Schach (allgemein)

[JanMove]

Zitat von Jolien

@Neuanfang,

mein Schachtrainer/Buddy sagt, ich solle am Anfang der Partie das Zentrum besetzten bzw. angreifen. Ich finde, dass 2 Springer im Team z.B. einer Dame sehr gefährlich werden können. Mein Trainer vertritt die gängige Lernmeinung der Schachliteratur, dass man, wenn es machbar ist, sein Läuferpaar im Endspiel behalten solle.

Jolien

Solche Grundprinzipien bzw. goldene Regeln sind mit Sicherheit sehr sinnvoll insbesondere auch im Anfängerbereich. Abweichungen hiervon können aber situationsbedingt durchaus auch mal Sinn machen.
Beispielsweise hat die objektive Stärke von Material wie z. B. eines Springers auch eine subjektive Komponente, die von der Spieldauer abhängt. Man mag es kaum glauben, aber ein Springer gewinnt an Stärke relativ zu einem Läufer je kürzer die Spieldauer ist. Deshalb sollte es einem in Blitzpartien oder insbeondere Bulletpartien nicht schwer fallen, einen Läufer gegen einen Springer zu tauschen. Das liegt an den taktischen Möglichkeiten der Springergabel, die man umso leichter übersieht je weniger Zeit man noch hat. Das ist übrigens nicht von mir sondern hat ein berühmter Grossmeister gesagt. Ich weiss leider nicht mehr, wer das war.

[Jolien]

Hi @JanMove,

ja, das kann ich mir lebhaft vorstellen, dass man bei Bullet (1 + 0), Blitz (2 + 0), (3 + 0) als Beispiel gerne Springergabeln übersieht, auch wenn man ein höheres Lichess-Rating hat!

Ich diskutiere dieses außer Konkurrenz, weil ich in diesen Zeitmargen nicht spiele. Aber interessant zu erfahren, welche Erfahrungen die Spieler von "Schnellstpartien" machen.

Jolien

[Neuanfang]

@Jolien @JanMove

Über Springers Stärke bei Bullet&Blitz habe ich bisher noch nicht nachgedacht.
Zur Zeit spiele ich diese Art "Short Stories" der Schachgeschichten fast ausschließlich.

Was den Charme der Springer gerade zu Partiebeginn anbelangt, können diese "Burschen" ja sehr schnell aus der Deckung herauskommen und sofort übers kalte Wasser springen.

[Jolien]

Heute am Mittwoch Abend werde ich auf Lichess.org an einem großen Turnier teilnehmen:

Es heißt: "Rapide du Printemps" (= Frühlings-Schnellschachturnier) und es nehmen daran 17 französische Teams teil.

Ich spiele dabei für das französische Frauenteam "Power Girls".

Der ganze Chat wird sein 100 % auf Französisch. Relativ lange Partien, der Modus ist (15 + 5).

Jolien

[Neuanfang]

@Jolien,

dann wünsche ich Dir und Deinen "Power Girls" für die Französischen Meisterschaften mal ein *bonne chance* und drücke die Daumen!

[Jolien]

Zitat von Neuanfang

@Jolien,

dann wünsche ich Dir und Deinen "Power Girls" für die Französischen Meisterschaften mal ein *bonne chance* und drücke die Daumen!

Danke! Eigentlich habe ich keine Lust mehr: Ich musste meine erste Partie gegen einen IM spielen! Das macht doch keinen Sinn! Ich finde schon Gegner grenzwertig, die ein R über 1900 haben. Ich habe die Partie zwar gegen den IM gespielt, aber ich kam mit vor wie eine normale Tischtennisspielerin, die gegen einen Bundesligaspieler antritt.

Damals, als ich die beiden "Open" - Turniere mitgespielt hatte bei mir in der Stadt, wurden mit in den ersten beiden Runden (von 7 Runden) höchstens Gegner von 1600-1700 DWZ zugelost, da hätte man mir nie einen IM vor die Nase gesetzt.

Jolien

[Neuanfang]

@Jolien

Oh je, das muss ja frustrierend gewesen sein, da warst Du sehr tapfer und hättest auch gleich gegen einen Großmeister antreten können...

Wären da nicht Simultanpartien des IM gleichzeitig gegen Euch alle fairer?

[Jolien]

Zitat von Neuanfang

@Jolien

Oh je, das muss ja frustrierend gewesen sein, da warst Du sehr tapfer und hättest auch gleich gegen einen Großmeister antreten können...

Wären da nicht Simultanpartien des IM gleichzeitig gegen Euch alle fairer?

Wir haben als Eröffnung das "Vierspringerspiel" (1. e4 Eröffnung) gespielt, das konnte ich. Vom Pseudonym denke ich, dass es eine Frau gewesen ist. Sie hatte die Maschinenanalyse benutzt, und ich hatte nur wenige Fehler und 1 Patzer und soundsoviele Zentibauernverluste. Insofern hatte ich besser gespielt, als ich das Gefühl hatte. Bin dann wohl im 21. Zug Schachmatt gegangen.

Das wäre eigentlich das Übliche, dass ein GM oder IM oder FM ein Simultan anbietet und dabei gegen Spieler verschiedener Spielstärken antritt.

Jolien

[JanMove]

Zitat von Jolien

Wir haben als Eröffnung das "Vierspringerspiel" (1. e4 Eröffnung) gespielt, das konnte ich. Vom Pseudonym denke ich, dass es eine Frau gewesen ist. Sie hatte die Maschinenanalyse benutzt, und ich hatte nur wenige Fehler und 1 Patzer und soundsoviele Zentibauernverluste. Insofern hatte ich besser gespielt, als ich das Gefühl hatte. Bin dann wohl im 21. Zug Schachmatt gegangen.

Das wäre eigentlich das Übliche, dass ein GM oder IM oder FM ein Simultan anbietet und dabei gegen Spieler verschiedener Spielstärken antritt.

Jolien

Wie meinst Du das mit der Maschinenanalyse? Sie hat die Partie im Nachhinein analysiert? Das könntest Du ja selber auch, oder?

[Jolien]

Zitat von JanMove

Wie meinst Du das mit der Maschinenanalyse? Sie hat die Partie im Nachhinein analysiert? Das könntest Du ja selber auch, oder?

@JanMove,

nach einer beendeten Partie hat man auf Lichess die Möglichkeit, auf einen Knopf "Computeranalyse" zu klicken, dann wird die Partie auf "Ungenauigkeiten", "Fehler" und "Patzer" gescannt. Mein Trainer/Buddy will eine solche Maschinenanalyse nie sehen, sondern nach Möglichkeit, dass ich sie selber mit Anmerkungen versehe, was mir an meinen und des Gegners Zügen aufgefallen war. Mit mir zusammen (wir sprechen über Skype) analysiert er sie dann. Das ist immer sehr lehrreich, und ich kann solche Analysen beliebig oft nochmal Revue passieren lassen.

Jolien