Boykott der nicht regelgerecht antretenden Vereine?

[Günter]

Als Zuschauer gehe ich zu einem Spiel um guten Sport und meine Mannschaft siegen zu sehen. Guter Sport wurde in der abgelaufenen Saison oft geboten. Mit dem Siegen war das so eine Sache. Man musste schon sehr rechtskundig sein, um zu wissen, wer den jetzt die Punkte bekommt. Bloß reichte das auch nicht aus, weil der eine Verein hatte eine EV die im recht gab, der andere hatte eine EV die ihm teilweise recht gab und der dritte hatte eine EV die ihm nicht recht gab. Damit wird den Spielen die Spannung genommen, wenn der spielerische Ausgang mit der Wertung am grünen Tisch nicht übereinstimmt. Wenn die Punkterunde zu einer Stammtischrunde herabgewürdigt wird, und das wurde die Regionalliga in der abgelaufenen Saison, dann überlegt sich doch jeder Sponsor, ob er zukünftig für solch ein „Kasperltheater“ Geld locker macht. Und wenn der Zuschauer nach dem Spiel fragen muss, wer hat denn jetzt gewonnen, dann verliert er auch die Lust, solche Spiele zu besuchen.
Sollte hier nicht schnellstens eine für alle akzeptable Lösung gefunden werden, dann gute Nacht Regionalliga.
Ich kann mich nicht des Eindrucks erwehren, dass hier einige auf dem Rücken aller ihren Machtkampf austragen, zum „Wohle des Tischtennissportes“. Die einen schieben als Begründung „Förderung des deutschen Nachwuchses“ und die anderen „ohne Ausländer geht es nicht“ vor. Wie ich schon sagte, sie schieben es vor und denken eigentlich nur an sich selbst.
Ich persönlich bin für die unsportliche Lösung und damit für den Boykott, nicht weil ich etwas gegen ausländische Spieler habe, im Gegenteil ich sehe sie gerne, sind sie doch vielfach Garanten für hochklassigen Sport, ich bin für den Boykott, weil er ein klares Ergebnis bringt.

[Bernd Beringer]

Welches Ergebnis denn? Klar, ein klares: 0:9 gegen den boykottierenden Verein und eine saftige Geldstrafe fürs Nichtantreten! Die so boykottierten Vereine lachen sich doch bloß ins Fäustchen, genau wie der Herr Ammann von Eilenburg letzte Saison, als Erdmannhausen dort nicht angetreten ist und Eilenburg - natürlich mit regelgerechter Aufstellung - kampflos zwei Punkte bekam, die denen kein Verband und kein Gericht der Welt wieder abnehmen kann.

Ein Boykott ist also ein Tritt in den eigenen Hintern. Lieber hinfahren, kämpfen, denen so viele wie möglich Punkte abknöpfen und weiter für die eigene Rechtsauffassung streiten - wenn man das Geld dafür einsetzen will. Oder die Gerichte akzeptieren und nach einer vernünftigen Lösung für die kommende Saison suchen. Ein "Rachefeldzug mit Boykott" ist ein Schuss ins Ofenrohr - das sollten gerade die doch so erfahrenen Macher der genannten Vereine wissen. Von Augsburg weiß ich übrigens, dass er es weiß...

[Günter]

???

[Bernd Beringer]

Das ist leider überhaupt nicht logisch, lieber Günter. Denn die Vereine, die vor Gericht siegen, investieren nichts, sondern die Streitkosten zahlt der unterlegene Verband, letztlich also alle Vereine, auch die nichtbeteiligten. Wenn ein Verein einen anderen (übrigens einen, der vor einem ordentlichen Gericht Recht bekommen hat in seiner Auffassung) boykottiert, dann schenkt er dem boykottierten Verein kampflos die Punkte und zahlt auch noch dafür. Denn so einfach, wie Du das schilderst, dass nämlich der Verband bestimmten Vereinen einfach Strafen erlassen kann, geht es natürlich nicht - außer der Verband klagt gegen sich selbst...?! (Achtung: Ironie!).

Auch mit den Zuschauern und den Sponsoren ist die Sache nicht so einfach. In Eilenburg z.B gab es ohnehin fast keine Zuschauer (außer im "Endspiel" gegen Wehr) und nur einen Sponsor - den Manager selbst. Und der hat sich, wie gesagt, über das Nichtantreten von Erdmannhausen richtig gefreut. Das mag in Wehr (die hatten wohl die meisten Zuschauer der gesamten Liga und mehrere Sponsoren) anders aussehen, aber glaubst Du wirklich, dass sich a l l e Vereine an so einem unsinnigen und teuren Boykott beteiligen, der die boykottierenden Vereine bestraft und die boykottierten belohnt?

Ich wage mal die Behauptung: Da wird es eher den vierten Regionalliga-Meister innerhalb einer Saison geben als einen Verein, der sich dem Boykott anschließt. Wann ist denn endlich Schluss mit diesem Theater?

PS: Die Urteile sind solange rechtskräftig, bis ein Beteiligter (also ein Verband) Rechtsmittel dagegen einlegt. Soll das der ohnehin klamme Verband Deiner Meinung nach tun? Oder doch lieber nach einer außergerichtlichen Lösung suchen, die endlich diesen unsäglichen Schlamassel beendet?

[Chaese]

Was sagt denn Herr Schnaas seinem Nachwuchsspieler aus der 1. Mannschaft (wenn er überhaupt einen hat)?: "Du, tut mir leid, heute darfst Du nicht Tischtennis gegen einen guten polnischen/tschechischen .... Spieler spielen. Heute wird boykottiert!"
Erfreulich ist das sicher für diejenigen Spieler, die dann einmal kassieren können, ohne überhaupt spielen oder irgendwo hinfahren zu müssen.
Die hinter dem Boykottaufruf stehende Rechtsauffassung und Einstellung zum Sport ist mit das Erbärmlichste, was dieses Forum je hervorgebracht hat.
Wer kennt das Lied von Franz-Josef Degenhardt "Spiel nicht mit den Schmuddelkindern" ? Ist mir gerade so eingefallen.

[Rambo]

Hallo

So ein Quatsch, das ist sportlich fair (Ironie) genau die anderen Vereine sind unfair, denn sie spielen mit den Ausländern ja da können wir doch gleich auf die Idee kommen gar nicht mehr zu spielen.
Ich sags immer wieder, wenn ich als junger Deutscher nicht in der Lage bin gegen einen zweitklassigen Tschechen, Ungarn oder Slowaken zu siegen dann hab ich keine Ambitionen Nationalmannschaft oder 1. Bundesliga zu spielen.

Und das von den bösen, bösen Ausländern die den jungen Deutschen die Perspektive rauben oder ihnen den Spaß verderben das kann ich auch nicht mehr hören.

Darum wenn ich Ausländer wäre würde ich die deutschen Ligen boykottieren wenn es so weitergeht und in einem anderen europäischen Land spielen und dann sehen wir mal wo das deutsche Tischtennis in ein paar Jahren steht!!!!!!

Ich bin selbst ein junger deutscher Tischtennisspieler (wenn auch nicht höherklassig) aber ich bin froh wenn ich gegen bessere spielen darf und ich mich so noch weiterentwickele.

[Jaskula]

Ein Boykott der Vereine, die sich nicht an die Ausländerregel halten, ist unsinnig, weil ...

- die rechtlich bedenkliche Regel des DTTB dadurch nicht besser wird
- Nichtantreten in jedem Fall unsportlich ist
- ein solches Vorgehen unweigerlich Strafen nach sich zieht
- dieses Vorhaben kontraproduktiv ist, da das Chaos noch vergrößert wird
- weitere Rechtsstreitigkeiten entstehen werden
- unnötig polarisiert wird
- diese Vereine damit bestraft werden sollen, obwohl sie möglicherweise Recht haben
- Nichtantreten für Zuschauer, Sponsoren und Spieler noch wesentlich schlechter ist, als das Austragen der Begegnung
- dadurch auch keine bessere Jugendförderung o.ä. geleistet wird
- diese Vereine sich so nicht "erziehen" lassen werden, denn wer gegen den Verband vor Gericht zieht, der wird sich von einzelnen Vereinen wohl kaum unter Druck setzen lassen


Man kann zur Ausländerregel stehen wie man will, aber dieser Boykott-Aufruf ist ein undurchdachter, blödsinniger Ansatz, der zur Konfliktlösung nicht beitragen kann.

[fortune39]

sag mal, jaskula,

warum trittst du nicht ein in die welt der funktionäre?

- du hast auf alle fragen zum thema tischtennis eine oder mehrere antworten

- du bist ex-tischtennisspieler, demnach nicht mehr aktiv und absolut objektiv, sollte es um vereinsfragen gehen

- du bist über 50 (sag ich jetzt mal gefühlsmäßig) und somit im besten funktionärsalter

- und: du gibst zu wirklich jedem thema deinen senf ab

fazit: get the function, yyeeaaaahhhhh!

[Shadowman]

Ich erweitere den Kreis! Das o.g. trifft wahrscheinlich auch auf Bernd Beringer zu, oder?

[Bernd Beringer]

Du, schwarzer Schattenmann, hast weder in diesem, noch im alten BTTV-Forum einen einzigen konstruktiven Beitrag zu einem Thema geleistet, sondern andere nur mit Mist beworfen - und das auch noch anonym. Auf Deinen Senf kann die TT-Welt wirklich verzichten. Und das war jetzt wirklich der letzte Beitrag, den ich auf eine Polemik von Dir geschrieben habe.