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Schiedsrichter- und Regelbereich & Rechtliches Alles rund um Schiedsrichter, Regeln, rechtliches (Vereinsrecht, Gesetze). Regelfragen, strittige Situationen, zu viele Regeländerungen oder neue Ideen für TT, Erfahrungen als/mit Schiedsrichter(n), Ausbildung, usw. |
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#201
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AW: Richtlinie zur Schlägerkontrolle im DTTB
Nach den BM nun bei den Westdeutschen Seniorenmeisterschaften das nächste Theater.Ich könnte mehrere Seiten füllen; eins ist aber für mich und die meines Erachtens weit überwiegende Mehrheit der Teilnehmer klar: so kann es nicht weitergehen.
Einige Beispiele: 1.) Richard Fritz steht im Endspiel der Klasse S60 gegen Hansi Schäfer; bei der Schlägerkontrolle wird sein Schläger beanstandet. Er nimmt einen Ersatzschläger, gewinnt 3:0 und wird anschließend disqualifiziert, weil auch der Ersatzschläger nicht den Vorschriften entsprach. 2.) Der Schläger von Ernst Bison wird vor dem Endspiel der Klasse S70 beanstandet (bis zu den Endspielen war sein Schläger ebenso wie der von Richard Fritz anstandslos durch die Kontrollen gekommen); er nimmt einen Ersatzschläger und gibt das Endspiel nach dem 1. Satz auf. 3.) Bei Andreas Grothe werden in der Klasse S50 bis zum Halbfinale zwei Schläger beanstandet; er leiht sich einen Schläger von einem Mitspieler und verliert. 4.) - ... Zuletzt: nach langem Suchen habe ich ein Holz gefunden, das eben ist. Darauf habe ich einen neuen schwarzen und einen alten roten Joola amigo Belag geklebt (einen neuen roten Belag habe ich in Deutschland nicht bekommen). Nachdem ich damit die Gruppenspiele und das Achtelfinale sowie die Doppel bis zum Titelgewinn überstanden hatte, wurde plötzlich im Viertelfinale der rote Belag beanstandet; durch Abnutzung mit dem Finger waren von dem Belagnamen drei bis vier Buchstaben nicht zu lesen. Mein Hinweis, dass es nicht allzugroßer Intelligenz bedürfe, um aus dem Fragment "Joo***mig?" und dem auf der Vorhandseite deutlich lesbarem "Joola Amigo" den roten Belag eindeutig zu identifizieren, nutzte nichts. Ich musste einen Ersatzschläger nehmen und verlor schließlich im Halbfinale. So macht Tischtennis keinen Spass mehr; wobei ich durchaus für Kontrollen bin. Nur sollten damit Spieler, die durch Behandeln der Beläge manipulieren, erwischt werden. Gruss Hdd |
#202
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AW: Richtlinie zur Schlägerkontrolle im DTTB
Was ist denn bei den anderen Spielern bemängelt worden? Sind wirkliche Kontrollen (incl. vollem Geräteeinsatz) jedes Mal durchgeführt worden oder nur stichprobenartig bei einzelnen Spielen? Es ist durchaus denkbar, dass ein Schläger, der bei einer Kontrolle nach Augenmaß ohne Messgeräte "durchschlüpft", einer genauen Prüfung mit Messgeräten nicht standhält, was dazu führen kann, dass ein in früheren Spielen zugelassener Schläger dann in einer ernsthaften Kontrolle rausgefischt wird.
Zu deinem eigenen Fall - wir haben es hier schon in mehreren Schleifen diskutiert, es geht nicht um die Identifizierbarkeit, sondern der Belags- und Herstellername muss so wie in der Liste angegeben normal lesbar sein, das ITTF-Zeichen muss unversehrt sein usw. usf. Schneidest Du einen Belag so, dass das ITTF-Zeichen beschädigt wird, darfst du damit nicht spielen. Schneidest Du einen Belag so, dass ein Buchstabe fehlt, darfst du damit nicht spielen. Nutzt du einen Belag so ab, dass ein Buchstabe fehlt, darfst du ihn nicht spielen, usw. usf. Das ist allgemein bekannt. Mir tut es ehrlich leid für dich, aber zumindest dein Problem war völlig vorhersehbar im Falle einer ernsthaften Kontrolle. Geändert von Setz-It (13.12.2010 um 09:01 Uhr) |
#203
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AW: Richtlinie zur Schlägerkontrolle im DTTB
Zitat:
PS. Da im Vorfeld schon abzusehen war, dass es zu Problemen wegen der Schlägerkontrollen kommen würde, fand am Freitagabend dazu eine Informationsveranstaltung statt. Ich war nicht anwesend, aber mir wurde berichtet, dass dort deutlich darauf hingewiesen worden sei, dass der Belagname eindeutig identifizierbar (nicht unbedingt vollständig lesbar) sein müsse. Gruss Hdd |
#204
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AW: Richtlinie zur Schlägerkontrolle im DTTB
Im Handbook for match officials, der Grundlage für SR-Entscheidungen, ist von "clearly visible" die Rede, damit ist die in der Infoveranstaltung gegebene Info wohl so nicht ganz korrekt gewesen.
Auch sonst ist es sicher nicht glücklich, dass von Spiel zu Spiel unterschiedlich verfahren wird. Allerdings ist bei einigen Regeln auch Ermessensspielraum für die SR gegeben. Da passiert es dann, dass es dem einem SR vielleicht egal ist, während ein anderer sich, wie in deinem Fall, (berechtigterweise) dran aufhängt. |
#205
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AW: Richtlinie zur Schlägerkontrolle im DTTB
Zitat:
Normalerweise ist es doch so, dass ein SRaT, der einen Schläger nach Sichtkontrolle bemängelt, erst den OSR zu Rate ziehen soll und erst wenn der OSR dem zustimmt, wird der Schläger nicht zugelassen. Siehe dazu ITTF-Regel Teil B: 3 Zuständigkeit von Offiziellen 3.1 Oberschiedsrichter 3.1.2.10 die Entscheidung in allen Fragen der Auslegung von Regeln und Bestimmungen, einschließlich der Zulässigkeit von Spielkleidung, Spielmaterial und Spielbedingungen; 3.2.3 Der Schiedsrichter ist verantwortlich dafür, 3.2.3.1 Spielmaterial und Spielbedingungen zu überprüfen und den Oberschiedsrichter über etwaige Mängel zu informieren; Dadurch soll ja grade gewähleistet werden, dass solch gravierenden Entscheidungen ob ein Schläger zugelassen wird, oder eben nicht, nicht unterschielich von den einzelnen SRaT getroffen wird. Deshalb ist es für mich schwer vorstellbar, dass ein OSR einen Schläger nicht zulässt, wenn man ihm versichert, dass dieser Schläger von anderen SRaT keineswegs bemängelt worden sind. (Es sei denn, dass bei einer zweiten Überprüfung ein Messgerät eingesetzt wurde, was Dinge zu Tage fördert, die durch eine Sichtprüfung nun mal nicht feststellbar sind) |
#206
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AW: Richtlinie zur Schlägerkontrolle im DTTB
Zitat:
PS. Ich hoffe nicht, dass es eine Rolle gespielt hat, dass ich mich vor zwei Jahren anläßlich der Westdeutschen Seniorenmeisterschaften über das Verhalten des diesmal für die Schlägerkontrollen zuständigen Oberschiedsrichters beim Schiedsrichterausschuss schriftlich beschwert habe (ohne übrigens eine Antwort zu erhalten). Gruss Hdd |
#207
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AW: Richtlinie zur Schlägerkontrolle im DTTB
Zitat:
Mag sein, dass das für dich als Glück bezeichnet werden kann. Für deine Gegner, die bis dahin gegen dich verloren haben, war es dann aber genau was Pech Wäre bestimmt ganz "lustig" geworden, wenn du deine Gegner, die gegen dich bis dahin verloren hatten, dazu hättest überreden können, einen offiziellen Protest gegen die Wertung der Spiele einzulegen, denn die sind ja nicht gezwungen die Wertung der Spiele, die du mit einem durch den OSR nicht zugelassenen Schläger erzielt hast als Pech hinzunehmen |
#208
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AW: Richtlinie zur Schlägerkontrolle im DTTB
Zitat eines Spielers bei den S-Meisterschaften:
"Heute sind hier bei den WTTV Seniorenmeisterschaften fast alle Dtecs OX Beläge bei den Schlägerkontrollen durchgefallen: angeblich darf die Höhe der Noppen max 2.0 mm sein, aber es wurde überall, sogar bei einem neu aus der Verpackung verwendeten Belag, 2,2 bis 2.4 mm gemessen. Dagegen wurden glatte Noppen teilweise nicht beanstandet." |
#209
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AW: Richtlinie zur Schlägerkontrolle im DTTB
Zitat:
Ein OSR, der eine einheitliche Schlägerbeurteilung während eines Turniers gewährleistet, wäre sicherlich ein Fortschritt - zumindest für das Turnier. Dennoch löst es das derzeitige Problem nicht: Die einheitliche Schlägerbeurteilung müsste auch für Meisterschaftsspiele gewährleistet sein. Es kann ja nicht sein, dass 10 Schiedsrichter einen Schläger für gut befinden und der 11. den gleichen Schläger dann aber nicht mehr -ohne, dass sich an dem Schläger etwas verändert hat. Es gibt nur wenige Möglichkeiten, wie sich betroffene Sportler (die meisten betrifft es ja nicht, weil kein OSR in der Halle ist) gegenüber den derzeitigen Missständen verhalten können: 1) Man akzeptiert die Schlägerrichtlinien und damit verbundenen Kontrollen und akzeptiert damit auch, dass man selber mal genau wie andere Spieler auch nicht antreten darf mit seinem Schläger. Messgeräte, die nicht das messen, was sie eigentlich messen sollen und Willkürentscheidungen von SR (10 SR entscheiden so ein anderer eben anders) wird man dann eben auch hinnehmen müssen, weil sie sich einfach nicht verhindern lassen. 2) Man zieht daraus die persönliche Konsequenz und nimmt an solchen Veranstaltungen nicht mehr teil. Findet das Spektakel auch bei Meisterschaftsspielen statt, nimmt man daran eben auch nicht mehr teil. Sprich: Ende mit Tischtennis! 3) Man versucht gegen die derzeitigen Missstände vorzugehen: Das hat man ja im Fall der Westdeutschen erstmalig versucht mit dem Gespräch, das am Vorabend stattgefunden hat. Gefruchtet hat es ja scheinbar wenig - um nicht zu sagen gar nicht... Da stellt sich allerdings die Frage, wie ein angemessenes Vorgehen, das auch tatsächlich etwas bewirkt, aussehen könnte. Gruß, Gabi P.S. Meine Mannschaftskolleginnen hatten Glück und sind bei der WSM durch die Schlägerkontrolle gekommen. Beim nächsten Mal in Siegen sind sie vielleicht an der Reihe...
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Mein Schläger stinkt wenigstens nur von einer Seite! |
#210
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AW: Richtlinie zur Schlägerkontrolle im DTTB
Zitat:
Die Entscheidung, ob "Joo***mig?" mir ausreicht, um auf den Belag zu schließen, ist daher eine ganz normale Ermessensentscheidung an Hand der konkreten Situation. Wenn ich "ja" sage, heißt das nicht, dass mir die Regel egal ist, und wenn ich "nein" sage, heißt es nicht, dass ich dem Spieler Böses will. Insofern kann auch die Aussage "Wenn ein Buchstabe fehlt, darfst Du nicht spielen" nicht pauschal stehenbleiben. Das gilt zweifellos für "Curl P1 *", weil es auf das R ankommt, aber in meinem Ermessen nicht für die Aufschrift " *ENERGY 05 Butterfly 14-001 ", schon wegen der Nummer. Fazit: Die Diskussion lässt sich nicht allgemein lösen, es kommt immer auf die konkrete Situation an.
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