Politik - der Thread für politisch Interessierte (bis Dezember 2021)

[crycorner]

Zitat von Peter Igel

Ich wiederhole mich: Mehr als ein Schnitzel am Tag schmeckt nicht.

Aber das wird Noppenzar nie verstehen.

Ist ja alles eine Frage der Motivation. Jemand, der richtig Geld machen will und alles Andere unterordnet, hat ganz gute Chancen das zu schaffen, wenn er es richtig angeht.
Jemand, der einfach sein eigener Chef sein will und sich Selbstständigkeit so vorstellt, dass man sich dann seine Arbeitszeit frei einteilen kann, wird eher scheitern.

Merke: Wer selbstständig arbeitet,
arbeitet Erstens selbst und Zweitens ständig.

[jimih1981]

Ob einem mehr als ein Schnitzel pro Tag schmeckt ist subjektiv. Vorallem was jemand pro Tag und was nicht ist was man höchstens in Beziehung auf Nährstoffe ermitteln kann aber nicht in Bezug darauf welche Bedürfnisse jemand hat, denn die sind i.d.R. sehr subjektiv. Vorallem ist für einem je nachdem in welcher Situation man sich befindet nicht jedes Gut immer gleich viel Wert. Daheim wo das Wasser aus dem Wasserhahn kommt und man an der Ecke im Supermarkt Wasser bekommt mag es für einem einen relativ geringen Wert haben. Wenn man in der Wüste ist und braucht Wasser dann ist der Wert den das Wasser für einen hat deutlich größer. Außerdem ist es natürlich so dass für den Verkäufer das Produkt das er verkauft weniger wert ist als das Geld das er dafür bekommt und für den Käufer ist das Produkt mehr wert als das Geld das er dafür zahlen muss. Es ist also eine WIN-WIN Situation. Der eine möchte halt nur ein Schnitzel am Tag der andere möchte zwei. Ein anderer geht jeden Tag zum Friseur während der Nachbar nur alle paar Monat mal zum Friseur geht. Eine zentrale Stelle kann niemals ermitteln welche Bedürfnisse Millionen von Menschen haben deswegen ist die freie Interaktion von Menschen indem sie miteinander Handeln und Verträge schließen die beste Möglichkeit um die Bedürfnisse die jemand hat effizient zu befriedigen. Je mehr man hier verzerrt desto ineffizienter wird es und mit Kapitalismus hat das nichts zutun was man hier praktiziert. Wenn der Staat mit Banken und Großkonzernen kungelt hat das nix mit Marktwirtschaft zutun oder einem freien Markt. Das ist Korporatimus.

Im Endeffekt kann man jedem Kind erklären wie Wirtschaft funktioniert z. B. am Beispiel einer Insel, warum man nur mit echtem Geld vernünftig wirtschaften kann einen dauerhaften Wohlstand hat. Nur viele Politiker verstehn das nicht. Vorallem verstehn sie nicht das Gesetz der Knappheit.
Und das Problem mit Gemeingütern verstehn auch wenige nicht.
Wenn keinem etwas gehört wird auch so damit umgegangen.
Siehe die Tragik der Allmende.

Man kann auch in einer einfachen Darstellung erklären warum es Unsinn ist das eine höhere Geldmenge einen höheren Nutzen für die gesamte Wirtschaft hat.

Siehe hier erklärt in relativ einfachem Englisch:

https://www.youtube.com/watch?v=KwikXsVwD34

Zu solchen Maßnahen wie Mindestlohn muss man ganz klar sagen. Man denkt nicht darüber nach was hinter den Dingen steht. Man denkt nur an die Intention. Das am Ende natürlich dann alle mehr zahlen müssen und die Erhöhung für den Arsch war weil man nur scheinbar auf dem ersten Blick profitiert kapieren zu wenige. Mal ganz da von abgesehn dass es eine Markteintrittshürde für Niedrigqualifizierte ist und natürlich dann die Anforderungen des Arbeitgebers an den Arbeitnehmer steigen.

[Noppenzar]

Beim Mindestlohn bin ich anderer Meinung.

50 Jahre lang, bis zu den Hartz Gesetzen brauchte es den wirklich nicht.

Nun aber ist in Deutschland eine ganz andere Situation. Manches Unternehmen hat sich auf Kosten der Menschen und in Tateinheit mit der Arbeitsagentur einen Wettbewerbsvorteil gegenüber vernünftig zahlenden Mitbewerbern verschafft, wo der Steuerzahler das Unternehmen noch über die Aufstockung subventioniert hat.

Christoph Gröner hat dazu bei Hart aber Fair sehr vernünftig argumentiert und hat mMn. auch recht.

Gerade im Bereich der Paketdienste sieht man doch, wie sich ein Unternehmen (Otto) mit Milliardenvermögen auf Kosten der Menschen bereichert und sich über Subs aus der Verantwortung stehlen will.

Und warum kommt man nicht mal endlich zu dem gesellschaftlichen Konsens, dass Versand auch etwas kosten muss?

In den meisten anderen vergleichbaren Ländern kosten Pakete zwischen 4 und 8 Euro. So zum Beispiel in England oder Frankreich.

Ein Wettbewerber (Hermes) hat hier in Deutschland den ganzen Markt mit seinem Geschäftsmodell kaputt gemacht, so dass der Staat eingreifen muss!

Auch diverse Start-Up Modelle wie Picnic oder ähnliche Dienstleister schaden dem Wettbewerb.

Und dann muss der Staat eingreifen, wenn es keine Gewerkschaften gibt. Wären die Paketboten gewerkschaftlich organisiert bzw. vernünftig organisiert, dann würden sie mal 4 Wochen in den Streik treten und könnten auch weit mehr Geld herausholen.

Im Einzelhandel ist es ähnlich gewesen. Da hat sich mancher private Edeka oder Rewe mittels Packfirma oder 5 Euro Stundenlohn lange Zeit dumm und dusselig verdient, da man nicht Tarifgebunden ist und Betriebsräte verhindert hat. Auch hier musste der Staat eingreifen und seit dem Mindestlohn gibt es hier viel viel weniger Ausnutzerei.

Friseur Klier oder Hairexpress haben vor dem Mindestlohn ähnlich agiert.

Die Osterweiterung der EU ist ein weiteres Argument für den Mindestlohn. 6 Rumänen auf Montage können halt Preise machen, die weit unterhalb deutschen Niveaus liegen.

Solche Auswüchse kann sich eine Gesellschaft nicht auf Dauer leisten ohne dass es zu massiven sozialen Spannungem kommt.

@Cycromer: volle Zustimmung. Im Normalfall aber über die Betriebshaftpflicht abgedeckt.

@Peter: du bist dir schon im Klaren, dass du zu den 2-5% Ausnahmeerscheinungen im Angestelltenbereich gehörst.
Man könnte auch einen Fussballprofi anführen. Der ist auch angestellt, arbeitet wenig und verdient viel.

[Armendariz]

Chinesischer Ingenieur wird zum nigerianischen Stammeschef ernannt

Klingt lustig, ist aber Symptom einer lange Zeit völlig verfehlten Afrikapolitik des Westens.

[Peter Igel]

Zitat von Noppenzar

@Peter: du bist dir schon im Klaren, dass du zu den 2-5% Ausnahmeerscheinungen im Angestelltenbereich gehörst.
Man könnte auch einen Fussballprofi anführen. Der ist auch angestellt, arbeitet wenig und verdient viel.

Nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich.

Ansonsten kommst mit 5% nicht hin

Wobei es mir auch darum gar nicht ging; hab nicht von mir gesprochen.
War eher ne generelle Feststellung mit Allgemeingültigkeit

[mithardemb]

Zitat von Noppenzar

Wo ist denn ein Angestelltenverhältnis attraktiv?

Die Einkommenschancen sind doch für 95-98% aller Angestellten eher bescheiden.

Du hast damit Recht, dass es bei den den Selbständigen eine weitere Streuung gibt - nach oben, aber auch nach unten. Als Angestellter ist de jure der Mindestlohn die untere Schranke. Bei dem Selbständigen gilt das nicht.

Lohnfortzahlung bei Krankheit, paritätische Zuzahlung bei den Sozialversicherungen und vieles andere mehr. Als Selbständiger gehts immer auf die eigene Rechnung.

Zitat von Noppenzar

Zur Rente:

Die meisten Rentner werden in 25 Jahren eine Rente bekommen von der sie kaum leben können. Dasselbe Geld, nur privat vorgesorgt, wirft erheblich höhere Renditen ab.

... wenn man denn welches hat. Der Anteil der Selbständigen die nichts für den Ruhestand zurücklegen ist erschreckend hoch. Weshalb wohl wird eine Rentenversicherungspflicht für die diskutiert.

Warum gibts wohl die Künstlersozialkasse für selbständige Künstler?

Dazu kommt, dass speziell in der Gründungsphase das Geld eher knapp ist. Die Hoffnung besteht, darin, dass man später mehr erwirtschaftet. Beim durchaus vorhandenen Risiko des Scheiterns, sind diese Jahre dann für Rücklagen komplett verloren.

Zitat von Noppenzar

Und zum Schluss mal ein Beispiel aus dem Freundeskreis....

Das ist immer so eine Sache mit dem Freudes- / Bekanntenkreis. Es sind halt einzelne Beispiele und ich kann dir auch andere nennen.

Zitat von Noppenzar

Ein gut gehender Handwerksbetrieb wirft zwischen 100-300k ab. Ähnlich private Edekas oder Rewes.

Ich kenne da viele kleine Handwerker, die mich ach und krach über die Runden kommen - bis zum Ruhestand. Kleine Länden im Lebensmittel- und Einzelhandel verschwinden immer mehr wegen Discountern und Online-handel.

Zitat von Noppenzar

Wie viele zählen Montags schon die Zeit bis zum Freitag. Woher kommen die Forderungen nach immer weniger Arbeit und Freizeitausgleich?

40 Stunden sind doch für viele schon zuviel.

Der Begriff Work-Life-Balance ist durchaus auch in den USA bekannt. Wer sich für die Selbständigkeit entscheidet, der kommt am Anfang selten mit den 40 Stunden aus und muss dafür im Privatbereich Abstriche machen - so wie das eben auch bei Angestellten mit höherem Einkommen oft der Fall ist.

Ein Problem wenn man sich alleine oder im kleinen Kreise selbständig macht sind die immensen Verwaltungsaufgaben die einem der hiesige Staat auferlegt.


Unterm Strich hat die Selbständigkeit natürlich ihren Reiz aber eben auch ihre Tücken. Wenn in einem Land Fachkräfte gesucht und umworben werden wie zur Zeit in Deutschland - dann ist die Quote der Selbständigen nachvollziehbar geringer, als wenn es wenige offenen Stellen gibt.

[Danielson]

Zitat von jimih1981

Es ist Fakt dass eben viele Deutsche besonders frefreiheitsfeindlich und obrigkeitshörig sind. Schon Göthe ist deswegen evtl. mal aus Deutschland geflüchtet.

Gewiss sind heute namhafte Schriftsteller einst aus deutschen Fürstentümern (wie Friedrich Schiller) oder Deutschland geflüchtet (wie Heinrich Heine oder Thomas Mann).

Musste Goethe auch fliehen? Wohl kaum, weil er die Zensur seiner Schriften oder ein Verbot fürchtete, dass seine Stücke nicht aufgeführt werden dürften.
Vielleicht spielst Du auf Goethes "Italienische Reise" an. Die kann natürlich auch als eine Art Flucht gesehen werden. Allerdings waren die Bedingungen dafür für den Geheimrat nicht die schlechtesten: 19-monatiger Italienurlaub bei voller Gehaltszahlung auf Staatskosten, mit der Gewissheit, nach der Reise wieder in Weimar von Herzog Carl August freundschaftlich aufgenommen zu werden!


Goethe, ein früher libertärer Freigeist? Wenn Du darunter versteht, dass jemand auf Kosten des Staates lebt - und sich gegenüber dem Staat -zumindest zeitweise - nicht verpflichtet fühlt, war er das.


Je älter er wurde, desto dünkelhafter wurde er wohl. Als Staatsbeamter vertrat er eher konservative Ansichten und befürwortete den Obrigkeitsstaat.

[Matousek]

Man sollte schon wissen wie man Göthe schreibt.

[Neuanfang]

Wenigstens wurde Deutschlands Dichterfürst nicht wie sein Namensvetter im Film "FJG" mit verdrehtem *h* im Wortinnern geschrieben...

[Abwehrtitan]

https://www.bild.de/bild-plus/news/i...a=de.bild.html


https://www.bild.de/bild-plus/politi...a=de.bild.html


https://www.bild.de/bild-plus/news/i...a=de.bild.html


Alles ned so wild, oder ? Einzelfälle ! Dem muss man mit Toleranz begegnen ! Was von BILD kommt stimmt sowieso nicht ..... klar ! Überzogene, einseitige Berichterstattung ! Hetze ! Rassismus !!