Politik - der Thread für politisch Interessierte (bis Dezember 2021)

[holgidick]

Zitat von Lousy Defence

Interessantes Szenarion, natürlich etwas spekulativ.
*Vor einiger Zeit habe ich bei mir zu Hause mittags einen ziemlich lauten Knall gehört. Am nächsten Tag stand in der Zeitung, dass (ich glaube zwei(?)) Polizisten in einem nah angrenzenden Stadtteil eine mit einem Messer bewaffnete Person, die auf sie zugelaufen ist, mit einem gezielten Schuss ins Bein niedergestreckt haben. Das waren keine Leute vom SonderEinsatzKommando, sondern "normale" Polizisten und einer von denen hat, trotz kurzer Distanz (wenig Zeit) und sicherlich erhöhtem Stress in der Situation, dem Angreifenden erfolgreich ins Bein geschossen - nicht in die Brust, nicht in den Kopf.
Wie das abgelaufen wäre, wenn der Angreifer eine Handfeuerwaffe statt eines Messers gehabt hätte, weiß ich natürlich nicht. Aber man sieht: Mit Feuer- gegen Stichwaffen ist es manchmal schon möglich, gefährliche Situationen zu entschärfen, ohne dass jemand sein Leben lassen muss.


)

Das ist aber auch spekulativ, kennst Du konkret die Entfernung, war der Täter vielleicht bekannt, wie waren die Umstände vorher, es war taghell, freie Sicht, wie war konkret das Verhalten des Täters,............

Das kannst Du nicht als Maßstab nehmen, weil ebenso wie gestern viele Details nicht bekannt sind.

[crycorner]

Zitat von holgidick

Wo habe ich geschrieben, dass es nur so gewesen sein kann? Ich habe gesagt, dass ein Ermittlungsverfahren nun den Sachverhalt aufhält, also bitte nicht die Worte nach Gutdünken parat machen. Gefechtssituation? Ich fasse es nicht...........
Jeder Streifenpolizist kommt öfters in solch eine Lage wie ein SEKler.

Du hast zumindest wiederholt ein Szenario beschrieben, wie es vielleicht auch gewesen sein könnte. Darüber hinaus hast Du darauf hingewiesen, dass das Ganze in einer Untersuchung ohnehin geklärt wird, was ja auch okay ist.

Was ist falsch an dem Begriff "Gefechtssituation"?
Und nein, Streifenpolizisten kommen im Allgemeinen nicht oder während ihrer beruflichen Laufbahn nur sehr selten in die Situation, dass sie mit einer Waffe bedroht werden. Die SEK- Beamten jedoch werden genau für solche Situationen vorgehalten und eingesetzt.

Zitat von holgidick

Einigen Politikern täte etwas mehr Zurückhaltung Not, wir stehen nicht rechts, die Protestbewegung wird verstärkt. Das ist genau, was mich ankotzt, über alle, die nicht zustimmend nicken, den Mantel des Rechtsradikalen drüber stülpen.

Sicher kann man zu Recht kritisieren, dass der Zeitpunkt von Künasts Frage nicht gut war. Sie hätte weitere Infos abwarten können, bevor sie kritische Fragen stellt. Aber dennoch ist das in unserer medialen Gesellschaft nichts, was verwerflich wäre. Egal zu welchem Thema, irgend welche Leute preschen immer direk voraus, das liegt in der Natur dieser medialen Vernetzung. Das muss man aber jetzt nicht in diesem Fall verurteilen und in anderen Fällen dann gut heissen oder unkommentiert lassen.

Mir geht es auch nicht darum, dass man seine Meinung darüber nicht kund tun darf, wenn einem z.B. Künasts Tweet nicht passt. Mich besorgt jedoch die Richtung, in die das immer wieder abdriftet. Das beziehe ich ausdrücklich nicht auf Dich.

[crycorner]

Zitat von holgidick

Das ist aber auch spekulativ, kennst Du konkret die Entfernung, war der Täter vielleicht bekannt, wie waren die Umstände vorher, es war taghell, freie Sicht, wie war konkret das Verhalten des Täters,............

Das kannst Du nicht als Maßstab nehmen, weil ebenso wie gestern viele Details nicht bekannt sind.

Dann behandle Du es doch auch neutral und weise nicht ständig darauf hin, dass das ja alles in höchster Not und mit kürzester Reaktionszeit war. Denn das tust Du. Und wirfst dann z.B. mir vor, realitätsfern zu sein. Wie Lousy Defence aber nachgewiesen hat, gibt es Realitäten, die auch Beintreffer möglich machen.

[holgidick]

Zitat von crycorner

Was ist falsch an dem Begriff "Gefechtssituation"?
Und nein, Streifenpolizisten kommen im Allgemeinen nicht oder während ihrer beruflichen Laufbahn nur sehr selten in die Situation, dass sie mit einer Waffe bedroht werden. Die SEK- Beamten jedoch werden genau für solche Situationen vorgehalten und eingesetzt.



Sicher kann man zu Recht kritisieren, dass der Zeitpunkt von Künasts Frage nicht gut war. Sie hätte weitere Infos abwarten können, bevor sie kritische Fragen stellt. Aber dennoch ist das in unserer medialen Gesellschaft nichts, was verwerflich wäre.

Das Wort "Gefechtssituation" kommt aus dem Armeebereich und hat mit der alltäglichen Polizeiarbeit erstmal grundsätzlich nichts gemein. Falsch, Spezialeinsatzkommandos werden vorgehalten, um bei Einsätzen gegen bewaffnete Täter, also in besonderen Gefahrensituationen, im Verbund vorzugehen. Dazu habe sie die entsprechende Ausstattung und die notwendige Ausbildung und Training. Das bedeutet, wenn sie gerufen werden, wissen sie in der Regel, was auf sie zukommt. Der Vollzugsbeamte, der seinen alltäglichen Dienst auf der Straße leistet, weiss in der Regel nicht, was auf ihn zukommt, und sei es mittlerweile bei einer normalen Verkehrskontrolle. Diese Beamte kommen zeit ihres Dienstlebens viel häufiger in gefährliche Situationen wie ein SEK-Beamte, und das ohne Vorlaufzeit. Die Hemmschwelle ist in den letzten Jahren stark gesunken und Mitführen von Waffen aller Art ist fast tagtägliches Geschäft. Es gibt keinen Respekt mehr gegenüber Vollzugskräften, und hier, das ist Fakt, sind die Menschen mit Migrationshintergrund ganz vorne. Angriffe, Pöbeln ist an der Tagesordnung. Die Zahlen "Angriffe auf Vollzugsbeamte" sind seit Jahren stark steigend. Es gibt Gegenden, da konntest Du vorher eine Streife hinschicken, heute muss fast eine Hunderschaft ran.

Und da sind solche Äußerungen von Politikern absolut kontraproduktiv, das sind ja keine Einzelfälle. Der Rückhalt für die Polizei durch unsere Politik ist nicht übermäßig ausgeprägt. Bestes Beispiel ist hier wieder Köln, da wurde von Anfang an auf die komplette Kölner Polizei rumgehackt, diese wäre alleine für alles verantwortlich. Durch den Untersuchungsausschuss kommt jetzt das ein oder andere ans Licht, aber alle anderen, ob Stadt, Innenministerium, Innerminister versuchen immer noch ihren A... zu retten. Und die Gegenseite bekommt das natürlich auch mit. Das endet dann bei Kontrollen, wenn es glimpflich abläuft, mit den Worten " Was willst Du denn, Du kannst mir gar nix"! Und deshalb ist für mich die Politik gefordert, hier wieder Respekt für die Polizei einzufordern und ihr nicht immer in den Rücken zu fallen. Und eben dazu gehört auch das Unterlassen von solchen Kommentaren.

[crycorner]

Zitat von holgidick

Das Wort "Gefechtssituation" kommt aus dem Armeebereich und hat mit der alltäglichen Polizeiarbeit erstmal grundsätzlich nichts gemein.

Suche Dir ein schöneres Wort aus, wenn Du magst.

Zitat von holgidick

Der Vollzugsbeamte, der seinen alltäglichen Dienst auf der Straße leistet, weiss in der Regel nicht, was auf ihn zukommt, und sei es mittlerweile bei einer normalen Verkehrskontrolle.

Da hast du Recht.

Zitat von holgidick

Diese Beamte kommen zeit ihres Dienstlebens viel häufiger in gefährliche Situationen wie ein SEK-Beamte, und das ohne Vorlaufzeit.

Das wäre zu beweisen. Die Gewalt gegen Polizeivollzugsbeamte findet ja oftmals im Rahmen von Massenansammlungen statt. Auf die Situation sind die PVB´s aber mental wie ausrüstungstechnisch vorbereitet.

Zitat von holgidick

Die Hemmschwelle ist in den letzten Jahren stark gesunken und Mitführen von Waffen aller Art ist fast tagtägliches Geschäft. Es gibt keinen Respekt mehr gegenüber Vollzugskräften, ...

Das ist falsch. Tatsächlich ist die Gewalt gegen Polizeibeamte in den Jahren 2014 + 2015 gesunken.

Zitat von holgidick

...und hier, das ist Fakt, sind die Menschen mit Migrationshintergrund ganz vorne. Angriffe, Pöbeln ist an der Tagesordnung. Die Zahlen "Angriffe auf Vollzugsbeamte" sind seit Jahren stark steigend.

Und das ist völliger Blödsinn und mir ist schleierhaft, wie Du das als Fakt verkaufen kannst. Zahlen aus 2015:

Straftaten Gesamt durch Deutsche: 1.457.172
Davon Widerstand gegen PVB: 14.230
Ist ein Anteil von grob 1%

Straftaten Gesamt durch Nichtdeutsche: 911.864
Davon Widerstand gegen PVB: 5.335
Ist ein Anteil von grob 0,6%

Nichtdeutsche akzeptieren die PVB´s offensichlich viel eher als Autorität, als es die Deutschen tun.

Jetzt kann man bzgl. der absoluten Zahlen stöhnen und auf die bösen Ausländer schimpfen, da ja immerhin ca. 10% Nichtdeutsche in Deutschland 40% der Straftaten verüben. Dazu muss man aber sagen, dass das auch mit sozialen Schichten zu tun hat. Innerhalb der gleichen sozialen Schicht sind laut Studie Nichtdeutsche sogar etwas weniger kriminell als Deutsche. Der Anteil der Nichtdeutschen in den unteren Schichten ist halt viel höher, dadurch die hohen Zahlen.

Nur mal so, um Dein "Fakt" gerade zu rücken.

[pp072]

Zitat von crycorner

Tatsächlich ist die Gewalt gegen Polizeibeamte in den Jahren 2014 + 2015 gesunken.

Quelle?

[crycorner]

Zitat von pp072

Quelle?

Offizielle Statistik des Bundeskriminalamtes

[Cisco]

Zitat von crycorner

Offizielle Statistik des Bundeskriminalamtes

Hast du die bei dir zu Hause auf dem Schreibtisch liegen?

Falls du es im Netz gelesen haben solltest, wäre ein Link ganz nett.

Vielleicht liegt es ja daran, dass soviele Stellen bei der Polizei abgebaut wurden und wer nicht mehr da ist, kann auch nicht mehr angegriffen werden ...

[Wohlfühlbacher]

Zitat von jimih1981

in dem Fall hat das SEK berechtigterweise dafür gesorgt das er nicht am Ende noch jemand töten kann.

Lt. Medienberichten handelte es sich um zwei Beamte einer SEK- Einheit, die wegen eines Drogendeals in der Nähe waren. Sie waren informiert über die Taten des Angreifers, haben Warnschüsse abgegeben und dann tödliche Schüsse. Vermutlich in einer Abwehrreaktion, er hat sie angegriffen.
Sicherlich haben sie sich nicht über das Gesetz gestellt und Selbstjustiz vollzogen, so wie Du es hier rüber bringst.

Ich persönlich verstehe nicht, warum sich Politiker über die Schusssituation überhaupt äußern?! Es wurde hier bereits mehrfach erwähnt, nach JEDEM Schusswaffengebrauch wird ermittelt. Wie... Warum...Wer... etc...

Was muss ich da als Politiker meinen Senf dazu geben?! Kurz nach dem Vorfall?!
Genau! Um Schlagzeilen zu produzieren. Die Olle wird schon bald in den nächsten Talkshows sitzen, ihr maskulines Kinn nach vorne schieben und ihre aufrichtige Bestürzung äußern. Über was auch immer...

Mir wird schlecht...

[Chris Kratzenstein]

Ist bereits heute Abend der Fall, dass sie in der Talk-Show bei der ARD sitzt.