Auf den Spuren Chen Weixings – der steinige Weg zum Abwehrspieler

[Netzakrobat]

Auch ein sehr interessanter Thread http://forum.tt-news.de/showthread.php?t=136607

[wulf96]

Hallo Abwehrgemeinde,

ich stelle mein Spiel momentan auf moderne Abwehr um und ich hab echt einen riesen Spaß dabei und ich merke, dass die Sensen mittlerweile schon ziemlich Suppe drinhaben. Dabei wär ich auch schon beim Problem, meine Gegner (Vereinskollegen) merken dies natürlich und versuchen, mich so wenig wie möglich in die Abwehr kommen zu lassen.
Wenn ich zwanghaft versuche in die Abwehr zu gehen, mache ich oft leichte Fehler, denn die Topspins auf die ich warte kommen einfach nicht.
Habt ihr viellt. ein paar Tipps, wie ich dieses Problem lösen oder wenigstens eindämmen könnte?

Gruß
Alex

[Netzakrobat]

Zitat von wulf96

Dabei wär ich auch schon beim Problem, meine Gegner (Vereinskollegen) merken dies natürlich und versuchen, mich so wenig wie möglich in die Abwehr kommen zu lassen.
Wenn ich zwanghaft versuche in die Abwehr zu gehen, mache ich oft leichte Fehler, denn die Topspins auf die ich warte kommen einfach nicht.
Habt ihr viellt. ein paar Tipps, wie ich dieses Problem lösen oder wenigstens eindämmen könnte?

Naja die Situation ist mir wohl bekannt, gerade in den unteren Ligen spielt eigtl. niemand diese schönen Topspins, die man dann schön abwehren kann. Da muss man dann zwangsläufig ein eigenes (Angriffs)Spiel aufziehen können.
Die einzige Lösung, die mir einfällt, ist, dass du den Gegner (Rechtshänder) mehr in seiner RH halten könntest, da ist es zumindest wahrscheinlicher, dass der nächste Ball parallel in deine RH kommt. Allerdings muss das nicht immer der Fall sein, es gibt ja durchaus auch Leute, die auch gut einen parallelen Topspin spielen können Eine schwierige Sache
Am besten halt nicht sofort nach hinten laufen, eher vorne bleiben, einige Bälle vielleicht schön mit der Noppe in die Ecken drücken, eigene RH vielleicht auch mal umlaufen, um mit VH Angriff zu punkten, usw.
Es gibt theoretisch zahlreiche Möglichkeiten, aber praktisch hängt das natürlich vom Gegner ab, beobachte was er macht und dann versuche sein Spiel zu unterbinden.
(Besonders die Vereinskollegen kennen dich irgendwann in und auswendig, das nervt mich auch manchmal da muss man leider noch unberechenbarer werden)
Es wäre übrigens bestimmt auch von Vorteil, wenn du öfters mal den Schläger drehen würdest, und dann z.B. einen Schupfball in der RH mal mit der glatten Seite zu beantworten, oder auch mal einen Topspin oder Flip spielen.
Ich hoffe der Roman war nicht allzu lang

[Netzakrobat]

Hier noch mal ein kleines Update von mir:
Habe nun heute das erste mal wieder meinen D.Tecs gespielt und ich war damit sehr zufrieden heute Ich habe irgendwie das Gefühl, dass ich durch die kurze Zeit mit dem FL III mit Schwamm noch etwas mehr die Techniken lernen konnte. So war ich überrascht, dass selbst Bälle auf die Platte kamen, von denen ich NIE gedacht hätte, dass sie mit dieser Noppe (OX) jemals kommen würden
Aber das kann auch alles am Holz liegen, habe den D.Tecs OX ja nun auf meinem Joo Se Hyuk Holz und ich bin wirklich begeistert.
Da freue ich mich schon wieder regelrecht auf die neue Saison Aber erstmal wieder ein paar Turniere unsicher machen

[Nullinger]

Endlich, nach vielen Jahren des Überlegens, kann ich auch in diesem Thread mitmischen.
Habe seit ein paar Wochen einen Feint Long II drauf. Auf der anderen Seite hatte ich einen Chop&Drive ausprobiert, aber bei meiner Technik kam da grad mal gar nix raus und ich war froh, wenn die Topspins es bis zum Netz geschafft haben. Ab heute probiere ich dann wieder einen Coppa X3.

Der Feint Long II macht aber viel Spaß und es kommen schon für meine Erwartungshaltung erstaunlich viele Bälle auf den Tisch.
Natürlich hat man dann das Problem, dass die Gegner, die es kapieren, eben nicht die normalen Topspins spielen, sondern schupfen und dann den ersten voll durchladen wollen. Das zu verhindern ist die Kunst. An der arbeite ich gerade.

Andererseits macht's auch Bock, mit dem FL2 ab und an Topspins zu ziehen oder zu flippen. Und drehen und hier und da mal einen RH Topspin spielen macht auch Freude.

Insgesamt kann ich jedem, den es reizt, raten, die Umstellung auszuprobieren. Das Spiel wird so viel variantenreicher und spaßiger. Zumindest für mich.

Man darf sich halt nicht von der erstmal eintretenden Verschlechterung abschrecken lassen. Etwa 100-200 TTR Punkte dürfte ich jetzt schon schwächer sein als vorher. Aber was tut man nicht alles für den Spaß?

@NNS: sehen wir uns dann beim Forentreffen in Frankfurt? Würde gern mal das Chen-Weixing-Imitatoren-Duell mit Dir ausspielen.

[Harburger Arroganz]

Ich spiele seit ca. 10 Jahren meistens LL vorne. Vor der gerade abgelaufenen Saison habe ich vom schnellen Angriffsspiel auf Abwehr mit LN umgestellt.
Zu meiner eigenen Überraschung wurde die Bilanz sogar noch etwas besser als vorher
Entscheidende Faktoren waren meiner Meinung nach die Länge der Bälle und häufiges Schlägerdrehen, so dass der Gegner nie wirklich vorausahnen kann.

[fherpers]

Zitat von Harburger Arroganz

Ich spiele seit ca. 10 Jahren meistens LL vorne. Vor der gerade abgelaufenen Saison habe ich vom schnellen Angriffsspiel auf Abwehr mit LN umgestellt.
Zu meiner eigenen Überraschung wurde die Bilanz sogar noch etwas besser als vorher

Boah. Nicht schlecht. Wenn ich aus Spaß mal so ne LN in die Hand nehme, seh ich aus wie ein Anfänger ohne jedes Ballgefühl, dem man als verantwortungsbewußter Trainer nahelegen würde, die Sportart zu wechseln. Leider gilt das auch oft, wenn ich *gegen* LN spiele, zumindest wenn nicht nur "sauber" reingesägt wird

[pibach]

Zitat von Harburger Arroganz

Ich spiele seit ca. 10 Jahren meistens LL vorne. Vor der gerade abgelaufenen Saison habe ich vom schnellen Angriffsspiel auf Abwehr mit LN umgestellt.
Zu meiner eigenen Überraschung wurde die Bilanz sogar noch etwas besser als vorher
Entscheidende Faktoren waren meiner Meinung nach die Länge der Bälle und häufiges Schlägerdrehen, so dass der Gegner nie wirklich vorausahnen kann.

Beeindruckend, wenn Du so schnell umstellen konntest - und das in den Spielstärkeregionen, da ist es mit Abwehr recht schwer. Würd mich interessieren, welches Material Du da spielst. Eine recht griffige Langnoppe oder was "störiges"?

[Harburger Arroganz]

D-tecs Ox, Vorhand einfach was mittelschnelles, (manchmal zu) langsames Holz.

Wichtig wie gesagt für mich Drehen und auch die Abwehr mit dem NI, weil da schwerer einzuschätzen ist, ob und wieviel Schnitt drin ist. Gute Abwehrer können nur dann in hohen Ligen (RL/OL) mithalten, wenn sie Schnittwechsel beherrschen. Manchmal ist also weniger mehr.
Grundsätzlich macht das spezielle Material aber nicht soo viel aus.
Der D-tecs ist schon etwas schwieriger für den Gegner, sowas macht aber höchstens ein halbes Paarkreuz aus. Man muss ihn aber auch sinnvoll einbringen.
Ich muss dazu sagen, dass ich immer gerne experimentiert habe. Mal Brettchenturniere o.ä. gespielt. Nur im Wettkampf habe ich mich (leider) erst jetzt getraut. Ich war wirklich überrascht, normale Bilanz ca. 12:8, jetzt 14:3 und 13:6, also ganz anständig.
Bevor jemand fragt: TTR gibt es nicht in Hamburg (m.E. zum Glück, aber das ist eine andere Diskussion) und Ligen sind immer schwer vergleichbar, in etlichen Verbänden ist die LL besser, in anderen auch nicht.

Der Sinn des Ganzen: ich bewege mich mehr und es macht einfach mehr Spaß!

[Nullinger]

Zitat von Harburger Arroganz

Der Sinn des Ganzen: ich bewege mich mehr und es macht einfach mehr Spaß!

Das war auch bei mir Sinn und Zweck des Ganzen.

Mittlerweile geht's auch ganz gut. Durch den Coppa X3 klappt's auch gleich wieder besser und ich habe im Training schon passabel gespielt.
Und seit langem habe ich ohne Balleimertraining und Übungen - also nur mit Trainingsspielchen - mal wieder Muskelkater bekommen. Die Entscheidung war also goldrichtig.