Auswirkung von Corona auf den Tischtennissport

[SlowMotion]

Zuletzt gab es ja viele Appelle zu Eigenverantwortung und Verantwortung für Mitmenschen.
Wenn man dieses Forum verfolgt, bekommt man ein Gespür, wo diese Aufrufe verhallen. In Tischtennishallen und bei vielen Forumsschreibern scheinen sie offenbar nicht so recht anzukommen.

[M3rlin]

Würde jeder selber denken wärs doll, ist aber nicht so.
Gibt man TT frei, kommen die Muckibuden mit "Wir wollen auch zu zweit trainieren". 1 Woche später hat man wohl bei ner Kontrolle mindestens 1 Trainingshalle in der 20 gleichzeitig trainieren (Sieht ja eh keiner, und einer von uns petzt eh nicht). Zack Kacke wieder am dampfen.

[es.ef]

Eigenverantwortung?
Ich kann ja nur von mir ausgehen, ich habe meine Kontakte schon vor dem Lockdown massiv reduziert. Ein großer runder Geburtstag wurde nur im engsten Familienkreis durchgeführt. Beim Sport habe ich mich auf eine Sportart festgelegt (Tischtennis), die anderen Hallensportarten habe ich seit Corona nicht mehr ausgeführt.
Zum Tischtennis habe ich zwei Hygienekonzepte für zwei Sporthallen erarbeitet und umgesetzt. Die allermeisten halten sich daran.
Was mich massiv ärgert, dass der bttv z.B. auch Mannschaften seine Spiele ausrichten lassen hat, obwohl aufgrund schon der Hallengröße das Nichteinhalten klar ist.
Schon vor dem Lockdown-Light war mir klar, dass die Zahlen nicht heruntergehen können, und das liegt nicht an Sport oder den Glühweinständen.
Zu viele Kontakte in Schulen, Kitas, ÖPNV, Demonstrationen wurden einfach nicht vermieden, weil es eben keine Konzepte dafür gibt.
Was nützt es, wenn der Verein nicht in die Turnhallen darf aber die Schüler sich schon im Schulbus wild durcheinander infizieren?

Genau wie viele Einzelhändler und Dienstleister sich an die Hygieneregeln gehalten haben geht es auch uns Sportvereinen. Wir werden für eine inkonsequente Coronapolitik bestraft. Bei uns ist es nur ein Hobby, bei anderen ist es existenzbedrohend.

[mithardemb]

Zitat von Hansi Blocker

Da nützen einem vereinseigene Hallen aktuell auch nichts.

So war das auch nicht gemeint. Wenn du den Kontext zu meinem Beitrag liest, dann ging es ja gerade um die Frage, ob man nicht das Training mit wenigen (oder zu zweit) gefahrlos zulassen könnte.

Mein Einwand war, das dies den wenigsten nützen würde, da die Schulturnhallen ja geschlossen wären.

[Kyuss]

Zitat von rabenbart

Jetzt wird man schon verurteilt, wenn man legal irgendwo zu Zweit in einem Kellerraum Tischtennis spielt. (...)

Nein, habe ich nicht, und mit seinem eigenen Sohn zu Hause zu trainieren ist natürlich nicht verboten und auch vollkommen legitim!

Allein sowas als Gegenargument anzuführen, wenn ich verantwortungsvolle Kontaktbeschränkungen fordere und sage, dass man nicht alles ausreizen muss, was legal ist, zeugt schon von arger Ignoranz.

[Kyuss]

Zitat von M3rlin

Würde jeder selber denken wärs doll, ist aber nicht so.
Gibt man TT frei, kommen die Muckibuden mit "Wir wollen auch zu zweit trainieren". :

Und das kann man noch weiterspinnen, jeder behauptet ja von sich nichts zum Infektiosngeschehen beizutragen, die steigenden Zahlen sagen aber was anderes.
Lieber mal ne Weile Zähen zusammenbeißen und wirklich die Zahlen senken, bringt auf Dauer mehr als ewiges Balancieren am Abgrund.

[tripplem]

Zitat von SlowMotion

Zuletzt gab es ja viele Appelle zu Eigenverantwortung und Verantwortung für Mitmenschen.
Wenn man dieses Forum verfolgt, bekommt man ein Gespür, wo diese Aufrufe verhallen. In Tischtennishallen und bei vielen Forumsschreibern scheinen sie offenbar nicht so recht anzukommen.

Vergiss nicht die Menschen, die einfach stillschweigend sich an alles halten.
Das ist kein geringer Anteil und dieser Anteil ist weitaus wirkkräftiger,
als die vielen Beiträge obskurer Verfasser, die in ihrer eigenen Realität leben.

[Partner]

Ja Freunde, nun wissen wir nach Studien genaueres über die Verbreitung von Covid 19. Jetzt sind es private Haushalte, Sammelunterkünfte und Pflegeheime. Zwischendurch waren Preader-Events Chorproben, Fitnessstudios, religiöse VA und fleischverarbeitende-Betriebe. Vom Sport keine Rede. Demnach kann es in einer Turnhalle, die den Namen verdient, sicherer sein, als zuhause. Auch die Schulen und die reisewütigen in die Ostgebiete sind nicht die wirkliche Gefahr. Aus diesem Grunde wurde die CoronaVO Sport auch kaum verändert. Die Gemeinden täten gut daran, gewisse Studien zu Corona mal zu lesen. Unser Individualsport mit 2 Personen wird einfach grundlos abgewürgt. Außerdem ist die Nachverfolgung von 2 Personen wohl kein Problem.

[D. Lirium]

Die Corona Pandemie wird meiner meinung nach große Auswirkungen auf den Tischtennissport haben.

Das letzte Mal konnten wir 2019 ohne Einschränkungen Tischtennis spielen. Das nächste Mal vielleicht erst 2022 wieder. Die Saison 2019/2020 abgebrochen, die Saison 2020/2021 auch abgebrochen und sogar vollständig annulliert.
Die Saison 2021/2022 wird wahrscheinlich nur mit großen Auflagen und eingeschränkt möglich sein.
Natürlich haben auch andere Sportarten diese Schwierigkeiten, aber Tischtennis sehe ich leider als taumelnde Sportart und mein Freundeskreis wundert sich immer, dass ich Tischtennis spiele und von denen mit denen ich angefangen habe ist fast keiner mehr dabei. Deshalb denke ich, dass Tischtennis insgesamt nach überstandener Pandemie noch einen viel schwereren Stand haben wird als viele andere Sportarten.

Ich kenne einige Spieler, die mit Tischtennis aufhören werden. Das sind zum Teil Jugendspieler, die noch nicht diese Bindung zu unserem Verein und dem Sport überhaupt hatten, aber auch ältere Spieler, die in den letzten Jahren bereits nicht alle Spiele mitspielten, außerdem zwei Senioren, die vielleicht schon noch einige Jahre gespielt hätten, aber jetzt den Schläger an den Nagel hängen.

Bei den Damen sieht es sowieso sehr schlecht aus. Nachdem eine junge Spielerin die Pandemie jetzt als willkommene Gelegenheit nimmt aufzuhören (bei ihr ist es so wie bei mir, dass sie aus ihrer Generation die letzte ist, die noch spielt), hat das jetzt sehr schnell eine unerwartete Dynamik genommen.
Erst hat daraufhin eine andere Dame aus ihrer Mannschaft entschieden, auch aufzuhören, weil ihr nach zwei abgebrochene Saisons die unsichere Aussicht auf die nächste Saison und damit drei Jahre mit Einschränkungen zu viel sind und sie keinen Anreiz mehr sieht, irgendwann wieder zu trainieren.
Und dann hat eine weitere Dame entschieden auch nicht mehr weiter spielen zu wollen, weil es die Mannschaft dann sowieso nicht mehr gibt und sie sich dann auch nicht mehr mit Familien- und Urlaubsplanung eingeschränkt sieht. Die vierte Dame überlegt jetzt ob sie bei den Herren spielt oder den Verein wechselt, wobei es bei anderen Vereinen auch nicht gut aussieht.

Ob das alle TT-Shops und TT-Marken überleben, kann ich mir auch nicht vorstellen. Die gut aufgestellten großen Marken wie Butterfly und Tibhar werden diese Krise sicherlich überstehen, aber von den kleineren und schwächeren Marken kämpfen bestimmt einige ums Überleben.

Ich habe auch gehört, dass viele Profispieler ihre Sponsoringverträge verloren haben und selbst bei Butterfly einige bekanntere Spieler nur noch Material kostenlos bekommen, aber kein Geld mehr und andere Marken nur abgewunken haben, als sie dort angefragt haben. Ich weiß es von einem Spieler, den ich schon einige Jahre kenne und er sagte mir, dass er mindestens sechs Spieler kennt, bei denen das so ist und er denkt, dass es noch viel mehr sind.

Ob die Pandemie weitere große Auswirkungen hat, kann ich nicht einschätzen, zum Beispiel in wie weit den Bundesligavereinen die Zuschauereinnahmen aus Tickets und Catering fehlen oder ob das sowieso nur ein kleiner Teil im Etat war.

[Fastest115]

Bin da bei vielem bei dir.
2 Sachen sind nicht ganz sauber.
Zuletzt ohne Einschränkungen spielen konnte man Anfang März 2020 nicht 2019, wie du sagst. Das ist jetzt ca 12 Monate her!
Auch denke ich das 2021/22 nicht mit großen Auflagen gespielt werden kann. Ich tippe eher auf geringe.
Begründung: Die Impfungen laufen jetzt immer stärker hoch. Bisher hat es am zu geringen Impfstoff gelegen, dass es nicht schnell ging. Die zugesagten Impfstoffmengen im 2. und 3. Quartal reichen aus um ganz Deutschland durch zu impfen. Das bedeutet das Ende August vermutlich alle geimpft sind wie das wollen. Vermutlich ca 60-70% der Leute. Daraus folgt, dass weniger Leute sich infizieren, davon kaum noch ältere, weil die alle schon geimpft sind und deshalb kaum noch schwere Fälle entstehen, die Krankenhaus oder Beatmung benötigen.
Also werden weniger krank und das meist mit geringen Symptomen. Das Gesundheitssystem wird nicht überlastet.
Anders als 2020 kann man sich mit einer IMpfung selbst schützen wenn man will und ist nicht auf die "Rücksicht" anderer (Maske Abstand usw) angewiesen. Also gibt es keinen Grund mehr für Lockdownmassnahmen oder ähnliches= Grundrechtsbeschränkungen. Sie sind dann nicht mehr "verhältnismässig".
Wer sich dann ansteckt weil er sich nicht impfen lassen will ist salopp gesagt dann selber schuld.
Daraus folgt, dass es (wenn nicht irgendwas unvorhergesehenes geschieht wie zb Mutanten gegen die die Impfung nicht schützt usw) ab September wieder ein fast "normales" Leben auch im TT geben wird. Corona ist nicht weg-aber unter den Bedingungen kann man dann mit Corona wieder weitgehend Leben wie vor Corona.

Die ganzen Folgen die während der Zeit dann entstanden sind werden natürlich bleiben und Einfluss haben, wie du ja schon geschildert hast. Also wird es schon anders sein als vorher. (Weniger Spieler, weniger Sponsoren usw) aber größere "Auflagen" seitens der Gesetzgeber wird es nicht geben.
So meine Einschätzung/Meinung, die ich auch begründet habe...
Kann jeder gerne andere Meinung sein und glauben Corona gibt es garnicht oder die Einschränkungen/Lockdowns gehen noch bis Ende 2022 oder ähnliches...ist ein freies Land...
Wir werden sehen was passiert...im Prinzip kann man es nur ähnlich machen wie die Politik zuletzt und auf Sicht fahren und mit der jeweiligen Situation dann das beste draus machen. Lange Planungen im voraus sind mehr als schwierig, weil man kaum was relativ sicher voraussagen kann , weil immer neue Erfahrungen dazu kommen.
Hinterher ist man immer schlauer