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Stammtisch Hier könnt Ihr über "Gott und die Welt", Politik, Fernsehen, Bücher, Musik und alles was Euch sonst interessiert diskutieren. Plaudern in lockerer Atmosphäre ;-) |
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#31
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AW: Auch schon aufgewacht liebe Regierung ?
Sicher alles sehr schwierig, fuer beide Seiten. Was mir immer greundlich auf den Zeiger geht: "hochqualifizierte" Jungkraefte. Da haben die Jungs und Maedels ueber Jahre hinweg fleissigst studiert, MBA in der Tasche, 'n paar Auslandssemster sowie Praktika bei PWC, etc.. Dann wird beworben und natuerlich findet man auch schnell etwas. Meist mittleres Management mit vielleicht sogar etwas Personalkompetenz (2-3 direct reports). Das Problem: die Leute haben nicht die geringste Ahnung. Kann man ihnen aber nicht vorwerfen. Den Scheiss den man ihnen ueber Jahre hinweg an der Uni eingetrichtert hatte, interessiert in der "echten Welt" einen feuchten Dreck.
Ich verstehe einfach nicht, warum nicht viel mehr bereits waehrend der Studienzeit die Praxis nicht viel staerker einbindet. So wie z. B. waehrend einer hundsgewoehnlichen Lehre. Theoretischer Hintergrund in der Schule und Praxisbezogenes dann im Lehrbetrieb. Neben den teilweise in der Tat laecherlichen Bewerbungsschreiben, sind haeufig aber auch die Stellenausschreibungen unter aller Sau. Entweder nichtssagendes BlaBla oder man sucht die personifizierte Omnipotenz. Bin in letzter Zeit durch viele Postings durchgegangen, "mehrheitlich" (der war fuer Dich, Waterhouse ) schlicht und ergreifend unbrauchbar. Da lob' ich mir die Job-Postings der New York Times in den 70ern: knapp formuliertes Stellenprofil, simpel ergaenzt um: "NO Losers"!........ |
#32
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AW: Auch schon aufgewacht liebe Regierung ?
@haudruff
Ich hoffe Du meinst mit arrogantem Personalentscheider nicht mich, dann ist was völlig falsch rübergekommen, ich will niemand "abstempeln", Fakt ist aber wenn ich technische Leistungen verkaufen will und jemand suche der auch zu Großkunden im Außendienst reisen kann, dort meine Ware und Dienstleistungen an den Mann / Frau bringen soll, hilft mir der Quereinsteiger (ich nehme jetzt einfach mal de / die Bäckerfachverkäufer (in) herzlich wenig. Auch wenn so jemand topmotiviert ist, fährt er von Siemens, frustiert, ohne Auftrag nach Hause. Deshalb bringen mir diese Bewerbungen nun rein nichts, und auch dem Bewerber ist nicht geholfen, deshalb redete ich von Zeitverblödelei (für beide Seiten). Wie Peter bereits richtig angemerkt hat, ist es für mittelständische und Kleinbetriebe äußerst schwierig, übrigens gerade im Boom, gute Leute zu bekommen. Wir haben einen Quereinsteiger (aus dem IT-Sektor) eingestellt, und schulen ihn nun. Hierbei gibts nun mehrere Risiken a) er checkts nicht b) ich habe ihn 2 - 3 Jahre gut ausgebildet, dann holt ihn mir ein Konzern ab für ein paar hundert Euronen mehr, die ich nicht bezahlen kann, um nicht das komplette Gehaltsgefüge meines Vertriebs zu zerstören, c) ich ahbe Zeit und Geld investiert und der Mann findet wieder einen Job in seinem Metier (auch für die Katz gewesen). Wir setzen auf konsequente Lehrlingsausbildung und arbeiten hier meist auf Empfehlungen (Bekannte, Verwandschaft, etc.) So bekommt ein junger Mensch die Chance einen qualifizierten Platz zu besetzen, und wenn man Sie in jungen Jahren entsprechend fördert, Ihnen Wege aufzeigt sind Sie meist sehr aufgeschlossen, aber: es dauert halt ewig (mind. noch 2 - 3 Jahre nach der Lehre) bis Sie selbstständig verkaufen können. Sprich der Azubi den wir in Kürze einstellen werden könnte in schlechteren Zeiten (vielleicht dummerweise kurz nach seiner Ausbildung) der erste sein der gehen muß (in der Sozialauswahl steht dieses Personal ganz oben). Außerdem muß ich jetzt meine Kundschaft bedienen können, wir gehören leider zu den Firmen die tatsächlich den einen oder anderen Auftrag sausen lassen müssen, einfach mangels Power. Ich kann auch von den etablierten Leuten nicht noch mehr verlangen als sie ohehin tun, sonst brennen Sie mir aus. Also, bin ich in Not, diese habe ich angesprochen, vielleicht nicht wie Du es gern gehört hättest, aber gut, vielleicht ist Dir nun klarer geworden was ich oben meinte. Der Vorschlag (wenn auch ironisch gemeint) von stefan s. ich möchte doch mal das entspr. Ministerium anschreiben, wäre wohl angebracht, ich fürchte jedoch damit postwendend in der "Rundablage" zu landen, also kein gangbarer Weg. Intention dieses Threads war möglichst viele Bürger (und das seid auch Ihr hier) daruf aufmerksam zu machen in welch exorbitantem Tempo unsere Politik in der Lage ist zu reagieren. Nachdem es Spatzen schon von Dächern pfeifen, daß es 2008 etwas langsamer vorangehen wird kommen die Meldungen welch tolle Maßnahmen unsere Regierung vorschlägt. Erstens, wie gesagt, viel zu spät, zweitens, wie ebenfalls oben erwähnt, na ja denkt selber drüber nach.... |
#33
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AW: Auch schon aufgewacht liebe Regierung ?
@nevada
Das mit den Frührentnern läßt mir ebenfalls die Galle hochkommen. Gesunde und fitte 55- 65 jährige Bürger, die wir gut brauchen könnten sammeln sich in den Wellnesscentern oder auf den nordic walking-Pisten (wie hat der Nuhr gesagt, "deadman-walking"), in den Betrieben fehlen Sie hinten bis vorne. Ich habe noch ein paar "solche" Bewerber im Schub liegen, ich denke nochmal drüber nach, ich denke grad an einen fast 50 jhr. Sportartikelverkäufer, meine Befürchtung ist halt, daß den in der "Not" nicht mehr losbekomme und dann einen jungen, motivierten Menschen entlassen muß. Da fehlt des Gesetzgebers Wille dem Mittelstand zu helfen. Man sollte, als Vorschlag, erst ab 50 oder besser 100 MA einen Sozialplan benötigen, und bitte, ehe Ihr mir wieder alle die rüde hire and fire - Mentalität unterjubelt, es ist so, das behindert die Einstellung älterer Menschen tatsächlich. |
#34
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AW: Auch schon aufgewacht liebe Regierung ?
@Abwehrtitan und Chris
Ich fand eigentlich nur Eure ersten Postings etwas despektierlich. Deswegen meine Reaktion. Kann es nicht sein, dass sich hinter der allertollsten Bewerbung mit dem "sympathischsten" Eindruck die allergrößte Luftnummer verbirgt. |
#35
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AW: Auch schon aufgewacht liebe Regierung ?
Zitat:
zum Thema: Als Angestellter in einem Großkonzern bin ich schon eher ein Spezialistentrottel. Einem mittelständischen Unternehmen könnte ich wohl nur nach längerer Einarbeitung dienen. Mein Wissen wäre dort im Prinzip nix wert. Jobs wie meinen "leistet" man sich dort nicht. Ansonsten stimme ich Tony zu. Ein hochqualifizierter Abschluss ist leider noch keine Garantie, dass ein Bewerber für jeden - dem Studium entsprechenden - hochqualifizierten Job taugt. In den letzten Jahren haben die Leute gelernt, sich und ihre Arbeit wesentlich besser zu präsentieren. Auf der Strecke geblieben sind ein Stück weit recht simple Fähigkeiten, die an und für sich gar kein Studium erfordern: Zahlen auf einen Blick plausibilisieren ("ein Gefühl für Zahlen"), die Bereitschaft sich erst mal mit "einfacher" Arbeit das notwendige know-how anzueignen (hier sind die zu hochtrabenden Stellenausschreibungen auch Schuld) und ein entsprechend tiefes Hintergrundwissen, dass einen zu einem gefragten Ansprechpartner im Betrieb macht. Heute bekommt man öfters qualitativ weniger gute Arbeit in einer dafür ansprechenderen Form geliefert. Was den Arbeitsmarkt für Facharbeiter, Handwerker, etc. anbelangt, kenne ich mich zwar wenig aus, aber oftmals liegt auch hier der Unterschied in relativ simplen Fähigkeiten. Die Filialleiterin des örtlichen Metzgers, die einfach - nett zu den Kunden ist - auf ihre Kunden hört (die Wurst bitte dünner, zwischen diesen Käse Folie) - auf Hygiene achtet - die Ware ansprechend präsentiert - flexibel und bemüht ist (Maschine ist geputzt, aber es gibt noch was) ist Gold wert für ihren Chef, scheißegal was im Zeugnis steht. Als Häuslebauer kenne ich mittlerweile auch das Handwerk ein bißchen. Hier kann man auch gutes Geld verdienen und die Qualitätsunterschiede sind enorm. Stundenlöhne von 40 € + Mwst. sind keine Seltenheit. Neben den originären Fertigkeiten eines Handwerkers gibt es aber auch Faktoren, die ich nicht unbedingt in der Schule "erlernen" muss. Z.B. - Zuverlässigkeit - Termintreue - Sorgfalt auch bei den nicht sichtbaren Dingen Fazit: egal auf welchem level, oftmals machen einfache Eigenschaften den Unterschied zwischen einem guten und einem weniger guten Mitarbeiter aus. Und diese kann ich selten direkt aus einem Zeugnis ablesen. Geändert von Waterhouse (31.12.2007 um 16:46 Uhr) |
#36
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AW: Auch schon aufgewacht liebe Regierung ?
@ Waterhouse
Ganzer Beitrag: |
#37
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AW: Auch schon aufgewacht liebe Regierung ?
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#38
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AW: Auch schon aufgewacht liebe Regierung ?
@ Haudruff, Tony_Iommi
danke...bin ja auch mit Euren Beiträgen immer sehr zufrieden. @ Tony bis auf wenige Ausnahmen falls man sich nicht mehr liest (ab halb 7 kommen Gäste zum Raclette): 'n guten Rutsch! |
#39
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AW: Auch schon aufgewacht liebe Regierung ?
als Ergänzung zu meinem Beitrag fällt mir noch eine Eigenschaft ein, die ein Bewerber unbedingt mitbringen sollte und für die auch keine Spezialausbildung nötig ist:
Er / Sie sollte ein Teamplayer sein. Erkennt man mit etwas gesundem Menschenverstand recht einfach. Leider wird gerade in Großunternehmen von manchen Personalern und Chefs der Ellbogentyp favorisiert, weil er angeblich auch das Rüstzeug zur späteren Führungskraft mitbringt. Die meisten bevorzugen allerdings teamfähige Mitarbeiter, die sich auch aktiv für ein gutes Betriebsklima einsetzen. |
#40
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AW: Auch schon aufgewacht liebe Regierung ?
@waterhouse
sehr gute Gedanken, vielen Dank für Deinen Beitrag. Einen Anmerkung erlaube ich mir doch noch: Bewerbung und darin (hoffentlich) enthaltene Zeugnisse, dienen (unter anderem) der Vorauswahl, und die ist nun einfach nötig weil ich nicht 100 Bewerbungsgespräche führen, schlicht aus Zeitgründen. Wieviel Mühe er / sie aufwendet, und in welchem Stil, etc. ein Bewerber seine "Papiere" abgibt, läßt schon den einen oder anderen Rückschluß zu. Wie gesagt, incl. anderer Indikatoren zur Vorauswahl schon nicht ganz unwichtig. Erst im Vorstellungsgespräch kann ich andere Faktoren (die softskills) abrufen und einordnen (wie passt der Bewerber in meine Truppe (Ausschlag auf dem GMG)). Bis zu diesem Termin ist es aber ein weiter Weg, und Spreu vom Weizen zu trennen ist nicht einfach, ich erlaube mir z.B. regelmäßig die Bewerber der letzen Vorauswahlstufe anzurufen und ein kurzes Gespräch mit Ihnen zu führen, hier läßt sich häufig schon erkennen, in welchem Ausmaß jemand flexibel ist, oder was er für eine "Tonart" bevorzugt. (Wenn er mir nicht sofort einen Boxkampf andient ist er schon unten durch, sorry konnte ich mir nicht verkneifen) |
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