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Stammtisch Hier könnt Ihr über "Gott und die Welt", Politik, Fernsehen, Bücher, Musik und alles was Euch sonst interessiert diskutieren. Plaudern in lockerer Atmosphäre ;-) |
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#21
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AW: Absolut notwendige und völlig sinnlose Schulfächer
Eben.
Dringend notwendig, sowas. Wobei es schon zu denken geben sollte, dass danach gefordert wird, dass die Lehrer/die Schule die Aufgaben der Eltern, nämlich die Bildung der Persönlichkeit und den sozialen Umgang ihrer Kinder zu schulen, übernehmen sollen. Aber vielleicht ist es auch mehr ein "Unterstützen".... |
#22
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AW: Absolut notwendige und völlig sinnlose Schulfächer
naja, es haben sich gerade in den letzten Jahrzehnten massiv die gesellschaftlichen Rollen geändert. Frauen z.B. sind wesentlich häufiger berufstätig, was natürlich auf Kosten der Erziehungszeit geht. Deswegen kommt (und ich sage leider) den Schulen größere Bedeutung bei der Erziehung zu. Wünschenswert wäre es an sich schon, dass die Schulen sich auf die Wissensvermittlung konzentrieren könnten, ist aber in der Praxis völlig illusionär, auch weil es Unmengen an Eltern gibt, die eine vernünftige Erziehung nicht hinbekommen...
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www.guntt.de |
#23
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AW: Absolut notwendige und völlig sinnlose Schulfächer
Auch die gern in die Runde geworfenen Fächer Kunst, Musik, Religion und Sport sind ernstzunehmen. Vor allem Sport. Gibt doch, nicht daß ich die jetzt flugs finden oder konkret benennen könnte, Studien, in denen der positive Effekt von körperlicher Betätigung auf das Lernvermögen bestätigt wird. "Frisch, fromm, fröhlich, frei" und "Mens sana in corpore sano" sind nun keine hohlen Phrasen, auch wenn sie originär vielleicht nicht auf das hier angerissene Problem bezogen waren. Mithin wird wohl beinahe jeder zustimmen, daß die "Jugend von heute" an Bewegungsmangel zu leiden droht.
Ich fand Kunst auch immer schwierig, weil ich überhaupt nicht malen etc. kann. Was selbst machen, ist prinzipiell zwar toll, aber Theoretisches und Wissen und verdiente Maler und Epochen wurde leider kaum vermittelt. So war dann der Kunstunterricht bei mir eher weniger geeignet, aber nur weil ich das nicht möchte, würde ich doch nicht fordern, daß das Fach eingestampft gehört. Religion braucht es auch weiter, nur halt stark modifiziert und möglicherweise dann richtigerweise auch umbenannt. |
#24
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AW: Absolut notwendige und völlig sinnlose Schulfächer
Fand übrigens den Oberstufen-Religions-Ersatz "Werte und Normen", den die meisten Mitschüler als sinnlos eingestuft haben, für mich persönlich sehr interessant und auch hilfreich und wichtig, während Physik und Chemie mir mangels Verständnisses nur wenig gegeben haben (dennoch finde ich es wichtig, hier auch Grundwissen vermittelt zu bekommen). Erdkunde war auch etwas, wo wir damals enorm viel über Zusammenhänge in der Welt gelernt haben (Wirtschaft, Politik etc), fand ich auch enorm wichtig.
Irgendwo macht jedes Fach zumindest für einzelne Sinn, die Frage ist halt, wie tief das ganze wirklich gehen muss. |
#25
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AW: Absolut notwendige und völlig sinnlose Schulfächer
Geht doch mal vom Ende aus zurück:
Wenn man ein Studium beendet hat, muss man einen gewissen Wissensstand nachweisen können. Um diesen aber zu erreichen, muss man vor dem Studium eine bestimmte Basis erlangen, und dafür ist die Schule da (in diesem Beispiel jetzt vom Abi ausgehend). Da man aber von Kindern nicht verlangen kann, sich schon mit 14 oder so für eine berufliche Richtung zu entscheiden, muss man diese Basis eben auf breiter Ebene erreichen. Deswegen sind es so viele Fächer und deswegen gehen die Fächer so in die Tiefe. Und deswegen sind alle Fächer absolut notwendig. Es kommt halt auf den Einzelnen an und in welche Richtung er sich spezialisieren möchte. Aber um eine gewisse Chancengleichheit zwischen den Fachbereichen zu schaffen, muss jeder Fachbereich die definierte Basis bedienen. Eine leichte Spezialisierung findet ja in der Oberstufe statt, aber nicht mit dem Fokus:"Was willst Du werden?", sondern mit dem Fokus "Was willst Du auf keinen Fall werden?" Ich wollte auf keinen Fall was mit Chemie zu tun haben. Jetzt arbeite ich in der chemischen Industrie... |
#26
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AW: Absolut notwendige und völlig sinnlose Schulfächer
Grundsätzlich haben alle Fächer ihre Wichtigkeit. Zumindest bis zu einem gewissen Grad. Allerdings sind die meisten Dinge die in den Fächern ab einer bestimmten Leistungsklasse unterrichtet werden absoluter Schwachsinn, es sei denn eben, man möchte sich auch in Zukunft auf beruflicher Basis damit befassen. Wer zum Beispiel braucht Kenntnisse, welche Metapher, wo in Goethes Werk untergebracht wurde und was dieser gute Herr damit erreichen wollte? Natürlich interpretieren die Deutschlehrer auch immer das was die Autoren damit bezwecken wollten. Zum Großteil absolut geistlos wie der Unterricht so geführt wird. Selbstverständlich gehört es als Deutscher dazu, dass man sich mit Geothe, Schiller und Co. auskennt und das man auch diverse Werke kennt, aber so ins Detail würde ich das niemals ziehen. Ebenso in Chemie, wenn man die Reaktionsenthalpie oder ähnliches ausrechnen muss. Unterrichtsstoff der das Allgemeinwissen ein wenig erweitert ist ja okay, aber viel weiter würde ich das dann auch nicht führen lassen, man lernt ja nurnoch für den Abi-Schnitt und nicht mehr für das Interesse an eigener Bildung.
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„Es war einfach der zwangsläufige Gang eines anständigen Menschen“ Hans von Dohnanyi 1945 |
#27
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AW: Absolut notwendige und völlig sinnlose Schulfächer
Fragt sich doch nur, wo nun der Übergang von für alle Kinder -unabhängig von späterer Berufswahl- sinnvoller Allgemeinbildung liegt, und wo es dann anfängt, sehr (fach)spezifisch und tiefgründig zu werden.
Ich frag' mich ehrlich gesagt auch, was mir das bringen soll, zu wissen, wie ich die graphische Ableitung der Sinuskurve (und das ist jetzt noch 'was ganz Einfaches !) zu zeichnen hab'.... Gibt da noch wesentlich bessere Beispiele. Aber wie man's ändern oder verbessern kann ? Keine Ahnung. Kürzere Schulzeit, die nur zur Schaffung einer grundlegenden -aber vergleichsmäßig hohen- Allgemeinbildung dient und Soziales vermittelt, und danach dann bspw. längere Studienzeiten um dann spezifisch sich auf das Fach zu konzentrieren, wär' 'ne Idee. Keine Gute allerdings.... |
#28
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AW: Absolut notwendige und völlig sinnlose Schulfächer
Zitat:
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„Es war einfach der zwangsläufige Gang eines anständigen Menschen“ Hans von Dohnanyi 1945 |
#29
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AW: Absolut notwendige und völlig sinnlose Schulfächer
Naja, beim Goethe-Beispiel soll es ja vor allem darum gehen, dass man lernt und übt, solche Werke tatsächlich zu verstehen und zu interpretieren, und weniger um das "Wissen" an sich. Und so soll es auch in vielen anderen Fächern sein.
@ Obachecka,das mit Mathe hab ich früher auch gedacht, bis ich WiWi studiert habe ... Verkürzung der Schulzeit, dafür Verlängerung des Studiums ? Gut für angehende Studenten - allerdings eine gesellschaftlich erschreckende Vorstellung beim Gedanken an all diejenigen, die nicht studieren und dann mit noch weniger "Bildung" ins Leben gehen sollen als jetzt ... Die Schule "einfacher" zu machen, um dann nur noch die Aufgaben der Eltern zu übernehmen, halte ich für den falschen Weg, käme irgendwie einer Kapitulation gleich. Mit einer bsseren Versorgung an Lehrern z.B. könnte man das alles so gestalten, dass auch durchaus beides ginge. (O.K., anderes Thema) Wie gesagt, lernen wir man lernt - das sollte die Schule neben gewissen Grundkenntnissen vermitteln. Und da sie nunmal in der Phase auf die Menschen wirkt, in der man noch am besten lernen und Wissen aufnehmen kann, sollte man diese Zeit auch ausnutzen. Ich finde es auch schwer, wirklich "unnütze" Fächer auszumachen. Klar, Kunst, Musik oder auch Naturwissenschaften kamen mir während der Schulzeit so vor, als hätte ich auch drauf verzichten können (was ich dann, sobald es die Möglichkeit der Abwahl gab, auch getan habe). Im Nachhinein fände ich es aber sehr sehr schade, wenn ich ohne Grundkenntnisse auch in diesen Fächern durchs Leben gehen würde (und sich später freiweillig damit zu beschäftigen - das macht wohl kaum jemand) Geändert von aleol (03.09.2009 um 15:54 Uhr) |
#30
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AW: Absolut notwendige und völlig sinnlose Schulfächer
Zitat:
Zu der Problematik, dass meines Erachtens einige Sachen, die man lernt, einfach fürs spätere Leben unnütz, weil zu spezifisch, sind (kann man nicht vermeiden, aber zumindest wohl einschränken, dieses Problem) kommt eben dazu, die Schule das Soziale, aber eben auch die Medienkompetenz meines Erachtens stärker schulen sollte. Lässt sich doch prima verbinden. Weniger vom Einen (zu spezifischer Unterricht), dafür mehr (oder überhaupt erstmal 'was...) vom Anderen.... Wenn's doch nur so einfach wär'.... |
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