Russland - Ukraine - NATO Konflikt

[cloud 9]

Zitat von Noppenzar

Die große Frage die ich mir stelle ist, wie man eine Aufnahme der Ukraine und diversen anderen Problemstaaten zwischen Balkan und Russland überhaupt finanzieren will. Man hat aus geostrategischen Gründen damals schon mit Rumänien und Bulgarien massivste Probleme in die EU geholt und die waren gegenüber den neuen Kandidaten noch Länder mit deutlich mehr Wohlstand.

Was will man eigentlich abseits der Propaganda in der EU bezwecken?

Zugriff auf billige Arbeitskräfte? Neue Billigstandorte für die Produktionswirtschaft? Woher soll das Geld kommen, wenn Firmen abwandern oder Billigkräfte hier so wenig verdienen, dass sie dann kaum Steuern zahlen?

Wie will man verhindern, das gilt ja nicht nur für die Ukraine, sondern für alle anderen Kandidaten, dass in diesen von Korruption durchtränkten Systemen das Geld überhaupt ankommt?

Die Hälfte der EU steht faktisch schon vor der Staatspleite. Wie will man dann noch eine Erweiterung finanzieren?

Wie will man mögliche Zuwanderung in die Sozialsysteme in den Griff bekommen?

Oder will man es gar nicht, indem man die Kosten sozialisiert und die Erträge daraus für Großkonzerne und weltweit agierende "Mittelständler" privatisiert?

Das sind alles berechtigte und sehr fundierte, gute Fragen!

Im stillen Kämmerlein werden sich unsere Politiker diese Fragen wohl auch alle stellen - aber der Druck aus den USA ist offensichtlich derart übermächtig, dass er alle sonstigen rationalen Überlegungen haushoch überlagert, Hauptsache, Russland wird dadurch immer weiter geschwächt! Und danach ist dann wohl China an der Reihe... Demokraten und Republikaner unterscheiden sich wohl nur darin ein wenig, wer zuerst "fertig" gemacht werden sollte?

Dem muss sich alles andere unterordnen - und Sorgen um die wirtschaftliche Situation von Deutschland (einem der Hauptkonkurrenten in vielen Bereichen der Weltwirtschaft) und Europa genießen in den USA anscheinend auch schon lange leider keine besonders große Priorität mehr...

[Danielson]

Zitat von cloud 9

Das sind alles berechtigte und sehr fundierte, gute Fragen!

Im stillen Kämmerlein werden sich unsere Politiker diese Fragen wohl auch alle stellen - aber der Druck aus den USA ist offensichtlich derart übermächtig, dass er alle sonstigen rationalen Überlegungen haushoch überlagert, Hauptsache, Russland wird dadurch immer weiter geschwächt! Und danach ist dann wohl China an der Reihe...

Noppenzars Fragen sind berechtigt. Wobei es wohl selten falsche Fragen gibt.

Oftmals sind dagegen Antworten falsch. Es geht nicht darum, Russland zu schwächen, sondern Putins Imperialismus und Einfluss, der uns alle bedroht. Ich kann nicht erkennen, dass sich Europa (und insbesondere Deutschland) den USA unterordnet. Vielmehr stärkt der Präsident der US-Demokraten aktuell Europa.

[Noppenzar]

Deutschland ordnet sich seit 77 Jahren den USA unter. Haben diese ein Interesse an einem wirtschaftlich starken Deutschland, wie bis 1990, dann pampert man die Bevölkerung. Als man das nicht mehr brauchte ließ man in Europa den ungezügelten Kapitalismus Einzug halten.

Aktuell sind die USA einer der größten Profiteure des Krieges, wobei sie die wenigsten negativen Auswirkungen zu spüren haben. Im Energiesektor sind die hohen Preise für die Nordamerikaner ein Segen, da sie sonst nicht wirtschaftlich fördern können. Dazu floriert deren Rüstungsindustrie, die größte der Welt. Dazu stehen deren "Big5" aus der Techbranche bei einer Erweiterung Europas direkt vor der russischen Haustür.

Und der Dollar steigt, wovon ausschließlich die USA profitieren, da sie das einzige Land sind, welches sämtliche Auslandsschulden in Dollar hat.

Zudem hat man überhaupt kein Interesse an einer wirtschaftlich starken und vor allem unabhängigen EU, die dann womöglich gemeinsame Sache mit Russland oder China macht. Das wäre das Ende der USA als Hegenonialmacht.

[Danielson]

Zitat von Noppenzar

Zudem hat man überhaupt kein Interesse an einer wirtschaftlich starken und vor allem unabhängigen EU, die dann womöglich gemeinsame Sache mit Russland oder China macht. Das wäre das Ende der USA als Hegenonialmacht.

Es geht hier schon um gemeinsame Werte und letztlich um einen Kulturkampf: Die autokratischen Staaten wie China und Russland sind eine Bedrohung für demokratische Gesellschaften. Und selbst unsere Demokratie wird unterhöhlt von Antidemokraten - wie sie in den USA unter Trump sehr mächtig geworden sind. Dass wirtschaftliche Interessen immer einen bedeutenden Einfluss ausüben, stellt keiner in Frage. Aber letztlich leidet auch unser Wirtschaftssystem (die freie Marktwirtschaft) darunter, wenn Kernbestandteile unserer Demokratien weiter an Einfluss verlieren. Das eine bedingt das andere.

[radeberger]

Zitat von Danielson

Es geht hier schon um gemeinsame Werte und letztlich um einen Kulturkampf ...

Meld dich endlich freiwillig, das Geschwätz ist nicht mehr zu ertragen ... Kyuss nennt dich dann bestimmt auch Mr. Mutig

[Danielson]

Zitat von radeberger

Meld dich endlich freiwillig, das Geschwätz ist nicht mehr zu ertragen ... Kyuss nennt dich dann bestimmt auch Mr. Mutig

Gesellschaften werden nicht allein von materiellen Motiven (für dich: geopolitischen Interessen) bestimmt. So einfach sind Menschen nicht, wie du sie dir vorstellst.

[Kyuss]

Zitat von radeberger

... Kyuss nennt dich dann bestimmt auch Mr. Mutig

Tja und andere haben schon vor nem kleinen Pieks Angst !

[Abwehrtitan]

Zitat von Danielson

so einfach sind Menschen nicht, wie du sie dir vorstellst.

Doch doch, fressen, ficke*, Fernsehen... Ende für 98 %!
Nicht jeder fügt noch fantasieren hinzu wie du.


Zurück zu dem unseligen Krieg. Es wird hier nur Verlierer geben, das Kind liegt schon im Brunnen. Mag man sehen von welcher Perspektive auch immer, selbst die Kriegsgewinnler müssen in einer Welt weiterleben, die der Welt vorher nicht mehr gerecht werden wird. Hass und Mißtrauen rules.
Die Zweiteilung der Welt wird Katastrophen nach sich ziehen, an die heute noch keiner denkt.
Ich bin fast der Meinung es wäre gescheiter wir tragen das jetzt aus bis zum bitteren Ende. Bereinigung.
Saubere Luft.

[jimih1981]

Naja, also Putin gäbe es nicht wenn nicht dieses hier gewesen wäre...

Also der Westen war es der die Sowjetunion erst möglich gemacht hat.

Antony C. Sutton hat das ausführlich herausgearbeitet.

https://www.youtube.com/watch?v=8LFH5k5t0uY

https://www.youtube.com/watch?v=9_bRUiS2kM8

Also den Schuh muss sich der Westen schon anziehn und allen voran die U.S.A.
Putin ist nur die Folge einer geopolitischen Strategie. Die Opfer die damit verbunden sind interessieren diese Leute nicht.

Der Einfluss Russlands im Westen ist erheblich, denn man hat es geschafft dass eben gerade das linke Spektrum sehr moskaunah ist und Teile der Neurechten auch. U.a. ein großer Teil der alternativen Medien sind sehr russophil. Dabei gibt es gute Gründe sich dieser Einflüsse zu erwehren. Jedenfalls ist es offensichtlich dass die kommunistische Langzeitstrategie nicht unerfolgreich war... Das aber gerade die U.S.A. und Russland in irgend einer Form wirkliche Feind waren, war niemals der Fall und das ist es nachwievor nicht...

Bei den amerikanischen Eliten jedenfalls gibt es nur formal eine Spaltung in links und rechts. Das Theater ist nur für den Pöbel.
Man sorgt dafür dass die Masse sich uneins ist indem man je für welches Publikum bestimmte Mythen verbreitet, damit diese sich dann gegenseitig bekriegen.
So funktioniert Herrschaftssicherung. Fakt ist jedenfalls es gibt keine Weltverschwörung egal von wem weder ne linke, rechte oder jüdische. Es gibt Interessen und es gibt Strategien, die unterscheiden sich aber durchaus. Der Einfluss der U.S.A. ist auch erheblich in der Welt.

Man kann beiden nicht trauen aber die U.S.A. ist mir persönlich lieber.
Ich kann damit mehr anfangen, zumal eine komplette Unabhängigkeit leider nicht möglich sein wird, leider.
Es wurde Deutschland ja schon nach 1871 dann die rote Karte gezeigt, weil man versucht hat mitzuhalten.
Jetzt haben wir Machtverhältnisse in denen das nicht mehr denkbar und nicht sinnvoll wäre.

[JanMove]

Zitat von Danielson

Gesellschaften werden nicht allein von materiellen Motiven (für dich: geopolitischen Interessen) bestimmt. So einfach sind Menschen nicht, wie du sie dir vorstellst.

Doch, wie oft muss man hier eigentlich noch Egon Bahr die zitieren?!