Passives Spielsystem mit Noppen innen

[NoTopspin]

Nochmals danke für die Antworten und anregungen.

Zum Materialthema: Ich habe jetzt 3 Setups hier. zweimal ALL Vollholz, je einmal mit dünnen Klassikern und einmal mit Duros. Dazu noch die Duros auf einem ALL+ Faserholz. Ich werde in den nächsten ein zwei Trainings schauen was sich besser anfühlt und damit dann den Sommercup spielen. Damit ist das Materialthema für mich erledigt.

Nun zum wichtigeren Thema: Training

Wie trainiere ich am besten das Umschalten? Ich bin total auf Schupfen fokussiert und möchte dann aber nach fünf oder sechs Schupfbälln TS spielen. Das fällt mir bei dem System schwer. Ich glaube das ist vor allem ein Kopfproblem. Wenn ich aufs Schupfen fokussiert bin denke ich viel zu spät daran wenn ein guter Ball für einen TS kommen würde.

[AWOS]

Zitat von NoTopspin

Wie trainiere ich am besten das Umschalten? Ich bin total auf Schupfen fokussiert und möchte dann aber nach fünf oder sechs Schupfbälln TS spielen. Das fällt mir bei dem System schwer. Ich glaube das ist vor allem ein Kopfproblem. Wenn ich aufs Schupfen fokussiert bin denke ich viel zu spät daran wenn ein guter Ball für einen TS kommen würde.

Ich gehe davon aus, dass deine Schupfbälle giftig sind.
Dann bereite deinen Angriff doch vor, indem Du deinen Ball vorher nicht ganz so schnittig spielst. Ist die Aktion nicht so gut sichtbar, wirst Du einen etwas höheren Ball bekommen, auf den du eröffnen kannst.

[vossi39]

Denke Du solltest konsequent sein und jeden Ball der lang gespielt wird auch ziehen. Vielleicht am Anfang noch nicht mit VH und RH, aber grundsätzlich sind lange Schupfduelle nicht der Weg, da mit jedem Ball der US stärker wird (siehe auch Beitrag davor). Bei der Eröffnung dann darauf achten nicht nur in die Diagonale zu eröffnen, sondern die Platzierung zu variieren (Wechselpunkt, RH etc).
Falls Du dann auf einer Seite festgenagelt wirst, hilft ein Seitenschnittanteil um den Ball auf die Sahneseite zu kriegen

[M3rlin]

Genau so wie Vossi das sagt ist es tatsächlich.
Hört sich auf den ersten Blick an wie das Training für Topspinangreifer, ist es aber nicht.
Welche Szenarien kommen am häufigsten vor.
1. Jemand der nicht aktiv spielt, wird dich in Schupfduelle bringen wollen, was Du nicht möchtest.
2. Jemand der Offensiv spielt wird solange schupfen, bis er den für sich richtigen Ball hat(Kann auch öfters mal direkt der 1te oder 2te sein) dies ist aber oft ein Killer. Das möchtest du auch nicht.
3. Ein extrem agressiver wird fast alles anziehen, das ist für dich perfekt. Du musst nicht viel nachdenken nur unangenehm platzieren.
Die Strategie gegen:
1. Du musst so schnell wie möglich aus dem Unterschnitt raus. Der 1 Topspin Ball muss aber nicht fest sein, unangenehm platziert reicht. Danach ausblocken bis ein für dich guter Ball zum schießen kommt oder der Gegner macht vorher einen Fehler.
2. siehe Spieltyp 1. Da dieser aus US meist besser angreifen kann.
3. siehe Spieltyp 1. Ein etwas schnellerer Ball ist auch für einen extremen Angreifer unangenehmer als ein Schupf.
Wie trainiert man so etwas.
1. Fange selber öfter mit langem schnellen Aufschlag das Spiel an.
2. zwinge dich dazu in Trainingsspielen am Anfang maximal 2 mal zu schupfen, danach langsam anziehen.
3. Reduziere das auf maximal 1 mal schupfen. Ein Schupf ist eigentlich immer so langsam das jeder Schupf umlaufen werden kann.
4. Lerne so schnell wie möglich den RH Flip auf kurze US Bälle.
5. Benutze diesen Flip so oft wie möglich später auch auf Schupf in deine RH
6. Ziehe jeden US Aufschlag der lang ist an.
7. Trainiere oft als Sparringspartner mit guten am besten deutlich besseren Topspinspielern als Blocker um deren Topspin zu verbessern.
Mindset:
Wenn dein Gegner einen Punkt macht weil du schlecht geschupft hast, dann bist du selber schuld. Ändere das.
Macht er einen Punkt aus deinem Block/Anfangstopspin, hast du nur schlecht platziert. Das kann man ja üben.

[Karsten62]

Bleibt nur noch die Frage was mache ich mit diesen ekligen halblangen Bällen die direkt hinter der Tischkante runterfallen?

[Oldschmetterhand07]

Was genau sollen die halblangen Ball sein? Mit welchen Schnitt kommen sie an, spielt der Gegner Noppe Anti?

[CZ75]

@M3rlin: Danke. Das sind interessante Ausführungen, auch für mich als am liebsten kompromisslosen Angreifer.

[M3rlin]

Die ekligen halblangen Bälle. Hierfür gibt es gute Übungen. Ball über den Tisch rollen und mit dem Schläger hinter der Platte anziehen. Um die Angst nah an der Tischkante zu spielen zu verlieren.
Ein relativ sicherer Weg ist auch sie wie einen kurzen Ball behandeln und zu flippen. oder lang und schnell über dem Tisch schupfen. Kurz legen sollte man vermeiden, da dies meist nicht klappen wird.
Wenn jemand es schafft das der Ball dann doch noch ein 2tes mal auf dem Tisch aufkommt und man gerechnet hat, das er hinter die Platte springt, war dieser Ball einfach zu gut und der Gegner hat den Punkt dann auch zu recht gewonnen.

[Oldschmetterhand07]

Das mit Topspin Trainig ist wohl dann die beste Übung um aus den passiven Spiel heraus zu kommen.

Durch Racers und Schematraining habe ich persönlich angefangen jeden Aufschlag der nicht zu kurz kommt mit der Rückhand an zu ziehen oder zu flippen. Klappt zwar nicht immer, aber besser anstatt nur zu schupfen . Viele warten ja nur darauf das du zurück schupfst und ziehen dann einen Topspin. Das kannst du so durchziehen wenn du stark im blocken bist. Spinreiche Topspins mehr gegen gehen,drücken. Schnelle mit weniger Spin halt passiver blocken.

Ob das dann reicht, würde wirklich wie die Jungs schon geschrieben haben, beidseitig Topspin trainieren.

[Chris21272]

@M3rlin: Vielen Dank für die ausführlichen Beschreibungen der verschiedenen Spielertypen. Du bist ja ein richtiger Tischtennisfuchs!!! Ich konnte mich da unter Punkt zwei wiederfinden und auch die von dir beschriebene Abhilfe würde gegen mich funktionieren. Darüber macht man sich normalerweise viel zu wenig Gedanken. Schön wie viele Anregungen man hier findet.