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  #21  
Alt 18.05.2015, 13:35
Abwehrtitan Abwehrtitan ist offline
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AW: Anarchie, Privatrechtsgesellschaft, Staat und sonstige Utopien

Zitat:
Zitat von Jaskula Beitrag anzeigen

... Rechts-Sicherheit. Ich hab es ganz gern, dass ich mich auf etwas verlassen kann grade in Fragen von Recht und Gesetz. Und das geht gewiss nicht nur mir so....
Anarchie ist nur etwas für Leute die sich auch gut selbst helfen können, einfach nehmen was gefällt, schlicht weil mans kann, immer mit dem Risiko verbunden das man auf jemanden trifft der es besser kann. Kismet.

Aber ich hätte mich DANN niemals für Familie mit Kindern entschieden. Solche Modelle kann man nur alleine erfolgreich durchziehen. Ab der Sekunde ab der man erpressbar wird ists gelaufen. Aber meintwegen, wir können es aber auch gerne so lassen wie es ist, ich konnte auch so genug bekommen. Übersetzt, genug haben meist die, die auch in der Lage UND WILLENS sind was zu leisten, die auch Skrupel unterdrücken können, sonst muss man damit zufrieden sein was übrigbleibt.

Wie man derart nachhaltig und penetrant wie hier die Natur des Menschen
leugnen mag ist mir rätselhaft, DER MENSCH IST NICHT PER SE GUT. Wir sind reine Raubtiere. Das Raubtier das ganz oben in der Nahrungskette steht. Wer es versteht sich auf diesem Planeten so durchzusetzen ist gefährlich, extrem gefährlich.

Der Mensch mordet alles was er muss oder will. Selbst Blut spielt wenig Rolle, wurde alles bereits zigfach in der Historie bewiesen. Warum man hier glaubt ausgerechnet ein Herrenvolk wie die Japaner, die eine unfassbar blutige Vergangenheit haben, wie alle Imperialisten, wäre durch den Eindruck eines, zugegeben, irre grausamen Kriegs, plötzlich geläutert, der hat nen dicken Schluck aus der Idealisierungspulle genommen und ist auf allen Augen mit dicken, rosaroten Brillen bestückt.
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  #22  
Alt 18.05.2015, 14:57
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Zitat:
Zitat von Eriko Hashimoto Beitrag anzeigen
Ja dies ist Propaganda, hahaha lächerlich, aber auch wenn man den Text analysiert merkt man es..... usw...
So ganz hast Du den Artikel nicht erfasst. So ganz unrecht hast Du aber auch nicht. Aber man muss sich Japan genauer ansehen, um das zu verstehen. Die Japaner haben das "Glück", dass gesellschaftliche Zwänge, das kulturell geprägte (Samurai-Kultur) Ehrverständnis, die Religion wichtige Hemmnisse sind und verhindern, dass die Menschen so schnell kriminell werden. Das hat allerdings nichts mit besonderem sozialen Verständnis zu tun. Man begeht nicht aus Nächstenliebe keine Verbrechen, sondern weil man um seinen eigenen Status in der Gesellschaft fürchtet. Man fürchtet um sein Gesicht. Wenn ein Japaner auf sich selbst deutet, deutet er auf sein Gesicht, seine Nase. Das Gesicht ist im übertragenen Sinne sehr wichtig.

Man darf aber auch nicht unterschätzen, wie sich Japan kulturell entwickelt. Es ist eine Gesellschaft der Doppelmoral. In Tokyo stehen an der Straße Wühltische mit Pornos, für jeden zugänglich. In ländlichen Kreisen läuft die Frau immer noch mehrere Meter hinter dem Mann. Öffentliche Küsse oder auch nur Händchenhalten wird gesellschaftlich nicht akzeptiert. In Großstädten geht man damit lockerer um. Neben Tempeln oder Schreinen stehen Großbanken oder sonstige Architekten-Träume. Im Fernsehen laufen im Vorabendprogramm extrem gewalttätige Mangas, die man auch gerne mal während des Abendessens laufen lässt. Sonst ist der Ablauf auch Zuhause ritualisiert (Schuhe, Baden, etc.). Die arbeitende Bevölkerung arbeitet sehr hart. Es ist eine wahnsinnige Leistungsgesellschaft. Wer aus dieser Gesellschaft rausfällt und auf der Straße landet, versucht weiterhin sein Gesicht zu wahren. Es sind richtige kleine Pappkarton-Wohnsiedlungen entstanden, in denen die Obdachlosen friedlich vor sich her leben und sich selbst die größtmögliche Würde bewahren. Gleichzeitig saugt man alle Subkulturen des Westens auf und pervertiert sie auch gerne. In Großstädten wie Tokyo leben unheimlich viele sehr einsame Menschen, die Geld für Zuneigung zahlen. Damit ist noch nicht einmal Prostitution gemeint. Es gibt Einrichtungen, da kann man einfach mal eine Stunde lang mit jemandem kuscheln oder einen Freund mieten. Der Begriff Cocooning hat seinen Ursprung in Japan. Die Leute vereinsamen, verlieren ihre eigene Kultur, werden zunehmend verunsichert in ihrer Identität und verrohen durch den ständigen Kontakt mit Sex und Gewalt, sowie mit käuflicher Zuneigung.

Wie lange Japan noch ein Land mit niedriger Kriminalitätsrate bleibt, ist abzuwarten...
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  #23  
Alt 18.05.2015, 22:53
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Eriko Hashimoto Eriko Hashimoto ist offline
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Zitat:
Zitat von crycorner Beitrag anzeigen
So ganz hast Du den Artikel nicht erfasst. So ganz unrecht hast Du aber auch nicht. Aber man muss sich Japan genauer ansehen, um das zu verstehen. Die Japaner haben das "Glück", dass gesellschaftliche Zwänge, das kulturell geprägte (Samurai-Kultur) Ehrverständnis, die Religion wichtige Hemmnisse sind und verhindern, dass die Menschen so schnell kriminell werden. Das hat allerdings nichts mit besonderem sozialen Verständnis zu tun. Man begeht nicht aus Nächstenliebe keine Verbrechen, sondern weil man um seinen eigenen Status in der Gesellschaft fürchtet. Man fürchtet um sein Gesicht. Wenn ein Japaner auf sich selbst deutet, deutet er auf sein Gesicht, seine Nase. Das Gesicht ist im übertragenen Sinne sehr wichtig.

Man darf aber auch nicht unterschätzen, wie sich Japan kulturell entwickelt. Es ist eine Gesellschaft der Doppelmoral. In Tokyo stehen an der Straße Wühltische mit Pornos, für jeden zugänglich. In ländlichen Kreisen läuft die Frau immer noch mehrere Meter hinter dem Mann. Öffentliche Küsse oder auch nur Händchenhalten wird gesellschaftlich nicht akzeptiert. In Großstädten geht man damit lockerer um. Neben Tempeln oder Schreinen stehen Großbanken oder sonstige Architekten-Träume. Im Fernsehen laufen im Vorabendprogramm extrem gewalttätige Mangas, die man auch gerne mal während des Abendessens laufen lässt. Sonst ist der Ablauf auch Zuhause ritualisiert (Schuhe, Baden, etc.). Die arbeitende Bevölkerung arbeitet sehr hart. Es ist eine wahnsinnige Leistungsgesellschaft. Wer aus dieser Gesellschaft rausfällt und auf der Straße landet, versucht weiterhin sein Gesicht zu wahren. Es sind richtige kleine Pappkarton-Wohnsiedlungen entstanden, in denen die Obdachlosen friedlich vor sich her leben und sich selbst die größtmögliche Würde bewahren. Gleichzeitig saugt man alle Subkulturen des Westens auf und pervertiert sie auch gerne. In Großstädten wie Tokyo leben unheimlich viele sehr einsame Menschen, die Geld für Zuneigung zahlen. Damit ist noch nicht einmal Prostitution gemeint. Es gibt Einrichtungen, da kann man einfach mal eine Stunde lang mit jemandem kuscheln oder einen Freund mieten. Der Begriff Cocooning hat seinen Ursprung in Japan. Die Leute vereinsamen, verlieren ihre eigene Kultur, werden zunehmend verunsichert in ihrer Identität und verrohen durch den ständigen Kontakt mit Sex und Gewalt, sowie mit käuflicher Zuneigung.

Wie lange Japan noch ein Land mit niedriger Kriminalitätsrate bleibt, ist abzuwarten...
Ja doch das mit dem Gesicht verlieren, habe ich auch erwähnt und dass sozialer Status sehr wichtig ist, alles richtig, auch dass man dies in Japan schnell verlieren kann und dann außerhalb der Gesellschaft steht.

Pornos und Filme mit Gewalt sind keine Verbrechen und gehören zur Unterhaltung, wovon man die Realität trennen muss.

Ja es gibt viele einsame Menschen in Japan habe ich auch erwähnt,
auch das es z.B. In Japan kaum Sex gibt, schon weil alle viel arbeiten aber auch weil Prostitution verboten wurde und dies es nur noch heimlich und selten gibt.

Nicht direkt aus Nächstenliebe, aber in Japan ist nach dem Buddhismus es wichtig den höchsten Respekt für andere aufzubringen, dies müsste kein Japaner tun nur um sein Gesicht zuwahren und dies tun Japaner aber sehr oft im Alltag.

Ja habe ich auch erwähnt Japan ist eine Leistungsgesellschaft darum auch eine sehr hohe Selbstmordrate bei Schülern und gerade hier zeigt sich das es trotzdem kaum Gewalt und Kriminalität gibt, was gegen psychologischen Forschungen spricht und damit die Kultur besonders in der Gesellschaft und nicht durch Gesetze und der Politik in Japan für diese sehr gewaltlose Gesellschaft verantwortlich ist.

Und der Artikel vom stern ist völlig übertrieben, wenn Osaka so herunter gekommen wäre und die Kriminalität sich dort sehr stark von den Rest von Japan unterscheiden würde, hätten mir Freunde in Japan davon berichtet.
Aber auch aus logischer Sichtweise und wie der Artikel geschrieben ist kann man erkennen, dass dies nicht der Wahrheit entsprichen kann.

Wie lange Japan noch so Gewaltfrei bleibt ist egal, das wichtige ist das Japan beweisst das es eine Gesellschaft so weit bringen kann und ohne Gewalt und Kriminalität aus zukommen und dies nicht durch die kontrolle des Staates oder der Gesetze oder Polizei, sondern durch Kultur und Bildung.
Was jeden wiederlegt der behauptet, der Mensch wäre von Natur aus Gewaltsam und kriminell und wird es immer bleiben ist falsch, da Japan und andere Länder eindeutig beweisen das dies nicht so ist und auch aus der psychologischen Wissenschaft ist es logisch, dass kriminelles und Gewaltsames Denken und Handeln etwas angelerntes ist und nicht von selbst irgendwie entsteht.
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  #24  
Alt 18.05.2015, 23:49
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AW: Anarchie, Privatrechtsgesellschaft, Staat und sonstige Utopien

"Eriko", Dir gebührt eine Medaille für die meisten Japan-Stereotype und Klischees, die ich je in einem Text gelesen habe. Welche Literatur liest Du? Reiseführer? Es ist wirklich so haarsträubend und grotesk falsch, dass ich gar nicht en detail auf alles eingehen kann.
Wäre es Dir recht, wenn ich Deine Beiträge kopiere und an unsere (Japanologie-)Studenten verteile? Als deutliche Mahnung, dass wissenschaftliche, reflektierte und differenzierte Auseinandersetzung mit Japan heute offenbar wichtiger und dringender ist, als man es - nota bene 101 Jahre nach Gründung des ersten Lehrstuhls für Japanologie im deutschsprachigen Raum - annehmen würde?
Als Dankeschön kann ich Dir die Leseliste unserer Abteilung zuschicken. In der Hoffnung, dass es einen Denkprozess auslöst. Vielleicht täte Dir auch ein Japanaufenthalt gut. Wenn es nach Osaka gehen sollte, kann ich Dir eine (nicht so) kleine Liste mit Vierteln aufschreiben, die Du meiden solltest, wenn Dir an Unversehrtheit und Deinen Habsamkeiten gelegen ist.
So sehr ich Deine Faszination für das Land nachvollziehen kann (und teile!) - Japan ist ganz sicher nicht die paradiesische "insulare Alternative" im rousseauschen Sinne, nach der manche sich zu sehnen scheinen. Und ganz sicher auch als Kulisse absurder Anarchiephantasien gänzlich ungeeignet.
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  #25  
Alt 19.05.2015, 00:40
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Eriko Hashimoto Eriko Hashimoto ist offline
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Zitat:
Zitat von feherr Beitrag anzeigen
"Eriko", Dir gebührt eine Medaille für die meisten Japan-Stereotype und Klischees, die ich je in einem Text gelesen habe. Welche Literatur liest Du? Reiseführer? Es ist wirklich so haarsträubend und grotesk falsch, dass ich gar nicht en detail auf alles eingehen kann.
Wäre es Dir recht, wenn ich Deine Beiträge kopiere und an unsere (Japanologie-)Studenten verteile? Als deutliche Mahnung, dass wissenschaftliche, reflektierte und differenzierte Auseinandersetzung mit Japan heute offenbar wichtiger und dringender ist, als man es - nota bene 101 Jahre nach Gründung des ersten Lehrstuhls für Japanologie im deutschsprachigen Raum - annehmen würde?
Als Dankeschön kann ich Dir die Leseliste unserer Abteilung zuschicken. In der Hoffnung, dass es einen Denkprozess auslöst. Vielleicht täte Dir auch ein Japanaufenthalt gut. Wenn es nach Osaka gehen sollte, kann ich Dir eine (nicht so) kleine Liste mit Vierteln aufschreiben, die Du meiden solltest, wenn Dir an Unversehrtheit und Deinen Habsamkeiten gelegen ist.
So sehr ich Deine Faszination für das Land nachvollziehen kann (und teile!) - Japan ist ganz sicher nicht die paradiesische "insulare Alternative" im rousseauschen Sinne, nach der manche sich zu sehnen scheinen. Und ganz sicher auch als Kulisse absurder Anarchiephantasien gänzlich ungeeignet.
Ich bin eng befreundet mit meheren Japanern(m/w) und dies was ich über Japan weiß sind keine Stereotypen und Klischees, sorry.
Ich kenne niemanden der in Osaka lebt, aber kann nachfragen, ob dies mit den Vierteln so stimmt wie es behauptet wird, was ich aber weiß, dass der Artikel vom Stern fern ab von der Wahrheit ist und übertrieben dargestellt wurde, wie ich auch schon an den Textbeispielen aus dem Artikel dargestellt habe und sich dieser mit der Situation in Japan in jeder Hinsicht wiederspricht. Wenn ich eine falsche Aussage über Japan gemacht habe könntest du wenigstens 2-3 Beispiele geben und dies belegen, keine zu geben sagt nicht und ist bedeutungslos auch für mich, da man nichts lernt wenn es keinen Inhalt, sondern nur Luft gibt.

Und ja ich hätte gerne die Namen dieser Viertel, ganz dringend sogar bitte.
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Geändert von Eriko Hashimoto (19.05.2015 um 00:43 Uhr)
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  #26  
Alt 19.05.2015, 00:59
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Das ist das klassische "Ich-kenne-aber-einen-Japaner-Argument". Auch immer beliebt, wenn man keine Ahnung hat.
Ich dachte Du fragst nach der Leseliste, aber die Stadtteile sind Dir lieber?
Du könntest Deinen Spaziergang in Nishinari-ku beginnen, vielleicht Kamagasaki oder Tobida shinchi, dort wo es die netten Damen gibt, die dem Beruf nachgehen, der angeblich in Japan keine Rolle spielt. Von dort Richtung Süden von enem dowa-chiku zum nächsten dowa-chiku (mit dem Begriff kannst Du Deine Japanfreunde mal konfrontieren), aber im Prinzip ist der ganze Bereich eine soziale wie ökonomische Katastrophe mit den typischen Folgen: Armut, Perspektivlosigkeit, Gewalt. Dass dort Verbrechen unterschlagen werden, ist nicht verwunderlich. Gibt es doch Gegenden, in die sich Polizisten - in Japan klassischerweise zu Fuss unterwegs "omawarisan" - gar nicht mehr reintrauen.
Das ist für gewöhnlich nicht die Realität, mit der Japaner ausländische Bekannte gerne konfrontieren. Es wird da eher auf Selbstexotisierungsbilder zurückgegriffen. Schon "witzig" soetwas dann kondensiert in einem deutschen Tischtennisforum zu lesen.
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  #27  
Alt 19.05.2015, 01:56
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Zumindest steht Japan nicht so schlecht dar, wenn es auch wirtschaftlich wohl ziemlich Berg ab ging.

http://www.heritage.org/index/country/japan

http://de.wikipedia.org/wiki/Japan

Man kann immer nur im Netz recherchieren und des dauert die zwei Links sind auch nur oberflächlich und für kurze Informationen. Ich würde wenn ich mal die Möglichkeit habe mir Japan anschaun, weil es kulturell sehr interessant ist. Zen interessiert mich sehr. Daoismus ist eher aus China, den finde ich auch recht interessant, soll auf Laotse zurückgehn.

Man kann sich auch sicherlich einiges anschaun, wie die Leute drauf sind, erfährt man aber nur vor Ort. Die Japaner die in Deutschland sozialsiert wurden sind wieder was anderes.

Geändert von jimih1981 (19.05.2015 um 02:00 Uhr)
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  #28  
Alt 19.05.2015, 02:27
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Eriko Hashimoto Eriko Hashimoto ist offline
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Zitat:
Zitat von feherr Beitrag anzeigen
Das ist das klassische "Ich-kenne-aber-einen-Japaner-Argument". Auch immer beliebt, wenn man keine Ahnung hat.
Ich dachte Du fragst nach der Leseliste, aber die Stadtteile sind Dir lieber?
Du könntest Deinen Spaziergang in Nishinari-ku beginnen, vielleicht Kamagasaki oder Tobida shinchi, dort wo es die netten Damen gibt, die dem Beruf nachgehen, der angeblich in Japan keine Rolle spielt. Von dort Richtung Süden von enem dowa-chiku zum nächsten dowa-chiku (mit dem Begriff kannst Du Deine Japanfreunde mal konfrontieren), aber im Prinzip ist der ganze Bereich eine soziale wie ökonomische Katastrophe mit den typischen Folgen: Armut, Perspektivlosigkeit, Gewalt. Dass dort Verbrechen unterschlagen werden, ist nicht verwunderlich. Gibt es doch Gegenden, in die sich Polizisten - in Japan klassischerweise zu Fuss unterwegs "omawarisan" - gar nicht mehr reintrauen.
Das ist für gewöhnlich nicht die Realität, mit der Japaner ausländische Bekannte gerne konfrontieren. Es wird da eher auf Selbstexotisierungsbilder zurückgegriffen. Schon "witzig" soetwas dann kondensiert in einem deutschen Tischtennisforum zu lesen.
Das es in Japan Prostitution gibt ist klar gemacht worden, aber seitdem Vorbot gibt es in Japan weniger Prostitution wurde auch klar gemacht, weiß nicht was du damit sagen möchtest ?
Das es Armut gibt in Japan welche ca. die gleiche Quote wie Deutschland hat bei einer aber viel gößeren Bevölkerung ist auch schon klar gemacht worden.

In Nishinari-ku, Kamagasaki, Tobida shinchi kann man sich auch bewegen, ohne das einem etwas passiert, Armut und Perspektivlosigkeit in diese Vierteln kann ich zustimmen, aber Gewalt wohl auch gering, da wäre ich hier in Deutschland auf jeden Bahnhof bei weiten mehr in Gefahr als in diesen Vierteln, dies es in z.B. in Tokio auch gibt.

Und bei dowa chiku geht es um eine Gruppe der Minderheit(im Viertel) in Japan, welche von wenigen in Japan diskriminiert wird, was besonders schlimm in der Vergangenheit von Japan mal war.
Weiß auch nicht was dies jetzt mit Gewaltbereitschaft oder Kriminalität zu tun hat, weil in diesen Dowa-Vierteln die Yakusa auch ist ?
Dies hat etwas mit Menschenrechten zu tun und wenigen Rassisten in Japan, welche es in jedem Land gibt, dies bedeutet aber nicht das Japan überwiegend nicht gewaltlos und kriminalitätslos sein sollte und auch nicht das es jetzt eine große rassistische Bewegung in Japan gibt und diese ist auch nicht gewaltbereit wie bei uns z.B. die Neo-Nazis dies sind.

Selbst in Yakusa-Vierteln und in Dowa Chiku gibt es nicht viel an Gewalt, die Yakusa macht Geld mit nicht gerade legalen Sachen, wozu aber nicht gehört, jemanden zu entführen, vergewaltigen, zu beklauen und auch nicht jemanden mit Gewalt zukommen.

Wenn mich dort jemand von den obdachlosen Japanern beklaut, wäre dies schon ungewöhnlich, aber kommt vor und wäre auch verständlich und dann muss der jenige schon sehr dringend Geld/Nahrung brauchen um so weit zugehen, oder dass es dort dann einer der ganz wenigen Drogenabhängigen die es in Japan gibt durchdreht kann ich auch noch verstehen.

Die Polizei betritt diese Viertel schon, wenn es dort Probleme gibt und dies auch ohne großen Aufwand, aber freiwillig geht dort keiner hin, wenn er da keine seltsamen Geschäfte verrichten möchte.

Weiß nicht was dies alles damit zutun hat, meine Aussagen die ich gemacht habe über Japan und der Gesellschaft welche in vieler Hinsicht moralischer und sozialer weiterentwickelter ist, als alle anderen modernen Staaten ist von mir nicht falsch und auch nicht übertrieben und auch dass die Polizei dort kaum etwas zu tun hat bei der kleinen Verbrechensrate und sich meistens anderen Aufgaben zuwenden muss ist es auch nicht.
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  #29  
Alt 19.05.2015, 08:35
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Eriko, was Du schreibst ist ein absolutes Zerrbild Japans fern der Realität. Die zT massiven gesellschaftlichen Probleme werden von Dir relativiert oder Du behauptest gar, es gäbe sie nicht. Stichwort "häusliche Gewalt" (in Japan DV) oder Stichwort Prostitution. Ich weiss nicht, wie alt Du bist, deshalb gehe ich darauf nicht weiter ein.
Dowa chiku 同和地区 sind heute vielfach (neu vom Staat geschaffene) Ghettos. Einigie Viertel haben auch die Kurve gekriegt und sehen heute besser aus. An ihrer Stelle standen bis weit gegen Ende des 20. Jahrhunderts regelrechte Slums mit eng aneinander gebauten Baracken, vielfach ohne Strom und Wasser. Diese Bezirke, meist in Flussnähe gebaut, waren häufig von Überschwemmungen und dadurch Ausbruch von Krankheiten und Seuchen betroffen. Ihre Bewohner und die der dowa-chiku (auch: buraku) sind seit Jahrhunderten Opfer von Rassismus.
Ich weiss nicht, wer die "Yakusa" sind, aber solltest Du yakuza meinen, so ist die korrekte japanische Bezeichnung dafür boryokudan 暴力団 . Wörtlich "gewaltanwendende Vereinigungen", weil sie genau das tun, was Du leugnest: Gewalt anwenden.
Eriko, ich empfehle Dir wirklich, Dich einmal etwas intensiver und differenzierter mit Japan zu befassen.
Wie gesagt, ein Japanaufenthalt kann helfen, auch wenn viele Touristen zwischen Akihabara- und Tempelbesuch nicht viel von der Lebenswirklichkeit der Japaner mitbekommen.
Du kannst mich mal besuchen. Ich habe ein Haus in Japan. Schön auf dem Land. Und Du wirst Dich wundern: Das Haus ist, wie auch alle anderen Häuser in dem Dorf, meistens abgeschlossen, wenn niemand zuhause ist...

Geändert von feherr (19.05.2015 um 08:41 Uhr)
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  #30  
Alt 19.05.2015, 08:40
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Und Anarchie - um ein bisschen den Kreis zu schliessen - herrscht dort allenfalls wenn ich mal wieder (leider in letzter Zeit viel zu selten) vor Ort bin.
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