Neues Spielsystem für die oberen Ligen?

[Hans May]

Sätze statt Punkte ? In einer 10er-Gruppe wird nicht das ungeschlagene Team mit 36:0 Punkten Meister, sondern uU die Mannschaft an Platz 3. Hatten ein bisschen Glück gehabt, war ein kampflos gewonnenes Spiel dabei und als Sahnehäubchen obendrauf noch einmal 60:0 Sätze per "Stallorder", da in der gleichen Gruppe eine zweite Mannschaft des Vereins am Start ist. Mir wird schlecht .

[Noppenzar]

Zitat von Angus

Ich möchte jetzt auch noch einmal ein Argument bezüglich der Wertung mit Sätzen ins Spiel bringen.

Wir sprechen doch über Mannschaftssport. Wenn wir aber ehrlich sind betreiben wir alle nur Einzelsport, der durch Summenbildung von individuellen Erfolgen zu einem Mannschaftsergebnis zusammengefügt wird. Es bleiben jedoch immer einzelne Matches, die ich gewinne oder verliere. ICH, nicht die Mannschaft.

Wie wäre es denn nun die einzelnen Begegnungen, innerhalb eines Mannschaftskampfes, eben nicht als solche "Spiele im Spiel" zu betrachten sondern den Blick eben mehr auf die Mannschaft zu lenken.
Fastest hat es doch gesagt! Wenn die Mannschaft gewinnt aber er verliert, ist es trotzdem ein Sieg! Ob ich das nächste Spiel also gewinne oder verliere oder ... kann für den gesamten Wettkampf doch eigentlich egal sein.

Wie wäre es, wenn wir die Mannschaftsspiele tatsächlich nach Sätzen werten würden und jede Begegnung davon 4 hätte?
Dann könnte ich ggf. auch mit einem Unentschieden aus meinem Einzel oder Doppel heraus kommen. Wäre das manchmal nicht sogar gerechter für den Einzelnen innerhalb eines Mannschaftswettstreites?

Ich weiß schon, das dies komplett gegen die aktuellen Denkweisen der beteiligten Sportler geht, dass unser TTR-System keine Unentschieden kennt und das dann ein Mannschaftskampf gewonnen werden kann, obwohl man mehr individuelle Verlierer in der Mannschaft hat als Gewinner
aber
DIE Mannschaft bzw. der Mannschaftsgedanke könnte doch davon durchaus profitieren, oder nicht?

Nur mal so darüber nachgedacht!

Du vergisst das Unterbewusstsein.

Eine Mannschaft führt mit 19:0 Sätzen und kann das Spiel nicht mehr verlieren.

Alle folgenden Partien starten 2:0

Wem zum Teufel interessiert noch der dritte Satz?

TTR-Wertung ist klar.

Wer ein Spiel sowieso schon gewonnen/verloren hat spielt doch völlig anders in einem bedeutungslosen Moment.

Und ja, Tischtennis ist ein Einzelsport und wird es auch immer bleiben.

Vereine kommen und gehen, aber die Spieler bleiben in den Klassen.

Zieht ein Verein zurück und/oder zählt nicht mehr, dann hauen alle ab. So ist das nunmal.

Und das ist auch gut so, weil der Charakter des Sports.

Jeder spielt zunächst mal für sich und wenn es gut läuft dann profitiert die Mannschaft.

98% aller TT-Spieler haben zunächst mal ihre Bilanz im Kopf. Oft wird was anderes behauptet, die Wahrheit ist aber so hart.

[Armendariz]

Sie hörten einen Beitrag aus der Rubrik "Noppenzar erklärt die Welt - DER Thread für Nihilisten"

[Fastest115]

Zitat von Hans May

Sätze statt Punkte ? In einer 10er-Gruppe wird nicht das ungeschlagene Team mit 36:0 Punkten Meister, sondern uU die Mannschaft an Platz 3. Hatten ein bisschen Glück gehabt, war ein kampflos gewonnenes Spiel dabei und als Sahnehäubchen obendrauf noch einmal 60:0 Sätze per "Stallorder", da in der gleichen Gruppe eine zweite Mannschaft des Vereins am Start ist. Mir wird schlecht .

Müsste man mal durchrechnen, aber wahrscheinlich sogar möglich dass der ungeschlagene Meister am Ende absteigt
Also

10er Gruppe Platz 9+10 steigt ab.

Eine Mannschaft A gewinnt jedes Spiel nach alten Regeln 16-14 Sätze also 36/0 Punkte und wir Meister.

Mannschaften B bis I spielen Hinspiel immer 16-14 Rückspiel 14-16 untereinander. Gegen A verlieren sie immer 14-16 und gegen Mannschaft J gewinnen sie alle 26-4. Außer B die gewinnen einmal sogar 27-3

Also hat
B Meister mit +42
C-I Alle mit +40
A ist 9. und steigt ab mit +36
J hat - 358 als letzter

Ich weiß übertrieben und unrealistisch aber eben möglich.

Hans Szenario ist denke ich aber schon realistisch. "geschenkte" Spiele bekommen ein viel stärkeres Gewicht

"Siege" in einem einzelnen Meisterschaftsspiel wie bisher sind fast nichts mehr wert

[Noppenzar]

Zitat von Armendariz

Sie hörten einen Beitrag aus der Rubrik "Noppenzar erklärt die Welt - DER Thread für Nihilisten"

Ich kenne niemanden, der nicht zuerst auf sein eigenes Wohl in der Mannschaft schaut. Erzählt wird viel, aber wenn es hart auf hart kommt verfolgte jeder, mit dem ich jemals gespielt habe seine eigenen Interessen.

Solange im Verein alles läuft und jeder seinen Platz hat und am besten noch durchweg gute Bilanzen erzielt werden, da haben sich alle lieb.

Passiert aber irgendetwas, dann war bisher überall wo ich aktiv war immer Theater.

Der TTR hat da schon viel Feuer rausgenommen, wenn man streng nach Punkten aufstellt, aber die persönlichen Eitelkeiten bei der jährlichen Sitzung um die Mannschaftsaufstellungen. Die am meisten auf "Vereinsmeier" gemacht haben, wären die, die am lautesten krakeelt haben, wenn sie mal eine Position nach unten mussten...

Ich wandele mal einen Spruch etwas ab, an dem durchaus eine ganze Menge Wahrheit dran ist:

Eigentlich heisst es ja in der Steigerungsform:

Freund, Feind, Parteifreund...

Ich sage:

Freund, Feind, Vereinskamerad

[Armendariz]

Hab ich in meinen zwei bisherigen Vereinen noch nicht gehabt. Klar gibts manchmal Interessenskonflikte. Aber um die Aufstellung gings bei uns noch nie. Ist auch für niemanden eine Schande, mal ein Paarkreuz tiefer zu spielen.

Aber ich hab mir meinen neuen Verein auch danach ausgesucht, dass es keine Söldnertruppe ist, sondern auf harter Jugendarbeit aufgebaut wurde.

[Trillian]

Es könnte aber auch zu ganz neuen Konstellationen führen:

- dass niemand mehr Spiele abschenkt

- dass man eben nicht die zweite Mannschaft zugunsten der ersten schwächt, was man bisher gemacht hat, weil die erste so eine größere Chance hatte, das Spiel insgesamt zu gewinnen und die zweite im Normalfall eh verloren hätte.
Wenn zu erwarten ist, dass die zweite mit ihrer Nummer 1 12 Sätze mehr gewinnt, dieser in der ersten aber nur gegen einen Spieler (Sätze) gewinnen kann, macht es nämlich keinen Sinn, ihn in die erste aufrücken zu lassen.

- Spieler fehlen nicht mehr, die bislang mit dem Argument fehlen, dass es an dem Tag eh egal ist, ob sie mitspielen, weil die Mannschaft gegen den entsprechenden Gegner insgesamt sowieso gewinnt / verliert.

Außerdem könnte ich mir gut vorstellen, dass bei einer Umstellung auch die Strafordnung angepasst wird, dass fehlerhafte Aufstellungen eben nicht mit 0:48 (bei 6er-Mannschaften) gewertet werden, sondern lediglich die fehlerhaften Spiele mit 0:3.

[Zweier]

Wie wäre es denn, wenn nur noch Doppel gespielt werden? Es wäre gut für die Gemeinschaft und keiner steht mehr ganz allein für sich. Die Platten wären besser ausgelastet...

[mithardemb]

Oder man spielt gleich Rundlauf.

[mithardemb]

Zitat von Trillian

Außerdem könnte ich mir gut vorstellen, dass bei einer Umstellung auch die Strafordnung angepasst wird, dass fehlerhafte Aufstellungen eben nicht mit 0:48 (bei 6er-Mannschaften) gewertet werden, sondern lediglich die fehlerhaften Spiele mit 0:3.

Spannend ist, was dann als fehlerhafte Spiele gewertet wird. Lassen wir mal die Nummer 1 auf dem Spielplan stehen und nicht rechtzeitig zum Spiel erscheinen.
- werden dann nur die Spiele der Nummer 1 als 0:3 gewertet.
- sind es die Spieler eigentlich hätten ein Paarkreuz aufrücken müssen (also 3 + 5).
- oder werden alle Einzel 0:3 gewertet.