
- / 5.3 S
- / 5.4 T

> hinteres PK KL + vorderes PK 1KK bilden jetzt neues Team in unterster Spielklasse.

6.Herren (2KK oder 3KK)

- / 6.1 U
- / 6.2 V
- / 6.3 W
- / 6.4 X

> Der Rest aus 1KK wird zum zweiten neuen Team in unterster Spielklasse.

Fazit Umsetzungsproblem:

Alleine schon eine reine Spielstärkenbetrachtung führt zu erheblichen Problemen mit Potential für Wechsel und Aufhören als Folge. Gerade auf Amateurebene kommen jetzt aber noch soziale Kriterien ("ich möchte gerne mit dem spielen") und Fragen von Spieltagen (z.B. Schichtarbeit, Dienstreisen unter der Woche, ..) dazu, die in so einer Veränderung zum 4er nur schwer ausgleichbar wären. Das liefert viel Potential, die TT-Gemeinde durch Unzufriedene zu verkleinern. Das darf nicht sehenden Auges passieren!

Übriges war die Spielklassenstruktur des Szenariovereins noch relativ homogen, das geht auch viel heterogener, was zu einer Verschärfung der Situation führen würde.

Nun aber zu den Argumenten: Die Pro-4er-Argumente sind oft a) 1 Sportart/ 1 Spielsystem/ Außenwirkung, b) kürzere Dauer des Spieles, c) kürzere Spielpausen, d) 1 PKW langt für Auswärtsspiele, e) besser für Zuschauer.

zu a) Stimmt zwar grundsätzlich, doch sind m.E. 2-3 Spielsysteme bei guter Begründung gut vertretbar. Wichtig war doch, dass die oberen 5 Ligen im Profi und ambitionierten Amateurbereich im selben System spielen / und dass es nicht mehr 5-6 Systeme gibt. Das dritte System ist ja nur ein Auffangsystem für die unterste(n) Klasse(n). Begründung Pro-6er in HTTV/ Bezirk/ Kreis folgt.

zu b) Ist geklärt, dass eine kürzere Dauer unbedingt erstrebenswert ist. Was ist mit der Bedeutung von Anfangs- und Schlussdoppel. Dramaturgie im Spielverlauf und drehenden Spielverlauf mit Anfeuern und knisternder Atmosphäre in der Halle, die sich im 6er aufbaut? Ich würde mir persönlich z.B. die Frage stellen, ob ich auf so ein Kurzformat überhaupt Lust hätte und mir das dafür nicht zu viel Aufwand wäre.

zu c) Mal abgesehen von den negativen Folgen für den Teamspirit (2 spielen, 1 zählt, 1 sitzt alleine draußen zum aufschreiben/ anfeuern/ coachen) behaupte ich mal, dass viele Spieler*innen gar nicht fast ohne Unterbrechung durchspielen wollen oder können. Ausschwitzen, kurz vor die Halle gehen, Behandlung von Wehwehchen, regenerieren, kurzes Gespräch, gemeinsam anfeuern. Schon jetzt ist das Geschrei bei Vorziehen etc. oft groß, wenn jemand 2x nacheinander fast ohne Pause spielt. Das würde selektieren und einige Spieler*innen wollten/ könnten das nicht mitgehen und würden aufhören. Beim Coaching ist es schwer, zwei Tische zu verfolgen, oft findet in der Praxis eine Aufteilung statt - und nicht jede Spieler*in-Coach-Konstellation passt zusammen. Hier könnte das Argument kommen, dass man ja gar keine Tipps/ Anfeuerung braucht und möchte. Das kann natürlich Jede*r halten, wie er/ sie will, doch macht genau das einen Teamspirit aus. Emotionslose und geräuschlose Spiele sind für mich die Totengräber der Sportart. Von Sportartfremden in der Halle bin ich schon öfters gefragt worden, warum Gegner sich so wenig freuen und das nur runterspulen. Genau das wird durch 4er begünstigt, Teamspirit entsteht durch Mannschaft im 6er und nicht durch 4 Individualisten.

zu d) In der Fläche auf dem Land sicher ein Argument. Aber auch da ist es nicht die Regel, dass alle in einem Dorf wohnen und gemeinsam zum Spiel fahren. In Ffm schon gar nicht. In Ffm ist es sogar die Regel, dass oft alle getrennt anreisen. Viele mit ÖPNV, Fahrrad, nur manche mit PKW. Manche kommen direkt von der Arbeit, andere direkt von der Uni. Auch im Bezirk Süd sieht das oft ähnlich aus. Selbst am Wochenende, wenn die Spieler*innen dann anschl. direkt zu Feier, Kulturveranstaltung, ... wollen. Also eine sehr theoretische Diskussion. Und zu Coronazeiten auch keine Empfehlung, gemeinsam anzureisen.

zu e) Sind je nach Ebene nur begrenzt vorhanden und gerade die Insider schätzen auch die Dramaturgie und vor allem das knistern in der Halle bei sich unterstützenden 6er-Teams. Auch für Zuschauer muss es nicht immer schnell gehen. Im Spitzenbereich kenne ich z.B. viele Leute, die bewusst von der TTBL auf niedrigere Ligen ausgewichen sind, um mehr TT zu sehen.

Jetzt aber endlich zur Pro-6er-Argumentation und zur Rückmeldung der TSG Oberrad. Wir haben auf der Maisitzung der Abteilungsleitung das Thema auf die Tagesordnung gesetzt und intensiv diskutiert. Es waren Vertreter*innen von 6 der bisherigen 7 Herrenmannschaften (alles im 6er-Paarkreuz gespielt) durch insgesamt 8 Personen vertreten. Teilweise wurden vorher Meinungsbilder in unseren Mannschaften eingeholt.

Das Ergebnis war überraschend deutlich. ALLE haben sich ohne Gegenstimme eindeutig für den Beibehalt des 6er-Paarkreuzes auf Kreis-/ Bezirks-/ Verbandsebene ausgesprochen!


Kernpunkte der Diskussion waren der Mannschaftscharakter und das Vereinsleben. Durch das 4er-Paarkreuz geht der Mannschaftscharakter der Sportart verloren. Wenn Spieler*innen möglichst durchgehend spielen und nicht das Team unterstützen möchten, empfehlen wir VR-Cup's und andere Formate, die es im TT-Sport schon zu Genüge gibt. Wir hatten auch Stimmen, die entweder in einem anderen Landesverband oder in der Jugend in 4er-Teams gespielt haben und das im Vergleich als sehr defizitär empfanden. Und im Umkehrschluss das 6er-PK sozusagen als Königsdisziplin schätzen. Angefangen durch die drei Eingangsdoppel, vor allem aber dadurch, weil man als Mannschaft wirklich in Kontakt ist und die drei Spieler auf der Bank sich regenerieren, sich anfeuern und auch mal privat miteinander in unterschiedlichen Konstellationen sprechen können. Nur dadurch entsteht Mannschaftscharakter und Vereinsidentifikation. Das gepaart mit spannenden Spielverläufen bis hin zum Abschlussdoppel, bei dem man eine Stecknadel fallen hören kann, macht für die TSG-Herren TT als Mannschaftssport aus. Daraus entstehen dann auch noch Runden im Anschluss zum gemeinsam essen/ trinken/ das Spiel (mit dem Gegner) besprechen, was TT bei den Herren ausmacht. Das ist auch für die ehrenamtliche Vereinsentwicklung wichtig. Genau aus solchen Runden entstehen Vereinsbindung, Vereinsidentität und Bereitschaft, ehrenamtliche Funktionen im Verein zu übernehmen. Über das reine Spielen ist bislang kaum Ehrenamt entstanden. Manche sind sogar soweit gegangen, dass ein Wechsel in ein 4er-System die Grundlage sein könnte, nicht mehr in einer Mannschaft zu spielen.

Nachwuchsförderung: In 6er-Teams ist es einfacher, Nachwuchsspieler zu integrieren, denen es im ersten Herrenjahr oft noch an Wettkampfhärte fehlt, um gleich erfolgreich zu spielen. In einer 6er-Konstellation sind das nur 3 von 16 Spielen, die man mit dem Rest des Teams kompensieren muss. In 4er-teams sind das schon 3 von 10 Spielen. Fazit wird sein, dass es schwerer für Nachwuchsspieler wird, in geeigneten Klassen gefördert zu werden.

Erfolg kaufen: Umgekehrt können Vereine mit kleinerem Aufwand Erfolg "einkaufen". Mit zwei höherklassigen Spielern wird ein Team praktisch unbesiegbar. Es ist ein Unterschied, ob ein "Legionär" 3 von 10 oder 3 von 16 Punkten beisteuern kann.

Wenn es Sorge im KV gibt, dass es weniger Mannschaften gibt und die 8 Spielklassen nicht voll werden (2x KL, 2x 1KK, 2x 2KK, 2x 3KK), würde es noch andere Stellschrauben geben:

Prio A) Nur noch eine KL mit Effekt nach unten (so ist es eigentlich sowieso in der WO angedacht, würde die Kreisspitze stärken und somit auch die "Überlebenschance" der Aufsteiger in der BK. Niveau innerhalb KL teils sehr heterogen.

PRIO B) Nur noch eine 3KK und sozusagen von unten auffüllen (Ermutigung zu 6er statt 4er)

PRIO C) 4er-PK oder Braunschweiger System auf 2KK ausweiten, was ich allerdings grundsätzlich verkehrt finde. Wenn, dann 4er-PK

Soweit die abgestimmte Rückmeldung der TSG Oberrad. Wir plädieren dafür, unbedingt von den Überlegungen zu 4er-Teams Abstand zu nehmen und im Falle einer Abstimmung ein eindeutiges Votum für 6er-Teams abzugeben. Gerade in diesen Zeiten, in denen wir erst einmal um jedes Mitglied im Sinne der Sportart kämpfen sollten! Wir erachten die Überlegungen zu 4er-Teams für hochgradig gefährlich für Vereins-TT im Amateurbereich, weil dadurch weiter die Individualisierung der Sportart forciert würde und Teamcharakter sowie Vereinsleben strukturell angegriffen würde, was der Sportart auch bei der Findung von Ehrenamtlichen nachdrücklich schaden würde!
__________________
Nichts bleibt wie es wird!
Mephisto
TSG Oberrad

Geändert von Mephisto (10.06.2021 um 20:54 Uhr)
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  #13  
Alt 10.06.2021, 18:04
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AW: Meinungsaustausch innerhalb des TT-Kreises Frankfurt zum Thema "6er- oder 4er-Mannschaften"

Ich stimme Mephisto im Wesentlichen zu. 6er system ist eher Mannschaftssportart als 4er und stärkt mehr den Vereinsgedanken. Man trifft sich eher mit Freunden als das der Leistungsgedanke unbedingt im Vordergrund steht. Für jedes Team benötigt man einen Mannschaftsführer der sich kümmern muss usw., 4er System ist also also eher eine Notlösung für die 3.KK und vielleicht interessant für hohe Klassen.

G.H. TV Sindlingen

Geändert von sriverboy (10.06.2021 um 18:08 Uhr)
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  #14  
Alt 11.06.2021, 19:57
TT-BR TT-BR ist offline
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AW: Meinungsaustausch innerhalb des TT-Kreises Frankfurt zum Thema "6er- oder 4er-Mannschaften"

Zu den Ausführungen von Mephisto einige kurze Anmerkungen:
Intermezzo:Es sollte doch nicht nur der Mitgliedererhalt das Ziel sein, Mitgliedergewinnung sollte das Ziel sein. Ist diese erfolgreich, kommt es zu Problemen, wie in den Rechenbeispielen angeführt. Die waren bisher immer lösbar. Ein Aufnahmestopp für Spieler*innen ist mir von keinem Verein bekannt, eher wird eifrig Werbung für neue Spieler gemacht (siehe Forum).
Szenario:Verein mit 4 6er-Teams in BOL, BK, KL und 1KK.
Bei einer Umstellung von 6er auf 4er Teams bestünde die Möglichkeit in der WO, für Vereine die mehrere Mannschaften im Bezirk bzw. Kreis an der Verbandsrunde teilnehmen, weitere Spielklassenmöglichkeiten zu eröffnen. Bei deinem Beispiel hieße das, eine weitere Mannschaft im Bezirk bzw. im Kreis je nach Spielstärke der Spieler, die weiterhin im Verein spielen. Sollten von den aufgeführten Mannschaften ¾ der in deinem Beispiel der betroffenen Spieler den Verein verlassen, würde dies nach meiner Meinung, nicht in Frage kommen.
*Nun aber zu den Argumenten*:
Hier führst Du einige Argumente in Stichworten auf, die von den Befürwortern von 4er Teams angeführt werden, um dann ausführlich die Nachteile aufzuzählen. Damit eine pro-6er Team Argumentation.
Dann kommt von deiner Seite *Jetzt aber endlich zur Pro-6er-Argumentation*. Die waren in Teilen schon in deinen vorherigen Ausführungen zu finden und sind somit eine Ergänzung deiner vorangegangenen Ausführungen.
Was aus meiner Sicht bei Dir ganz unter den Tisch fällt, ist folgendes.
Bei 4er Teams und ausspielen aller 10 Spiele hat jeder Spieler die gleiche Anzahl von spielen (1 Doppel und 2 Einzel). Bei 6er Teams kommt es sehr oft vor, dass nur die Spieler an den Pos. 1 bis 3 ihre zwei Einzel spielen und das ist zumindest für viele Spieler im hinteren Paarkreuz nicht erfreulich. (Bei 3-4h incl. Fahrzeit).
Zu allem gibt es Argumente und Gegenargumente. Am Ende sollte der HTTV eine Befragung aller aktiven starten, um ein Stimmungsbild zu erhalten.

Beste Grüße
H.M.
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  #15  
Alt 15.06.2021, 13:26
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AW: Meinungsaustausch innerhalb des TT-Kreises Frankfurt zum Thema "6er- oder 4er-Mannschaften"

Hallo zusammen,

bei uns ist es ein geteiltes Stimmungsbild, bei allen bereits genannten Argumenten.

Wenn alle Stricke reißen, können wir ja die Bälle vergrößern und die Sätze verkürzen, hat ja unseren Sport schon einmal viel attraktiver gemacht

Bis später
Markus
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TV Bergen-Enkheim
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  #16  
Alt 16.06.2021, 09:28
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!! AW: Meinungsaustausch innerhalb des TT-Kreises Frankfurt zum Thema "6er- oder 4er-Mannschaften"

Auf dem gestrigen virtuellen Kreistag gab es eine ausführliche Diskussion mit zahlreichen Wortbeiträgen. Heraus kam ein eindeutiges und breites Votum für 6er-Mannschaften und der Auftrag an den Kreisvorstand, sich vehement für die Beibehaltung der 6er-Teams bis auf die untersten Klassen einzusetzen.

Zwei Vereine haben sich für 4er-Teams ausgesprochen und es kam die Idee eines Vereins, ein Spielsystem analog des Braunschweiger Systems für die unteren Klassen zu entwickeln, in dem man mit 4, 5 oder 6 Spielern antreten kann (was ein Widerspruch zur Grundidee „weniger Spielsysteme“ wäre und der sportliche Wert zweifelhaft wäre, da die Teams mit weniger Spielern im BS sportlich bevorteilt sind). In zwei Vereinen war die Meinung 50/50 mit dem Fazit, bitte alles so zu belassen, wie es ist (Unterste Teams 4er, Rest 6er).

Kernargumente waren Sargnagel für TT als Mannschaftssport und für Vereinsleben. Aussortierung gerade von älteren Spielern, die Pause zwischen Spielen brauchen. Mehr Vereinsteams in Frankfurts Hallen/ Vereinen nicht darstellbar > Folge: Es könnten nicht mehr alle spielen, die wollen. Aber noch viele Argumente mehr.

Der Zeitpunkt der Diskussion wurde angesichts der pandemischen Lage als Unzeitpunkt bezeichnet, solange noch nicht einmal klar ist, ob 2 Spiele zeitgleich in einer Halle im Herbst/ Winter stattfinden dürfen. Die Sportart TT hat gerade andere Probleme und es wäre viel mehr Engagement in anderen Themenfeldern wie Nachwuchsförderung und Mitgliederbindung wichtig.

Die Debatte wurde von vielen Diskutanten als „von oben“ aus dem HTTV vorbei an den Interessen und gegen die Basis wahrgenommen.
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Mephisto
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  #17  
Alt 16.06.2021, 11:26
sasma sasma ist offline
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Zitat:
Zitat von Mephisto Beitrag anzeigen
Die Debatte wurde von vielen Diskutanten als *von oben* aus dem HTTV vorbei an den Interessen und gegen die Basis wahrgenommen.
Der letzte Satz stimmt auch wohl nur für Frankfurt. Es gibt sehr viele Kreise, Vereine und Spieler in Hessen ("die Basis"), die gegen die 6er-Mannschaft MIT DEM AKTUELLEN SPIELSYSTEM sind. Vielleicht sogar die Mehrheit der "Basis".

Man ist dabei nicht zwangsläufig gegen die 6er-Mannschaft, sondern gegen das Spielsystem (die Spieldauer) der 6er-Mannschaft. Die 4er-Mannschaft ist dabei eine Lösung.
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  #18  
Alt 16.06.2021, 11:55
Petergriffin Petergriffin ist gerade online
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AW: Meinungsaustausch innerhalb des TT-Kreises Frankfurt zum Thema "6er- oder 4er-Mannschaften"

Zitat:
Zitat von sasma Beitrag anzeigen
Der letzte Satz stimmt auch wohl nur für Frankfurt. Es gibt sehr viele Kreise, Vereine und Spieler in Hessen ("die Basis"), die gegen die 6er-Mannschaft MIT DEM AKTUELLEN SPIELSYSTEM sind. Vielleicht sogar die Mehrheit der "Basis".

Man ist dabei nicht zwangsläufig gegen die 6er-Mannschaft, sondern gegen das Spielsystem (die Spieldauer) der 6er-Mannschaft. Die 4er-Mannschaft ist dabei eine Lösung.

Wie könnte denn ein anderes System mit 6er Mannschaften aussehen?

Mit drei Tischen? Das können viele Vereine womöglich aus Kapazitätsgründen (Besonders, wenn mehrere Mannschaften parallel spielen) nicht stemmen.


Meine Meinung bleibt gleich: wenn man sich für ein Hobby keine Zeit (auch mal nen ganzen Tag, ist es ja bei Heimspielen nicht) nehmen möchte, hat man womöglich das falsche Hobby.
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  #19  
Alt 16.06.2021, 16:27
Matousek Matousek ist gerade online
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Bayern stellt ja ab 22/23 um, denke Hessen wird auf Dauer auch nicht drum rum kommen.
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  #20  
Alt 16.06.2021, 17:02
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AW: Meinungsaustausch innerhalb des TT-Kreises Frankfurt zum Thema "6er- oder 4er-Mannschaften"

Das Hauptproblem ist, dass die unteren Mannschaften von größeren Vereinen unverhältnismäßig stark werden für die jeweiligen Ligen.

Denke aber das wird sich nach einer längeren Zeit dann auch einpendeln.

Ich persönlich habe 6er Mannschaften sehr genossen und bin etwas traurig über diese Anpassungen.
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