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Umfrageergebnis anzeigen: Wie würdet Ihr Euer politisches Interesse einschätzen?
ich bin politisch interessiert 193 57,10%
ich bin teilweise politisch interessiert 97 28,70%
ich interessiere mich nicht für Politik 19 5,62%
ich verweigere die Aussage 29 8,58%
Teilnehmer: 338. Sie dürfen bei dieser Umfrage nicht abstimmen

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  #27751  
Alt 01.10.2015, 18:10
User 17544 User 17544 ist offline
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AW: DER Thread für politisch Interessierte

Zitat:
Zitat von crycorner Beitrag anzeigen
Der Syrienscheiß ist ein Krieg, bei dem bereits mind. 220.000 Menschen gestorben sind und bei dem fast 12 Mio. Menschen auf der Flucht sind. Ca. 4 Mio. davon ins Ausland. Der Scheiß darf Dir natürlich am Arsch vorbei gehen, alternativ könntest Du Dich aber auch statt über Eilmeldungen doch über gut recherchierte Artikel seriöser Medien informieren. Welches Medium seriös ist, ist allerdings unter Anderem eine Frage des eigenen politischen Blickwinkels.
Mal ganz von den nackten Zahlen abgesehen, wie gesichert diese auch immer sein mögen, kann es für mich nun mal keine seriöse und gut recherchierte Berichterstattung geben, wenn dafür die Frage des politischen Blickwinkels entscheidend ist.

Zitat:
Zitat von crycorner Beitrag anzeigen
Das ist nicht ganz richtig. Bis vor ca. zwei Jahren gab es nur zwei Fronten. Die Diktatur Assads und die Freie Syrische Armee. Bis zu dem Zeitpunkt war es eine rein politisch motivierte Auseinandersetzung. Diktatur gegen Demokratie. Erst später kam ein Ableger der Al Quaida und eben der IS dazu und haben daraus einen religiös motivierten Krieg gemacht.
Na ja, dass mag das sein, was vor ca. 2 Jahren gerne verbreitet wurde. Ich kann mich allerdings an Berichterstattungen erinnern, die aufzeigten, dass die sogenannte freie syrische Armee eben kein einig Haufen war und durchaus hier und da nicht besser als die Armee Assads zum Nachteil der Zivilbevölkerung agierte. Dass diese Rebellen wirklich für Demokratie kämpfen bzw kämpften haben einige Berichte von Leuten, die meinen zu wissen was da so läuft durchaus angezweifelt.

Was den IS betrifft, so kommt der, soweit mir bekannt aus dem Irak und ist in erster Linie dadurch erstarkt, dass der Irak einen von den Amerikanern eingesetzten Vorturner hat, der diesen Teil der islamischen Glaubensrichtung hat verhungern lassen wollen.

Sorry, aber was da nun wirklich wahr oder unwahr ist, kann ich nun mal nicht im Geringsten verifiziern. Da kann es nur darum gehen, was man zu glauben bereit ist und was nicht. Politische Blickwinkel mag ich bei kriegerischen Auseinandersetzungen nicht. Sobald Krieg erst mal im Gange ist, gibt es keine Guten mehr. Wenn's ums nackte Überleben gehtbleibt kein Mensch gut.



Zitat:
Zitat von crycorner Beitrag anzeigen
Nein, gar nicht. Je mehr der Krieg durch die Einmischung der religiös motivierten Terrororganisationen bestimmt wird, desto mehr Flüchtende gibt es. Bekämpft man diese Gruppen, die ja überhaupt keinen Unterschied zwischen Militär und Zivilisten machen, beendet man dadurch nicht den Krieg, man schaltet aber die Hauptursache für Landesflucht aus.

Sorry, dass ich das jetzt so salopp sage...

Da lachen ja die Hühner bei deiner Sichtweise. Geflüchtet wird bei jedem Krieg, egal ob es ein angeblich religös motivierter Krieg oder ein Krieg der angeblich Demokratie bringen soll ist. Geflüchtet wurde auch schon zu Beginn des Syrienkonflikts. Je länger ein Krieg andauert, desto mehr Menschen machen sich auf den Weg.


Zitat:
Zitat von crycorner Beitrag anzeigen
Sowohl die Amis als auch die Russen sind dort aktiv. Von Anfang an. Die Russen sind sogar noch tiefer involviert, weil die offiziell Verbündete sind der Assad- Regierung. USA und andere demokratische Länder gelten eher als "Unterstützer" der Freien Syrischen Armee. Es ist insofern verwunderlich, dass Russland aktiv wurde, weil sich die Mächte bislang im Hintergrund gehalten haben. Noch dazu ist Russland auf den Wunsch von Assad hin aktiv geworden. USA sieht es sicher nicht gerne, dass Assad einen direkten Zugriff auf russische Militärunterstützung hat. Das Ganze ist auch nicht förderlich für die gemeinsame Suche nach einer für die Zukunft tragfähigen Lösung für Syrien.
So so, die Russen sind noch tiefer involviert...

Der ganze scheiß nahe Osten incl. Isreal ist schon seit Jahrzehnten ein Pulverfaß. Da werden schon eben so lange ganz nach belieben Diktatoren von beiden Seiten unterstützt. Ist halt ein gutes Geschäft. Ich zumindest werde 'nen Teufel tun und von tiefer involviert faseln.

Nur verschlägt es mir dann doch regelmäßig die Sprache, wie schnell die so gut Informierten hier vergessen wie viel scheiß nicht nur in diesem Gebiet unter den haarsträubensten Vorwänden gerade aus der westlichen Welt dort verzapft wurde. Der Schah von Persien war nun mal kein ganz Lieber, der Saddam Hussein auch nicht. Auch der Gaddafi nicht. Eben so wenig der Bin Laden. Und wenn wir mal aus dieser Region weggehen fällt mir spontan noch der Pinochet in Chile ein. Alles, liebe, nette Leute, denen nicht nur die Amis einst wohlgesonnen gegenüberstanden, die reichlich bis zu den Zähnen aus dem Westen mit Waffen versorgt worden, was ja soooo prima funktionierte bis es stets in einer Katastrophe endete. Nicht wahr?

Was macht dich eigentlich so sicher, dass man religösen Wahn mit Waffen bekämpfen kann?

Werf vielleicht mal einen vorsichtigen Blick nach Afghanistan, dort flüchten nach 14 Jahren Militäreinsatz immer noch viele Menschen und die Taliban hat man in der Zeit auch nicht wirklich in den Griff gekriegt.

Sorry, wenn ich da nun mal gar nichts mehr glauben mag.

Aber wenn du dich besser fühlst, weil du meinst dir eine Meinung bilden zu können, um dich mit der dann für eine wie auch immer geartete Militätaktion, die dann alles besser macht, entscheiden zu können, tu' dir keinen Zwang an. Mir fehlt halt der Glaube daran, dass man mit kriegerischen Auseinandersetzungen, die man als Außenstehender unterstützt, irgendwas zum Besseren verhelfen kann. Zwangsdemokratisierungen im nahen Osten, von außen betrieben oder unterstützt, waren jedenfalls bis Dato nicht der Weisheit letzter Schluss...
  #27752  
Alt 01.10.2015, 18:28
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Bretti, ich kann vieles von dem, was du schreibst nachvollziehen oder teile Deine Meinung. Aber nicht bei Allem. Ist mir heute übers Handy zu mühsam. Morgen...
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  #27753  
Alt 01.10.2015, 18:40
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Peter Igel Peter Igel ist offline
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Zitat:
Zitat von Abwehrtitan Beitrag anzeigen
In einem thread mit größer 2,5 Mio Aufrufen lesen 10 people mit ?
Wenn Du meinst.


Scheinst zu Zahlen ne igelsche Affinität zu haben.
Weißt doch, Wolle: Die dümmsten Bauern haben die dicksten Kartoffeln.

Das passt schon mit den 10 Mitlesern.
Jeder von denen hat dann eben 250000 Aufrufe getätigt.
Und da sage noch mal einer, ich könne nicht rechnen!
  #27754  
Alt 01.10.2015, 21:13
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Alles Geheimdienstbots diese Zugriffe!
  #27755  
Alt 02.10.2015, 12:00
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http://www.spiegel.de/panorama/justi...a-1055826.html

Würde gerne Tommys Meinung dazu hören. Aber das wird wohl nichts. Mich würde echt mal interessieren wie soviele Amerikaner so "dumm" (anderer Ausdruck fällt mir nicht ein) sein können, der Waffenlobby so blind zu folgen. Wie geht das? Wenn ein Präsident sogar das erkennt aber nichts ändern kann, was ist das bitte?
  #27756  
Alt 02.10.2015, 12:49
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Zitat:
Zitat von Brett13 Beitrag anzeigen
Mal ganz von den nackten Zahlen abgesehen, wie gesichert diese auch immer sein mögen, kann es für mich nun mal keine seriöse und gut recherchierte Berichterstattung geben, wenn dafür die Frage des politischen Blickwinkels entscheidend ist.
Deswegen ist es immer ratsam, verschiedene Quellen zu lesen und sich daraus mit Hilfe des eigenen Verstandes ein Bild zu machen. Ganz allgemein gesprochen: bei Themen, die mir wichtig sind, schaue ich auch gar nicht auf die sachliche Berichterstattung, sondern sehe mir die Argumente der Befürworter von Irgendwas und die Argumente der Gegner an. Die nutzen zur Untermauerung ja schon Statistiken, Berichte, Forschungsergebnisse, was auch immer. Und dann kann man für sich selbst ganz gut bewerten, wo man steht.

Zitat:
Zitat von Brett13 Beitrag anzeigen
Na ja, dass mag das sein, was vor ca. 2 Jahren gerne verbreitet wurde. Ich kann mich allerdings an Berichterstattungen erinnern, die aufzeigten, dass die sogenannte freie syrische Armee eben kein einig Haufen war und durchaus hier und da nicht besser als die Armee Assads zum Nachteil der Zivilbevölkerung agierte. Dass diese Rebellen wirklich für Demokratie kämpfen bzw kämpften haben einige Berichte von Leuten, die meinen zu wissen was da so läuft durchaus angezweifelt.
Wenn es der Regierung an den Kragen geht, gibt es immer mehr als nur eine Gruppe, die mit den Hufen scharrt. USA hat sich an die Gruppe gehängt, die ihrer Meinung nach zum Einen die größten Erfolgsaussichten hat (mit entsprechender Ausbildung durch die CIA) und die zum Anderen, sobald sie die Macht erlangt hat, steuerbar ist. Und zwar Richtung Demokratie. Dabei glaube ich auch nicht, dass die Demokratisierung Syriens deren oberstes Ziel war. Kann auch gar nicht sein. Du kannst keinen Vollblut- Demokraten an die Spitze einer Revolution stellen. Genauso gut könntest Du einen Trabi ein Autokorso anführen lassen. Wichtig ist, was danach passiert wäre. Dann wären die Demokraten, die von den USA und anderen westlichen Mächten unterstützt und aufgebaut wurden, aus der Zweiten Reihe gekommen und hätten die Kriegsherren abgelöst, die sich dann um die innere Sicherheit gekümmert hätten.

Zitat:
Zitat von Brett13 Beitrag anzeigen
Was den IS betrifft, so kommt der, soweit mir bekannt aus dem Irak und ist in erster Linie dadurch erstarkt, dass der Irak einen von den Amerikanern eingesetzten Vorturner hat, der diesen Teil der islamischen Glaubensrichtung hat verhungern lassen wollen.
Du meinst mit "diesen Teil" die extremistische Ausrichtung der IS. Selbst wenn Irak nicht von USA kontrolliert wäre, hätte die IS angefangen, ihre Glaubensauslegung durchzudrücken, sobald es keine starke Regierung mehr gibt. Unter Hussein wären die genauso wenig in Irak zum Zug gekommen, wie jetzt nach dem Krieg. Und sie hätten sich auch dann ein schwächeres Land ausgesucht. Und Syrien bietet da mehr Möglichkeiten. Bis jetzt gab es keine militärische Intervention der Großmächte. Syrien ist nur auf Rang 40 der Ölproduzenten, also auch nicht wirklich von großer Bedeutung für die Großmächte. Es tobt schon seit Langem ein aufreibender Bürgerkrieg. Insgesamt perfekter Nährboden, um einen Vorstoß zu wagen. Oder nicht?

Zitat:
Zitat von Brett13 Beitrag anzeigen
Sorry, aber was da nun wirklich wahr oder unwahr ist, kann ich nun mal nicht im Geringsten verifiziern. Da kann es nur darum gehen, was man zu glauben bereit ist und was nicht. Politische Blickwinkel mag ich bei kriegerischen Auseinandersetzungen nicht. Sobald Krieg erst mal im Gange ist, gibt es keine Guten mehr. Wenn's ums nackte Überleben gehtbleibt kein Mensch gut.
Sicher richtig. Der gezielte Einsatz der Desinformation und der medialen Meinungsbildung ist jedem Kriegsherren geläufig. Als Bürger hast Du da kaum noch Chancen, zu unterscheiden, was nun wahr ist und was nicht. Und doch gibt es politische Blickwinkel, die man unterscheiden muss. Eine Diktatur zu unterstützen, die das Volk drangsaliert (Russland als offizieller Verbündeter Assads) oder die Chance auf Demokratisierung zu ergreifen, sind schon zwei politische Blickwinkel, von denen mir nur einer sympathisch ist.

Zitat:
Zitat von Brett13 Beitrag anzeigen
Sorry, dass ich das jetzt so salopp sage...
Da lachen ja die Hühner bei deiner Sichtweise. Geflüchtet wird bei jedem Krieg, egal ob es ein angeblich religös motivierter Krieg oder ein Krieg der angeblich Demokratie bringen soll ist. Geflüchtet wurde auch schon zu Beginn des Syrienkonflikts. Je länger ein Krieg andauert, desto mehr Menschen machen sich auf den Weg.
Du erkennst den Zusammenhang nicht. Natürlich wird im Krieg geflüchtet. Aber die Leute wissen, wo die Kriegszonen sind und flüchten innerhalb ihres eigenen Landes. Die IS hat aber kurzerhand das komplette Land zur Kriegszone gemacht und macht Jagd auf alle "ungläubigen" und damit auch auf sehr viele Syrer, die mit dem Bürgerkrieg nichts zu tun haben wollten und aufs Land geflüchtet sind, wo sich die Kriegsparteien nicht treffen werden, weil es dort keine strategischen Ziele gibt. Für die IS ist aber jeder Haushalt ein strategisches Ziel. Und deswegen ist der Flüchtlingsstrom so in die Höhe geschossen.

Zitat:
Zitat von Brett13 Beitrag anzeigen
So so, die Russen sind noch tiefer involviert...
Der ganze scheiß nahe Osten incl. Isreal ist schon seit Jahrzehnten ein Pulverfaß. Da werden schon eben so lange ganz nach belieben Diktatoren von beiden Seiten unterstützt. Ist halt ein gutes Geschäft. Ich zumindest werde 'nen Teufel tun und von tiefer involviert faseln.

Nur verschlägt es mir dann doch regelmäßig die Sprache, wie schnell die so gut Informierten hier vergessen wie viel scheiß nicht nur in diesem Gebiet unter den haarsträubensten Vorwänden gerade aus der westlichen Welt dort verzapft wurde. Der Schah von Persien war nun mal kein ganz Lieber, der Saddam Hussein auch nicht. Auch der Gaddafi nicht. Eben so wenig der Bin Laden. Und wenn wir mal aus dieser Region weggehen fällt mir spontan noch der Pinochet in Chile ein. Alles, liebe, nette Leute, denen nicht nur die Amis einst wohlgesonnen gegenüberstanden, die reichlich bis zu den Zähnen aus dem Westen mit Waffen versorgt worden, was ja soooo prima funktionierte bis es stets in einer Katastrophe endete. Nicht wahr?
Absolut richtig. USA handelt immer aus ureigenstem Interesse. Kriege führen, heisst Rüstungsindustrie ankurbeln. Damit auch den Stahlbau. Und es geht um den Zugriff auf Ressourcen, wie z.B. Öl. Widerlich! Im Falle von Hussein war´s sicher auch so, dass man zu ihm halt Handelsbeziehungen aufgebaut hat, die man nicht ohne Not gefährden wollte. Und wenn es dann revolutionäre Bewegungen in so einem Land gibt, die voraussichtlich nicht zu was Besserem führen, als das, was man hat, dann werden halt die Diktatoren geschützt, die man schon kennt. Traurige Wahrheit. Gelebter Pragmatismus.

Zitat:
Zitat von Brett13 Beitrag anzeigen
Was macht dich eigentlich so sicher, dass man religösen Wahn mit Waffen bekämpfen kann?

Werf vielleicht mal einen vorsichtigen Blick nach Afghanistan, dort flüchten nach 14 Jahren Militäreinsatz immer noch viele Menschen und die Taliban hat man in der Zeit auch nicht wirklich in den Griff gekriegt.

Sorry, wenn ich da nun mal gar nichts mehr glauben mag.

Aber wenn du dich besser fühlst, weil du meinst dir eine Meinung bilden zu können, um dich mit der dann für eine wie auch immer geartete Militätaktion, die dann alles besser macht, entscheiden zu können, tu' dir keinen Zwang an. Mir fehlt halt der Glaube daran, dass man mit kriegerischen Auseinandersetzungen, die man als Außenstehender unterstützt, irgendwas zum Besseren verhelfen kann. Zwangsdemokratisierungen im nahen Osten, von außen betrieben oder unterstützt, waren jedenfalls bis Dato nicht der Weisheit letzter Schluss...
Religiösen Wahn kann man nicht bekämpfen. Man kann aber die akutesten Gefahren eliminieren, wie eben jetzt die IS, die ja selbst für die Anhänger der gleichen Religion eine riesige Gefahr darstellt. Eine Demokratisierung eines Landes, das Diktatur gewöhnt ist, ist ein extrem langer Prozess. Da braucht es einen langen Atem. Und es braucht im Volk das Empfinden, dass es ihnen besser geht als vorher. Auch das ist etwas, das sehr lange dauert. Vor Allem nach einem Krieg. 14 Jahre ist da nix. Aber irgendwann muss so ein Prozess beginnen, um dann von Generation zu Generation mehr Zuspruch zu erhalten. Und wenn der relative Wohlstand wächst und das demokratische Bewusstsein wächst, werden sowohl politische Diktatoren, als auch religiöse Extremisten immer mehr an den Rand gedrängt und erhalten weniger Unterstützer.
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  #27757  
Alt 02.10.2015, 14:19
Jaskula Jaskula ist offline
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Mich würde echt mal interessieren wie soviele Amerikaner so "dumm" (anderer Ausdruck fällt mir nicht ein) sein können, der Waffenlobby so blind zu folgen. Wie geht das?
Frag mal jimiih, der ist auch davon überzeugt, dass Waffen das Zusammenleben verbessern.

"Man sollte Luftangriffe auf Amerika fliegen um das Leid der Bevölkerung zu lindern ... "
  #27758  
Alt 02.10.2015, 14:37
User 17544 User 17544 ist offline
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AW: DER Thread für politisch Interessierte

@crycorner: Ich will mal hoffen, dass du, trotz das die jüngeren und älteren Geschichtsbücher leider wenig Hoffung machen, richtig liegst und der gröbste Spuk in Syrien ein Ende hat, wenn es gelingt die Arschlöcher des IS weitesgehend zu entwaffnen.

Leider fürchte ich, dass das nicht so einfach und zudem sehr langwierig werden wird - wenn es denn überhaupt gelingt

Was Zusammenhänge bezüglich Flüchtlinge, die sich des IS wegen vermehrt ins Ausland begeben, betrifft, mag ich dir in sofern recht geben, dass mehr Krieg auch mehr Flüchtlinge hervorbringt.

Bis da mal wieder drüber nachgedacht werden kann, Syrien wieder als sicheres Land bezeichnen zu können, wird aber aus meiner Sicht recht wenig davon abhängen sein, ob bzw wie schnell die Idioten des IS zerschlagen werden. Ist nun mal nicht der einzige Konflikt, der in Syrien besteht. Dass die Idioten in Syrien recht problemlos fußfassen konnten, lag nun mal am eh schon bestehenden Konflikt, der von außen beeinflusst wurde.

Krieg ist immer ein böses Spiel. Jeder, der je glaubte dass da am Ende was vorhersehbares ruaskommt, wurde stets eines Schlechteren belehrt.

Aber augenblicklich gießt unser Innenminister ein wenig Öl ins Feuer. Das macht mir persönlich mehr Sorgen, als das was in Syrien abgeht. Das was in Syrien abgeht, ist leider nicht mehr zu ändern.

DIese Regierung macht einen dermaßen miesen Job, dass es mir echt übel wird. Da wird stets so lange abgewartet, bis es zu Problemen kommt und dann in nicht schöner Weise alles übers Knie gebrochen was leider arg viele populistische Aktionen mit sich bringt. Sachleistungen statt Taschengeld, lächerlich. Unterm Strich sicher teurer. Sich über Flüchtlinge, die so viel Geld haben, dass sie angeblich mit einem Taxi quer durch Deutschland fahren, statt grundsätzlich mal die Vermögensverhältnisse zu prüfen bevor der Staat einspringt. Wer gegen Auflagen verstößt, den muss man nicht öffentlich an den Pranger stellen sondern die dafür exisitierenden Gesetze anwenden.

Was den Putin angeht, mag es sein, dass er meint, wenn es ihm gelingt den IS zu zerschlagen, weltpolitisch punkten zu können. Nur das kriegt auch er aus der Luft nicht hin und nennswert viele Soldaten nach Syrien zu schicken, traue ich ihm genau so wenig zu wie dem Obama auf seine letzten Tage. Viele tote eigene Soldaten dürften beiden innerpolitisch nicht gut tun. So bedeutend ist Syrien nun mal für keine der beiden Supermächte. Schau mal einfach ins Ölförderranking...

Ober was meinst du, warum selbst die Amerikaner wieder drüber nachdenken den Assad und seine Truppen zu unterstützen? Ist halt was anderes eine große Menge eigene Soldaten in ein fremdes Land zu schicken, die dort dann auch in hoher Zahl zu Tode kommen können, als mit Drohnen, wie die Amis oder mit bemannten Flugzeugen wie die Russen aus recht sicherer Höhe ein paar Bomben abzuwerfen. Da denkt man halt doch mal lieber drüber nach, so einen Arsch wie den Assad wieder zu unterstützen, dessen Soldaten sich dieser Gefahr dann doch lieber schön selbst aussetzen sollen.

Einfach aus der Luft das ganze Land in Schutt und Asche zu legen ist halt nicht vermittelbar, auch wenn das evtl. möglich wäre...

Schönes Wochenende
  #27759  
Alt 02.10.2015, 21:06
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AW: DER Thread für politisch Interessierte

Was mich mal interessieren würde:
Es ist ja kein Geheimnis dass China sich groß in Afrika eingekauft hat.
Was machen die eigentlich, wenn der IS-Terror dort auch Einzug hält (Boko Haram ist ja nur ein Beispiel dafür, dass der Wahnsinn des Nahen Ostens nicht so weit von dem in Afrika weg ist, wenn auch viele Kriege dort eher zwischen Volksgruppen geführt werden, wenn ich das richtig auf dem Schirm habe).

Früher oder später werden die wohl auch überlegen, inwiefern sie international gegen den radikalen Islamismus vorgehen müssen, um ihre wirtschaftlichen Interessen zu sichern. Frag mich, wie da der aktuelle Gesprächsstand mit Russland und USA aussieht.
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Du hoschd Rächd un I han mei Ruh
  #27760  
Alt 03.10.2015, 11:57
jimih1981 jimih1981 ist gerade online
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Zum Thema Privatwaffensbesitz. In der Schweiz schießen die sich auch nicht ständig gegenseitig über den Haufen. Wo finden denn eigentlich die Amokläufe statt dort wo es Waffen gibt oder in Gun-Free-Zones? Die meisten Waffengegner sind ja eigentlich nur dafür das man die potentiellen Opfer entwaffnet und ihnen damit die Möglichkeit nimmt sich zu verteidigen. Also sind diese Leute für Waffen nur in Händen von Leuten in Regierungen die X Millionen Menschen umgebracht haben und das mit Waffen die man ihnen gegeben hat. Ich vertraue meinem Nachbarn mehr als irgendwelchen Leuten die nachweislich teilweise Psychopathen sind. Im übrigen ist das auch das erste was totalitäre Staaten machen sie entwaffnen die Bevölkerung. In Deutschland waren es zuerst die Sozialisten, dann die Juden und dann die komplette Bevölkerung, mal von den priviligierten Gruppen abgesehn die Waffen haben dürfen.

Deutschland belehrt die amerikanischen Waffennarren...

http://freisinnige-zeitung.de/archives/6377
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