Regeländerung: Nur noch max. 2 mm Beläge erlaubt (Reduzierung Gesamtdicke auf 3,7 mm)

[jimih1981]

Wofür? Ich sehe da keinen Sinn darin.

[mithardemb]

Zitat von Rudi Endres

Ich glaube nicht, dass die Folgen gravierend sein werden. Eine Reduzierung der Schwammstärke könnte sich eher auf die Spielsysteme auswirken.

Stimmt. Dann wird das gute alte chinesische Penholder Spiel (ich-hau-auf-alles-mit-maximaler-Kraft-drauf) endlich wieder chancenreicher und wir schaffen es die Ballwechsel unter eine Sekunde zu drücken.

[Fastest115]

Zitat von pibach

Seit 1. Juli 2014 also seit 2 Jahren wird der Plastikball gespielt. Wenn das irgendwelche Auswirkungen hätte, würde man das an Verschiebungen in der Weltrangliste sehen können. Da finde ich aber nichts. Die meisten spielen auch unverändert ihr Material.
Für die Spielsysteme bzw. das Spielmaterial ergibt sich offenbar also kein signifikanter Einfluss. Und es deutet auch nichts darauf hin, dass das Abwehrspiel Nachteile durch den Plastikball hätte.
Unabhängig davon werden Nachwuchsspieler immer etwas das Spiel mit neuen Techniken verändern. Das war aber schon immer so.

Die Idee mit den Regeländerungen zu dünneren Belägen ist dagegen eh rein hypothetisch und sowieso weder durchsetzbar noch sinnvoll.

ich denke auch wie Rudi, dass man die Auswirkungen erst in ein Paar Jahren sehen wird.

Beispiel: Wenn zb durch den P Ball ein Spiel mit KN und Schuss gewinnbringender sein würde, dann würde jetzt ein Boll, Dima oder Samsonov nicht auf KN Schuss umstellen...
Die jetzigen Topspieler spielen natürlich das weiter was sie gelernt haben/können.
Wenn aber jetzt 100 achtjährige Chinesen wieder auf KN Schuss trainiert werden...dann sieht man das in der Weltspitze natürlich erst in 10 Jahren wenn da plötzlich 3 Topchinesen auftauchen die das spielen.
Und bei den Europäern sieht man das dann frühestens in 20 Jahren. Nämlich dann wenn sie die ERfolgreichen Chinesen versuchen bei ihrer nächsten Generation zu kopieren.

[Rudi Endres]

Zitat von mithardemb

Stimmt. Dann wird das gute alte chinesische Penholder Spiel (ich-hau-auf-alles-mit-maximaler-Kraft-drauf) endlich wieder chancenreicher und wir schaffen es die Ballwechsel unter eine Sekunde zu drücken.

Also müsste man parallel das Netz erhöhen. Das hat man ja ohnehin schon ins Auge gefasst. Die Untersuchungen laufen. (Siehe Antrag des Schweizer Verbandes.)
Die Arbeitsgruppe Primorac hatte vor Jahren eine Netzerhöhung um 1 cm vorgeschlagen. Tests deutscher Regionalligisten ergaben keine längeren Ballwechsel. In der Weltspitze mag das vielleicht anders aussehen.
Es ist wie bei allen Regeländerungen. Ein bisschen hier, ein bisschen da, hilft nicht. Drastische Reformen sind nur schwer durchsetzbar, weil jeder für sich Nachteile befürchtet.
Ohne eine Positivliste bei den Materialien könnte jede Reform verwässert werden. So gibt es derzeit Bestrebungen die Vorschriften zum Aufbau der Hölzer großzügiger zu fassen.

[Rudi Endres]

Der Schweizer Antrag
„Tischtennis ist sehr attraktiv und spektakulär, sobald es Ballwechsel gibt. Leider werden zu viele Ballwechsel mit den ersten drei Schlägen beendet. Um das Ziel zu erreichen, eine der Top-5-Sportarten zu werden, muss Tischtennis spektakulärer werden. Die Bedeutung des Aufschlags (und Rückschlags) muss geringer werden. Der Aufschlag und Rückschlag passieren das Netz sehr flach, danach liegt der Ball deutlich höher. Das lässt vermuten, dass es mit einem höheren Netz längere Ballwechsel geben könnte.
Der Schweizer Verband hat mit vielen Spitzenspielern, technischen Direktoren, Nationalverbandspräsidenten und anderen diskutiert und beauftragt die ITTF, bei den Olympischen Spielen 2016 (oder einem World-Tour-Turnier) mit einer Hochgeschwindigkeits-Kamera auf Netzhöhe mindestens je 20 Matches von Männern und Frauen mit unterschiedlichen Spielstilen aufzunehmen und die statistische Auswertung bis zum 30.11.2016 zu veröffentlichen. Je nach Resultat wird der Schweizer Verband beim AGM 2017 in Deutschland eine Regeländerung beantragen, die ab Juli 2018 ein höheres Netz vorsieht.“

[Fastest115]

Diese Logik: Höheres Netz glecih längere Ballwechsel kann ich noch nachvollziehen

Nur der nächste Schritt der Kette: Längere Ballwechsel = So spektakulär, dass man Top 5 wird ist völliger Blödsinn!!!
Ich bringe gerne nochmal das Beispiel Badminton.
Das hat schon immer die längeren Ballwechsel. Dazu kein "Geschupfe"/Sicherheitsspiel/Altherrensport sondern sehr schnell und athletisch.

Ist das unter den Top 5 in der Welt???
Meint ihr nicht die überlegen auch schon seit X Jahren, wie sie ihren Sport besser positionieren/Zuschauerfreundlicher machen???

Und wenn der 2. Schritt mehr als fraglich ist, wieso dann den ersten tun???
Man macht Schritt eins auf teufel komm raus obwohl man weiß das Schritt2 garnicht zwingend funktioniert und hat womöglich beim Schritt 1 Nebeneffekte die das ganze verschlimmern ohne im Schritt 2 was zu verbessern.

Das ist das Problem bei den Regeländerungen

[Rudi Endres]

Global gesehen hat Badminton Tischtennis weit hinter sich gelassen. In Deutschland ist es nicht so. Das zeigt, dass es viele wichtige Einflussfaktoren gibt.
Du hast schon recht. Man weiß nie was bei einer Regeländerung herauskommt. Das gilt aber auch für langsame Veränderungen wie die Materialentwicklung.

[pibach]

Zitat von Rudi Endres

Global gesehen hat Badminton Tischtennis weit hinter sich gelassen.

Kommt drauf an, wie man gewichtet.
Laut diesem Ranking sowie auch diesem ist Tischtennis auf Platz 20 (bzw. 22) der weltweiten Sportarten, hinter Badminton. Da werden verschiedene Faktoren gewichtet.

Nach zahl der "Fans" ist aber Tischtennis vorne (Platz 6), siehe dieses Ranking.

[mithardemb]

Zitat von Fastest115

Diese Logik: Höheres Netz glecih längere Ballwechsel kann ich noch nachvollziehen

Nur der nächste Schritt der Kette: Längere Ballwechsel = So spektakulär, dass man Top 5 wird ist völliger Blödsinn!!!

Och so ein bisschen Größenwahn schadet doch nicht. Dann braucht man auch nicht mehr die fragwürdige Gleichung "Längere Ballwechsel = mehr Zuschauer" zu begründen.

[Rudi Endres]

Ich glaube, dass Fernsehquoten und Zuschauer vor Ort am meisten aussagen. Aber selbst dann können einzelne Events wie z.B. Olympische Spiele das Bild verzerren. TT hatte bei den olympischen Spielen in China sehr hohe Einschaltquoten, obwohl der Trend ansonsten stark nach unten ging. Die seinerzeit in "Tischtennis" veröffentlichten Quoten der Superliga waren beängstigend.

Ich sehe in Regeländerungen nicht das Problem. Ohne Anpassung hält auf Dauer keine Sportart ihre Position.
Das Problem liegt darin, dass man Fehlentwicklungen nur schwer rückgängig machen kann.
Die Spieler haben viel Zeit in bestimmte Spielweisen investiert. Und plötzlich sind sie im Nachteil oder fühlen sich im Nachteil. Das gilt auch für das Spiel auf den dritten Ball.