Vorhandspiel oder beidseitiges Spiel?

[Timo]

Zitat von martinspin

Bin nach wie vor überrascht, dass niemand in diesem Forum ein klares Vorhandsystem spielt. Gemeint sind ca. 2/3 des Tisches mit der VH abdecken und den Rest mit der RH.

So, hier hast du nun endlich den Spieler, der ein klares Vorhandsystem spielt!

Wie unreflektiert die Beinarbeit ist, ist mir dabei selber aufgefallen. Obwohl ich nun schon einige Male Trockenübungen gemacht habe, bin ich mir noch nicht sicher, welche Art von Sidesteps ich im Spiel nutze. Werde es beim nächsten Training mal beobachten.

Gruß!
Timo

[JanMove]

Zitat von martinspin

Ich bin klar für mehr Farbe im TT und wünsche mir mehr passionierte VH-Spieler im Amateubereich.

Gruss
Martin

Aber Martin, da bist Du doch in der Schweiz gerade richtig aufgehoben!
Wie ich schon irgendwo anders geschrieben habe, war das erste, was mir auffiel als ich in die Schweiz kam, dass dort keine "Rückhandkultur" herrscht. Das Spiel läuft in der Regel nach dem Motto Aufschlag, ein VH-Topspin und wenn der zurückkommt, wird dumm geschaut.
Naja, wohin das international führt sieht man an den Schweizer "Spitzenspielern", sofern man davon überhaupt sprechen kann.
(Okay, ich hab heut mal wieder meinen Lästertag!)

[martinspin]

@JanMove

Also bei uns im Club spielt niemand ein klares VH-Spiel. Deine Bemerkung hat auch eigentlich nicht sehr viel mit dem Thema des Threats zu tun.

Ich gehe eher davon aus, dass in der Schweiz allgemein mit keinen klaren Systemen gespielt wird und kann insofern auch nicht beurteilt werden.

Mit VH-System meine ich die Spielweise, die vorwiegend von Penholderspielern (z.B. Ma Lin) praktiziert wird: Abdecken von 3/4 des Tisches mit VH-Schlägen. Auf der RH wird entweder passiv gespielt, angezogen oder wenn's günstig ist umlaufen.

Ich glaube, wir sind uns einig, dass dieses extreme Spielsystem nur mit einer ausgeprägten "Beinarbeitskultur" erfolgreich gespielt werden kann.

Es kann sicher nicht behauptet werden, dass das eine System erfolgreicher als das andere ist.

Ma Lin mit dem VH-System ist immerhin Weltranglistenerster.
Wang Hao mit dem beidseitigen System ist Weltranglistendritter.

Gruss
Martin

[JanMove]

Zitat von martinspin

@JanMove
...
Mit VH-System meine ich die Spielweise, die vorwiegend von Penholderspielern (z.B. Ma Lin) praktiziert wird: Abdecken von 3/4 des Tisches mit VH-Schlägen. Auf der RH wird entweder passiv gespielt, angezogen oder wenn's günstig ist umlaufen.

Ich glaube, wir sind uns einig, dass dieses extreme Spielsystem nur mit einer ausgeprägten "Beinarbeitskultur" erfolgreich gespielt werden kann.
...
Gruss
Martin

Da gibt's keinen Widerspruch.
Aber wie Du richtig schreibst ist gerade eben das Penholderspiel besonders vorhandlastig und erfordert eine extreme Beinarbeit. Insofern ist es schon von vorne herein klar, dass man so ein System bei Shakehandspielern nicht ganz so häufig antreffen wird.

[martinspin]

@JanMove

Super!!!

Endlich sind wir uns mal einig.

No en schöne (Läster-) Tag

Gruss
Martin

[Dragonspin]

Zitat von martinspin

Das stecken eben Spielsystem und Taktik dahinter, was sich ja letztlich nicht trennen lässt.

Ja, schon. Aber vor Beinarbeit und Orientierungsfähigkeit? Letztlich brauch ich doch erst die technischen Mittel um eine Taktik zu spielen.

Natürlich sind die beschriebenen Spielssysteme noch sehr elementar. Gibt auf der anderen Seite viele Amateure, die kein eigentlich Spielsystem pflegen und denen dann auch Taktik im Spiel abgeht.

Ein System hat jeder. Und vor allem: Jeder Spieler hat sein eigenes System. Da spielen nämlich viele Komponenten mit rein. Vielleicht machen sich die Leute oft zu wenig Gedanken über ihre Stärken oder Schwächen, aber ein System, wenn oft auch unbewußt, spielen sie.

Würde selber gerne auch mit jüngeren Kindern arbeiten. Unser Verein hat einfach zu wenig Platz und Trainer für mehr Kinder. An und für sich eine gute Idee!

Die Entwicklung des Tischtennis sieht nun einmal so aus, dass die Kinder und ihre Förderung immer früher beginnen. Sicher gibt es auch Ausnahmen, die es relativ weit hoch schaffen. Sie sind jedoch nicht die Regel und nach der sollte man sich in dem Fall richten.
Mein Tipp also: Suche doch nach Möglichkeiten so eine Minitruppe aufzubauen. Du wirst auf ganz neue Herausforderung stoßen, aber auch sehr viel Freude mit den Kindern haben!

Solche Ideen wie TT-Tennis über ein Hindernis finde ich super, um schwierig zu begreifende Inhalte (Streuwinkel) zu vermitteln.

Es gibt viele solcher Hilfsmittel. Wichtig ist: Aufmerksam gucken, was die anderen Trainer treiben und selbst kreativ bleiben, überlegen wie man methodisch vorgeht und ältere Ideen hinterfragen, erweitern usw.
So wendete ich früher TT-Tennis nur zum Erlernen des Rückschlagsspiels an sich an. Dann kam ich, als ich es selbst spielte, auf den Streuwinkel-Gedanken... und jetzt benutze ich es gerade um einem Spieler Abwehrschläge beizubringen.

Wenn jetzt alle im neuen "Nachwuchs-Forum" ihre Gedanken einbrächten, dann hätten wir als Trainier das Paradies auf Erden.

Ich mag Paradiese nicht. Da gibt es zu wenig Herausforderungen für mich.

[Dragonspin]

Zitat von martinspin

Es kann sicher nicht behauptet werden, dass das eine System erfolgreicher als das andere ist.

Ma Lin mit dem VH-System ist immerhin Weltranglistenerster.
Wang Hao mit dem beidseitigen System ist Weltranglistendritter.

Doch. Genau das behaupte ich. Die Penholderspieler spielten erst dann wieder eine Rolle auf internationalen Topveranstaltungen, als sie den RH-Spin einführten und so beidseitig aktiv eröffnen konnten. Weitergeführt hat dieses System Wang Hao und scheinbar gehen die chinesischen Trainer nun komplett diesen beidseitigen Weg im Penholderbereich.

[martinspin]

@Dragonspin

Ma Lin als Weltranglistenerster ist doch ein klassischer VH-Spieler. Da wir gerade dabei sind, von den Chinesen zu reden... Wir können sicher sein, dass die immer jeden Spielsystem hervorbringen werden. Die wollen einfach gewinnen. Wenn die merken, dass mit dem beidseitigen Spiel alla Wang Hao gegen die Europäer locker gewinnen kann, werden sie halt dieses System bevorzugen. Könnte aber auch umgekehrt sein.

Bei meiner Liste zum Anfängertraining habe ich lediglich die VH-Grundstellung und die beidseitige Grundstellung als Spielsystem drin. Natürlich kommt Koordination und Kondition vor der Taktik!

Ich schaffe das System für den Moment aus und trage dazu die verschiedensten Übungen zusammen. Werde dir das entsprechende Dokument dann mal übermitteln. Ist besser, wir diskutieren dann weiter über Trainingsmethodik, da dann alles viel fassbarer wird.

Gruss
Martin

[SpinDevil]

[QUOTE=martinspin]@SpinDevil

Welches Spielsystem verwendest du selbst?


Hi Martinspin,

ich selbst spiele ein auf die Vorhand ausgerichtetes OFF- Spiel aus der Halbdistanz. Da meine Vorhand sehr variabel und auch gefährlich ist, versuche ich immer, mit dieser Seite zu Punkten.

Auf der Rückhand verteile ich die Bälle, halte den Ball im Spiel oder ziehe auch schon mal an. Manchmal schiesse ich auch mit der Rückhand, allerdings selten und nur als Überraschung gedacht.

Beim Training versuche ich den Spielaufbau aus der Rückhandseite mit der Rückhand zu trainieren. Das Mittelspiel und Abschluss soll dann über die Vorhand erfolgen, die Rückhand bleibt eher sicher. Risko=>Vorhand, Vorbereitung=>Rückhand, dann Vorhand.

Ist zwar ein Haufen Arbeit aber es lohnt sich und macht spass.
Und da Bier schmeckt dann richtig gut!!!!

SpinOn

SpinDevil

[martinspin]

@SpinDevil

Kleiner Tip zu den Zitaten: Das ganze hat was mit HTML zu tun und verantwortlich für das Abheben eine Zitats ist das folgende Anfangs- und Endtag plus den Klammern: QUOTE=Name ... Zitat ... /QUOTE. Die meisten löschen das Endtag und dann wird's halt nichts mit dem Abheben!

Kannst du Angaben machen über Steifheit und Tempo deines Holzes. Ich gehe davon aus, dass für die Halbdistanz elastische (Katapult) und schnelle Hölzer geeignet sind.

Gruss
Martin