Vegane Ernährung

[Javaguru]

Sag doch endlich, ob Du nicht verstehst, was man Dir schreibt, oder ignorierst Du das absichtlich?

[BlinderBarmer]

Als ob es da was zu verstehen gibt.

Arche Warder mit den alten Rassen ist abzulehnen, weil nicht vegan.

Es ist nicht vegan, also ist es abzulehnen.
NABU und BUND auch.
Schwarz-weiß-denken wie aus dem Lehrbuch.

Ihr überdreht eine gute Sache bis es ins negative schlägt.
Wenn der Fetisch Tiertod für Tierleid verantwortlich ist, macht der Veganismus sich überflüssig.
Wenn Veganismus den Naturschutz verunmöglicht, ist er keine Lösung, sondern Teil des Problems.

[Javaguru]

Ok, nach Deiner Antwort ist die Tendenz erkennbar.

Zitat von Javaguru

Sag doch endlich, ob Du nicht verstehst, was man Dir schreibt, oder ignorierst Du das absichtlich?

Es wird aus offensichtlichen Gründen niemals einen guten Grund geben, Tiere ohne Not zu töten.

[crycorner]

Naturschutz und Artenerhaltung ist eine tolle Sache, wogegen man als Veganer nicht argumentieren kann, weil es eine tolle Sache ist. Aber es entspricht in der Konsequenz (=Entscheidung des Menschen, wodurch sich das rechtfertigen soll) halt eben nicht dem Ideal des Veganismus. Natürlich hat dieses Ideal konkrete Umsetzungslücken. Das dürfen Ideale aber auch haben. Die Veganer haben sowieso generell erstmal andere Feindbilder, als die genannte Arche, die ja ebenfalls ein Ideal verfolgt und einfach eine andere Sichtweise hat, aber nicht weniger moralisch und verantwortungsvoll handelt. Solche Organisationen kann man nicht ernsthaft gegen den Veganismus ins Feld führen und solche Organisationen kann man als Veganer nicht ernsthaft verteufeln. Viele Organisationen und Bewegungen sind sich doch darin einig, dass es der Massentierhaltung und der Billigfleischindustrie an den Kragen gehen muss. Das ist doch der kleinste gemeinsame Nenner. Und das ist er auch hier, oder? Es gibt doch kaum vernünftige Argumente, diesen Mist gut zu finden. Darüber hinaus wird es nunmal ideologisch. Ich finde es gut, wenn man als Veganer aufklärt und bei der konkreten Umsetzung ggf. unterstützt. Alles auf kooperativer, hilfsbereiter Ebene. Wer sich dafür interessiert: Willkommen. Wer sich für eine andere Sichtweise entscheidet, die ebenfalls auf eine nachhaltige, tierleid-ärmere Zukunft baut: super! Aber grundsätzlich ist es eine individuelle Entscheidung, die von innen heraus kommt.

Was mich aber grundsätzlich nervt in solchen Diskussionen, ist einerseits eine unbeugsame Schwarz/Weiß- Sicht.
Aber auch, wenn die andere Seite die Grenzen und Ideologiefallen des Veganismus auslotet, um für sich einen Ansatz zu finden, davon komplett alles einfach abzutun und glaubt, eine Rechtfertigung erlangt zu haben, einfach stumpfsinnig weiter Billigfleisch zu konsumieren.

Eins muss aber rein faktisch klar sein: Im Moment und sicher noch ganz lange Zeit ist jeder Veganer mehr gut für die Gesellschaft als Ganzes. Da mag es aus anderen Sichtweisen irgendwann einen Break-Even- Point geben, der ist aber noch lange, lange, lange nicht erreicht.

Ich wünsche mir tatsächlich eine grüne Kanzlerschaft für zumindest eine Legislatur, damit wir bei Klima- Umwelt- und Tierschutzthemen eine neue Mitte finden.

[mithardemb]

Zitat von crycorner

Ich wünsche mir tatsächlich eine grüne Kanzlerschaft für zumindest eine Legislatur, damit wir bei Klima- Umwelt- und Tierschutzthemen eine neue Mitte finden.

Das Problem ist dass man idealistische Positionen doch recht schnell aufgibt, wenn man Realpolitik betreiben muss. Es gab noch keinen grünen Kanzler aber immerhin einen grünen Ministerpräsidenten. Der Weg von "weniger Autos sind besser als mehr" zu "Wir müssen alles dafür tun, dass wir Autoland bleiben" war doch beindruckend schnell.

Das soll aber nicht rein als Seitenhieb auf die Grünen verstanden werden. Auch andere Parteien haben vom Weg aus der Opposition in die Regierung erstaunlich schnell ihre Grundsätze über Bord geworfen.

[Glücksball]

Es ist die Frage, wie grün die BaWü-Grünen überhaupt sind. Klar, damit bin ich nahe am "no true scotsman". Aber ich denke nicht, dass das in jedem Bundesland so laufen würde, wie in BaWü.

[mithardemb]

Natürlich ist es immer auch eine Frage der Person wie etwas läuft. Aber es ist eben das klassische Dilemma. Was passiert wenn meine Ideologie mit anderen Werten kollidiert. Hier also konkret Umweltschutz vs. Wirtschaft / Arbeitsplätze.

Es gab ja auch schon eine rot/grüne Bundesregierung bei denen auch Beschlüsse gefasst wurden die man sich von den Grünen kaum hätte träumen lassen.

Aber wie gesagt, das Problem haben andere Parteien auch. Es ist in der Opposition viel leichter der Ideologie treu zu bleiben, als in der Regierung.

Vielleicht sollten wir das im Politikthread weiterführen.

[Snape]

Hat nicht direkt mit Veganismus zu tun, zeigt dafür auf, was passiert, wenn der Mensch in die Natur eingreift und die Lebensräume der Wildtiere zerstört:
Erlebnis Erde: Invasion der kleinen Räuber

[JanMove]

Zitat von Javaguru

Es wird aus offensichtlichen Gründen niemals einen guten Grund geben, Tiere ohne Not zu töten.

Ich habe gestern einen interessanten Bericht gesehen, wo es um speziell gezüchtete Schweine geht, die später als Organspender dienen und hierzu natürlich getötet werden müssen. Erste Herztransplantationen an Pavianen liefen soweit als erfolgreich, als dass der Pavian ca. 1/2 Jahr damit überlebte. Es wurde gesagt, dass mit einem Einsatz beim Menschen in ca. 5-10 Jahren zu rechnen sei. Wie steht der Veganismus zu dieser Frage? Wäre das aus Eurer Sicht auch ethisch-moralisch verwerflich?

[Javaguru]

Zitat von crycorner

Was mich aber grundsätzlich nervt in solchen Diskussionen, ist einerseits eine unbeugsame Schwarz/Weiß- Sicht.

Hatten wir doch schon:

• Massentierhaltung: Richtig Scheiße
• Weidehaltung, Biosphärenreservate und dergleichen: Besser, aber immer noch nicht gut, so lange Tiere dafür getötet werden (müssen?).
• Gar keine Tiere halten, ausbeuten und töten: Gut!

Zitat von crycorner

Aber auch, wenn die andere Seite die Grenzen und Ideologiefallen des Veganismus auslotet, um für sich einen Ansatz zu finden, davon komplett alles einfach abzutun und glaubt, eine Rechtfertigung erlangt zu haben, einfach stumpfsinnig weiter Billigfleisch zu konsumieren.

Es muss nicht einmal Billigfleisch sein. Für sie ist es ein genereller Freifahrtschein für Tierkonsum, was dafür spricht, dass sie nur verzweifelt nach Löchern im Veganismus suchen, um Tierkonsum zu rechtfertigen.

Zitat von crycorner

Ich wünsche mir tatsächlich eine grüne Kanzlerschaft für zumindest eine Legislatur, damit wir bei Klima- Umwelt- und Tierschutzthemen eine neue Mitte finden.

Da muss sich bei den Grünen noch einiges ändern. Nicht nur Herr "Menschen haben ein Recht auf Fleisch" Hofreiter sollte über gewisse Dinge nachdenken.

@JanMove:
Wie "der Veganismus" dazu steht, weiß ich nicht, wer auch immer "der Veganismus" sein soll.
Es ist auf jeden Fall eine interessante Frage, die m.E. prinzipiell so zu beantworten ist, diese Vorgehensweise zunächst abzulehnen, weil es sich um Ausbeutung von Tieren handelt. Andererseits steht das Überleben eines Menschen zur Debatte, Alternativen gibt es in künstlicher Form meines Wissens noch nicht, und die Organspender sind noch viel zu wenig. Vielleicht wäre hier zunächst anzusetzen.
Ich persönlich würde es nicht wollen, dass extra für mich ein Schwein gezüchtet wird, aber ich würde auch kein bei einem Verkehrsunfall getötetes Tier verspeisen, obwohl das sicherlich in veganem Sinne vertretbar ist.