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Stammtisch Hier könnt Ihr über "Gott und die Welt", Politik, Fernsehen, Bücher, Musik und alles was Euch sonst interessiert diskutieren. Plaudern in lockerer Atmosphäre ;-)

Umfrageergebnis anzeigen: Wie würdet Ihr Euer politisches Interesse einschätzen?
ich bin politisch interessiert 193 57,10%
ich bin teilweise politisch interessiert 97 28,70%
ich interessiere mich nicht für Politik 19 5,62%
ich verweigere die Aussage 29 8,58%
Teilnehmer: 338. Sie dürfen bei dieser Umfrage nicht abstimmen

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  #29601  
Alt 04.02.2016, 21:57
Benutzerbild von Nacki
Nacki Nacki ist offline
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AW: DER Thread für politisch Interessierte

Zitat:
Zitat von Cisco Beitrag anzeigen
Dass hier ein nicht unwesentlicher Zusammenhang besteht ist keine Frage. Es allein auf die Bankenkrise zu schieben greift IMHO zu kurz.
Darüber kann man geteilter Meinung sein, was da ausschlaggebender ist.
Dann haben wir aber auch eine Eurokrise. Warum auch immer. Aber er kriselt. Würden sonst diverse Exits diskutiert werden?
Zitat:
Zitat von Cisco Beitrag anzeigen
Ich finde zwar, dass bei dieser Betrachtung die absoluten Zahlen in Milliarden Neuverschuldung aussagekräftiger sind, aber auch diese Statistik sagt im Ergebnis nichts anders.
Naja, die absoluten Zahlen "unterstellen" beinahe eine lineare Entwicklung, was Deine Auslegung zu untermauern scheint. Bei den relativierten Daten sieht man schön den Bruch durch die Krise. Daß die Daten in Relation zu bevorzugen sind, ergibt sich beim Nachdenken über die Frage, wie jeweils ein Schuldenanstieg bei Peter von 15000 auf 185000€ und bei mir von 10000 auf 80000€ zu bewerten wäre.
Zitat:
Zitat von Cisco Beitrag anzeigen
Griechenland war bereits vor Ausbruch der Bankenkrise mit rund 100% des BIP verschuldet. Ich wage die Prognose ohne Bankenkrise hätte es eben ein paar Jahre länger gedauert, aber früher oder später, wäre es trotzdem zum Zusammenbruch gekommen.
Gewagte "Prognose", wo er nicht mehr überprüft werden kann.
Solange Du jedenfalls kein Verfechter der Spezialisten bist, die sich in Excel verrechnet haben, auf die sich der Finanzminister wahrscheinlich aber immer noch beruft...

Mich wundert jedenfalls, daß Lucke hier und überhaupt so viel Bedeutung beigemessen und Raum gegeben wird. Lest z.B. bei Flassbeck z.B. über Lucke z.B.:
http://www.flassbeck-economics.de/pr...ie-europhobie/
  #29602  
Alt 04.02.2016, 22:34
User 17544 User 17544 ist offline
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AW: DER Thread für politisch Interessierte

Ich hoffe nicht, dass dieser Tage Monitor schauen unpopulär geworden ist.


Schaut mal ruhig rein - lohnt sich

Geändert von User 17544 (05.02.2016 um 00:24 Uhr)
  #29603  
Alt 04.02.2016, 23:49
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AW: DER Thread für politisch Interessierte

Zitat:
Zitat von Nacki Beitrag anzeigen

Mich wundert jedenfalls, daß Lucke hier und überhaupt so viel Bedeutung beigemessen und Raum gegeben wird. Lest z.B. bei Flassbeck z.B. über Lucke z.B.:
http://www.flassbeck-economics.de/pr...ie-europhobie/
Der Drecksack ist ja nicht nur in seinem politischem Wirken ein übler Demagoge, sondern in seiner angeblichen Paradedisziplin ein übelster Manipulator
  #29604  
Alt 04.02.2016, 23:59
cloud 9 cloud 9 ist offline
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Nicht ganz ungeschickt von Erdogan?

Zitat:
"Ein Verständnis, nach dem Grenzen für Investitionen, Güter und Energie geöffnet, für Menschen in Lebensgefahr aber geschlossen werden, ist für uns unannehmbar"
http://www.t-online.de/nachrichten/ausland/eu/id_76864660/-deutschland-aermer-als-wir-erdogan-kritisiert-fluechtlingskurs.html
Diese Kritik richtig sich genau genommen ja nicht nur gegen Deutschland und andere europäische Staaten - sondern eigentlich auch gegen die USA und deren TTIP-Bestrebungen eines Freihandels praktisch überall auf der Welt...
Auch wenn es von E. nur im Zusammenhang mit Deutschland geäußert wurde. Nach vielen Befürchtungen wird dieses Abkommen die Starken ja noch stärker und die Schwachen noch ärmer machen - wenn dies auch offiziell (vor allem von Gabriel) meist vehement bestritten wird...
  #29605  
Alt 05.02.2016, 06:24
jimih1981 jimih1981 ist gerade online
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TTIP ist ein korporatistischen Abkommen zwischen Sozialisten wo man vorallem auch Konzernen und bestimmtes Lobbys Vorteile zuschustert. Mit Freihandel hat das wenig zutun. Einfach machen. Keine Zölle keine Handelsbeschränkungen. Freihandel braucht kein Abkommen. Klar gibt es bei TTIP auch positive Nebeneffekte für den Verbraucher, es als Freihandelsabkommen zu bezeichnen ist aber nichts anderes als Neusprech.
  #29606  
Alt 05.02.2016, 07:55
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Zitat:
Zitat von Brett13 Beitrag anzeigen
Ich hoffe nicht, dass dieser Tage Monitor schauen unpopulär geworden ist.


Schaut mal ruhig rein - lohnt sich
Habs mir angeschaut. Danke für den Tipp.

Ein paar echt erschreckende Dinge dabei. Pässe von hunderten Behörden "verschlampt"... - ernsthaft?

Auch die Doppelmoral Reisehinweise <-> sichere Herkunftsländer fand ich gut dargestellt.
Vielleicht bräuchte man mal so ne Art Liberia II, einen künstlichen Staat, der von der UN finanziert ist, und temporär Flüchtlinge aus Kriegsgebieten aufnimmt, die andere Staaten nicht stemmen können. Da würden sicher einige Länder gern einzahlen, um den "Magneten" zu verschieben.
__________________
Du hoschd Rächd un I han mei Ruh
  #29607  
Alt 05.02.2016, 10:00
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crycorner crycorner ist offline
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Zitat:
Zitat von Brett13 Beitrag anzeigen
Der Drecksack ist ja nicht nur in seinem politischem Wirken ein übler Demagoge, sondern in seiner angeblichen Paradedisziplin ein übelster Manipulator
Nacki und Bretti,

Ich mag ja hier gar nicht ständig Lucke verteidigen. Ich mag aber auch nicht diese selektive Meinungsbildung. Deswegen gehe ich auf den Artikel mal ein:

Bevor ich auf die Vorwürfe an Lucke eingehe, fällt mir auf, dass Flassbeck erstmal einen Nagel reinhaut: "Das Ergebnis ist, um es vorweg zu sagen, schockierend: Hier werden Fakten manipuliert, falsche Behauptungen in die Welt gesetzt und Schlussfolgerungen gezogen, die durch nichts zu rechtfertigen sind."

Da müssen jetzt aber schlimme Dinge folgen, die Lucke als Scharlatan outen.

Tatsächlich wird Lucke aber immer wieder vor Allem vorgeworfen, dass er Hintergrundinformationen vorenthält, die Flassbeck für erwähnenswert hält. Allerdings sehe ich auf Anhieb nichts, wo Lucke Informationen böswillig unterschlagen hat.

Flassbeck geht ja in seinem Text eingangs davon aus, dass es sich bei Luckes Vortrag um einen Sachvortrag handelte und nicht um Wahlkampf. Natürlich geht er davon aus, weil er ansonsten anerkennen müsste, dass Lucke die Fachinformationen selektieren und verdichten muss, um sie der Zuhörerschaft nahe zu bringen.

Ist es naiv oder Vorsatz von Flassbeck, den Vortrag auf eine wissenschaftliche Beurteilungsebene zu hieven, um ihn dann direkt wieder von dieser Ebene runter stoßen zu können?

Was genau treibt Flassbeck an, Lucke so unter Beschuss zu nehmen?
Drei Dinge: Flassbeck ist Befürworter der EWWU und des Euro und bietet wissenschaftliche Lösungen zur gegenwärtigen Problematik an. Er hat dazu diverse Bücher geschrieben. Lucke ist Euro- Kritiker. Hier besteht ein genereller Meinungskonflikt.

Hinzu kommt, dass Lucke als Anhänger des Neoliberalismus identifiziert wird, aber mit keinem Wort erwähnt wird, dass man selbst ja Keynesianer ist. Das bedeutet in etwa: Lucke ist Schalke, Flassbeck ist Dortmund. Hier gibt es klare Ideologiekonflikte. Lucke glaubt daran, dass Märkte grundsätzlich im Gleichgewicht sind oder über natürliche Mechanismen schnell wieder in Gleichgewicht geraten. Flassbeck glaubt daran, dass Märkte generell in Ungleichgewicht sind, und aktiv gesteuert werden müssen. Äusserst grundsätzlicher Unterschied.

Ach, und dann will Flassbeck natürlich auch noch Eines: Werbung machen für seine Bücher und den zweiten Teil seines Kritischen Lucke- Vortrages für den interessierten Leser für Geld verkaufen. Geht natürlich nur, wenn man, wie er es getan hat, ordentlich zu teasen. Also muss er Luckes Vortrag als schockierend bezeichnen. Im kostenfreien Abschnitt dieses Vortrages konnte ich allerdings nix schockierendes entdecken. Sondern nur das Aufeinandertreffen von unterschiedlichen Meinungen und Philosophien.

Flassbeck wollte auf Luckes Kosten glänzen, nichts weiter.

Übrigens steht Lucke mit seiner Euro-Kritik nicht alleine da. Mindestens 5 Wirtschaftsnobelpreisträger haben sich in den letzten 3 Jahren entsprechend geäussert haben. Und etliche weitere international renomierte Wissenschaftler. Hier mal eine kleine Übersicht:
https://eurokritik.wordpress.com/

Und hier noch ein Link zu einem Interview mit Lucke zur Entwicklung der AfD und seiner Rolle darin:

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-137324480.html

Nochmal: Ich bin kein Lucke- Freund. Ich habe aber was gegen die Art, wie manche sich hier ihre Meinung bilden...
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  #29608  
Alt 05.02.2016, 10:33
Jaskula Jaskula ist offline
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Zitat:
Zitat von Brett13 Beitrag anzeigen
Hier mal ein knapp 6 Jahre alter Artikel, der sich mit dem was uns heute erreicht hat schon lange Zeit beschäftigt.

Quelle:https://www.boell.de/de/demokratie/d...ende-8883.html
Ich wollte erst gute Abschnitte zitieren, das wäre aber zu viel geworden.

Die vielzitierte "Mitte" hat selbstverständlich Abstiegsängste, denn im Gegensatz zu den Eliten können sie sich nicht arm rechnen, in Steuerparadiese ausweichen etc, sind von kalter Progression und Mittelstandsbauch betroffen, profitierten nicht von der Senkung des Spitzensteuersatzes und der Abschaffung der Vermögenssteuer, tragen aber Höchstbeiträge für die Sozialsysteme und deren steigenden Sätze. Und sie haben etwas zu verlieren. Nur bei Ihnen ist offensichtlich etwas zu holen, denn an die Reichen und Großen darf man ja nicht ran. Dass genau diese Mitte immer mehr abnimmt ist daher kein Wunder und wirkt nicht gerade beruhigend. Letztlich sieht man sich vor die Aufgabe gestellt, den Anschluss nach oben zu schaffen, weil man sonst unten landet. Dabei sollte man m.E. eher die Ränder zur Mitte verschieben als umgekehrt.
  #29609  
Alt 05.02.2016, 11:39
Cisco Cisco ist offline
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Zitat:
Zitat von crycorner Beitrag anzeigen
Ich mag ja hier gar nicht ständig Lucke verteidigen. Ich mag aber auch nicht diese selektive Meinungsbildung. Deswegen gehe ich auf den Artikel mal ein:

Hinzu kommt, dass Lucke als Anhänger des Neoliberalismus identifiziert wird, aber mit keinem Wort erwähnt wird, dass man selbst ja Keynesianer ist. Das bedeutet in etwa: Lucke ist Schalke, Flassbeck ist Dortmund. Hier gibt es klare Ideologiekonflikte.
Sehr gut analysiert (ich wollte jetzt nicht das gesamte Posting zitieren, hätte es aber verdient)

Wenn einer von beiden über den anderen schreibt, wird dies immer in etwa so "enden".
  #29610  
Alt 05.02.2016, 12:59
Benutzerbild von Nacki
Nacki Nacki ist offline
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Zitat:
Zitat von crycorner Beitrag anzeigen
Flassbeck geht ja in seinem Text eingangs davon aus, dass es sich bei Luckes
Vortrag um einen Sachvortrag handelte und nicht um Wahlkampf. Natürlich geht er davon aus, weil er ansonsten anerkennen müsste, dass Lucke die
Fachinformationen selektieren und verdichten muss, um sie der Zuhörerschaft
nahe zu bringen.
Es wird anfangs festgestellt, daß Lucke selbst davon spricht, einen
Sachvortrag halten zu wollen. Keine Ahnung zu Ort und Publikum, aber es
scheint sich wohl durchaus von einer klassischen Wahlkampfrede unterschieden zu haben.
Ich kann aber auch so keinen Frevel darin erkennen, jemanden
wissenschaftlich argumentierend anzugreifen, der politisch mit seinem
Sachverstand und Renommee als Ökonom zu punkten sucht. Dies wurde ja auch hier in den letzten Posts verschiedentlich hervorgehoben.

Zitat:
Zitat von crycorner Beitrag anzeigen
Was genau treibt Flassbeck an, Lucke so unter Beschuss zu nehmen?
...
Flassbeck wollte auf Luckes Kosten glänzen, nichts weiter.
Den ersten beiden Antworten auf Deine Fragen kann man weitgehend zustimmen. Allein sehe ich keine Notwendigkeit, daß die Autoren im Artikel ihren wissenschaftlichen Background nennen. Daß sie eine andere Auffassung haben als Lucke, geht offentsichtlich aus dem Text hervor. Regelmäßigen Lesern der Seite bzw. "Kennern der Szene" sollte die Ausrichtung zudem sowieso klar sein. Ansonsten findet sich das unter dem Reiter "Worum es geht".


Und weil die Seite dann sowohl politisch als auch wissenschaftlich andere
Ansichten hat als Lucke, darf sie ihn dann nicht kritisieren?
Darf Lucke etwa nur von anderen Neoklassikern und Neoliberalen attackiert
werden? Du sagst doch selbst, man solle sich nicht einseitig informieren.
Da ist es doch gerade geboten, auch mal Stimmen weg vom Mainstream zu hören.
Deine obige Schlußfolgerung halte ich mithin jedenfalls für Blödsinn, zumal...

Zitat:
Zitat von crycorner Beitrag anzeigen
Im kostenfreien Abschnitt dieses Vortrages konnte ich allerdings nix
schockierendes entdecken. Sondern nur das Aufeinandertreffen von unterschiedlichen Meinungen und Philosophien.
...der zweite Teil überhaupt nicht kostenpflichtig ist.

Mir jedenfalls unklar, wieso Du Lucke verteidigst, allein indem Du Flassbeck
madig machst. Da kann ich nur spekulieren, daß Du entweder Flassbeck nicht
magst oder seine theoretische Ausrichtung per se für falsch, wenn nicht noch
für was furchtbar Schlimmeres, hältst.

Was an meiner Meinungsbildung falsch sein soll, kann ich mir naturgemäß
nicht vorstellen. Zumindest hast Du jetzt nichts geäußert, was mich zu einer
tieferen Reflexion darüber bringen könnte.

Die von Dir kurz in die Runde geworfenen Gewinner des Nobelgedächtnispreises der Schwedischen Reichsbank scheinen mir auf den ersten Blick etwas dünn zum Stützen von Lucke. Krugman beispielsweise kristisiert meines Wissens ja nicht den Euro an sich, sondern sieht die Notwendigkeit des Ausscheidens der Griechen, weil andere Lösungsmöglichkeiten verpaßt oder politisch nicht gewollt sind.
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