Zukunft der Automobilindustrie - Neuordnung auf dem Weltmarkt durch Elektromobilität

[Jaskula]

Zitat von Chris Kratzenstein

Aber nur am Supercharger, oder? Die gibts aber auch nicht unbedingt immer in der Nähe des Wohnortes. Und wenn ich extra dahinfahren muss um zu laden, dann hat sich das mit dem kostenlos auch wieder. Dann kostet es zumindest wieder Zeit.

Wie pibach ja schon sagte, E-Mobilität ist abhängig von der speziellen Situation.
Im Falle meines Bekannten ist es Solar auf dem eigenen Dach, wobei er daran sogar eine Ladestation gebaut hat und damit Strom zum Aufladen anbietet.
In meinem Fall wäre ein Supercharger nicht mal 100 m von meiner Firma entfernt, so dass ich das Teil täglich während der Arbeit aufladen könnte.
Die Zahl der Supercharger soll sich in naher Zukunft nochmal verdoppeln.
Mich stört momentan bei Tesla, dass Du schon zwei jahre vorbestellen musst. Das Model-3 musstest Du schon im Herbst 2016 bestellen, damit Du die Chance hast Mitte 2018 damit beglückt zu werden. Ausserdem gibt es für einen Tesla keine Förderung.

[Chris Kratzenstein]

Ob die sich verdoppeln oder nicht. Kostenlos bekomme ich es nur am Supercharger und da muss ich extra für hinfahren. Das heisst es ist nur für Leute interessant die regelmässig da dran vorbeikommen. Ansonsten muss ich ja zuhause laden (von mir aus mit Solarstrom auf dem Dach). Aber dann bringt mir das kostenlose Laden am Supercharger nicht so viel, da ich das kaum nutzen werde. Das heisst diese Zusatzleistung beim Tesla-Kauf kostet momentan vermutlich Tesla keine wirklich grossen Beträge. Ganz davon abgesehen von welcher Masse an Fahrzeugen wir aktuell reden. Wie Du schon schriebst ist das beim neuen Modell schon nicht mehr mit dabei. Soviel also zum kostenlosen Laden.

[Noppenzar]

Tesla wird sich auf Dauer mit dem bisherigen Modell nicht am Markt halten können.

Schon jetzt macht man ausschließlich Minus, die Arbeitsbedingungen und Löhne der "einfachen" Belegschaft sollen unter aller Sau sein und über Musk gibt es in englischsprachigen Medien bereits ein Gemunkel, dass er seinen Exit dort plant.

Hier wird mMn. von vielen Enthusiasten die Kompetenz und "Power" von Konzernen wie Daimler, BMW oder auch Toyota unterschätzt.

Tesla kann halt nicht quersubventionieren und muß irgendwann Gewinne machen. Das vorhandene Venture Capital ist auch nicht unendlich.

Mercedes und BMW können, auch dank eventueller Mischfahrzeuge, wie z. B. dem E-Panamera die E-Klientel auf lange Sicht deutlich billiger bedienen.

Ein Plug-In-Hybrid Golf, der 100 KM elektrisch fährt und den Rest auf Diesel/Benzin zu einem Quersubventionieren Preis gräbt einem Tesla doch das Wasser ab.

Im Moment bringt man sowie über die Konzernschwester Porsche, die halt als Entwickler für VW fungieren.

Sollten die "Großen" einen Preiskampf mit Tesla suchen wird Tesla das nicht überleben.

Aber vielleicht verkauft Musk auch an GM. Das würde sich als Deal anbieten

[Jaskula]

@noppenzar

Eine Menge Mutmassungen

Hybrid ist m.E. eine Sackgasse weil man dann ja zwei Antriebssysteme braucht. Unterschätze nicht, dass ein reines E-Mobil quasi wartungsfrei ist.
Wenn ich zusätzlich verbrenne hab ich wieder alle Verschleißteile und brauche zusätzlichen Platz um alle Technik unterzubringen. Dann bleib ich gleich beim reinen Verbrenner.

Ob sich Tesla halten kann wird man sehen, auf jeden Fall bringen die Schwung in die E-Mobilität und machen den Autobauern Beine. Wenn die sich nicht bewegen, lässt Tesla die irgendwann stehen.

[pibach]

Zitat von Noppenzar

Aber vielleicht verkauft Musk auch an GM. Das würde sich als Deal anbieten

Tony Seba sagt einen Rückgang des amerikanischen Automobilmarktes von 70% voraus bis 2024! Und einen negativen Wert für Verbrenner, selbst geschenkt würde den keiner mehr fahren wollen. Also kompletter Marktzusammenbruch schon in wenigen Jahren.

Welche der die traditionellen Autobauer können das überstehen?

[Chris Kratzenstein]

pibach das sind Voraussagen und somit alles Spekulationen. Da gibt es genug Experten die wieder etwas komplett anderes sagen.

Tesla wollte 2013 zum ersten Mal Gewinn machen und hat das bis zum heutigen Tag nicht geschafft. Das Unternehmen lebt nur von der Phantasie, was dazu führt, dass immer weitere Millionen und Abermillionen dort reingesteckt werden.

[Noppenzar]

Im Silicon Valley wird auch viel Tam Tam gemacht.

Man muss halt Phantasien schaffen um Risikokapital einzusammeln.

Facebook steht im Moment mit WhatsApp vor dem Problem, dass man dafür einfach kein tragfähiges Geschäftsmodell findet. Man munkelt schon über eine Bezahlvariante, weil es sonst nicht geht.

Man muss bei Leuten wie Musk auch die amerikanische Mentalität verstehen.

Übersetzt heisst ein einfaches "super" im Grunde "Scheisse" und je mehr Steigerungsformem der Sprecher nutzt, umso näher kommt man an ein europäisches "gut".

Ansonsten schwadroniert hier eine abgehobene US-Elite, denen Mami und Papi Harvard und Stanford finanziert haben und von denen 98% mit ihren Start-Ups niemals Geld verdienen.

Die restlichen kennt man und auch davon bleiben nicht viele übrig.

Und genauso geht man da auch bei dem E-Auto und Autopilot vor.

Fehlschläge, Verluste und Todesfälle sind halt Kollateralschäden, die hinter einer Börsenwertsteigerung zurückstehen.

Irgendwann muss so ein Inhaber aber Kasse machen, sprich zum richtigen Zeitpunkt den Exit anstreben.

Und bevor GM selbst eine Infrastruktur aufbaut wäre ein Zukauf von Tesla ein probates Mittel.

[pibach]

Zitat von Noppenzar

Facebook steht im Moment mit WhatsApp vor dem Problem, dass man dafür einfach kein tragfähiges Geschäftsmodell findet.

Facebook hatte WhatsApp aufgekauft, weil das drohte, zu einer Konkurrenz zu werden. Allein schon die Verknüpfung der Daten ist extrem wertvoll. Um Gewinn durch WhatsApp geht es gar nicht primär. Das hat Facebook auch gar nicht nötig. Gewinn von Facebook hat sich grad erst verdoppelt auf 3,57 Milliarden Dollar im Quartal (1, 2).

[pibach]

Zitat von Chris Kratzenstein

Tesla wollte 2013 zum ersten Mal Gewinn machen und hat das bis zum heutigen Tag nicht geschafft. Das Unternehmen lebt nur von der Phantasie, was dazu führt, dass immer weitere Millionen und Abermillionen dort reingesteckt werden.

Das ist ne Wette auf die Zukunft. Amerikaner haben nun schon oft genug erlebt, dass ganze Branchen durch neue Technik komplett umgekrempelt werden und Sie dabei maßgeblich profitieren. Daher besteht da mehr Bereitschaft, in solche Wetten zu investieren. Ob die aufgeht, wird sich zeigen. Aber das die Gewinne machen sollten ist Quark. Eine Firma, die in diesem Tempo expandiert macht nie Gewinne.

Zitat von Noppenzar

Im Silicon Valley wird auch viel Tam Tam gemacht.

Es wird nicht nur Tam Tam gemacht - es wird auch viel Geld verdient.

[pibach]

Der amerikanische Verkehr funktioniert auch etwas anders. Vor allem haben die sich längst schon an Ride Sharing gewöhnt. Inzwischen werden nicht mehr nur einzelne Fahrgäste transportiert, sondern zum großen Teil das Auto voll gemacht. Das macht Dienste wie Uber und Lyft viel günstiger. Viele Amerikaner verzichten daher jetzt schon auf ein Auto und nutzen lieber Mobilitätsdienstleistung. Das ist in USA schon Alltag. Lt. einer MIT-Studie könnte das Ridesharing die Zahl der Autos auf der Straße sogar um 75% reduzieren. Und self driving steht in den Startlöchern zum Massenmarkt, das wird das noch mal verstärken.

Alles auch ohne Elekro, das hat einen vergleichsweise geringen Impact, kommt zu diesen Entwicklungen aber on top.

Tony Seba rechnet mit ca. 30% Preisreduktion p.a. für Elektroautos, halber Preis alle 10 Jahre. Das dürfte realistisch sein.

Dazu jeweils Faktor 10 Einsparung in den Energiekosten und in der Wartung. Das sind die Zahlen aus den USA, die sich aus empirischen Erfahrungswerten ergeben haben, also jetzt schon und nicht erst in der Zukunft.