Vereinssterben - Risikofaktoren und Gegenmaßnahmen

[tt753]

Zitat von Majestät

Da gebe ich dir Recht! Nicht jeder Verein/jede Halle kann das leisten, aber 3 Punktespiele gleichzeitig in einer 3-Felder-Halle sind wesentlicher geiler/cooler/... als nur eins! Je mehr los ist, desto besser, also wieso nicht ein "Event" einen ganzen Tag draus machen (4 Mannschaften, "Jeder gegen Jeden", gemeinsames Essen,...)

Bei einer 3-Feld Halle denke ich eher an 6-8 Spiele zeitgleich
Auch in kleinen Hallen können sich mindestens 4 Mannschaften treffen.

Mir schwebt immer vor: vormittags ein kurzes Training (gerne auch mit den Gästen)... dann eine Mittagspause. Dann die Spiele. Oder auch 2 Spiele an einem Tag.

[tt753]

Zitat von Partner

Bei uns gibt es zumindest in der Verbandsklasse auch Kaffee und Kuchen. Viele Vereine haben mehr trainingsinteressierte als Platten vorhanden sind. Also nach Sachlage ist doch Tischtennis die schönste Trainingsform, wo selbst ältere Anfänger ihren spaß daran haben. Schüler und Jugendliche müssen aber wirklich trainingstechnisch an den Sport herangeführt werden. Ob nun jeder Verein eine Jugendabteilung haben muß, bezweifle ich aber.

Und was machen die Vereine ohne Jugendabteilung? Aussterben oder hoffen, dass die Spielklassen hoch genug sind, damit Leute dorthin wechseln?

Das Problem ist ja, dass Jugendarbeit einfach extrem aufwendig ist und sehr viel kostet. Mit dem Geld, dass manche Vereine in Jugendarbeit stecken, spielen andere Oberliga.

Meiner Meinung nach müssten Vereine ohne Jugendarbeit eine Jugendabgabe zahlen. Vllt. nicht der Verein der nur 2 Mannschaften auf Kreisebene hat. Aber wer auf Bezirksebene oder höher spielt und keine Jugend hat, kann m.E. auch einen 4-stelligen Betrag zur Jugendförderung im Kreis etc. zahlen.

[alba]

Zitat von Rudi Endres

In den meisten Vereinen laufen erwachsene Einsteiger so nebenbei mit. Hier muss ein Umdenken stattfinden. Denn die wenigen Jugendlichen können die Verluste nicht ausgleichen. Es darf nicht nur um die 1. Mannschaft gehen. Die Vereine benötigen einen breiten Unterbau. Aus diesem rekrutieren sich die Macher. Viele Vereine scheitern ja schon daran, dass niemand die Halle aufsperrt und die Aufsicht übernimmt, wenn der (meist ehrenamtliche)Trainer, mal ausfällt.
Die sicher berechtigten Fragen zur Trainingsqualität sind erst der zweite Schritt.

Da hast Du völlig recht. Darauf achte ich auch sehr. Es ist natürlich sehr sensibel zu handhaben: Motiviert ist jeder Neueinsteiger, vor allem, wenn er aus eigenem Antrieb kommt und nicht durch massive Werbung angelockt wurde. Aber die Erwartungen sind höchst verschieden. Denkt er, er wird der nächste Timo Boll? Soll ich ihm dann klar sagen, wenn Du in 2 Jahren Kreisklasse spielst, wäre das super? Oder will er nur ein bisschen daddeln? Erwartet er, dass die Besten des Vereins gleich stundenlang mit ihm spielen? Wie ist seine Bereitschaft, sich neben dem Sport einzubringen? Wie ist er charakterlich, wird er gleich von allen akzeptiert? Jeder ist anders.

[pepekepski]

Rudi hat pudels Kern getroffen. Es ist eine Mischung aus spass Leistung und Gemeinschaft. Und was er noch vergessen hat. Unsere zweite spielt bezirklasse. Wenn ich reinschreibe dass in der bol einer fehlt scharren die mit den Hufen. Also erhöhen die auch den Druck auf die unten in der ersten. Gesunder konkurrenzkampf

[Bautzemann]

Zitat von tt753

Meiner Meinung nach müssten Vereine ohne Jugendarbeit eine Jugendabgabe zahlen. Vllt. nicht der Verein der nur 2 Mannschaften auf Kreisebene hat. Aber wer auf Bezirksebene oder höher spielt und keine Jugend hat, kann m.E. auch einen 4-stelligen Betrag zur Jugendförderung im Kreis etc. zahlen.

Das gibt es bei uns. Vereine, die in der Bezirksklasse spielen und über keine gemeldete Jugendmannschaft verfügen, zahlen jährlich eine niedrige dreistellige Summe. So oder so ähnlich, müsste es nochmal genau nachlesen...

[alba]

In unserem Bezirk gibt es 100 Vereine, davon haben 57 keine Jugendmannschaft. Meist sind das die kleinen Vereine. Strafen für fehlende Jugendarbeit könnte man also auch als Geldtransfer von den Kleinen zu den Großen deuten. Ob man die Kleinen nicht besser positiv motivieren sollte statt durch Strafen? Etwa so: Die Kleinen werden finanziell belohnt, wenn sie eine Minimeisterschaft oder Schnuppertraining veranstalten. Dazu könnte der Verband qualifizierte Trainer abstellen, oder von den Großen kommende Trainer bezuschussen.

[JSCH]

So etwas ähnliches wurde einmal bei uns versucht, relativ erfolglos. Ich spekuliere... Vereine ohne Jugendabteilung, sondern mit vielen Vollzahlern als Mitglieder, die teilweise nicht einmal in Mannschaften gemeldet sind, haben nicht den finanziellen Druck wie die, die Jugendarbeit machen.

[ernö]

Es haben schon seine Gründe, wieso ein Verein keine Jugendmannschaften hat.
Was würde dann dein Vorschlag bringen, wenn in diesen Vereinen:

1. kein Interesse gibt
2. niemand das Kindertraining machen will
3. niemand die Halle gegen 16-17 Uhr aufschließen will
4. niemand an den Wochenenden mit den Kiddies zu den Turnieren fahren will
5. niemand ein Kinder-Turnier organisieren will

Die Liste kann man noch bestimmt mit weiteren Aspekten erweitern....

Meine Erfahrung ist, dass in den meisten Vereinen zu 95% der Erwachsenen kein Interesse an das Kindertraining / Betreuung haben.
Du hast 1-2 Freiwillige die das Training übernehmen und wenn sie nicht mehr können, dann gibt es halt kein Kindertraining mehr.
In einem großen Verein findet man logischerweise mehr Freiwillige.

Ernö......such oft vergeblich nach Erwachsenen, die beim Kindertraining mit helfen können / wollen

[alba]

Vielleicht haben viele der aktiven Spieler auch einfach noch nie die Erfahrung gemacht, dass nachwuchstraining auch Spaß bringt?

[ernö]

Mit Spaß hat das nicht zu tun....entweder man hat Interesse / Lust dazu oder nicht.

Kindertraining kannst du meiner Meinung nach nur dann machen, wenn du es richtig willst / interesse dran hast.
Mit Sätzen " ey, komm zum Kindertraining! Es macht Spaß!" werde ich nie in meinem Leben jemanden überzeugen können
Die Meisten...so 99-100% haben dazu nie Zeit, Geduld, Lust, Interesse und Fähigkeiten.

Übrigens!
Man braucht auch viel Geduld, Zeit und Nerven zum Kindertraining.

Ernö