Tischtennis - wieviel macht die Psyche aus?

[Volkmar]

Original geschrieben von philwolters
Ich weiche zwar vom Thema ab,aber zu eurem Mitleid gegenüber dem Gegner kann ich nur sagen:Wenn ihr der behinderte Spieler wärt,würdet ihr euch nicht richtig vera vorkommen,wenn eure Gegner nur mit halber Kraft spielen?Bei mir wäre das auf jeden Fall so,die Leute können stolz sein trotz einer Behinderung mithalten zu können und wollen in der Liga spielen,die ihrer Stärke entspricht.Bei geschenkten Spielen geht der Spaß verloren,ich denke behinderte Spieler wollen einfach nur TT spielen,ohne Unterschiede zu Nichtbehinderten

Nein, von Mitleid möchte ich in meinem Fall nicht reden. Ganz im Gegenteil: Ich habe höchsten Respekt vor Spielern, die ein hohes Alter erreicht oder sonst ein Handicap haben und trotzdem mit anderen Spielern mithalten können. Oftmals sind die wegen ihrer Defizite in manchen Bereichen sogar technisch besser als ein "normaler" Spieler. Da kommen dann Schläge zurück, da fällt Dir nichts mehr dazu ein Zum einen rechnest Du nicht damit , weil genau dieser Ball normalerweise gegen einen "normalen" Spieler zum Punkt führt und dann kommt er oft auch noch so krumm, daß Du nur noch fluchend hinterherschaust.

Nein, ich habe mich einfach einlullen lassen und mich auf ein Spiel eingelassen, das nicht meins ist und das mein Gegner einfach besser konnte als ich. Und wenn ich - obwohl ich das erkannt habe - meine Taktik nicht umstelle, dann habe ich zu Recht verloren.

Gruß, Volkmar

P.S. In zwei Wochen haben wir ein Punktspiel gegen dessen Mannschaft, ich weiß zwar nicht, an welcher Position er spielt, aber eine Revanche würde mir schon Spaß machen, und ihm auch, das weiß ich. Vielleicht schaffe ich es dann oder auch nicht. Es soll ja schließlich auch Spaß machen.

[Hülser]

Ich hab auch mal gegen einen gespielt, naja, der war wohl bischen labil, der hat, noch nicht mal bei der Hälfte des Spiels, angefangen zu weinen, wohl aus Angst zu verlieren (war das Finale), was anderes konnte man da nicht bemerken...Naja, aber so ganz konnte ich mich da auch nicht konzentrieren, der tat mir etwas leid...


(P.S.: Hab trotzdem deutlich 2:0 gewonnen)

[Flocke]

Es kommt auch sehr darauf an, wie man mit dem Gegner umgeht. Ich leg oft ein No-Bock oder "Ich bin so scheiße" Gefühl an den Tag, damit man den Gegner einlullen kann.
Klappt gegen einen gewissen R.R. perfekt

[Hülser]

Ach das eine mal

[Ino]

Musste mal gegen einen Contergan-geschädigten spielen. der hatte einen spezialgriff am Schläger und nen Riemen, damit der Schläger nicht evtl durch die Halle segelt.

Ob ich wollte oder nicht: ich bin sang und klanglos untergegangen.
Philwolters: das hatte nichts mit schenken oder nur halbherzig spielen zu tun, sondern mit einer psychischen Blockade.

Zwei Jahre später haben wir uns eine Klasse höher wieder getroffen. Ich habe zwar keine extrem kurzen Bälle gespielt (das wäre wirklich unsportlich meiner Meinung nach) aber ansonsten habe ich ihm die Bälle um die Ohren gehauen, so gut ich nur konnte und habe gweonnen. Wenn der Junge spielt und auch aufsteigt, dann ist er entsprechend gut und kann gefordert werden. Nur muss man zu dieser Einstellung auch kommen.

Seit dem sage ich mir immer: wer sich da hin stellt, ist selber schuld. Seitdem ist diese Sperre im Kopf weg.

[Jaskula]

Bei mir hängt es oftmals davon ab, wie sympathisch mir mein Gegner ist. Je besser ich mich mit ihm verstehe, umso lockerer bin ich, da mir dann auch eine Niederlage nicht allzu viel ausmacht. Ergebnis: ich spiele meistens recht gut.
Bei unsympathischen Gegnern habe ich manchmal das Gefühl, meinem Gegenüber zeigen zu müssen, daß ich besser bin, das geht dann oftmals schief.

Auf Handicaps nehme ich dagegen keine Rücksicht, schließlich will mein Gegner ja auch gewinnen und ich denke er möchte sich den Sieg auch verdienen.

Vor ein paar Jahren kam ein Gegner mal nach dem ersten Satz auf mich zu und schnauzte mich an, ich solle doch keine so kurzen Aufschläge machen, er hätte schließlich Artrose in den Beinen. Es mag für Ihn ja ärgerlich sein, aber dann hat er eben in dieser Spielklasse nichts verloren. Da ich seine Art mir das zu sagen unmöglich fand, hat er den zweiten Satz noch höher verloren.

Im Gegensatz dazu ist das Erreichen eines hohen Alters kein Handicap, wie einige hier geschrieben haben. Unser ältester Spieler hat im letzten Jahr mit 71 Jahren in der Kreisliga an Position 1 etwa zwei Drittel seiner Einzelspiele gewonnen. Er kämpft dabei bis zum Schluß und ist den meisten Gegnern konditionell sogar überlegen.

[Tansincos]

Im Spiel nehm ich keine rücksicht drauf, wie symphatisch mir mein Gegner ist, sollte er aber ok sein, sprech ich nach dem Spiel noch mal mit ihm!
Oder wenn ich deutlich führe oder hinten liege!

[Pfannaflicka]

Zur Fragestellung: Ich habe für 60 Prozent gestimmt - weil ich die Erfahrung gemacht habe, dass ich oft gegen technisch bessere Leute gewinnen kann, weil ich scheinbar den größeren Siegeswillen habe. Und wenn mir mal einer unsympathisch ist (kommt aber selten vor), dann fallen die letzten Beißhemmungen weg... das motiviert mich dann noch mehr.

[Volkmar]

[QUOTE]Original geschrieben von Jaskula
[B]

Original geschrieben von Jaskula
Im Gegensatz dazu ist das Erreichen eines hohen Alters kein Handicap, wie einige hier geschrieben haben. Unser ältester Spieler hat im letzten Jahr mit 71 Jahren in der Kreisliga an Position 1 etwa zwei Drittel seiner Einzelspiele gewonnen. Er kämpft dabei bis zum Schluß und ist den meisten Gegnern konditionell sogar überlegen.

Da gebe ich Dir recht. Bei mir im Verein ist einer, der ist inzwischen 63 und spielt KK 2 vorne. Er spielt lange Abwehr (VH noppen innen, RH lange Noppe) mit Zwischenschlägen. Gegen ihn zu spielen ist, als ob Du gegen eine Wand spielst. Es kommt einfach alles wieder. Und das Schlimmste ist: Wenn unsereiner schon aus der Puste ist, dann legt der noch einen Zahn zu. Konditionell sehen wir jüngeren manchmal ganz schön alt aus. Der kommt abends in die Halle, holt sich die Jungen reihenweise an die Platte, meiert die ab und macht selbst keine Pause. Unglaublich, aber wahr.

Gruß, Volkmar

[Tansincos]

Älter Leute haben meist ja auch mehr Zeit zu joggen, jedenfalls sobald sie Rentner sind...