TTBL | 1. Bundesliga Herren 2018/2019

[Hillegosser]

Zitat von Peter Igel

Und was weiterhin nachweislich nicht stimmt: Dass Boll nur gegen die Topteams spielt.
Letzte Saison 2x gegen Fulda; da kann man ihn nachts um drei mit vier Bier intus wecken und er gewinnt dennoch.

Boll hat letztes Jahr außerhalb der Playoffs 2mal gegen Fulda gespielt. Das stimmt.
Und prompt einmal verloren. Scheinbar haben sie ihm nicht genug Bier gegeben.

Ganze 6 Punkte hat Düsseldorf letztes Jahr liegen lassen. Davon 2 in Bestbesetzung gegen Fulda.

Man kann sich gerne über den Betrug am Zuschauer auslassen. Auch wenn ich es so nicht bezeichnen würde, meiner Meinung nach zu recht.
Bei diesen Zahlen von Wettbewerbsverzerrung zu sprechen, ist einfach quatsch.
Ganz davon ab, dass wir von einer Liga sprechen, die in Playoffs entschieden wird, in der im Regelfall niemand absteigen will und ausgespielte internationale Plätze nicht wahrgenommen werden. Das ist einfach lächerlich.
Früher hat man sich darüber aufgeregt, dass Düsseldorf dank Boll trotz bescheidener Ligaplatzierung die Playoffs gewonnen hat. Jetzt marschieren sie meist auch noch nahezu unangefochten durch die Liga und es ist vielen zu "ungerecht".

Ich bin weiß Gott kein großer Düsseldorf Fan, aber einem Verein vorzuwerfen, dass er im Rahmen der Regeln einfach alles optimal macht, ist schon ein starkes Stück.

Was passiert denn wohl wenn man darauf besteht, dass Spieler alle Spiele mitmachen müssen? (Ganz davon ab, dass es dann bei echten oder vorgetäuschten Verletzungen ulkig wird.)
Dann spielt Boll gar nicht mehr in der Liga und allgemein geht die Tür für teure Stars weiter zu.
Natürlich hat man dann eine homogenere Liga - aber auf schwächerem Niveau.

[JanMove]

Und wie wärs einfach mit der Abschaffung dieser unsäglichen Play-Off Spiele?! Die sind ja auch nur dazu da, damit es mehr Spiele und damit mehr Kohle für die Vereine gibt. Ausserdem wird versucht damit künstlich eine pseudomässige Spannung aufzubauen, die es aber nicht gibt.
Ohne Play-Offs muss sich ein Verein sehr gut überlegen, ob und wie oft er auf die Spitzenspieler vezichten kann.

Wenn ich mich so umhöre, finden fast alle die TTBL total unintereesant (eben eine Witz-Liga), aber die Verantwortlichen sind wohl davon überzeugt, dass sie da ein ganz tolles Produkt anbieten...

[Peter Igel]

Hillegossers Argumentation ist ja nicht aus der Luft gegriffen; da ist sicherlich was dran.
Dennoch tendiere ich zu Turbos und Jan Moves Sichtweise, zumal das nachlassende Interesse an der TTBL hier ja vielfach bestätigt worden ist.

WARUM spielt Boll im Übrigen nur so selten?
Gut, er ist recht anfällig; wenn er verletzt ist, geht es nicht.
Aber nur um mal ein freies WE im heimischen Odenwald verbringen zu können, dafür sollte er seine immer noch zahlreichen Fans nicht im Stich lassen.
Das ist keine gute Berufsauffassung.

[Armendariz]

Zitat von JanMove

Und wie wärs einfach mit der Abschaffung dieser unsäglichen Play-Off Spiele?! Die sind ja auch nur dazu da, damit es mehr Spiele und damit mehr Kohle für die Vereine gibt. Ausserdem wird versucht damit künstlich eine pseudomässige Spannung aufzubauen, die es aber nicht gibt.

Das ist eben das dämliche an der Situation.
Die Playoffs bauen letztlich die einzige Spannung auf, die es noch geben kann.
Was wäre langweiliger als eine Saison wie im Fußball, wo nach der Vorrunde eigentlich schon klar ist, wer gewinnt? Da spielt Boll dann halt die wichtigen Spiele in der Vorrunde

Dass DD gegen 8 von 10 Gegnern auch ohne Boll klarer Favorit ist, wird hier z.T. vergessen. Man muss sich nur an die zahlreichen Spiele erinnern, bei denen vor einigen Jahren Patrick Baum und Christian Süß praktisch immer auch in Abwesenheit von Boll gewonnen haben. Kritisch wurde es erst dann, als Heister und Jakab gleichzeitig spielen mussten.

Und so was will doch kein Mensch sehen...

Diese Saison sieht es nach echter Spannung aus, eben weil es die Playoffs gibt. Denn die Ochsen können auch mal gegen Mühlhausen verlieren und auch gegen Fulda oder SB, aber sie haben ja unbestritten die individuelle Qualität, um DD in einzelnen Spielen auf Augenhöhe zu begegnen - trotz Boll.

Das was zählt, sind letztlich doch die Endspiele um die Titel. TT hat doch gar nicht die Fanbase wie Fußball, die bei engen Saisons jedes Spiel (diese Saison immerhin 20 pro Mannschaft) zitternd verfolgt. Man will spannende Spiele sehen, wenn man hingeht. Man will bei den Großturnieren (Pokal, ttbl-Finale) Spannung und die Spitzenspieler gegeneinander sehen.

Meiner persönlichen Meinung nach könnte man die ttbl als regelmäßige Veranstaltung in der Ligenstruktur aber auch auflösen.

Richtig cool fände ich dagegen eine Art Deutschland-Tour für Mannschaften.
Jeder Verein darf sich bewerben. Die vier mit dem besten Spielerkader werden genommen.
Dann richtet man je drei Spieltage im Herbst und im Frühjahr aus, bei denen in Großarenen in verschiedenen Teilen Deutschlands gespielt wird. Zugunsten der zeitlichen Planbarkeit im APAC-Modus (3 Spiele à 24 Minuten, bei der jeweils die maximale Satzausbeute für das Team geholt werden soll). Jedes Team gegen jedes an jedem Spieltag.
Wer den Spieltag gewinnt, erhält jeweils einen fetten, individuellen Pokal - South-Cup (Neu-Ulm), West Cup (DD), East Cup (Magdeburg)...

Jede Platzierung ergibt Punkte: Sieg 3 Punkte, Silber 2 Punkte, Bronze 1 Punkt.

Dann hat man sich endlich von der Illusion entledigt, dass die Topliga "basisähnlich" spielt. In der normalen Ligenstruktur verderben einzelne Topspieler nicht die Spannung, und regionale Akteure können glänzen. Gleichzeitig werden die wenigen echten Events eingegrenzt, damit attraktiver für Zuschauer und Sponsoren und auch keine übertriebene Belastung für die Spieler.

[JanMove]

Also ich will in erster Linie gute Spiele mit guten Spielern sehen. Ob die Liga spannend bleibt und wer da Meister wird, wäre mir in erster Linie scheissegal. Wenn eine Mannschaft wie Düsseldorf dann halt haushoch überlegen ist, dann sollen sie verdient Meister werden. Auf künstlich erzeugte Spannnung kann ich verzichten. Die Spannung kommt über die Ausgeglichenheit der Teams und nicht über den Austragungsmodus. Das ist so künstlich wie bei Olympia, wo nur zwei Chinesen mitspielen dürfen, damit ein paar Nichtchinesen auch ne Medaille abbekommen können. Das finde ich echt zum !

Im Übrigen wären schon alleine auch deswegen 4-er Teams besser, da dann ein Spieler wie Boll alleine nicht gleich 2/3 aller zum Sieg benötigten Punkte einfahren kann.

Und der nächste Witz ist, dass viele der Pokalspiele und einige TTBL-Spiele jetzt werktags angesetzt sind. Die denken wohl, dass man sich mal mir nichts dir nichts einen halben Tag Urlaub nimmt, um sich so ein blödes Spiel anzuschauen, bzw. rechnen sie wohl schon gar nicht mehr damit, dass Zuschauer kommen, die längere Anfahrtswege haben.

[Armendariz]

Zitat von JanMove

Also ich will in erster Linie gute Spiele mit guten Spielern sehen. Ob die Liga spannend bleibt und wer da Meister wird, wäre mir in erster Linie scheissegal. Wenn eine Mannschaft wie Düsseldorf dann halt haushoch überlegen ist, dann sollen sie verdient Meister werden.

Tatsache ist doch, dass 90% der Spiele von Düsseldorf in den letzten 10 Jahren ohne Spannung (Boll spielt und macht 2 Punkte) oder ohne Boll auskommen mussten.

Trotzdem fand die ttbl es offenbar wichtig, egal in welcher Konstellation bevorzugt Düsseldorf darzustellen - auch wenn sich parallel Spitzenspieler wie Ryu Seung Min, Koki Niwa, Chuang Chih-Yuan, Wang Xi, Gauzy, Apolonia, oder Legende Waldner bis aufs Messer bekämpft haben. Man sah teilweise kommentiert und aus 4 Kameras, wie die DD-Fans mit ihren monotonen Rufen Timo Boll zu seinem 237ten Sieg gegen einen chancenlosen Gegner "pushten" - ich weiß nicht, wie oft DD in der Zeit mit mehr als 6 Sätzen Unterschied gewonnen hat, aber Spannung war extrem selten.
Da hat man teilweise lieber DD gegen Hagen kommentiert übertragen als Bremen (mit Chuang) gegen Ochsenhausen (mit Ryu), oder Fulda gegen SB.

Dieser Düsseldorfzentrismus hat mich als großen Tischtennisfan vom ttbl-Tischtennis weggedrängt (abgesehen von der miserablen Qualität des Kommentars, der Homepage und der Streams).

Ich möchte, dass das schnellstens aufgearbeitet wird, und Wege zu einer Dezentralisierung und Aufbrechung alter Strukturen gefunden werden.

[Pavian1987]

Ich denke,ich würde öfter in die Halle zum zuschauen gehen,wenn es nicht kostenlose Streams geben würde. Aber warum sollte ich nach Ochsenhausen fahren und Geld für eine Karte ausgeben,wenn ich alle Spiele auf dem Sofa sehen kann?

[Armendariz]

Da ist jetzt die Grundfrage:
Sind Streamnutzer wirklich eine Konkurrenz zu den Spielen? Oder werden dadurch eher Leute in ihrer Begeisterung bestätigt, sodass sie auch mal live dabei sein wollen?

Meine Meinung: Wenn ich den Stream anschaue und mir denke "Boah, ist das langweilig organisiert in der Halle", dann mache ich mir nicht die Mühe.

Wenn ich aber z.B. Spiele in Mühlhausen oder Fulda anschaue, dann spiele ich ernsthaft mit dem Gedanken, da mal hinzufahren - obwohl es nicht ums Eck ist.

So oder so fahre ich aber sicher nicht 10mal pro Saison zu einem Bundesligisten. Und wenn ich dann keinen Stream habe, heißt das fast automatisch, dass ich mich in der Zeit nicht mit dem Spitzensport beschäftige.

Ochsenhausen liegt aber auch irgendwie blöd in der Peripherie.
Wenn die immer in Neu-Ulm statt Biberach oder Ehingen spielen würden, dann kämen bestimmt auch mehr Leute.

[Pavian1987]

Ich kann für meine TT-Kollegen hier sprechen,von denen alle maximal 45 Minuten nach Ochsenhausen haben und die sehen das alle wie ich.Ochsenhausen ist zwar tatsächlich in der Pampa,aber es gibt in der Umgebung viele Vereine mit vielen Spielern. Ich persönlich würde auch nur eine WM in der Halle besuchen,da krieg ich Weltklasse zu sehen,wofür ich gerne das Sofa verlasse:-)

[Armendariz]

Zum Final Four kommen doch auch immer viele Leute aus ganz Schwaben. Wenn ich schätzen müsste, kommen da zwei Drittel der Leute aus 70km Umkreis.

Jedes dieser Spiele dort kann man normalerweise auch in der ttbl sehen.

Unterschiede: Bessere Präsentation und bessere Lage, obwohl nur 30km entfernt. Und es ist eben nur einmal im Jahr...