Allgemeine Diskussion über TTR-Werte

[Obachecka]

Zitat von tate

Ich meine ganz entschieden: Nein!

Auch wenn das Extrembeispiele sind: kann mich dem voll und ganz anschließen!

[Peter Igel]

Zitat von tate

Ich meine ganz entschieden: Nein!

ich auch!
und das nicht nur deshalb, weil auch du mir zuletzt (gleich zweimal!) "vollumfänglich" zugestimmt hast hier

allein die Idee ist hochgradig abwegig

natürlich wäre sowas technisch möglich, aber das ist absolut sinnfrei und konterkariert die gesamte "Idee" des Wettkampfsports

sowas kann man beim Dressurreiten machen oder bei der rhythmischen Sportgymnastik, aber doch nicht dort, wo es um Punkte, Zeiten, Weiten geht.

flach spielen, hoch gewinnen

[Stefan W.]

Sehe ich ähnlich ...

so ein gewisses Feintuning wäre nicht verkehrt. Ich denke jeder kennt jemanden wo er sagt: "der hat echt viel Pech gehabt in der Halbrunde" und spielt z.B. 7:11 wo 70% der Spiele im fünften verloren hat. (aus welchen Gründen auch immer)

Für mich wäre es ein Schritt in die richtige Richtung. Es ist ein Unterschied ob man knapp verliert oder praktisch keine Chance hat.

[Rudi Endres]

Es gibt zu viele Einflussfaktoren wie mentale Stärke, Technik, Taktik, Beweglichkeit, Kondition..

Man könnte ja sagen, wer oft im Fünften verliert, der hat ein Defizit in einer dieser Eigenschaften.

[Mulder]

Dann dürfte jemand (ein schwächerer Spieler) höher spielen, weil er mehr Spiele knapp verliert und weniger gewinnt. Dann wird nicht mehr nach Leistung aufgestellt, sondern Leistung wird neu definiert.
Dann müßte man auch auf Ranglisten einführen, daß das Satzverhältnis mehr gewicht bekommt und in Kauf nehmen, daß jemand mit 8:2 vor jemandem mit 9:0 landen kann. Widerspruch.

[Fastest115]

ja und dann muss man das in Zukunft auch in allen Meisterschaftsspielen belohnen.

Eine Mannschaft A gewinnt alle Spiele der Saison 9-7. Die andere B verliert gegen A 2 mal 7-9 und gewinnt alle anderen 9-0. Wer wird Meister A oder B?

[TTC Straubing]

Es geht drum das richtige Verhältnis von Spielen und Sätzen zu finden - natürlich muss ein Sieg immer höher bewertet werden als jede noch so knappe Niederlage. Aber mit dem TTR-Wert will man ja eine Aussage über die Stärke von Spielern treffen (und zwar die Gesamtstärke - Tagesform spielt kurzfristig immer eine Rolle, langfristig nicht). Und so würde ich es gerecht finden den Faktor Sätze in die Berechnung (wie gesagt entsprechend gewichtet) einfließen zu lassen.

Extrembeispiele wird man so oder so immer finden können.
Aber da einige hier diese so lieben: ein Spieler A verliert alle seine Spiele 2:3, ein anderer Spieler B mit gleichem Ausgangs-TTR-Wert gegen die gleichen Gegner alle seine Spiele mit 0:3. Am Ende haben beide Spieler wieder den selben TTR-Wert - ist die Leistung dann gerecht bewertet? Ich meine nein.

[Variatio]

Zitat von Peter Igel

allein die Idee ist hochgradig abwegig

natürlich wäre sowas technisch möglich, aber das ist absolut sinnfrei und konterkariert die gesamte "Idee" des Wettkampfsports

Genau - klar waere es technisch recht einfach umzusetzen, auch satz-/punktgenau den TTR anzupassen (weniger Abzug bei knappen Niederlagen, mehr Punkte bei deutlichen Siegen, ...), wenn man sich auf ein geeignetes Mass geeinigt hat (dazu unten mehr).

Neben dem mathematischen Problem (Korrekuturfaktor der 'genaueren' Erfassung ist geringer als die sowieso zu erwartende Varianz --> die TTR-Punkte werden sich bei 99,99% aller Spieler praktisch nicht vom bisherigen Wert unterscheiden) gibt es das Problem des Aussagekraft:

• Am aussagekraeftigsten sind nunmal die reinen Siege/Niederlagen, und diese bestimmen ja auch das Ergebnis eines Wettbewerbs.
• Ob die Siege alle knapp und die Niederlagen deutlich waren, sagt i.d.R. nur was ueber die Nervenstaerke des Spielers aus. Und diese gehoert zur Spielstaerke dazu.
• Und nicht zuletzt:
  WIE sollen die Saetze/Punkte gewichtet werden? Ist eine knappe 5-Satz-Niederlage gegen einen 100 TTR besser bewerteten Spieler aehnlich einem Sieg gegen einen Spieler mit 50 Punkten mehr? Oder einem deutlichen Sieg gegen einen 20 Punkte niederiger gewerteten Spieler?

Wie gesagt - es ist technisch nicht unmoeglich, ist aber mit grossen Schwierigkeiten behaftet. Und der Nutzen ist fraglich bis nicht-messbar.

[Variatio]

Zitat von Abwehrtitan

Das entspricht nun keineswegs mehr der heutigen Realität, niemand überschlägt, heute haben die Leute `n smartphone

Nicht alle!
Wenn ich mal bei einem Spiel 2 Smartphones sehe, sind das viele ...

Und zudem:
Bevor man muesam alles in sein Smartphone eintippert, hat man beim Sieg/Niederlagen-System schon laengst zehnmal auf +-2 Punkte genau ueberschlagen, wie sich der eigene Wert (und der der Mannschaftskollegen) aendert.

Ein weiteres Problem:
Vor allem bei einer punktgenauen TTR-Berechnung ist man viel zu abhaengig von einem korrekten Eintragen der Ergebnisse. Gewaehrleistet ist derzeit nur, dass der Flag Sieg/Niederlage 100% korrekt ist.
Schon bei den Saetzen wird es schwierig - hin und wieder wird einer vergessen. Und bei den Punkten laeuft es doch oft genug so, dass man sich nach dem Spiel krampfhaft zu erinnern versucht, wie die Satzergebnisse waren:
"Ich hab zwar gewonnen - aber weisst du die genauen Satzergebnisse noch?" -
"Nicht mehr genau - 3:1 fuer dich, ich glaube den 3. habe ich zu 7 gewonnen - schreib halt irgendwas auf"

[TT-Hannes]

So Leute habe jetzt mal ne Frage zum TTR.
Denn mit der Berechnung habe ich mich bisher noch nicht so beschäftigt, weil wir in unserem Verband ja kein TTR haben.
Mich würde nur mal interessieren ob unsere Mannschaft wenn es hier TTR geben würde auch so zusammen spielen könnte.

Also vor 3 1/2 Jahren haben mit 15 Jahren 4 halbwegs talentierte Jugendliche angefangen zu spielen.
Sie haben im ersten Jahr in der Kreisklasse Jugend gespielt, im 2. Jahr in der untersten Klasse der Männer, in der 3. Männermannschaft, darauf das Jahr in der 2. niedrigsten Klasse der Männer in der 2. Männermannschaft und im 3. Jahr nun noch 2 Klassen höher in der 1. Männermannschaft.
Nur einer von den Vieren hat die Klassen der Männer dominiert. Die anderen 3 waren immer nur Mittelmaß, in jeder Klasse. Doch um sie zu fördern haben wir sie halt trotzdem jedes Jahr eine Mannschaft höher spielen lassen. Das es richtig war sieht man jetzt in der 1. Männermannschaft, denn hier spielen sie auch ausgeglichen bis knapp Positiv.
Natürlich mussten für die jungen spielen einige ältere Spieler weichen, die 4 von den letzten 5 Jahren mit der 1. Männermannschaft noch eine Klasse höher spielten und dort positiv standen. Erst im letzten Jahr bauten sie aufgrund ihres Alters ziemlich ab und standen negativ bis ausgeglichen in der jetztigen Klasse der 1. Männermannschaft. Ich hoffe ihr soweit mitgekommen.

Mich würde nur interessieren ob wenn denn hier nach TTR aufgestellt werden würde, es überhaupt gehen würde das die jungen, die ja bis auf eine Ausnahme, nie wirklich herausragend gespielt haben, in der 1. Mannschaft spielen und die 3 - 4 älteren die in 4 der letzten 5 Jahren wirklich stark waren nun nur noch in der 2. Männermannschaft spielen.

Ich denke nicht oder?
Denn normalerweise hätten die alten doch nen weitaus höheren TTR!?