Deckfurnier Yinhe Speer

[Sauernoppe]

Zitat von OffPlay

Hab' ich auch nicht so aufgefasst...

Alles kein Problem! Jetzt muss ich nur noch schauen, dass ich so schnell wie möglich zum testen komme!

Gruß und schönes Woichenende!

[Sauernoppe]

So, habe das Holz von Stefan jetzt ca. 5 Stunden getestet. Das Ergebnis ist eher ernüchternd. Dies liegt aber nicht an dem Holz, sondern an mir. Ich habe bis vor ca. 2 Jahren über einen längeren Zeitraum von ca. 8 Jahren immer Hölzer mit Balsa gespielt. Da ich auf der RH lange Noppen spiele, bin ich wegen der Umstellung auf griffige LN, hinsichtlich der Schnittentwicklung, auf Hölzer ohne Balsa umgestiegen. Seit 1 Jahr bin ich eigentlich sehr zufrieden mit den KFD Hölzern von Stefan. Erst mit dem Original und jetzt mit dem Advance.
Was mir an Balsa aber immer sehr gut gefallen hat, war das geringe Gewicht und der unterstützende Katapult auf der VH. Daher jetzt doch noch mal der Test mit dem Carbo Balsa 5.0.

Hier meine kurze Einschätzung zu dem Holz:

- Sehr angenehmes Gewicht, super verarbeitet, nicht zu harter
Anschlag.
- Block und Konter sehr einfach zu spielen.
- Topspin für mich doch ungewohnt wegen des Balsaeffektes(habe
mich anscheinend an den fehlenden Katapult gewöhnt), weniger
Spinerzeugung als mit Advance (geiches gilt für Aufschläge).
Gespielt mit Omega 4 Elite 2,0 und Aurus Soft 1,7.
- RH mit ABS 1,2 überraschend gute Kontrolle, auch bei passivem
Spiel des Gegners, obwohl ich mit solch einen Belag eigentlich nicht
umgehen kann. Ob der Anti darauf wirklich gefährlich ist(ich hatte
den Eindruck), müssen die Spezialisten entscheiden.
- RH mit D-Tecs alt anscheinend sehr unangenehm für den Gegner,
wenn ich den Balsaeffekt am Tisch kontrolliert bekam. Aber das ist
eben das Problem bei Balsahölzern. Wobei der Katapult beim 5.0 nicht
übermäßig ausgeprägt ist. Es macht schon den Eindruck, dass nach
längerer Spielzeit dies beherrschbar erscheint.
- Insgesamt würde ich das Holz als All,All+ einstufen.


Fazit:
Wer ein leichtes, nicht zu schnelles Holz für einen Glattanti am Tisch sucht, sollte das Carbo einmal probieren.
Lange Noppen erscheinen auch möglich, aber nicht für mich, da sehe ich bei meiner Spielweise am Tisch und in der Halbdistanz Vorteile bei konventionellen Hölzern.
Wer dieses Holz mit „Material“ spielen möchte, sollte aber eher am Tisch agieren. Für das Abwehrspiel hinter dem Tisch, sehe ich das Holz als nicht besonders geeignet.
Für ein Balsaholz, macht es einen sehr stabilen und langlebigen Eindruck.

Herzlichen Dank an Stefan für die Testmöglichkeit!

[integra]

Zitat von Baramis

Ja, genau.
Ich habe mir das gerade gekauft und bin (zumindest bisher, nach zweimal Trainig) total begeistert.
Trotzdem würde ich, wenn ich mich tatsächlich an einen Nachbau machen sollte, versuchen, zwei Dinge zu ändern: der Griff ist mir zu glatt und rutschig, und ich würde versuchen, den Katapult - für passive Schläge - minimal zu reduzieren.
Meine Idee dafür wäre, den Balsakern 1mm dünner zu machen und die Limbafurniere je 0,5mm dicker.

Ist zwar schon ein Weilchen her...
Der kleine Bruder des Speer ist das Lanze. Es hat einen deutlich dünneren Kern als das Speer bei sonst identischen Aufbau. Der Griff ist auch recht glatt. Das Gewicht ist nochmals deutlich reduziert ( Mittel ca.59g).

[Baramis]

So, hat ne Weile gedauert mit meinem Bericht, aber dafür konnte ich das Holz von Stefan – ich nenne es mal wie mein Vorredner Balsa Carbo  - mittlerweile ausführlich testen, auch im direkten Vergleich mit dem Speer.

Der Aufbau ist vollkommen identisch (es sind also wirklich 5mm Balsa und nicht 4mm). Die Verarbeitung ist 1A, die Furnierplatte war sauber geklebt und absolut eben.

Das Spielgefühl der beiden Hölzer ist grundsätzlich ähnlich, aber es gibt doch auch einige Unterschiede.

Mein Speer wiegt etwa 65 Gramm, mein Balsa Carbon ist fast 10 Gramm schwerer. Das wird aber in erster Linie am von mir für den Griff verwendeten hochdichten Kork liegen. Daher ist es recht grifflastig und fühlt sich kaum schwerer an.
Bei beiden Hölzern spürt man deutlich den Balsaeffekt, den Katapult, und ebenso das Carbon als stabilisierendes Element.

Meine anfängliche große Begeisterung für das Speer hat sich inzwischen etwas gelegt. Es ist immer noch ein gutes Holz für mich, aber ich habe ab und zu Probleme mit dem sehr flachen Ballabsprung, und um wirklich viel Spin in die Bälle zu bekommen, habe ich das Gefühl, recht viel Kraft aufwenden zu müssen. Möglicherweise liegt das an der relativ hohen Steifigkeit?! Was allerdings sehr gut geht, sind mit einem schnellen Ruck und einer kurzen Bewegung angerissene Topspins. Da kommt leichter mehr Suppe rein als mit allen anderen Hölzern, die ich kenne. Außerdem ist das Speer sehr gut geeignet für schnelle Konter und Blocks.

Das Balsa Carbo hat dagegen ein weicheres Anschlaggefühl. Es spielt sich etwas langsamer und kontrollierter. Ich würde es als OFF- einordnen, das Speer dagegen als OFF. Topspins lassen sich leichter variieren, und in der Spitze lässt sich mehr Spin erzeugen. Auch im Schupf hat das Balsa Carbon die Nase vorn, hier macht sich die höhere Kontrolle besonders deutlich bemerkbar.

Hier könnt ihr noch zwei Fotos sehen:

[Baramis]

So, gestern habe ich mein erstes Punktspiel mit dem Holz gespielt. Der Ernstfall ist ja immer nochmal anders als Training.
Aber meine Eindrücke haben sich bestätigt, insbesondere, was den Topspin angeht. Ein wirklich hervorragendes Topsinholz, durch den weicheren Anschlag eindeutig besser als das Speer. Und das, ohne in der RH mit KN an Direktheit zu verlieren. Was eigentlich etwas überraschend ist, tendenziell komme ich hier mit möglichst steifen, harten Hölzern am besten zurecht. Liegt wohl an dem verarbeiteten Carbon.

Jedenfalls Prädikat: Absolut empfehlenswert! :-)