JES-Einsätze...wie zählen Relegationsspiele?

[gustavo88]

Wärme mal diesen Threat zur JES-Problematik wieder auf.
In einem Unterforum ist die Frage nach dem Hintergrund der JES-Regel gekommen, die den Einsatz des Jugendlichen auf nur eine Herrenmannschaft beschränkt, aufgekommen.
Wieso darf ein JES nicht auch in anderen (höheren) Mannschaften zum Einsatz kommen?

[Croudy]

Das ist in WO/AB I, 10 so festgelegt. Ich weiß aber nicht, wieso man dies gerade auf eine Mannschaft beschränkt hat.

[Fastest115]

Das ganze ist wie schon erwähnt in vielen Landesverbänden völlig unterschiedlich gehandhabt. Im WTTV darf der Jugendliche in allen herrenmannschaften spielen also mal in der 3. mal in der 4 mal in der ersten aber immer unten dran (Sprich Herrenspieler stehen immer vor dem). Das kann immer von Spieltag zu Spieltag entscheiden werden. Man darf aber max 3 Spiele machen. Und es gibt ne Beschränkung, das JBK/BL Spieler nur 1. kk und höher und JVL Spieler nur HBK und höher aushelfen dürfen außer der verein hat keine so hoch spielenden Mannschaften dann in der ersten Herren.

So jetzt könnte man sagen. Ja ist doch viel besser. So kann man flexibel reagieren. Stimmt auch bedingt. Problemist, dass dann oft Vereine das ausnutzen und weil nen 6ter Mann in einer Mannschaft fehlt und man keinen Ersatz aus einer darunter nehmen will(wichtiges Spiel) dann mit irgend nem Jugendlichen auffüllt. Ach wenn der da nicht den Hauch einer Chance hat.

Da läuft dann einer der Jugend KK spielt plötzlich in der Herren LL auf weil da einer fehlt und der gerade Zeit hat. Das ist weder sinnvoll für den Jugendlichen noch schön für den Gegner der ja gekommen ist evtl weit gefahren um gegen nen halbwegs tauglichen Gegner zu spielen.

Es ist also quasi ein Schutz der Jugendlichen wenn man vor der Saison festlegt: du spielst in Mannschaft X weil man dann vermutlich eine aussucht in der der auch halbwegs mithalten kann.

Jetzt kann man natürlich streiten ob man so einen Schutz braucht oder haben will oder lieber auf das Verantwortungsbewußtsein der Verantwortlichen der Vereine setzt. Denke da gibt es keine richtige Meinung. Und so kann man die Regel machen wie man will es wird immer irgendeiner etwas daran schlecht finden und hat damit immer Recht. Aber ne objektiv ideale Lösung gibt es da wohl nicht nur immer eine die der eine oder der andere als besser empfindet.

[Egbertschlick]

Bei uns im PTTV muß der Spieler auch vorab in einer Mannschaft als Jugendersatz gemeldet werden und darf in jeder Halbrunde nur 3 Spiele in dieser Mannschaft machen.

[jimih1981]

Zitat von Egbertschlick

Bei uns im PTTV muß der Spieler auch vorab in einer Mannschaft als Jugendersatz gemeldet werden und darf in jeder Halbrunde nur 3 Spiele in dieser Mannschaft machen.

im bttv ist es auch so.
übrigens übernimmt der bttv den begriff jes und ersetzt den bisherigen e/j durch diesen. das ganze ab der spielzeit 2010/2011 wo er sich ja auch als weiter verband das programm click tt für die spielorganisation verwendet.

[Der springende Punkt]

Zitat von Croudy

Das ist in WO/AB I, 10 so festgelegt. Ich weiß aber nicht, wieso man dies gerade auf eine Mannschaft beschränkt hat.

Die Grundlagen der heutigen Jugendersatzspieler-Regelung (WO E 4.2) gehen auf die Beratungen der Bundesjugendwartetagung im Mai 1992 in Wernigerode zurück, wo der gesamte (damalige) WO-Abschnitt H (heute E) "Jugendliche/Schüler" komplett überarbeitet worden ist. Zuvor sah das DTTB-Regelwerk überhaupt keine Jugendersatzspieler vor, sondern nur Jugendliche als Stammspieler in Erwachsenenmannschaften. Da damals aus einigen Landesverbänden der Ruf laut wurde, auch ein "Schnuppern" von Jugendlichen, die Stammspieler einer Jugendmannschaft waren, bei den Erwachsenen zuzulassen, kam es zu den Grundsätzen der JES-Regelung, die seitdem jeder Landesverband mehr oder weniger weit ausgestaltet hat.

Die Zahl Drei als Höchstzahl der JES-Einsätze bei den Erwachsenen, die z. B. seitdem in Niedersachsen gilt, ist übrigens keine Bundes-Regelung, sondern war von Anfang an eine Sache der Landesverbände, die teilweise auch andere Zahlen für ihren Bereich festgelegt haben.

Der Sinn der JES-Regelung war damals das Hereinschnuppern in den Erwachsenenbereich, damit die Jugendlichen schon einmal schauen konnten, was sie später bei den Damen und Herren erwartet. Man war der Meinung, dass drei Spiele pro Halbserie in einer einzigen Mannschaft ausreichen, um den Jugendlichen diesen Einblick zu verschaffen. Der Aspekt, die Jugendlichen vor zu vielen negativen Erfahrungen zu schützen, war damals sehr viel stärker ausgeprägt als heute. Man wollte auf jeden Fall verhindern, dass die Jugendlichen dazu benutzt werden, unvollständige Erwachsenenmannschaften aufzufüllen, um das Ordnungsgeld für unvollständiges Antreten zu vermeiden.

Heutzutage hat sich der Aspekt des "Jugendschutzes" gewandelt, und die Angst vor Überbelastung oder Ausnutzung der Jugendlichen ist zurückgegangen. Heute spricht man davon, den Jugendlichen zusätzliche Chancen und Herausforderungen zu geben.

Momentan wird nicht nur in Jugendgremien darüber nachgedacht, das Thema "Jugendfreigaben" nach 18 Jahren eventuell einmal mehr zu revolutionieren. Es gibt Überlegungen, jedem Jugendlichen - unter Einhaltung bestimmter Voraussetzungen - im Mannschaftsspielbetrieb grundsätzlich den kompletten Start im Erwachsenen- und Nachwuchsbereich zu ermöglichen. Das würde bedeuten, dass auch die starken Jugendspieler, die heutzutage als Stammspieler "nur" bei den Erwachsenen spielen, dann auch in ihren Vereins-Jugendmannschaften spielen dürfen (nicht müssen). Der Hintergrund ist auch, den zahlenmäßigen Mannschafts-Rückgang im Nachwuchs-Punktspielbetrieb aufzuhalten.

Ein weiterer Aspekt ist das jährliche Dilemma bei den Deutschen Jugend- und Schüler-Mannschaftsmeisterschaften, bei denen die Mannschaften aus den einzelnen Landesverbänden unterschiedliche Startbedingungen haben, weil die Regelungen für den Start der Spieler in den Vereinsjugendmannschaften landesverbandsspezifisch sehr weit auseinandergehen. Wenn jeder Verein mit seinen besten Jugendlichen und Schülern antreten dürfte (also auch denen aus dem Damen- oder Herrenmannschaften), wäre hier zumindest eine Chancengleichheit gegeben.

Man kann gespannt sein, wie es mit den Jugendfreigaben weitergehen wird. Vielleicht gibt es bald gar keine Jugendfreigaben mehr, sondern nur noch eine Spielberechtigung für Jugendliche im Jugendbereich und eine zusätzliche Spielberechtigung für Jugendliche im Erwachsenenbereich - unter Einhaltung bestimmter Voraussetzungen, die dann wieder von den Landesverbänden geregelt werden könnten.

[Deichchaot]

Ja, das ist ein heikles Thema.
Bei uns im Kreis und Umgebung (TTVN) werden vermehrt Jugendliche freigeholt, die dann in der 2. bis 4.Kreisklasse als "Ergänzungsspieler" aufgestellt werden. Diese Vereine haben meist keine Jugendmannschaft. Bei den meisten dieser Vereine habe ich aber den Eindruck (bzw so kommt es rüber), das man sich gar nicht richtig um Jugendliche bemüht oder sich sogar ganz aus der Nachwuchsförderung raushält.
Und wenn man dann die Spielverhältnisse dieser Jungen sieht, dann gehören diese freigeholten Jugendlichen auch nicht in die Herrenklassen.

In Bremen finde ich gut, das Jugendliche bis zu 5mal zum Einsatz in einer Halbserie JES spielen dürfen. Das finde ich persönich besser als nur 3mal.

Die Jugendfreigaben müßten irgendwie eingeschränkt werden, damit freigaben wie ich sie geschildert habe, weitgehend vermieden werden.

Vorschlag: vielleicht sollte man darüber nachdenken Klauseln einzuführen wie: pro Nachwuchsmannschaft ist eine Jugendfreigabe erlaubt oder ähnliches. Also ein Verein mit zB zwei Schülermannschaften dürfte zwei Jugendliche freiholen.

[Egbertschlick]

Zitat von Deichchaot

Ja, das ist ein heikles Thema.
Vorschlag: vielleicht sollte man darüber nachdenken Klauseln einzuführen wie: pro Nachwuchsmannschaft ist eine Jugendfreigabe erlaubt oder ähnliches. Also ein Verein mit zB zwei Schülermannschaften dürfte zwei Jugendliche freiholen.

Genauso ist es bei uns im PTTV.

Jeder Verein darf 3 Jugendliche freiholen, wenn er keine oder nur eine Jugendmannschaft meldet.

Für jede weitere (mehr als eine) darf er einen weiteren Jugendlichen freiholen.

[TT-Hannes]

Ich finde bei uns im Verband (TTVB also Brandenburg) ist das sehr gut gelöst. Wir können soviel Jugendfreigaben beantragen wie wir möchten so lange wie wir mindestens 1 Nachwuchsmannschaft im Spielbetrieb haben. Bei der Jugendersatzgestaltung ist es hier so geregelt, das ein Jugendlicher halt pro Halbserie 3 Einsätze in einer Männermannschaft haben darf. Aber halt nur in einer. Wenn er also seinen ersten Ersatzeinsatz in der 2. Mannschaft macht, darf er die nächsten 2 auch nur für die 2. Mannschaft machen, dürfte aber denn halt in der Rückrunde seine 3 Einsätze auch für die 1. Mannschaft machen. Desweiteren ist bei uns auch die möglichkeit Jugendersatzspieler zusätzlich zu ihrer Jugendmannschaft auch in eine Herrenmannschaft z.B an Position 2 melden, so das wenn der Jugendliche ein Ersatzeinsatz macht, dann halt gleich an 2 spielt und nicht als Nummer 6. Natürlich wird dabei vorrausgesetzt das der Jugendliche auch wirklich stärker als die restlichen Leute in der Mannschaft ist. Find ich eine sehr gute Lösung.

[Deichchaot]

Zitat von Egbertschlick

Genauso ist es bei uns im PTTV.

Jeder Verein darf 3 Jugendliche freiholen, wenn er keine oder nur eine Jugendmannschaft meldet.

Für jede weitere (mehr als eine) darf er einen weiteren Jugendlichen freiholen.

Finde ich sehr gut. Da kann sich unser TTVN mal ne Scheibe abschneiden.

Ich würde es dennoch etwas anders machen:
jeder Verein darf so viele Jugendliche freiholen, wie er Nachwuchsmannschaften hat (Jungen und Schüler sowie Mädchen und Schülerinnen getrennt betrachtet). Maximal sind drei freigeholte Jugendliche erlaubt.
Weil mit 4 Jungen könnte man eine Jugendmannschaft melden.
Wenn ein Verein mehr Jugendliche freiholen möchte, müßte man es so machen, das einer mindestens auf Bezirksebene spielt o.ä.

Entspricht nun nicht ganz dem Thema in diesem Thread über Jugendersatz.