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  #201  
Alt 12.08.2017, 17:39
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Zitat:
Zitat von pibach Beitrag anzeigen
Dass man einen Teil der staatlichen Umlagen nicht "Steuern" nennt, sondern "Abgaben" ist doch nur deswegen, damit nicht auffällt, wie hoch der Steueranteil ist. Bei diesem Begriffsverwirrspiel muss man nicht unbedingt mitspielen.
Dir ist aber der Mechanismus der EEG-Umlage schon klar, oder?

Es gibt einen großen Topf, aus dem alle Produzenten von regenerativem Strom, die Anspruch auf Einspeisevergütung haben (Photovoltaik, Windkraft, Biogas etc) bezahlt werden. Da man zu Beginn eines Jahres kaum abschätzen kann, wie viele Sonnenstunden es geben wird und wie stark der Wind weht, muss dieser Topf entsprechende Reserven bieten. Im Laufe des Jahres schaut man, wie sich diese Bedingungen entwickelt haben, welche Kapazitäten neu dazugebaut wurden und welche aufgrund auslaufender Förderungen wegfallen.
Aufgrund all dieser Faktoren wird dann die EEG-Umlage für das kommende Jahr festgesetzt und veröffentlicht. Dabei werden auch für das Folgejahr wieder entsprechende Reserven eingeplant.

Von dem umverteilten Geld landet schlicht und einfach gar nichts beim Staat sondern abzüglich von zu vernachlässigenden Verwaltungskosten alles in den Taschen von Erzeugern von regenerativer Energie (wobei da viele auch schon industriellen Maßstab haben)

Die Mineralölsteuer dagegen landet zu 100% beim Staat.
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  #202  
Alt 12.08.2017, 17:43
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Zitat:
Zitat von Noppenzar Beitrag anzeigen
Du darfst Berlin, oder auch wahlweise die anderen Großstädte, nicht als Beispiel für ganz Deutschland nehmen.

Schon hier in NRW, mit dem größten Ballungsraum Europas, sind, wenn man nicht absolut zentral wohnt, erhebliche Strecken zurückzulegen.
Jedenfalls steht ein Auto im Schnitt >23h von 24h nur herum. Nicht nur in Berlin. Da lässt sich schon recht gut auf Schwankungen im Strompreis reagieren.

Zitat:
Ich glaube auch nicht, dass Strom billiger wird. Zuviel Profiteure sind da mit an Bord.
Hauptursache dass die Liberalisierug des Strommarktes nicht zu Kostensenkungen geführt hat ist, dass >50% der Verbraucher ihren Anbieter nicht wechseln. Warum auch immer.

In dem Moment, wo Du mit einem Auto sehr einfach da hin fahren kannst, wo der Strom günstig ist, wird sich das imho schlagartig ändern. Kann sehr gut sein, dass Strompreise rapide einbrechen, sobald der Endkunde für die Kosten sensibilisiert wird. Es steht ja schon länger die flächige Umstellung auf intelligente Zähler aus, die dann auch komplexere, dynamische Trarife erlauben - die können dann wesentlich günstiger sein.

Zitat:
Ich bin mal gespannt, wieviel Autos in 10 Jahren tatsächlich elektrisch fahren.
Nachdem ich mich da nun etwas eingelesen habe, schätze ich, dass die Entwicklung deutlich stärker ausfallen wird als bisher prognostiziert.
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  #203  
Alt 12.08.2017, 17:47
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Zitat von Schrottkopf Beitrag anzeigen
Von dem umverteilten Geld landet schlicht und einfach gar nichts beim Staat sondern abzüglich von zu vernachlässigenden Verwaltungskosten alles in den Taschen von Erzeugern von regenerativer Energie (wobei da viele auch schon industriellen Maßstab haben)
Weiß ich doch.
Ist aber unerheblich - es wird umverteilt, darum gings hier.
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  #204  
Alt 12.08.2017, 18:14
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Zitat:
Zitat von pibach Beitrag anzeigen
Weiß ich doch.
Ist aber unerheblich - es wird umverteilt, darum gings hier.
Nun ja, der Ursprung war, dass Noppenzar zurecht gemeint hatte, dass der Staat einen Ausgleich für die wegfallende Mineralölsteuer finden wird. Da jetzt mit der EEG-Umlage zu argumentieren, die in privaten Taschen landet (zB in denen von großen Energiekonzernen, die Windparks betreiben) ist jetzt irgendwie schon eher ein Äpfel/Birnen-Problem.

Ich gebe dir vollkommen Recht, dass sich die gesamte Landschaft dynamisch verändern wird (besonders direkt vor Wahlen ) - aber so wie Peter Igel und Du da jeweils auf extremen Positionen zu finden seid, wird sich die Realität wie immer eher einen Mittelweg suchen - und vielleicht auch Wege finden, die bisher noch gar niemand so richtig auf dem Schirm hat.

Es gibt im Bereich von Biotreibstoffen immer wieder neue Ansätze, genauso wie neue Akkutechnologien entwickelt werden. Und die eierlegende-Wollmilchsau-Lösung für sämtliche Transportprobleme wird es mit Sicherheit nicht geben.

Aber dass der Staat zum Schluss auf einen erheblichen Teil seiner Einnahmen verzichten wird, ohne Alternativen zu suchen, kann man ziemlich sicher auch jetzt schon ausschließen
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  #205  
Alt 12.08.2017, 19:14
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Zitat:
Zitat von Schrottkopf Beitrag anzeigen
Nun ja, der Ursprung war, dass Noppenzar zurecht gemeint hatte, dass der Staat einen Ausgleich für die wegfallende Mineralölsteuer finden wird. Da jetzt mit der EEG-Umlage zu argumentieren, die in privaten Taschen landet (zB in denen von großen Energiekonzernen, die Windparks betreiben) ist jetzt irgendwie schon eher ein Äpfel/Birnen-Problem.
Staatliche Einnahmen landen immer irgendwie in "privaten Taschen" - mal abgesehen von dem, was der Staatsapparat selber kostet.

Die EEG-Abgabe ist auch nichts anderes als eine staatliche Förderung, auch wenn es anders umverteilt wird - alter Buchhaltertrick.
Jedenfalls hat Deutschland den zweithöchsten Haushaltskunden-Strompreis in Europa - wohl vor allem wegen der EEG-Abgabe.
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  #206  
Alt 12.08.2017, 22:13
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Zitat:
Zitat von pibach Beitrag anzeigen
@Fastest115, Du haust immer wieder die unterschiedlichen Phasen der Entwicklung durcheinander. Derzeitiger Stand und in 10 bzw. 20 Jahren sieht völlig unterschiedlich aus.

Aktuell: bei 29ct/kWh und schlechter Ladeinfrstruktur, hohen Anschaffungskosten lohnt es nur für genau die Gruppe an Privatpersonen, die einerseits Stellplatz mit Anschlussmöglichkeit haben und andererseits überwiegend Stadtkilometer fahren. Das sind aber bereits einige Millionen Personen. Vor allem im Speckgürtel um Ballungsrume.
Dazu kommen Firmen, die ihre Dienstfahrzeuge auf Elektro umstellen. Sowie Carsharing Angebote. Außerdem wird es mehr und mehr Anbieter für Ladestellen geben, z.T. mit Solar.

Für alle, die Solarpanels aufbauen können oder schon haben und die Autos zur Sonnenzeit laden können lohnt sich das ganze auch jetzt schon überland. Das sind auch ettliche Millionen.

Zukunft (ab ca 2030): Nachdem sich die Investitionen amortisiert haben und die Anschlussstandards konvergiert sind wird sich im Konkurrenzwettkampf der Ladestationen der Strompreis für E-Autos mehr und mehr am Großhandelspreis orientieren. Für viel rumstehende Fahrzeuge sogar an dessen Minima.
Im gegenteil. ich habe klar getrennt. 5 Probleme die es aktuell gibt und dann gesagt was in Zukunft geschehen muss um die Probleme zu lösen sofern das geht.

Wie soll sich ein Elektroauto wirtschaftlich lohnen bei den hohen Anschaffungskosten.

Die kann man nicht wieder einsparen. Selbst nicht wenn man den Strom mit eigenen Solarstrom umsonst tankt.
(auch zu bedenken, dass man den Strom ja verkaufen kann wenn man ihn nicht selber vertankt und damit der Strom nicht umspnst ist weil man ja entgangegenen Gewinn hat aus dem verkauf hat)

Wenn ich mir einen günstigen benziner holen will. kostet der ca 7500 Euro. Dacia Sandero aus EU reimport zb.
Das günstigste kleine E Auto Peugeot oder Citroen kostet abzüglich Zuschuss vom Staat 18000 Euro. (Reimport geht nicht weil keine Zuschuss)

Wenn ich mit dem Dacia 10 Euro (7 Liter mal 1,40) Benzin auf 100 km verbrauche kann ich 100000 km fahren bevor ich den Preisunterschied vertankt habe....

wie gesagt dann darf ich keinen Cent für den Strom ausgeben, damit sich das E Auto ab 100000 dann auszahlt.

Und Probleme wie ich das machen soll wenn die Sonne mal nicht scheint oder nicht genug...
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  #207  
Alt 13.08.2017, 00:23
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Zitat von Fastest115 Beitrag anzeigen
Wie soll sich ein Elektroauto wirtschaftlich lohnen bei den hohen Anschaffungskosten.
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  #208  
Alt 13.08.2017, 00:37
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Zitat:
Zitat von Fastest115 Beitrag anzeigen
Problem 1: Der Anschaffungspreis ist ua wegen der hohen Kosten für die Batterie im Vergleich zum ähnlichen Benziner zu hoch.
Problem 2: Die sinnvollen Anwendungsgebiete sind stark eingeschränkt. Nur für Stadt/Kurzstrecken geeignet. Wer oft oder auch gelegentlich mit dem Auto weite Strecken fahren muss/will kann es nicht brauchen.
Problem 3: Der Strompreis den der Tankende real zahlt ist im Verhältnis zum Benzin/Diesel zu hoch.
Problem 4: Der Strom wird großteils noch aus Kohle/Atom usw hergestellt und damit ist die Umweltbilanz nicht (viel) besser. Die Schadstoffe entstehen eben nur woanders.
Problem 5: Es gibt zuwenige Ladestationen. Sowohl in der Nähe der Wohnung/des Wohnhauses als auch "unterwegs" zb in der Nähe des Arbeitsplatzes.
1+3) siehe Video. Aktuell sind die Kosten für diverse Modelle bereits pari.
2) weite Strecken erfordern halt, dass man zwischendurch Pausen an Ladestationen macht. Und sind nicht so effizient. Wenn das Verhältnis stimmt, ist ein Elektoauto aber dennoch "zu gebrauchen"
4) die Umweltbilanz ist bereits jetzt etwas günstiger als bei einem Benziner, siehe Posting #161
5) ist für diejenigen, die zu Hause laden oder für die das Elektroauto nur das 2.-Auto ist nicht so ein Problem. Zudem gibt es auch bereits etliche öffentliche Ladestationen, so dass man sich darauf einstellen kann. In Berlin sind es z.B. 6500 (Quelle).

Geändert von pibach (13.08.2017 um 00:45 Uhr)
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  #209  
Alt 13.08.2017, 00:58
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Zu 1+3: Ja bei diversen vergleichen kann sich das Rechnen wie in dem Video. Stell mal gegenüber: günstigsten Benziner bei Kleinwagen die man findet (zb Dacia Sandero) zu günstigstem E Auto das man findet.
Zu 2: Auf weiten Fahrten will ich nicht auch noch dauernd stundenlange Pausen zum nachladen machen. wenn ich zb nach Kroatien in Urlaub fahre 1400 km brauch ich 12-14 Stunden . Da will ich nicht noch 3 mal X Stunden Pause alle 300 KM machen und auch nicht nur mit 100 Kmh durch die Gegend eiern. Dazu muss ich mir in der Pampa irgendwo ne Ladesäule suchen und Solarstrom wird bei der Fahrt über Nacht auch nicht genutzt. Oder wenn Ich in der VL 100 km zum Auswärtsspiel aufs Land fahre will ich nicht das Auto 3-10 km von der Halle weg an der Ladesäule parken.
zu 5) gehe mal von meiner Lage aus : Zuhause kann ich nicht laden. Müßte das Auto also immer abends an der nächsten Ladesäule parken und dann 2 km nach hause laufen? Ich wohne in Lünen Brambauer im Ruhrgebiet nähe Dortmund (Stadtgrenze)

Wie schon gesagt: ich hatte ernsthaft überlegt als 2. Auto für meine Frau ein elektroauto anzuschaffen. Da war die Überlegung Dacia Sandero versus zb Peugeot ION....
Und da sind die og Probleme eben als nicht lösbar bzw mit negativem Ergebnis für das E Auto aufgetreten.
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  #210  
Alt 13.08.2017, 08:56
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@Fastest:

Du hast noch einen Punkt nicht berücksichtigt:

Wenn du zum Auswärtsspiel fährst und da wäre eine öffentliche Ladesäule, dann werden dort jetzt schon z. T. exorbitant hohe Preise genommen.

Laut Bericht im Focus bis zu 20 Euro für 100KM Normreichweite.

Dazu hast du einfach das Problem mangelnder Flexibilität.

Solange die Autos stundenlang laden muss entweder ein Zweitwagen parat stehen oder du musst alles planen. Mal eben zu Freunden zum Grillen?

Mal eben spontan zum Training?

Geht nicht, wenn das Ding am Stecker hängt.
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