Es gibt Tage, da läuft aber auch wirklich gar nichts?

[Edward]

vielendank für euere beiträge ,
ich habe nähste woche 3 punktspiele ,
hoffe ich werde euere beiträge
berücksichtigen und gewinnen

[martinspin]

Hi Edward

Zitat von Edward

vielendank für euere beiträge ,
ich habe nähste woche 3 punktspiele ,
hoffe ich werde euere beiträge
berücksichtigen und gewinnen

Wenn es dir möglich ist, dich auf dein Spiel zu konzentrieren, wirst du sicher gewinnen und wenn es nur Erfahrungen sind

Gruss
Martin

[Bow]

Hajo,
kenne ich wie die Meisten hier auch.
Dass ich aber denke, es "geht nichts heute!", ist schon lange nicht mehr vorgekommen.

Dennoch hab ich auch wieder im letzten Spiel ein Match verloren, das zu meinen Gunsten hätte ausgehen können. Meinem Mannschaftskollegen habe ich das Empfinden des Spiels beschrieben mit: "Ich habe das Spiel zu keinem Zeitpunkt wirklich fassen/greifen können". Obwohl ich sogar den zweiten Satz gewonnen hatte. Ich denke, das lag auch daran, dass ich zu wenig Akzente gesetzt habe, zu sehr mein Spiel dem des anderen untergeordnet habe, dadurch litt dann auch meine Spielqualität und die Unsicherheit wurde etwas größer.

Die psychische Stabilität ist normalerweise ganz gut bei mir, aber aufgrund von Problemen ausserhalb des TT ist dann mein Fell viel dünner und ich ärgere mich auch mal. Zum Glück hatte ich im zweiten Einzel einen Gegner, der in jedem Satz zu brüllen anfing, wenn ich mal nen kleinen Lauf von 4-5 Punkten hatte, so dass der Satz dann immer schon gelaufen war . Wäre der ruhig geblieben, wäre es sehr, sehr viel schwerer geworden. Ich liebe solche Gegner .

Rezept 1 ist mein Rezept, Rezept 2 fällt mir sehr schwer. Es kam schon vor, dass ich wirklich Punkt für Punkt gespielt habe und das Spiel verloren hatte, bevor ich es gemerkt habe. Ich nehme dann Führung und Rückstand nicht mal wahr. Daher muss ich mich schon immer auf den Stand konzentrieren. Wenn nur dieser elende letzte Punkt nicht wäre Dafür bräuchte ich noch ein Rezept...

[Stoney]

Zitat von Bow

Es kam schon vor, dass ich wirklich Punkt für Punkt gespielt habe und das Spiel verloren hatte, bevor ich es gemerkt habe. Ich nehme dann Führung und Rückstand nicht mal wahr. Daher muss ich mich schon immer auf den Stand konzentrieren. Wenn nur dieser elende letzte Punkt nicht wäre Dafür bräuchte ich noch ein Rezept...

Kommt bei mir auch vor, dass ich den Spielstand nicht wahrnehme. Aber ich sehe das eher positiv. Der Spielstand sollte keine Auswirkungen auf mein Spiel haben, also brauche ich ihm auch keine Aufmerksamkeit schenken. Das kann z.B. verhindern, bei Vorsprung zu lässig zu spielen (man muss sich hier zwingen, konzentriert zu bleiben und energisch weiter zu kämpfen), oder wenn es am Satzende eng wird, zu nervös zu werden.

[martinspin]

Hi Bow und Stoney

Zitat von Stoney

Kommt bei mir auch vor, dass ich den Spielstand nicht wahrnehme. Aber ich sehe das eher positiv. Der Spielstand sollte keine Auswirkungen auf mein Spiel haben, also brauche ich ihm auch keine Aufmerksamkeit schenken. Das kann z.B. verhindern, bei Vorsprung zu lässig zu spielen (man muss sich hier zwingen, konzentriert zu bleiben und energisch weiter zu kämpfen), oder wenn es am Satzende eng wird, zu nervös zu werden.

Das ist mir auch in den Sinn gekommen, als ich den Beitrag von Bow gelesen hab. Wieso soll es schlecht sein, nicht an den Spielstand zu denken? Es ist doch eigentlich ein absolut postives Zeichen, dass ich voll im Spiel drin bin.

Einmal habe ich ein Match gewonnen und habe das nicht realisiert. Ich ging nach gewonnenem Satz vom Tisch weg, um was zu trinken. Als ich nach der kurzen Pause wieder an den Tisch zurückging, war mein Gegner nicht da. Also ging ich mich erkundigen und war sehr überrascht, als ich von meinen Teamkameraden erfuhr, dass das Match vorbei ist und ich gewonnen habe. Mein Gegner wartete für das abschliessende Händeschütteln offenbar noch eine kurze Zeit am Tisch und ging dann weg, als ich nicht sofort wieder erschien. Wahrscheinlich dachte er, dass ich ein recht arrogantes Ars... sei. Anschliessend ging ich mich bei ihm entschuldigen und erklärte ihm meine Situation.

Praktische Umsetzung des "Hier und Jetzt"-Prinzips:

1. Tauchen Sorgen bezüglich dem Satzverlust auf oder denkt ihr, dass ihr den Satz schon in der Tasche habt, ist es ratsam, sich nur auf die aktuellen Ballwechsel zu konzentrieren.

2. Glaubt ihr den Match schon verloren oder gewonnen, ist es besser, ihr konzentriert euch nur auf den aktuellen Satz.

3. Scheint das ganze Spiel schon verloren oder gewonnen, sollte man sich nur auf den aktuellen Match konzentrieren.

Scheint ein ganzes Spiel für eine Mannschaft verloren, nützt es wenig, sich bloss auf die Ballwechsel zu konzentrieren. Da ist man immer noch machtlos. Erst wenn die Möglichkeit eingeräumt wird, die nächsten Matches zu gewinnen, kommt mam gefühlsmässig wieder ins Lot.

Wenn jemand in der Kategorie denkt, ein Turnier zu gewinnen, dann ist es besser, er konzentriert sich bloss auf die einzelnen Spiele. Wenn jemand schon froh ist, er kommt in die nächste Runde, ist es besser, er konzentriert sich auf die Sätze des betreffenden Match. Wenn jemand in der Kategorie "Sätze" denkt, soll er sich bloss auf die Ballwechsel konzentrieren.

Ein solches mentales Vorgehen ist auch für die Psyche fassbar und dann klappt's auch.

Mit dieser mentalen Strategie können Blockierungen erfolgreich aufgehoben werden und eigentlich ist es ganz einfach.

Gruss
Martin

[martinspin]

Hi Leute

Man, bin ich froh, habe ich diesen Thread aufgetan. Ich war wirklich schockiert über mein "beschissenes" Spiel vom letzten Samstag. Über das Thema nachzudenken und zu sehen, dass es andern genau gleich geht, tut echt gut.

Den entscheidenden Hinweis erhielt ich von Stoney, der momentan fast keine mentalen Problem während dem Match hat. (Hey Stoney, ich hoffe, dass bleibt so!)

Ich bin auch wieder mal froh, habe ich explizit nach einer Lösung nachgefragt habe in diesem Beitrag. Wenn du darum bittest, wird dir meistens geholfen. Nur, der erste Schritt muss schon von einem selber kommen.

Ausserdem ist die Erkenntnis, sich auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren und zwar in der richtigen Dimension, schon echt Geschenk genug. (Das funktioniert auch im Alltag.)

Gruss
Martin

[Bow]

Zitat von martinspin

Das ist mir auch in den Sinn gekommen, als ich den Beitrag von Bow gelesen hab. Wieso soll es schlecht sein, nicht an den Spielstand zu denken? Es ist doch eigentlich ein absolut postives Zeichen, dass ich voll im Spiel drin bin.

Vielleicht bin ich damit negativ geprägt. Das kam jetzt 3 oder 4 mal vor, dass ich so einen "Tunnel" hatte und keinen Punktestand wahrnahm. Die Sätze habe ich soweit ich weiss, alle recht deutlich verloren und ich wusste nichtmal warum. Ich ärgere mich dann zwar auch nicht über Fehler u. Rückstände, aber ich nehme auch nicht die Wichtigkeit bestimmter Situationen wahr. Ich glaube aber, dass ich das brauche; ich brauche einen gewissen Druck im Nacken um gut zu sein.
Beim letzten Mal "wachte" ich aus diesem Tunnel beim Stande von 7:10 auf, gefühlsmässig hätte ich auf ein 9:6 getippt. Ich weiss nicht mehr, ob ich den Satz noch gewonnen habe, ich glaube, 10:12 verloren.
Nein, ich glaube, dieser Zustand tut meinem Spiel nicht gut.
Ansonsten ist jede Fokussierung und Ausblendung hilfreich, aber den Punktestand brauche ich.

[martinspin]

Hi Bow

Zitat von Bow

Das kam jetzt 3 oder 4 mal vor, dass ich so einen "Tunnel" hatte und keinen Punktestand wahrnahm. Die Sätze habe ich soweit ich weiss, alle recht deutlich verloren und ich wusste nichtmal warum. Ich ärgere mich dann zwar auch nicht über Fehler u. Rückstände, aber ich nehme auch nicht die Wichtigkeit bestimmter Situationen wahr.

Jetzt glaube ich, dich zu verstehen. Solche Situation habe ich, wenn ich relativ schnell begreife, dass ich eine Match verlieren oder gewinnen werde. Dann läuft das Ganze an mir vorbei, ohne dass ich gross eingreife.

Dein "Tunnel"-Verhalten und dein Schluss widersprechen jedoch nicht meiner modifizierten Theorie zum "Hier und Jetzt"

Wenn ein Spieler bei einem Match zu stark in der Dimension "Match gewinnen oder verlieren" denkt und handelt, ist es besser er konzentriert sich auf die einzelnen Sätze. Somit ist der Punktestand natürlich elemantar und es wäre ein schwerer Fehler, in zu vernachlässigen.

Die Konzentration auf den Ballwechsel ist nur für Leute wichtig, die in der Dimension "Satz verlieren oder gewinnen" denken und handeln.

Gruss
Martin

[Stoney]

Zitat von Bow

Vielleicht bin ich damit negativ geprägt. Das kam jetzt 3 oder 4 mal vor, dass ich so einen "Tunnel" hatte und keinen Punktestand wahrnahm. Die Sätze habe ich soweit ich weiss, alle recht deutlich verloren und ich wusste nichtmal warum. Ich ärgere mich dann zwar auch nicht über Fehler u. Rückstände, aber ich nehme auch nicht die Wichtigkeit bestimmter Situationen wahr. Ich glaube aber, dass ich das brauche; ich brauche einen gewissen Druck im Nacken um gut zu sein.
Beim letzten Mal "wachte" ich aus diesem Tunnel beim Stande von 7:10 auf, gefühlsmässig hätte ich auf ein 9:6 getippt. Ich weiss nicht mehr, ob ich den Satz noch gewonnen habe, ich glaube, 10:12 verloren.
Nein, ich glaube, dieser Zustand tut meinem Spiel nicht gut.
Ansonsten ist jede Fokussierung und Ausblendung hilfreich, aber den Punktestand brauche ich.

Ich hatte am Anfang der Saison mehrmals die Situation, dass die ersten beiden Sätze weg waren, bis ich richtig ins Spiel kam (2 oder 3 dieser Spiele habe ich noch gewonnen). Das Problem war, dass ich das Spiel nicht genug analysiert hatte und nicht genug ausprobiert hatte. Ich denke, darin liegt die Gefahr des Tunnels. Man muss am Anfang des Spiels Sachen ausprobieren und versuchen, die Gesamtsituation zu erfassen, um sich seine Taktik zurechtzulegen. Wenn man sich voll auf den folgenden Ballwechsel konzentriert, kann es passieren, dass man dies vernachlässigt.

[martinspin]

Hi Stoney

Zitat von Stoney

Ich hatte am Anfang der Saison mehrmals die Situation, dass die ersten beiden Sätze weg waren, bis ich richtig ins Spiel kam (2 oder 3 dieser Spiele habe ich noch gewonnen). Das Problem war, dass ich das Spiel nicht genug analysiert hatte und nicht genug ausprobiert hatte. Ich denke, darin liegt die Gefahr des Tunnels. Man muss am Anfang des Spiels Sachen ausprobieren und versuchen, die Gesamtsituation zu erfassen, um sich seine Taktik zurechtzulegen. Wenn man sich voll auf den folgenden Ballwechsel konzentriert, kann es passieren, dass man dies vernachlässigt.

Der Thread wird wirklich interessant. Offenbar gibt es sehr viele Gründe, warum einem ein Match aus den Fingern gleitet. Ihr denkt offenbar beide in den Dimensionen "Match" und da ist es wichtig, den Satz nicht aus den Augen zu verlieren. Im Fall von Bow geht es darum, einfach mal den Spielstand im Auge zu behalten, um in wichtigen Situation präsent zu sein. Stoney sieht's noch eine runde "cooler" und benutzt den ersten Satz einfach mal dazu, den Gegner abzuchecken und sich eine Taktik zurechtzulegen. Das finde darum "cool" weil eigentlich sinnvollerweise nur der erste Satz bleibt, um eine Strategie zu entwickeln. Wenn der erste Satz dazu verwendet wird, den Gegner abzuchecken, ist im schlimmsten Fall ja nur ein Satz verloren. Wird das nicht konsquent gemacht, merkt man vielleicht erst im letzten Satz, wo die Schwächen des Gegners liegen und dann wird es wohl fast schon zu spät sein.

List für die erfolgreiche Bewältigung eines Matches:

1. Erster Satz dazu verwenden, den Gegner abzuchecken und eine Taktik entwickeln.
2. Zum Satzende hin ist volle Konzentration gefragt.
3. Gewählte Taktik konsequent anwenden und immer mal wieder Abweichungen davon produzieren.
4. Sich nicht vom Gegner und der Umgebung ablenken lassen während des Satzes und konzentriert bleiben.
5. Sich nicht durch leichtsinnige Fehler selbst in Rückstand bringen.
6. Zum Satzende hin nicht beginnen, die Taktik zu ändern.

Vielleicht hat ihr ja noch andere Ideen.

Gruss
Martin