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Umfrageergebnis anzeigen: Wie würdet Ihr Euer politisches Interesse einschätzen?
ich bin politisch interessiert 193 57,10%
ich bin teilweise politisch interessiert 97 28,70%
ich interessiere mich nicht für Politik 19 5,62%
ich verweigere die Aussage 29 8,58%
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  #28421  
Alt 26.11.2015, 17:30
TT-Philosoph TT-Philosoph ist offline
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AW: DER Thread für politisch Interessierte

@Cisco

Nein, die Geldmenge verändert sich im Endeffekt nicht, wenn jemand einen Kredit aufnimmt.

Du weißt sicherlich, daß die EZB gegen geringe Zinsen Geld an private Banken vergibt, die das Geld dann zu höheren Zinsen an Staaten verleihen. Staaten dürfen Geld nicht von der EZB leihen.

Nehmen wir mal an die EZB gibt einer Bank 10 Milliarden für 1% pro Jahr, die Bank gibt die 10 Milliarden an Deutschland für 10% pro Jahr weiter.

Klar, zuerst hat die Geldmenge in Deutschland um 10 Milliarden zugenommen. Aber Deutschland muss der Bank ja letztlich 11 Milliarden zurückzahlen, die wiederum 10,1 Milliarden an die EZB zurückzahlen muss.

Die entscheidende Frage lautet aber: woher nimmt Deutschland die eine Milliarde, um die Zinsforderung der Bank zu bedienen?

Der Staat kann diese Milliarde logischerweise nur aus dem bereits im Umlauf befindlichen Geld nehmen.

Kurz gesagt: wenn der Staat 10 Milliarden Euro zu 10% Zinsen als Kredit aufnimmt, resultiert daraus letztlich lediglich eine Umverteilung von 1 Milliarde Volksvermögen zugunsten der Bank, während die Geldmenge nach Rückzahlung des Kredites immer noch genauso hoch ist wie zu Anfang.

Und wenn es sich bei den Banken um ausländische Banken handelt, die diese 1 Milliarde Gewinn in den Geldkreislauf ihres Heimatlandes geben, dann ist dieses Geld dem deutschen Kreislauf dauerhaft entzogen.

.

Dieses Phänomen sieht man doch in Griechenland. Rechnet man das Geld, das angeblich dorthin geflossen ist auf jeden einzelnen Griechen um, so müsste jeder von denen ein paar Zigtausend auf der hohen Kante haben.

Wahrheit ist aber, daß die Geldmenge in Griechenland von Jahr zu Jahr geringer geworden ist, weil das Geld gar nicht im griechischen Geldkreislauf landet und stattdessen die ganze Zeit über den Zins weiteres Geld aus Griechenland herausfließt.

.

Was läuft also wirklich in Griechenland ab?
Man gibt einem Staat, der nicht zahlen kann, Kredite und lässt die Schulden über das Zinseszins-System exponentiell anwachsen.

So können Banken letztlich reale Werte im Wert von mehreren zig Milliarden Euro privatisieren, obwohl sie real vielleicht nur ein paar hundert Millionen echtes Geld "umgeschichtet" haben.

Der Zinseszins machts möglich.

Zitat:
"Der Zinseszinseffekt ist das achte Weltwunder"
Mayer Amschel Rothschild
Zitat:
"Es gibt zwei Wege eine Nation zu erobern und zu versklaven. Der eine ist durch das Schwert, der andere durch Verschuldung."
Adam Smith
Und übrigens ist eine Erhöhung der Geldmenge nicht zwangsläufig mit Inflation verbunden. Es ist immer die Frage, ob die Produktivität im selben Maße steigerbar ist bzw. ob dem zusätzlich geschaffenen Geld konsumierbare Waren gegenüberstehen.

Das ist der Fall, darum ist eine Inflation in Deutschland nahezu ausgeschlossen.

Preissteigerungen sind nicht notwendigerweise ein Zeichen für Inflation, auch wenn das zunächst jeder annimmt.
  #28422  
Alt 26.11.2015, 17:51
jimih1981 jimih1981 ist gerade online
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AW: DER Thread für politisch Interessierte

Cisco hat Recht in der Realität ist es so das alles Geld Schulden sind. D.h. man kann garnicht alle Schulden zurück zahlen weil es dann kein Geld mehr gäbe. Fiat Money eben. Wenn Schulden zurückgezahlt werden wird in der Tat Geld vernichtet und wenn ein Kredit aufgenommen wird, wir Geld einfach aus dem Nichts geschaffen. D.h. die Geldmenge erhöht sich jedesmal.

Der Wohlstand der in einem Fiat Money System auf Pump erzeugt wird ist allerdings nicht nachhaltig, irgendwann platzt diese Wohlstandsblase. Die zentrale durch eine Institution wie die EZB oder die FED ist Quacksalberei. Jede Geldmenge ist die ideale Geldmenge, jeder Zins ist der richtige. Es ist sogar fatal den Zins zu steuern weil so der Gradmesser wegfällt ob sich eine Investition lohnt oder nicht und so kommt zu Fehlinvestitionen. Das Teilreservebankensystem ist nichts anderes als legalisierter Betrug. Ursprünglich ist Geld immer am Markt durch einen Wettbewerb entstanden und nur ein wertgedecktes Geld kann dauerhaften Wohlstand schaffen. Ein Geld das immer weniger Wert wird ist kein Geld. Entscheidend ist zu verstehen was das Wesen des Geldes ist und es ist eber mehr als nur ein Tauschmittel, Geld ist eine Ware und so verhält es sich auch. Das Geldsystem was wir derzeit haben führt zu einer Umverteilung von den Letztempfängern(Bürger) des Geldes zu den Erstempfängern des Geldes(Banken, Staat). Siehe Cantilloneffekt:

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaf...-13177381.html

Warum Deflation kein Problem ist: (Zwar auf Englisch aber sehr einfaches Englisch)

https://www.youtube.com/watch?v=KwikXsVwD34

Er erklärt auch warum eine höhere Geldmenge keinen gesamtwirtschaftlichen Nutzen hat.

http://ef-magazin.de/2011/08/18/3140...uchte-privileg

Hier wird das ganze ausführlich einigermaßen ausführlich erklärt. Gibt aber z. B. das Buch: Geldreform: http://thorstenpolleit.com/TPMvPNov10-II.pdf

Geändert von jimih1981 (26.11.2015 um 18:04 Uhr)
  #28423  
Alt 26.11.2015, 19:05
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AW: DER Thread für politisch Interessierte

Zitat:
Zitat von TT-Philosoph Beitrag anzeigen
Nein, die Geldmenge verändert sich im Endeffekt nicht, wenn jemand einen Kredit aufnimmt.
Das ist jetzt kein Punkt über den man diskutieren kann. Es ist einfach so.

Zitat:
Zitat von TT-Philosoph Beitrag anzeigen
Du weißt sicherlich, daß die EZB gegen geringe Zinsen Geld an private Banken vergibt, die das Geld dann zu höheren Zinsen an Staaten verleihen. Staaten dürfen Geld nicht von der EZB leihen.
Staaten leihen sich nicht Geld von Banken. Staaten begeben Staatsanleihen (diese werden u.a. auch von Banken gekauft). Bei kurzlaufenden Staatsanleihen erhält Deutschland derzeit Minuszinsen (macht also einen Gewinn damit)

Die EZB "leiht" derzwischenzeit Staaten Geld, da sie (verbotenerweise) Staatsanleihen kauft (QE-Programm).

Zitat:
Zitat von TT-Philosoph Beitrag anzeigen
Aber Deutschland muss der Bank ja letztlich 11 Milliarden zurückzahlen, die wiederum 10,1 Milliarden an die EZB zurückzahlen muss.
Staaten sind keine Privatpersonen. Staaten zahlen Schulden nicht zurück. Auslaufende Staatsanleihen werden durch neu auszugebene Staatsanleihen ersetzt ("umgeschuldet"). Staaten verringern nicht ihre Verschuldung, sondern erhöhen diese laufend. Dies ist auch so in Ordnung, solange dies einen gewissen Rahmen nicht überschreitet. Leider ist dieser auf für Deutschland bereits deutlich überschritten.

Zitat:
Zitat von TT-Philosoph Beitrag anzeigen
Dieses Phänomen sieht man doch in Griechenland. Rechnet man das Geld, das angeblich dorthin geflossen ist auf jeden einzelnen Griechen um, so müsste jeder von denen ein paar Zigtausend auf der hohen Kante haben.
Haben sie ja auch, aber eben nur im Durchschnitt, genau wie in Deutschland. Auch wenn die Reichen in Griechenland ein klein wenig weniger reich sind, als die Reichen in Deutschland, Frankreich oder Italien. Aber das kann man vernachlässigen.

Zitat:
Zitat von TT-Philosoph Beitrag anzeigen
Wahrheit ist aber, daß die Geldmenge in Griechenland von Jahr zu Jahr geringer geworden ist, weil das Geld gar nicht im griechischen Geldkreislauf landet
Diese Aussage ist nicht zutreffend. Die Geldmenge hat sich in Griechenland jahrelang deutlich stärker erhöht, als in anderen Euro-Staaten. Die Schulden haben die Griechen ganz allein angehäuft und eine Weile lang sehr gut davon gelebt. Aber irgendwann platzen Blasen.

Ich rede nicht von den jetzt laufenden "Hilfsprogrammen", welche lediglich eine Umschuldung von privaten zu öffentlichen Schulden darstell(t)en.

Zitat:
Zitat von TT-Philosoph Beitrag anzeigen
Was läuft also wirklich in Griechenland ab?
Man gibt einem Staat, der nicht zahlen kann, Kredite und lässt die Schulden über das Zinseszins-System exponentiell anwachsen.
Griechenland bekommt über die "Hilfsprogramme" Gelder zu sehr günstigen Konditionen.

Wie schon einmal geschrieben, leistet Griechenland praktisch KEINEN KAPITALDIENST. Lediglich kann es seine Verschuldung nicht mehr wie früher weiter ausweiten. D.h. für die aktuelle Wirtschaftslage spielt die Verschuldung Griechenlands keine Rolle.

Zitat:
Zitat von TT-Philosoph Beitrag anzeigen
Und übrigens ist eine Erhöhung der Geldmenge nicht zwangsläufig mit Inflation verbunden.
Hab ich auch nicht geschrieben. Sondern WENN Inflation über ein gewünschtes Mass steigt, wird versucht das Geldmengenwachstum einzubremsen. So herum wird ein Schuh daraus.

Zitat:
Zitat von TT-Philosoph Beitrag anzeigen
Preissteigerungen sind nicht notwendigerweise ein Zeichen für Inflation, auch wenn das zunächst jeder annimmt.
Was ist dann Inflation?
  #28424  
Alt 26.11.2015, 21:41
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@jimih

Es ist falsch, daß jegliches Geld Schulden sind.

Eine Propaganda der Banken, daß angeblich nur sie Geld schöpfen dürfen.

Als im Jahr 1948 Deutschland die D-Mark herausgab, geschah dies natürlich ohne daß dem neu geschöpften Geld im selbem Umfang Schulden gegenüberstanden.

Wäre ja auch idiotisch, denn wenn ein Volk zum Zeitpunkt Null Geld herausgibt und jeder Geldschein lediglich ein Kredit ist,
woher soll denn das Geld kommen, um die Zinsen zu tilgen?

Fakt ist, daß selbstverständlich auch der Staat Geld herausgeben kann und zwar ohne sich dafür verschulden zu müssen.



@cisco

Es ist Fakt, daß die Geldmenge durch die Vergabe von Krediten nicht steigt und auch ich bin nicht gewillt, mit dir darüber zu diskutieren.

Glaub es oder lass es.

Was Inflation angeht:

Ich formuliere es mal anders: Inflation führt dazu, daß die Preise steigen.
Aber nicht jedes Mal, wenn die Preise steigen, hat dies zwangsläufig mit der Inflation zu tun.

Echte Inflation ist, wenn die verfügbare Warenmenge bei gleichbleibender Geldmenge abnimmt,
oder die Geldmenge bei gleichbleibender Warenmenge zunimmt.

Es ist aber auch möglich, daß weder Geld- noch Warenmenge sich großartig verändern, aber die Preise dennoch steigen.

Warum?

Na, wer soll denn den Produzenten daran hindern, jedes Jahr die Preise um 5% zu erhöhen?

Inflation ist ein wirtschaftliches Problem.
Preissteigerungen sind oft lediglich ein Resultat von Gier, ohne daß die Wirtschaftslage damit etwas zu tun hätte.

Hoffe, du verstehst mich.

Geändert von TT-Philosoph (26.11.2015 um 21:44 Uhr)
  #28425  
Alt 26.11.2015, 22:26
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AW: DER Thread für politisch Interessierte

Zitat:
Zitat von TT-Philosoph Beitrag anzeigen
Hoffe, du verstehst mich.
Fällt mir zunehmend schwerer. Es wird langsam wirr.

Zitat:
Zitat von TT-Philosoph Beitrag anzeigen
Preissteigerungen sind oft lediglich ein Resultat von Gier, ohne daß die Wirtschaftslage damit etwas zu tun hätte.
Das will ich ganz sicher nicht bestreiten.

Trotzdem ist diese Preissteigerung Inflation.

Zitat:
Zitat von TT-Philosoph Beitrag anzeigen
Ich formuliere es mal anders: Inflation führt dazu, daß die Preise steigen.
Aber nicht jedes Mal, wenn die Preise steigen, hat dies zwangsläufig mit der Inflation zu tun.
Da verdrehst du etwas.

Inflation führt nicht dazu, dass Preise steigen, sondern wenn Preise steigen nennt man das Inflation. Aber der Begriff ist völlig unwichtig.

Steigende Preise führen zu Geldentwertung. Deshalb müssen Löhne nominell steigen, um zumindest den Reallohn zu erhalten.

Aber wenn man dies erklären muss, ist es wohl an der Zeit damit aufzuhören.

Zitat:
Zitat von TT-Philosoph Beitrag anzeigen
Fakt ist, daß selbstverständlich auch der Staat Geld herausgeben kann und zwar ohne sich dafür verschulden zu müssen.
Schön, wenn das Fakt ist. Und wie sieht das praktisch aus? Wie gibt der Staat Geld heraus?

Zitat:
Zitat von TT-Philosoph Beitrag anzeigen
Es ist Fakt, daß die Geldmenge durch die Vergabe von Krediten nicht steigt
Ich habe dir gesagt wenn jemand einen Kredit zurückzahlt wird Geld vernichtet und wenn jemand einen Kredit aufnimmt wird Geld geschaffen.

Wie jimih schon geschrieben hat, wird bei der Aufnahme eines Kredites, sagen wir mal 100.000 Euro, Geld aus dem Nichts geschaffen. Die Zentralbank stellt dieses Geld zusätzlich zu Verfügung. Für diese 100.000 Euro kauft bzw. baut der Kreditnehmer etwas. Damit sollte doch klar sein, dass dieses Geld nun zusätzlich vorhanden ist und Nachfrage schafft.

Du argumentierst damit, dass Geld zurück gezahlt werden muss. Genau das habe ich doch geschrieben. Dann wenn das Geld zurück gezahlt wird, wird es wieder vernichtet. Isoliert betrachtet, ist die Geldmenge zuerst gestiegen und anschließend wieder gesunken.

Da aber die Schulden in Summe immer weiter steigen, steigt die Geldmenge. Die neu aufgenommenen Schulden übersteigen regelmäßig die Schuldentilgung.

Wenn es anders herum wäre, würde genau das eintreten, was du am Anfang dieser Diskussion geschrieben hast, dass dem Wirtschaftskreislauf Geld entzogen wird, mit den bekannten Folgen.

Zitat:
Zitat von TT-Philosoph Beitrag anzeigen
@jimih

Es ist falsch, daß jegliches Geld Schulden sind.

Eine Propaganda der Banken, daß angeblich nur sie Geld schöpfen dürfen.
Und 2+2 ist nicht 4. Das ist nur Propaganda vor irgendwelchen Leuten.

Banken können kein Geld schöpfen, von daher läuft der Propaganda-Vorwurf ins Leere. Geld schöpfen können ausschließlich Zentralbanken, also z.B. EZB oder FED.

Es ist so wie Jimih schreibt. Unser Geldsystem ist ein Schuldgeldsystem. Das ist auch nicht interpretationsfähig. Erkläre doch mal woher Geld kommt?

Oder besser lass dir von Jimih mal FIAT-Money erklären. Er weiß wovon er redet. Allerdings die Schlüsse die ihr beiden daraus zieht, werden sehr unterschiedlich sein
  #28426  
Alt 26.11.2015, 23:16
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Zitat:
Trotzdem ist diese Preissteigerung Inflation.
Nein.

Zitat:
Inflation führt nicht dazu, dass Preise steigen, sondern wenn Preise steigen nennt man das Inflation.
Ungenau. Man müsste unterscheiden, ob die Preissteigerungen tatsächlich durch Produktivitätseinbußen oder lediglich durch Gier der Verkäufer zustande kommt.

Wenn jemand diese beiden unterschiedlichen Gründe, die zum selben Effekt führen, mit demselben Begriff beschreibt, hat er bestimmte Interessen, die du dir leicht herleiten kannst.

Zitat:
Und wie sieht das praktisch aus? Wie gibt der Staat Geld heraus?
Sehr einfach: Der Staat vergibt ein Darlehen und sagt: brauchst nur die Hälfte zurückzuzahlen.

Oder: der Staat druckt Geld und bezahlt damit Arbeiter.

Ganz einfach.

Voraussetzung dafür ist aber, daß der Staat das noch darf. Deutschland darf leider nicht einfach Geld drucken, sondern muss den Euro benutzen. Ebenso alle anderen Euro-Staaten.

Deutschland könnte allerdings Ersatzwährungen herausgeben, wie z.B. die Food-Stamps in den USA oder die Lebensmittelgutscheine für sanktionierte Hartzer.

Ist letztlich auch Geld.

Zitat:
Da aber die Schulden in Summe immer weiter steigen, steigt die Geldmenge.
Warum steigen die Schulden immer weiter? Gäbe es nicht auch die Möglichkeit, die Geldmenge zu steigern, ohne zugleich Schulden aufzunehmen? (Antwort siehe oben)

Zitat:
Banken können kein Geld schöpfen, von daher läuft der Propaganda-Vorwurf ins Leere. Geld schöpfen können ausschließlich Zentralbanken, also z.B. EZB oder FED.
Auch staatliche Banken können Geld schöpfen, die Aussage, daß nur Zentralbanken Geld schöpfen können, ist falsch. Das mag für gewisse Länder gelten, stellt aber keine allgemeingültige Regel dar.

Wenn Deutschland aus der EU austritt und den Euro verlässt, kann es selbstverständlich auch wieder eine eigene Währung herausgeben.

Völlig schuldenfrei.


Zitat:
Unser Geldsystem ist ein Schuldgeldsystem. Das ist auch nicht interpretationsfähig.
Habe ich nie bestritten. Die entscheidende Frage lautet doch:

Muss es so bleiben?

Zitat:
Erkläre doch mal woher Geld kommt?
Ich weiß, woher Geld kommt. Aber ich frage: warum soll Geld nicht zinslos und ohne Aufnahme von Schulden vom Staat dem Volk zur Verfügung gestellt werden?


Erkläre du mir doch mal, wer für den Wert und die Stabilität einer Währung verantwortlich ist!

Wenn du das weißt, verstehst du, worauf ich hinauswill.
  #28427  
Alt 26.11.2015, 23:21
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PS

Lustig fand ich deinen Widerspruch:

Zitat:
Banken können kein Geld schöpfen, von daher läuft der Propaganda-Vorwurf ins Leere. Geld schöpfen können ausschließlich Zentralbanken, also z.B. EZB oder FED.
Sind Zentralbanken denn keine Banken? :-)

Meine Stoßrichtung ist eher: müssen es unbedingt PRIVATE Banken sein, die Geld schöpfen, oder könnte man Banken nicht verstaatlichen?

Wenn man Banken verstaatlichen würde, könnte der Staat nämlich schuldenfrei Geld schöpfen.

Wäre das nicht eine tolle Alternative?
  #28428  
Alt 27.11.2015, 01:00
Cisco Cisco ist offline
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Zitat:
Zitat von TT-Philosoph Beitrag anzeigen
Sehr einfach: Der Staat vergibt ein Darlehen und sagt: brauchst nur die Hälfte zurückzuzahlen.
Bei dir kann ich nicht erkennen, ob du meinst, dass es jetzt so ist, oder du dir wünschst, dass es so wäre.

Derzeit ist es nicht so. Wenn der Staat ein Darlehen vergibt muss er dies selbst gegenfinanzieren. Die Geldmenge verändert sich nicht.


Zitat:
Zitat von TT-Philosoph Beitrag anzeigen
Meine Stoßrichtung ist eher: müssen es unbedingt PRIVATE Banken sein, die Geld schöpfen, oder könnte man Banken nicht verstaatlichen?
Wie soll eine private Bank Geld schöpfen? Alles Geld was sie anderen verleiht, muss sie entweder selbst haben (was eher selten der Fall ist) oder sie muss sich das Geld selbst leihen (von der Zentralbank).

Wie soll das denn deiner Meinung nach gehen, wenn ein Geschäftsbank Geld schöpft??? Sie führt eine Bilanz und die muss, wie der Name schon sagt, ausgeglichen sein.

Zitat:
Zitat von TT-Philosoph Beitrag anzeigen
Wenn man Banken verstaatlichen würde, könnte der Staat nämlich schuldenfrei Geld schöpfen.

Wäre das nicht eine tolle Alternative?
Nein, dass wäre überhaupt nicht toll. Wenn Staaten Geld mehr oder weniger unbegrenzt drucken, verliert dieses Geld sehr schnell an Wert. Deshalb hat man überall in der westlichen Welt, das Zentralbanksystem geschaffen. Selbst unser jetziges Geldsystem zeigt aufgrund der Flutung durch die EZB Tendenzen des Zusammenbruchs.

Abgesehen davon kann Deutschland derzeit schuldenfrei Geld schöpfen, da es am Anleihemarkt so gut wie keine Zinsen mehr zahlen muss. Der Zustand den du dir wünschst ist also der Istzustand.

Zitat:
Zitat von TT-Philosoph Beitrag anzeigen
Voraussetzung dafür ist aber, daß der Staat das noch darf. Deutschland darf leider nicht einfach Geld drucken, sondern muss den Euro benutzen. Ebenso alle anderen Euro-Staaten.

Wenn Deutschland aus der EU austritt und den Euro verlässt, kann es selbstverständlich auch wieder eine eigene Währung herausgeben.
Das war bei der DM genauso. Ob EZB oder Bundesbank, am System hat sich nichts geändert.

Bis du echt der Meinung man könnte einfach Papier bedrucken und dann hat man Wohlstand für alle?
  #28429  
Alt 27.11.2015, 08:28
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Cisco, ich bewundere Dein Durchhaltevermögen.
Ich habe aufgegeben, denn es gibt keine Tendenzen, dass TT- Philosoph auch nur einen Hauch von seiner Meinung abrückt, selbst wenn sie offensichtlich falsch ist.

Da er offensichtlich von Geldpolitik und dem Zentralbankensystem keine Ahnung hat, wäre ja mal damit zu rechnen, dass er Deine Ausführungen versteht und sie in sein Weltbild hineinarbeitet. Davon ist aber nichts erkennbar.
__________________
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"If you open your mind too much, your brain will fall out" (Tim Minchin)
  #28430  
Alt 27.11.2015, 11:40
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@cisco

Schön, daß du mir geantwortet hast und ich glaube, langsam erkenne ich den Grund unserer Differenzen.

1) Zentralbanken sind PRIVAT-BANKEN! Die FED wurde durch den Federal Reserve Act am 23. Dezember 1913 von Woodrow Wilson durchgepeitscht, als die meisten Abgeordneten im Weihnachtsurlaub waren.

(Interessantes Buch dazu: das Monster von Jekyll Island)

Seit dieser Zeit hat die Federal Reserve Bank, die aus einem PRIVATEN Banken-Konglomerat besteht, die alleinige Macht, den Dollar zu drucken.

Was bedeutet das praktisch?

Wenn der Staat USA z.B. seine Ausgaben erhöhen will, weil er einen Krieg führt, dann reicht das Geld, das er über Steuern einnimmt, nicht. Er muss also zur FED gehen und sich frisches Geld leihen; als Kredit gegen Zinsen.

Die FED will das Geld aber zurück! Und so muss der Staat die Steuern erhöhen, um den Kredit und zusätzlich die Zinsen zurück an die FED zu zahlen.

Dank Zinseszins-Effekt steigt die Verschuldung aber immer weiter, so daß die USA sich jetzt in einer grotesken Situation befinden:

Der Staat KANN die Schulden an die FED gar nicht mehr begleichen, weil es nicht genug Dollar auf der Welt gibt!

Manche Leute sehen in diesem System den Grund dafür, daß die USA ständig Kriege führen müssen.

Und es dürfte klar sein, wo dieses System endet: irgendwann hat der Staat bei der FED so viel Schulden, daß die Banken ganz Amerika privatisieren können.

Interessant ist übrigens, wer denn die Gründer der FED waren: J.P. Morgan, Kuhn-Loeb, Warburg, Rockefeller, Rothschild.

.

Du schreibst des weiteren:

Zitat:
Wenn Staaten Geld mehr oder weniger unbegrenzt drucken, verliert dieses Geld sehr schnell an Wert. Deshalb hat man überall in der westlichen Welt, das Zentralbanksystem geschaffen. Selbst unser jetziges Geldsystem zeigt aufgrund der Flutung durch die EZB Tendenzen des Zusammenbruchs.
Der Staat soll Geld ja nicht "unbegrenzt" drucken, er soll nur überhaupt welches drucken dürfen. Das darf er ja im Moment nicht. Da es sich bei Geld um ein Kreislaufsystem handelt, ist es ja auch überhaupt nicht nötig, daß der Staat ständig Geld druckt, weil er ja über das Steuersystem immer wieder soviel Geld aus dem Kreislauf entziehen kann, wie er pro Monat hineingeben muss.

Und nein, das Zentralbanksystem in der Welt wurde ganz sicher nicht geschaffen, damit Geld seinen Wert behält.

Wenn du das Geldsystem mal richtig verstanden hast, wirst du laut über deine eigene Aussage lachen können.

Das Zentralbanksystem, wo die Geldschöpfung in den Händen weniger privater Familien liegt, wurde zu einem ganz anderen Zweck gegründet, der total simpel ist.

Das Geldsystem, zumindest der Euro, steht übrigens alles andere als "vor dem Zusammenbruch".

Das wirst du verstehen, wenn du das Geldsystem nicht "von oben", also vom Status quo, zu verstehen versuchst, sondern "von unten", von den Basics.

Ich helfe dir dazu auf die Sprünge:

1) Was ist Geld/eine Währung?
2) Wer definiert den Wert einer Währung?
3) Welchen Beitrag liefert eine Zentralbank oder staatliche Bank zur Stabilität des Geldwertes?
4) Wozu dient die Golddeckung einer Währung? Ist sie nötig? Ist "FIAT-Money" a priori wertlos oder weniger wert als eine goldgedeckte Währung?

Erst wenn wir beide diese 4 Fragen gleich beantworten, können wir miteinander diskutieren. Ich habe übrigens Jahre gebraucht, bis ich diese Fragen richtig beantworten konnte, du wirst es sicher schneller verstehen.

Die Antworten auf diese 4 Fragen wirst du nirgendwo finden, du muss selber überlegen.

Wer das Geldsystem von unten her begriffen hat, ist der gefährlichste Mensch der Welt. Man hat Kriege geführt und wird weiterhin Kriege führen um zu verhindern, daß eine genügend große Zahl Menschen den größten Bluff in der Geschichte durchschaut.

Viel Vergnügen!

Geändert von TT-Philosoph (27.11.2015 um 11:45 Uhr)
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