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Stammtisch Hier könnt Ihr über "Gott und die Welt", Politik, Fernsehen, Bücher, Musik und alles was Euch sonst interessiert diskutieren. Plaudern in lockerer Atmosphäre ;-) |
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#21
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AW: NRW-Landtagswahl
Zitat:
@Danielson Mit deinen Bemerkungen über Tucholsky langst Du Meilen daneben, war er doch in den Jahren bis 1933 als Publizist und Herausgeber der "Weltbühne" einer der maßgeblichen Kritiker von aufkeimenden rechten Tendenzen und hat gerade den demokratischen Strukturen versucht Nährboden zu geben, hat Schweinereien angeprangert und versucht dem Volk Stimme zu sein. Leider ist er, weil viel zu anspruchsvoll dort nicht angekommen, nicht wirklich, bis heute nicht . Das er in dieser Rolle nicht so bekannt sein mag wie in der des Satirikers mag daran liegen, daß er im Bereich der Satire eine "Schutzzone" erkannte für sein politisches Wirken, und sich geschickt dahinter "versteckte". Der Mann hat viel geleistet, leider wird er selbst heute in den Schulen noch eher als Philosoph und Humorist behandelt. Ich wollte wir hätten solche heute noch ...
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wer braucht schon eine Signatur |
#22
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AW: NRW-Landtagswahl
http://machtdose.de/the-kurt-swindle.html
kurzes Beispiel für Tucholskys Wirken, klingt irgendwie aktuell
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wer braucht schon eine Signatur |
#23
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AW: NRW-Landtagswahl
Die FDP wird doch nicht etwa erneut zur Umfallerpartei.
http://www.rp-online.de/landtagswahl...id_855988.html
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Wer königsblau im Herzen trägt, sieht niemals schwarz! Auf Kohle geboren und mit Emscherwasser getauft! |
#24
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AW: NRW-Landtagswahl
Zitat:
Ist doch eh scheißegal, wen man wählt oder auch nicht. Dass man in des Wortes wahrstem Sinne "wählen" kann, ist doch schon lange ne Illusion. Man macht irgendwo sein Kreuzchen, und eh du's dich versiehst, regiert ganz jemand anders als der von dir "Gemeinte". Was aber insoweit noch gar nicht mal schlimm ist, weil eh alle das Gleiche machen....(zumindest NACH der Wahl...) Wobei: ich bin nicht unzufrieden, "wie's so läuft"... |
#25
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AW: NRW-Landtagswahl
Zitat:
http://www.sudelblog.de/?p=379 |
#26
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AW: NRW-Landtagswahl
Zitat:
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wer braucht schon eine Signatur |
#27
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AW: NRW-Landtagswahl
Zitat:
Ich könnte jede einzelne Zeile dieses Postings in der Luft zerreisen und das gar ohne groß nachzudenken. Grundkurs "parlamentarische Demokratie" dringend empfohlen.... |
#28
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AW: NRW-Landtagswahl
Zitat:
Ich bin gespannt... |
#29
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AW: NRW-Landtagswahl
Bei der Debatte um das Tucholsky-Zitat ging es mir nur darum, zu sagen, dass es mir heute nicht mehr zeigemäß erscheint.
Welche Wahlen hat Tucholsky damals gemeint? Ich weiß nur, dass die Nazis nicht per absulute Wahlmehrheit an die Macht kamen und es nach ihrer Machtergreifung keine Wahlen mehr gab. Da wurden sie dann tatsächlich verboten. Wenn er den Aphorismus nach 1933 veröffentlich hätte, wäre er natürlich schon wieder genial. Ansonsten bliebe ich dabei, dass das obige Zitat eines der schlechteren Aphorismen des Satirikers, Literaten und Kritikers Tucholsky ist. |
#30
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AW: NRW-Landtagswahl
@Rübe und Abwehrtitan: Ihr seid hier die Tucholsky-Experten..? Ich bin es nicht, aber nach einem Blick auf wikipedia.de kreide ich ihm seine Kritik an der Weimarer Republik schon an und erkenne in ihn einen politisch unsteten Intellektuellen, der sich auf keine Partei festlegen wollte, und jeden kritisierte, der gerade an der Macht war. Das war schon allein Berufs wegen seine Pflicht als Satiriker- aber ein demokratisches System stützt man damit nicht.
So sehen es auch die Historiker Golo Mann und Heinricht August Winkler. Guckst Du! http://de.wikipedia.org/wiki/Kurt_Tucholsky "In der Nachkriegszeit wurden aber auch in der Bundesrepublik Stimmen laut, die linken Literaten wie Tucholsky und Bertolt Brecht eine Mitschuld am Scheitern der Weimarer Republik gaben. Mit ihrer unbarmherzigen Kritik hätten Zeitschriften wie die Weltbühne letztlich den Nationalsozialisten in die Hände gespielt, lautete der Tenor der Vorwürfe. Einer der bekanntesten Vertreter dieser Auffassung war der Historiker Golo Mann. Er schrieb 1958: „Die hellsichtige Bosheit, mit der Kurt Tucholsky die Republik verspottete, alle ihre Lahmheiten und Falschheiten, erinnerte von ferne an Heinrich Heine. Von Witz und Haß des großen Dichters war ein Stück in ihm, nur leider wenig von seiner Liebe. Die radikale Literatur konnte kritisieren, verhöhnen, demaskieren, und erwarb sich eine leichte, für die Gediegenheit des eigenen Charakters noch nichts beweisende Überlegenheit damit. Sie war ihr Handwerk gewöhnt von Kaisers Zeiten her und setzte es fort unter der Republik, die es an Zielscheiben für ihren Hohn auch nicht fehlen ließ. Was half es?“ – Golo Mann: Deutsche Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts. Frankfurt am Main 161982 (11958), S. 727 Sein Kollege Heinrich August Winkler meint, die bevorzugte Zielscheibe von Tucholskys Spott sei die Sozialdemokratie mit ihren notwendigen Kompromissen gewesen: „In der Wirkung war der Kampf, den Tucholsky und seine Freunde gegen die Sozialdemokratie führten, ein Kampf gegen die parlamentarische Demokratie. In dieser Hinsicht standen die Intellektuellen des Kreises um die 'Weltbühne' den Antiparlamentariern der 'konservativen Revolution' sehr viel näher, als beiden Seiten bewußt war.“ – Heinrich August Winkler: Der lange Weg nach Westen. Deutsche Geschichte 1806-1933. C. H. Beck: München 2000, S. 467 |
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