begeisterung für den tt-sport und darüber hinaus

[basicchannel]

Zitat von Max Bouaraba

Hi trauti,

ich bin alles andere als ein aktiver TT-Spieler und war es auch nie wirklich. Dennoch teile ich die Begeisterung für euren Sport als reiner Consumer. Ich bin quasi einer derjenigen, die man auf der Zuschauertribühne als zahlender Gast antrifft und den man auf die Frage "wie fanden Sie dieses Match" geneigt ist zu antworten "sorry, I dont play Halma" (in Englisch, um möglichst unerkannt zu bleiben) mit anderen Worten: sicher wirst Du hier und dort Aktive treffen, die Ihre Begeisterung auch nach außen tragen. Mit meiner Antwort auf Deine Frage möchte ich Dir nur auch zeigen, dass es hier draußen auch Fans gibt, die Eure Begeisterung teilen. Was Du zur TT-Öffentlichkeitswirksamkeit sagst.... das hat sich in den letzten Jahren wirklich enttäuschend entwickelt. Wo und wann kann man schon mal was zum Thema TT im Fernsehen sehen?! Ähnlichkeiten zu anderen Sportarten sind natürlich zu beobachten. In Zeiten eines Boris Beckers oder einer Steffi Graf hatte auch Tennis einen völlig anderen Medienwert. So auch beim TT / Vorbilder um nicht zu sagen Stars wie eine Olga Nemes (die ich sehr schätze und die in den Achtzigern überhaupt mein Interesse an TT geweckt hat) oder einem Rossi, fehlen derzeit halt einfach. Stattdessen schauen wir heute also Poker, Snooker, Curling... und Werbung unseres Familienministeriums mit Aussagen wie "Deutschland bewegt sich..." na klasse - wohin denn?

Willkommen im Forum als Nicht-Aktiver Spieler.
Netter Beitrag in einem sympathischen Thread. Habe allerdings momentan wenig Zeit, konstruktiv beizutragen. Wird bald nachgeholt

[trauti]

stimmt...über die zukunft dieser spieler hab ich mir noch nicht so viele gedanken gemacht...das depremierendste daran dürfte der umstand sein, dass deren verhältnis von leistung zu kosten (bereits hinsichtlich des trainingsaufwandes) in keiner relation zu der tatsächlichen erbrachten leistung steht. diese spieler trainieren jeden tag, manchmal 2mal, haben also einen knochenjob, dessen aufwand nicht honoriert wird - traurig - und müssen sich auch noch existentielle sorgen um ihre zukunft machen.
aber wo soll auch das geld herkommen, wenn das interesse und das feedback ausbleibt.

[trauti]

was mich hier noch interessieren würde: was macht ihr so alles für den tt-sport, wie weit geht euer ergeiz, das optimum aus sich selbst oder material zu holen, usw...(das heisst nicht, das ich finde, dass die oberen beiträge das thema verfehlt haben - im gegenteil: sehr interessante denkansätze - danke)

[Vollblutprofi]

Also bei uns kann auch kaum einer ein paar Bundesligaspieler geschweige denn Mannschaften aufzählen.
Beim Material kennen sie sich aber schon besser aus.
Dafür haperts mächtig bei den Regelkenntnissen!

[Max Bouaraba]

Zitat von trauti

stimmt...über die zukunft dieser spieler hab ich mir noch nicht so viele gedanken gemacht...das depremierendste daran dürfte der umstand sein, dass deren verhältnis von leistung zu kosten (bereits hinsichtlich des trainingsaufwandes) in keiner relation zu der tatsächlichen erbrachten leistung steht. diese spieler trainieren jeden tag, manchmal 2mal, haben also einen knochenjob, dessen aufwand nicht honoriert wird - traurig - und müssen sich auch noch existentielle sorgen um ihre zukunft machen.
aber wo soll auch das geld herkommen, wenn das interesse und das feedback ausbleibt.

In jungen Jahren wird man als Teenager wohl weniger an die Relation zwischen Trainingsstunden und späterer Honorierung denken. Der Übergang zum Profitum dürfte dann schon fasst fließend sein und aus einstigem Fun wird auf einmal Knochenharte Arbeit. Je älter diese Pro's werden, die einen solchen Weg hinter sich gebracht haben, desto mehr fangen diese sicherlich darüber an nachzudenken, wie es "danach" weiter geht. Fatal wenn man auch noch zu den Top-100 zählt und sich sicher wägt, "es später schon irgendwie hinzubekommen". Für eine Berufsausbildung o.ä. wird es in den meisten Fällen dann zu spät sein, während die TT-Industrie sicherlich auch nicht gerade Beraterjobs zu hauf zu vergeben hat. Bleiben also ab Kariereende lediglich Verdienstmöglichkeiten mittels Trainingscamps, Spielertrainerjobs, Private Trainingseinheiten etc. Nur... das kann man ja wohl auch kaum ewig machen und es scheint mir ferner so bei Durchsicht diverser Foren, dass diese Angebote kaum auf Interesse stoßen.

Das alles könnte sicher viel besser aussehen, wenn seitens des DTTB mehr in Richtung Medienwirksamkeit getan würde. Es reicht denke ich nicht, wenn einzelne Spieler wie T.Boll "mal" bei Kerner zu Gast eingeladen werden. Früher konnte man noch etwas über TT im TV erfahren. Wann und warum ist das so arg eingeschlafen? Woher kommen die sinkenden Mitgliederzahlen? Liegt das wirklich an fehlenden Superstars, oder liegt das nun an der Öffentlichkeitsarbeit des DTTB?

[Nr.209]

Also ich kenne nur meine Mannschaftskameraden und das reicht dann wohl auch !

[Klaus123]

Ich denke, ob man "nachher" am Hungertuch nagt oder nicht hat vor allem etwas mit Vorsorge (oder eben: Sorglosigkeit) zu tun. Man verdient eine kurze Zeit recht gut, und wenn man denkt "das mach ich noch 20 Jahre weiter", kann man daneben liegen. Irgendein Sportunfall kann das sofortige Aus bedeuten. Wie gut kann jemand mit Geld umgehen? Wenn man dann in Finanznot ist: wie gut kann sich jemand vermarkten? Thomas Keinath kann das anscheinend ganz gut. Aber auch da sehe ich noch Vermarktungspotential. Nehmen wir mal irgendeinen Schachspieler, der in der Weltspitze nichts mehr reißt. Er kann jammern, daß er in internationalen Turnieren kein Preisgeld mehr verdient, oder er kann einen Gang runterschalten, sich in den Stadtpark setzen und Passanten eine Quote von 1:100 anbieten, wenn sie gegen ihn gewinnen. Der Stadtpark ist vielleicht demütigend, aber u.U. lukrativ. Solche Ideen müßten im TT doch auch ziehen.
Kreativität ist gefragt.

[Böser Wolf]

@Klaus123 Im Stadtpark geht einiges. Zumal es in Berlin mehrere Stadtparks gibt. Da kann man auch als nicht so guter Vereinsspieler richtig abräumen. Ich weiß schon gar nicht wohin mit meinem Geld.

[Youkai]

Also bei uns im verein interessiert sich auch kaum einer wirklich.
Von den Jugendlichen is warscheinlich kaum einer der den boll (der ja so gern als bekanntestes beispiel genommen wird) kennt und von material haben die auch alle keine ahnung.
Bei den Herren gibts auch nur vereinzelt leute die sich ein wenig interessieren, die meisten haben halt wie ich allerdings auch am profiesport nur wenig interesse und viele wissen dummerweise nichtmal im geringsten über material usw bescheit.

Zitat von Böser Wolf

@Klaus123 Im Stadtpark geht einiges. Zumal es in Berlin mehrere Stadtparks gibt. Da kann man auch als nicht so guter Vereinsspieler richtig abräumen. Ich weiß schon gar nicht wohin mit meinem Geld.

Bei uns in der nähe im Freizeit park sind auch immer son paar schwarze die teilweise um mehrere hundert euros spielen, kollege wollte die mal abziehen hats dan aber nicht gemacht weil der schiss hatte das der nachher verprügelt wird oder sonstwie -_-

[Hillegosser]

Ja richtiges Tischtennis wird eh nur im Untergrund um Geld gespielt!

Da hat wohl wieder einer zuviel Balls of Fury gesehen.

"Denn eigentlich bist du der beste Spieler, den ich jemals gesehen habe.
Also außer mir selbst.
Wenn ich vor dem Spiegel übe.
Was ich tu`.
Jeden Tag.
Ganz nackt!"