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Schiedsrichter- und Regelbereich & Rechtliches Alles rund um Schiedsrichter, Regeln, rechtliches (Vereinsrecht, Gesetze). Regelfragen, strittige Situationen, zu viele Regeländerungen oder neue Ideen für TT, Erfahrungen als/mit Schiedsrichter(n), Ausbildung, usw.

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  #421  
Alt 21.12.2010, 21:42
Benutzerbild von Torsten von Bayern
Torsten von Bayern Torsten von Bayern ist offline
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Torsten von Bayern ist zur Zeit noch ein unbeschriebenes Blatt (Renommeepunkte ungefähr beim Startwert +20)
AW: Richtlinie zur Schlägerkontrolle im DTTB

Zitat:
Zitat von Hillegosser Beitrag anzeigen
P.S.: Schon Lustig, dass der Hersteller einfach dem DTTB verklickert, dass sein Produkt regelkonform ist. Müsste es nicht eigentlich umgekehrt sein?
In der Tat, denn was Hersteller über die Regelkonformität ihrer Produkte sagen, interessiert uns Schlägerkontrolleure logischerweise nicht im geringsten, da sie -was ihr gutes Recht ist- Produktwerbung betreiben und nicht für Regelauslegung zuständig sind.

Ob bestimmte Größen, wie die -künstlich veränderte- Temperatur, zu den Eigenschaften eines Belages zählen, bestimmen einzig die ITTF bzw. national der DTTB und niemand sonst. Entsprechende Stellungnahmen zur konkreten Größe "Temperatur" liegen nicht vor, so dass hier das Ermessen des jeweiligen Oberschiedsrichters greift.

Das Risiko für einen Spieler, durch eine Schlägerkontrolle zu fallen, sollte mit höherer Temperatur (unabhägig von deren Ursache) aus den von Brett13 dargestellten Gründen steigen. Es muss jeder selbst beurteilen, ob das für ihn OK ist - wenn's schief geht, kann er jedenfalls nicht den jeweiligen Hersteller des Reinigers / Heizkissens / whatever ... belangen.
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Geändert von Torsten von Bayern (21.12.2010 um 21:46 Uhr)
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  #422  
Alt 21.12.2010, 23:12
tt-trommler tt-trommler ist offline
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tt-trommler befindet sich auf einem aufstrebenden Ast (Renommeepunkte mindestens +40)
AW: Richtlinie zur Schlägerkontrolle im DTTB

Zitat:
Zitat von Brett13 Beitrag anzeigen
Die Temperatur, um die es bei unserem Produkt geht, ist keine Eigenschaft eines Belages (wie z.B. das Belagmaterial, die Dicke, die Farbe, die Oberflächenstruktur etc.) sondern eine Zustandsgröße bzw. eine äußere Bedingung. Tischtennisbeläge unterliegen in der Praxis, je nach äußeren Bedingungen, großen Temperaturschwankungen von 40°C und mehr.


Bei höheren Temperaturen dehnen sich Beläge aus und das führt dann dazu, dass sie bei Belagsdickemessungen durchfallen können. Ebenso werden die messbaren VOC-Ausdünstungen mit höheren Temperaturen beeinflusst. Dazu sehe ich ein "künstliches" Aufheizen bis auf 50 ° durchaus als Regelverstoß gegen A 4.7 (4.7 Das Belagmaterial muss ohne irgendeine physikalische, chemische oder sonstige Behandlung verwendet werden.) an
Nebenbemerkung zur Physik im Alltag :
ein Material das einen solchen Ausdehnungkoeffizienten hat dass es sich bei einer Temperaturerhöhung von 20 oder 30°C (also von 20 auf Umgebungsbedingungen während des Spiels nicht zulässige 50 °C) um 1% ausdehnt (von 4,00 auf 4,04 mm) mag es vielleicht geben - Gummi (TT-Belag) mit einem typischen CTE (Ausdehnungskoeefizient) von 200 ppm/°C jedenfalls bleibt klar (mindestens um den Faktor 2) unter dem Toleranzgrenzwert wenn der Belag vor der Temperaturerhöhung regelgerecht war.
Da die thermische Ausdehnung im allgemeinen reversibel ist und ein Belag schnell wieder auf Raumtemperatur abkühlt dürfte der Effekt spätestens nach dem Einspielen verpufft sein.
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  #423  
Alt 22.12.2010, 00:43
Pinguin Pinguin ist offline
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Pinguin kommt allgemein ganz gut an (Renommeepunkte mindestens +60)
AW: Richtlinie zur Schlägerkontrolle im DTTB

Zitat:
Zitat von tt-trommler Beitrag anzeigen
Da die thermische Ausdehnung im allgemeinen reversibel ist und ein Belag schnell wieder auf Raumtemperatur abkühlt dürfte der Effekt spätestens nach dem Einspielen verpufft sein.
Vielleicht nach dem Einspielen, aber nicht bei der Kontrolle ;-).

Es ist eine interessante Frage ob das Erwärmen als "physikalische Nachbehandlung" anzusehen ist. Das letzte mal als ich davon hörte war Thermodynamik noch ein Teil der Physik, aber vielleicht hat sich das ja inzwischen geändert? Man könnte insofern einen Unterschied machen, als dass die Veränderungen durch Temperaturerhöhung höchstwahrscheinlich reversibel sind und auch während des "normalen" Betriebs (okay, vielleicht nicht auf 50 °C) auftreten können. Allerdings könnte man genauso argumentieren, dass auch ein "Tunen" mit VOCs reversibel sei insofern dass der Effekt wieder weg sei sobald die VOCs sich verflüchtigt haben.

Weder die Regeln noch die Richtlinien für die Schlägerkontrolle schreiben eine Kontrolltemperatur für die Schlägerbeläge vor. Allerdings sehe ich wie Torsten und Brett13 die Gefahr einer Ausdehnung - es muss ja nicht von 4,00 mm auf 4,04 mm gehen sondern es reicht ja wenn aus 4,04 mm etwa 4,05 mm werden oder die Ebenheit nicht mehr gegeben ist - ganz abgesehen von der möglichen Gefahr einer vermehrten Ausdünstung evtl. noch vorhandener VOCs durch die Erwärmung.

Da die Schläger ja nicht zwangsläufig direkt nach Abgabe getestet werden und nach der Schlägerprüfung nicht mehr in die Schlägerhülle wandern ist evtl. auch fraglich ob von dem möglichen Effekt bis zum Spiel noch viel zu spüren ist.
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  #424  
Alt 22.12.2010, 02:55
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AW: Richtlinie zur Schlägerkontrolle im DTTB

Zitat:
Zitat von Torsten von Bayern Beitrag anzeigen
Ob bestimmte Größen, wie die -künstlich veränderte- Temperatur, zu den Eigenschaften eines Belages zählen, bestimmen einzig die ITTF bzw. national der DTTB und niemand sonst. Entsprechende Stellungnahmen zur konkreten Größe "Temperatur" liegen nicht vor, so dass hier das Ermessen des jeweiligen Oberschiedsrichters greift.
Damit wäre wohl der vorläufige Höhepunkt der Schlägerkontrollen erreicht: "Dein Schläger ist zu warm, du darfst damit nicht spielen!"
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  #425  
Alt 22.12.2010, 02:57
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AW: Richtlinie zur Schlägerkontrolle im DTTB

Zitat:
Zitat von Torsten von Bayern Beitrag anzeigen
Entsprechende Stellungnahmen zur ... liegen nicht vor, so dass hier das Ermessen des jeweiligen Oberschiedsrichters greift.
Nur der Regeltext ist relevant, und nicht irgendwelche Stellungnahmen von Funktionären.
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  #426  
Alt 22.12.2010, 09:06
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Zitat:
Zitat von Pinguin Beitrag anzeigen
Es ist eine interessante Frage ob das Erwärmen als "physikalische Nachbehandlung" anzusehen ist. Das letzte mal als ich davon hörte war Thermodynamik noch ein Teil der Physik, aber vielleicht hat sich das ja inzwischen geändert? Man könnte insofern einen Unterschied machen, als dass die Veränderungen durch Temperaturerhöhung höchstwahrscheinlich reversibel sind und auch während des "normalen" Betriebs (okay, vielleicht nicht auf 50 °C) auftreten können. Allerdings könnte man genauso argumentieren, dass auch ein "Tunen" mit VOCs reversibel sei insofern dass der Effekt wieder weg sei sobald die VOCs sich verflüchtigt haben.

Weder die Regeln noch die Richtlinien für die Schlägerkontrolle schreiben eine Kontrolltemperatur für die Schlägerbeläge vor. Allerdings sehe ich wie Torsten und Brett13 die Gefahr einer Ausdehnung - es muss ja nicht von 4,00 mm auf 4,04 mm gehen sondern es reicht ja wenn aus 4,04 mm etwa 4,05 mm werden oder die Ebenheit nicht mehr gegeben ist - ganz abgesehen von der möglichen Gefahr einer vermehrten Ausdünstung evtl. noch vorhandener VOCs durch die Erwärmung.
Thermodynamik ist ein Teilbereich der physikalischen Chemie - wenn man sich den Mikrokosmos des CTE betrachtet ist die Grenze zwischen Physik und Chemie ohnehin fließend (-eher ist Chemie eine Unterdivision der Physik).

Allerdings : der CTE ist reversibel d.h. nach Ende der thermischer Behandlung nimmt der Stoff (hier Gummi) seine Ausgangsform (Abmessung) wieder an.
Im Fall der VOC liegt allerdings ein irreversibler Vorgang vor da sich die VOC verflüchtigen und nicht wieder von alleine in/auf den Schläger/Gummi/Belag begeben. Sie sind zwar noch vorhanden aber im Raum/der Umgebung/der Umwelt verteilt (schönes Beispiel für Entropie) bis sie vielleicht mit irgendwelchen Molekülen reagieren z.B. im Körper der Menschen die sie einatmen.

Da der Effekt des Erwärmens reversibel ist und wie gesagt wohl nach dem Einspielen nicht mehr messbar würde ich es nicht als unzulässige Nachbehandlung sehen - es sei denn die Erwärmung wird so weit getrieben dass sich die chemische Struktur des Gummis ändert. (Wenn ich noch daran denke werde ich nach den Weihnachtsferien einmal eine DSC bei uns machen lassen um zu sehen wann etwas "passiert" )
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Geändert von tt-trommler (22.12.2010 um 09:10 Uhr)
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  #427  
Alt 22.12.2010, 09:22
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AW: Richtlinie zur Schlägerkontrolle im DTTB

Wie weit muss ich meinen Schläger von der noch warmen Bügelwäsche weglegen, damit ich nicht Gefahr laufe, beanstandet zu werden ?
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In der Retrospektive ist jeder allwissend.
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  #428  
Alt 22.12.2010, 09:26
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AW: Richtlinie zur Schlägerkontrolle im DTTB

Zwingt eigentlich irgendjemand irgendwas so dicht an die Maximalwerte heranzugehen, so dass Temperaturverhalten eine Rolle spielt? Wer das tut nimmt bewusst ein hohes Risiko und fliegt dann halt aus der Kurve. Da hab ich wenig Verständnis.

Diese Diskussion wird immer absurder. WER soll das alles noch nachvollziehen, außerhalb des Tischtennis?
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Es reicht nicht, ein guter Spieler zu sein – man muss auch noch gut spielen. Dr. Siegbert Tarrasch
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  #429  
Alt 22.12.2010, 09:30
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AW: Richtlinie zur Schlägerkontrolle im DTTB

Zitat:
Zitat von Mighty Beitrag anzeigen
Nur der Regeltext ist relevant, und nicht irgendwelche Stellungnahmen von Funktionären.
Erst mal schließt das Eine das Andere nicht aus.

Zum Regeltext: Genau darauf bezieht sich Torstens völlig korrekte Antwort - so zumindest lese ich das und ich finde auch keine Stelle in seiner Antwort, die Anlass gibt eine andere Deutung zuzulassen.

Zu den Stellungsnahmen von Funktionären: Ich finde es auch öfter unglücklich, dass Regeln und Verordnungen in manchen Fällen nicht Eindeutig (genug) sind und es deshalb nötig ist, dass es von einer anerkannten Stelle (Das sind nun mal die Funktionäre) ausgelegt werden müssen. Ab und an sogar mal extra für einen "kuriosen" Einzelfall. Deshalb sind offizielle Stellungsnahmen bzw Auslegungen natürlich relevant und darüber hinaus sogar bindend. Wie sollte es auch anders funktionieren

@ tt-trommler: Danke für die physikalische Erläuterung

Eine Frage dazu habe ich allerdings noch. Kann man das nicht näher definierte Material eines Belages bzw Gummi so zweifelsfrei in eine bestimmte Kategorie einordnen, dass die Ausdehung bei Temperaturschwankungen mit einer "Einheitsformel" richtig berechnet werden kann? Kann man in jedem Fall ausschließen, dass Temperaturschwankungen bzw eine Erwärmung über eine bestimmte Temperatur hinaus, dazu führen kann, dass es dann nicht mehr reversibel ist? Wie verhält sich das Material des Schwammes bei bei Temperaturerhöhungen?

Na gut, das waren drei Fragen...

@ Torsten von Bayern: Ihr (Du?) betreibt eine vorbildliche Web-Seite. Es war nicht das erste Mal, dass ich dort nützliche Informationen gefunden habe

Empfehlenswert in diesem Zusammenhang finde ich die zwar schon mehr als ein Jahr alte (Auch das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen und sich fragen, warum hier teilweise so getan wird, als ob das alles ganz neu ist ) FAQ zur Schlägerkontrolle.
http://sr.bttv.de/fileadmin/bttv/med...rkontrolle.pdf
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  #430  
Alt 22.12.2010, 09:37
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Zitat:
Zitat von wabe Beitrag anzeigen
Zwingt eigentlich irgendjemand irgendwas so dicht an die Maximalwerte heranzugehen, so dass Temperaturverhalten eine Rolle spielt? Wer das tut nimmt bewusst ein hohes Risiko und fliegt dann halt aus der Kurve. Da hab ich wenig Verständnis.
Dabei sollte man allerdings nicht außer Acht lassen, dass handelsübliche Beläge evtl. schon so dicht am Regel-Maximum sind, dass es zu Ärger kommen kann. Ich spiele selbst auch Beläge mit max. Schwämmen und hab mir noch nie Gedanken darüber gemacht, ob dass evtl. zu Regelinkompatibilitäten führen könnte. Ich denke, dass das ein Großteil der Amateursportler nicht anders handhabt. Ab zum Händler neue Gummis aufs Holz machen lassen und damit dann bedenkenlos zu Spielen gehen...
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