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#381
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AW: Leichtathletik
Bezüglich des Sportes hat mir ein Bekannter, den Namen kann ich nicht öffentlich nennen, der seit 30 Jahren im Spitzensport vernetzt ist einfach schon vor Jahren die Sachlage erklärt. Nur soviel, er war und ist bei den Topathleten an vorderster Front.
Und ich bin schon lange davon ab mich emotional leiten zu lassen. Wer Leistungssport betreibt muss irgendwann den ganzen Weg gehen. Letztendlich geht es darum in kurzer Zeit soviel wie möglich herauszuholen. Ich frage mich schon lange nicht mehr wie ein Wout Van Aert auf einmal Sprinten, Klettern und Zeitfahren kann und die Cinderellastory von Vingegaard, der vor kurzem noch nach Feierabend trainierte und auf einmal ein Jahrhunderttalent wie Pogacar stehen lässt. Oder die drei Jamaikanerinnen. Und sag du mir als Leichathletikexperte: Was motiviert eine Lückenkemper in die USA zu gehen? Die Frau ist Mitte 20, wird topgefördert, macht sicher auch hier den ganzen Tag nichts außer Training, Essen und Schlafen und ist vom Alter her sicher schon am natürlichen Limit. Und auch in den USA ist die Tartanbahn 400m lang und rund und das Wasser im Schwimmbecken auch flüssig... Auch ein Frodeno wurde erst nach seiner Auswanderung von einem Leistungsschub übermannt... Fakt bleibt, dass in Deutschland wohnhafte Sportler im Bereich Schnellkraft und Kraft kaum noch international konkurrenzfähig sind und die weltweiten Leistungen der absoluten Spitze mittlerweile das Niveau der Pharmamonster aus den 80ern und 90ern oft sogar übertreffen. Bin ich zu kritisch? Vielleicht, aber ich glaube nicht an Wunder. Weder im Fitnesscenter, wenn ein Hänfling auf einmal 20 KG zulegt, noch bei nahezu voll entwickelten Athleten, die anscheinend Miraculix über den Weg gelaufen sind. |
#382
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AW: Leichtathletik
Der deutsche Erwachtag beginnt mit einem Paukenschlag von #Eugene" -
da läuft Sydney McLaughlin mit einer Flachbestzeit von 50,07 s die 400m mal eben so final in 50,36 s!!! Fabelweltrekord.. Chapeau @Ex-Leichtathlet, dass Du im Urlaub im Gastverein eifrig trainierst... Respekt für alle Vielschreiber:innen in Politik, Wirtschaft, Sport, Kultur und Virusgeschehen... aber wer soll das nur ansatzweise mitlesen/diskutieren - bei dieser Fülle an Aufgeschriebenem... Selbst mit meiner Lesegeschwindigkeit von etwa 50 bis 80 Belletristik-Seiten in der Stunde oder 500 Worte pro Minute schaffe ich es nicht ansatzweise, mehr als auch nur einen Zipfel zu erhaschen. Den aber halte ich fest... P.S. Ich habe je nebenbei auch noch jede Menge (hier und und vor allem anderswo digital und auch analog) zu schreiben. Zurück zum Sportlichen: Es geht auf den Endspurt zu... Nach den kleinen Lichtblicken in der Sprint-Staffel und am Stab... Gibt es noch Hoffnung auf deutsches Edelmetall außer im Weitsprung und beim Speerwurf? Vielleicht in der Königsdisziplin? Geändert von Neuanfang (23.07.2022 um 06:18 Uhr) Grund: Geboren um zu lesen |
#383
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AW: Leichtathletik
Wenn man sieht, wie "plötzlich" die Zeiten auf den Sprintstrecken wieder deutlich fallen, hat man gar keine andere Wahl, als misstrauisch zu werden, so ist das nun mal.
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#384
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AW: Leichtathletik
Zitat:
Um die Beschleuinigung und die Maximalgeschwindigkeit zu verbessern, muss man bei Sprints immer an die Grenze gehen. Bei gleichstarken Trainingspartnern pus(c)ht man sich gegenseitig hoch. Allerdings hat ihr Ausflug in die USA ihr nicht viel gebracht. Ihre Bestleistung war vorher 10,95, jetzt ist ihre Sasionbestleistung 10,99. Zwischenzeitlich hatte sie auch Muskelprobleme (Muskelfaserriss). Irgendwann hatte sie auch an Muskelmasse (in den Beinen) zugelegt; da wirkte sie aber ziemlich träge. Muskeln wiegen auch etwas und müssen beschleunigt werden. Die aufgebauten Muskeln sollten auch etwas zur (Horizontal-)geschwindigkeit beitragen. Die Trainer in Jamaika waren in der Vergangenheit allerdings unseren Trainern etwas voraus. Alte Videos von Usain Bolt und Co. zeigen ihn öfters mit Zugwiderstand (Schlitten ziehen), während hier noch Zugwiderstandstraining (teilweise) verpönt war. Auch Hüftstreck- und Hüftbeugerübungen waren bei uns m. W. "unbekannt". Auch von der Lauftechnik hinkten "wir" hinterher. Unsere Wissenschaftler hatten irgendwann herausgefunden, dass die Weltklasse den Fuß näher am Körperschwerpunkt aufsetzt als unsere Sprinter. Es gibt auch wissenschaftliche Arbeiten darüber, von welchen Faktoren die Maximalgeschwindigkeit im Sprint abhängt: Z. B. von der Kraft, die vom Fuß/Bein beim Aufsetzen des Fußes erzeugt wird (mal umgangssprachlich ausgedrückt). Aus diesem Wissen kann man entsprechende Kraftübungen entwickeln. Früher hat man z.B. tiefe Kniebeugen gemacht, die bringen aber nur bis zur 60m was. Außerdem kommen die Winkel bei der tiefen Kniebeuge im Sprint gar nicht vor (in der Startposition immerhin mindestens 90 Grad). Wie auch immer, im Augenblick schaue ich mir lieber TT- und Schach-Videos (abgesehen von der LA-WM) an. |
#385
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AW: Leichtathletik
Zitat:
Niklaus Kaul war lange verletzt, er wird vermutlich nicht in der Nähe seiner Bestleistung bleiben. Viele unserer Topp-Leichtathleten hatten bzw. haben mit Verletzungsproblemen zu kämpfen, förderlich ist das auch nicht. |
#386
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AW: Leichtathletik
@Ex-Leichtathlet - danke für diese tiefen Einblicke in Deine Kernkompetenz-Bereiche...
Fasz(ien)ierend - wie es auf das Zusammenspiel von Muskeln, Sehnen, Gelenken usw. ankommt, wie man Explosivität trainieren und steigern kann... Welche Sprintübungen wären denn für uns TT-Sportler angebracht? Rein sportlich Beschleunigung auf ein bis zwei Meter (plattennah) vor allem partnerorientiert (im Doppel) vor- und rückwärts - Seitschrite ? privat - 10 bis 30m - um fix vom Garten zur Küche oder vom Herd weglaufen zu können (damit nichts anbrennt...) (Meine Reaktionszeit trainiere ich auch gut und gern an den Fußgänger-Ampeln, bin da immer einer der Ersten bei "Grün"...) Schade, dass es so viele Verletzungsanfälligkeiten (?) Probleme in der Leichtathletik gibt... Glückwunsch zum guten Trainingspartner ....und weiterhin raffinierte Aufschläge Geändert von Neuanfang (23.07.2022 um 10:42 Uhr) Grund: kurze Sprints sind überlebenswichtig |
#387
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AW: Leichtathletik
Zitat:
Vielleicht schaffe ich ja noch eine weitere Trainingseinheit hier im Urlaub. |
#388
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AW: Leichtathletik
Zitat:
Wenn ich WVA bei der diesjährigen TDF zuschaue, dann ist das erstmal Gänsehaut pur. Selbst wer nur ein paarmal die Cyclassics mitgefahren ist bestaunt absolut fassungslos, wie ein deutlich über 70 kg schwerer Fahrer da nahezu jeden Sprint und Zwischensprint gewinnt den er gewinnen will, die Berge hochstürmt wie Patani, gefühlt jeden zweiten Tag in die Gruppe kommt, selbige dominiert und bei Bedarf seinen Captain an klassifizierten Anstiegen nach tausenden Höhenmetern (aktiv in der Gruppe) vom Dominator der letzten Jahre wegfährt. ZF heute kommt er ziemlich sicher auch nochmal in die Top 10, das ist in Summe die unglaublichste Leistung eines Radrennfaherers, die ich als Zuschauer je erlebt habe. Wäre er zugedröhnt bis unter die Hutkrempe mit dem allerheißesten Shice ausm Labor, würde ich immer noch alle Hüte ziehen wollen vor der Willensleistung, dem taktischen Geschick und der unvorstellbaren Ansammlung rennradspzifischer Skills. Wenn man im Hinterkopf auch noch hat, was er auf dem CX zu leisten imstande ist, das ist in Summe, als würde ein belgischer Tischtennispieler nacheinander mit rechts Europameister, mit links Weltmeister, als Abwehrer Olympiasieger und würde dann aus purer Langeweile im Penholder das Top12 gewinnen. Der oben beschriebene Aushilfs-Catpain-Kirk mit einem Hang zum Realitätsverlust in mir will, dass der Typ "echt" ist. Ich will, dass sie im nächsten Jahr bei der Tour ein blaues Trikot (mit rotem S auf der Brust) für ihn einführen, ich will "dabei" sein, wie er aus Versehen die TDF gewinnt, weil beim Einsammeln vom grünen und gepunkteten Trikot die Gesamtwertung aus dem Blick verliert und beim finalen Zeitfahren so sehr in die Netflix-Serie auf seinem Radcomputer vertieft ist, das er ungewollt seinen Kapitän aus den Schuhen fährt. Ich will reinsten Gewissens hunderte Wout van Norris und Chuck van Art Blödheiten lesen und dann ohne Störung sanft entschlummern können. Dann gibt es aber Tage, an denen meine Finanzministerin und Freizeitdisponentin irgendeinen meiner anderen Tagträume einem Realitätscheck unterzieht und ich dann in dieser seltsamen, irgendwie unheilvoll geerdeten Stimmung bin. Jeder Gedanke an letzten 3 Wochen verursacht dann eine leicht bleierne Schwere in Kopf und Herz, gegen die eigentlich nur ein munteres dreiviertelstündchen mit "The City on the Edge of Forever" oder ein Eimerchen Ben & Jerry's Cookie Dough hilft. Geändert von Schluchtenschupfer (23.07.2022 um 12:19 Uhr) |
#389
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AW: Leichtathletik
wir erleben, gerade auch in diesen beiden Sportarten, LA und radsport ganz klar eine maximale Zusammenkunft von guten Programmen, sprich heute wird deutlich besser ( wissenschaftlicher!) gearbeitet als vor 20 Jahren, aber ohne Doping gehen manche Sachen einfach nicht.
In er LA laufen sie jetzt richtig starke Zeiten, im Radsport kommen sie wieder deutlich näher ran an die goldenen EPO-90s Zeiten, die selbst ein Armstrong nicht schlagen konnte. Jumbo Visma zB hat mit Sicherheit ein Programm am laufen. Naja, werden wir alles mitbekommen, wenn die beiden alle paar jahre mal wieder explodieren bei einem größeres Skandal. |
#390
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AW: Leichtathletik
Zitat:
Das gegenseitige Pushen, da stimme ich auch zu.. Da sehe ich aber eher einen Effekt bei Ballsportarten. Da guckt man sich Techniken, Taktiken etc. ab. Ich bin da nicht drin, aber ich gehe davon aus, dass die Topelite in LA, Schwimmen oder Radfahren persönliche Coaches haben, die sie an die Leistungsgrenze treiben. Und dass die Ahnung davon haben wann Volumen, wann Hochintensität und wann Regeneration angesagt ist. Wissen tut man es nicht und beim DTTB hat mich immer gewundert, dass sie ihre Hochintensitätslager zeitlich so nah an die Höhepunkte gesetzt haben, wo physiologisch danach erstmal ein körperlicher Abfall bzw. bei Weiterbelastung Verletzungen drohen. Die Chinesen haben da deutlich früher die Umfänge hochgefahren. Ich denke, dass es auch individuell angepasst werden muss. Beispiel ist für mich Goretzka. Bei viel Regeneration und härtestem Zusatztraining im Wechsel war er ein halbes Jahr an seinem absoluten Leistungsmaximum. Als man wieder zweimal pro Woche spielte, für ihn anscheinend zuviel, ließ erst die Leistung nach und dann streikte der Körper. Logisch wäre hier eine Art Jobsharing und ihn nur einmal pro Woche spielen zu lassen. Dann gehen aber Einsatz-/Punktprämien flöten und wenn der andere gut und robust ist, wäre der Stammplatz in Gefahr. Zu WVA: unfassbar, als er von Beginn an die Bergetappe von Vorne fuhr bis etwa 20 KM vor Schluss. Was er leistet ist, egal was dahintersteht, absolut krank. Und der fährt ja das ganze Jahr schon so. Ich würde gerne mal sehen wieviel Watt der am Berg tritt und den Vergleich zu Pantani haben. WVA muss ja aufgrund des Eigengewichts schon erheblich mehr treten. Geändert von Noppenzar (23.07.2022 um 13:31 Uhr) |
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