Politik - der Thread für politisch Interessierte (bis Dezember 2021)

[BlinderBarmer]

Zitat von Snape

Och nö, bitte nicht schon wieder diese Ammenmärchen-Leier.

Du tust der Sache keinen Gefallen, wenn du wahrheitswidrig behauptest, es würde deutliche Steigerungen der wetterbedingten Ernteausfälle oder sonstiger Katastrophen geben, das ist statistisch (noch) nicht der Fall.

Das ist deine Version von 'im Mittelalter war Grönland eisfrei' und 'Zur Römerzeit und im Mittelalter war es so warm wie heute'.
Schlicht nicht haltbar, laut IPCC.

[Armendariz]

Mehr Ernteausfälle durch Klimawandel - Metastudie

Kommt natürlich immer drauf an, was man sich anschaut.

In Deutschland haben von der Hitzewelle z.B. Weinanbau und Obst profitiert.
Aber in Regionen, die sowieso schon mit Trockenheit zu kämpfen haben (z.B. Südspanien, woher ein großer Teil des Obsts und Gemüses in Europa kommt) wird die Situation dramatisch. Generell der Mittelmeerraum ist schon extrem fragil.

Dazu kommt, dass es dort immer mehr Tourismus gibt - zulasten der Umwelt.

Das trägt nicht gerade zur wirtschaftlichen Stabilität bei. Muss nur mal die Wasserversorgung kippen und die EU hat die nächste handfeste Krise.

[Snape]

Zitat von HSV

Sollte der Patient die Diagnose annehmen, gibt es noch eine Chance. Sollte er sie ignorieren, wird die Schwäche in der tiefen Vorhand sein geringstes Problem sein.

Deshalb hinkt der Vergleich massiv. Denn in Deinem Beispiel ist nur der Patient selbst von seinem Verhalten betroffen. In der Klimadebatte sind aber viele andere dadurch betroffen.

Davon ab bewundere ich Dein Durchhaltevermögen, auch wenn ich davon überzeugt bin, dass bei Noppe keine Einsicht mehr erfolgen wird. Selbst wenn er es irgendwann tatsächlich begreifen und einsehen würde, erfolgte hier sicher kein öffentliches Eingeständnis, rein aus Prinzip.

Zitat von BlinderBarmer

Greenpeace und der BUND haben das Ding unterschrieben, und im Kompromiss ist festgelegt, dass regelmäßig evaluiert wird, ob der Ausstieg TECHNISCH eher möglich ist.
Es gibt die Techniken noch nicht in entsprechender Größe und Menge, und Pilotanlagen auf das Hundertfache aufzublasen ist kein Kinderspiel.

Niemand sagt, dass es einfach ist. Sonst wäre es womöglich auch schon begonnen worden.
Was sich inzwischen aber herausgestellt hat, ist die deutlich gestiegene Dringlichkeit.
Was ich ja die ganze Zeit sage: Die Realität entwickelt sich schneller schlimmer als lange angenommen und hochgerechnet. Also muss man eben mit mehr Hochdruck an Lösungen arbeiten.

Zitat von BlinderBarmer

Du tust der Sache keinen Gefallen, wenn du wahrheitswidrig behauptest, es würde deutliche Steigerungen der wetterbedingten Ernteausfälle oder sonstiger Katastrophen geben, das ist statistisch (noch) nicht der Fall.

Hä? Ich bezog mich auf Noppes alte Leier, dass es angeblich keine Kriegs- und Klimaflüchtlinge, sondern nur Wirtschaftsflüchtlinge gäbe...
Klick

Wenn ich mich aber recht erinnere, gab es im letzten Jahr durch den heißen und trockenen Sommer bedingt rund 25% Ernteausfälle in Deutschland - normal?

[BlinderBarmer]

Zitat von Snape

Wenn ich mich aber recht erinnere, gab es im letzten Jahr durch den heißen und trockenen Sommer bedingt rund 25% Ernteausfälle in Deutschland - normal?

1 Jahr ist Wetter, und nur weil das in 30 Jahren normal sein wird, hat das mit der aktuellen Lage nichts zu tun.

Niemand sagt, dass es einfach ist. Sonst wäre es womöglich auch schon begonnen worden.
Was sich inzwischen aber herausgestellt hat, ist die deutlich gestiegene Dringlichkeit.
Was ich ja die ganze Zeit sage: Die Realität entwickelt sich schneller schlimmer als lange angenommen und hochgerechnet. Also muss man eben mit mehr Hochdruck an Lösungen arbeiten.

Eben, man muss an Lösungen arbeiten, und nicht einfach alles ausstellen.
Das Szenario, dass wir unsere Schlüsselindustrien abschalten, diese Produktion verlagert wird, und das letztendlich durch uneffektivere Produktionsanlagen woanders und längere Transportwege im Endeffekt global mehr CO2 produziert wird, ist ja trotz deiner moralischen Verunglimpfung nicht unmöglich.
Wir haben dann keine Einsparung, aber viele Arbeitslose, die einen Sündenbock suchen werden, die historische Parallele kannst du selber ziehen.

[Noppenzar]

Zitat von Armendariz

Mehr Ernteausfälle durch Klimawandel - Metastudie

Kommt natürlich immer drauf an, was man sich anschaut.

In Deutschland haben von der Hitzewelle z.B. Weinanbau und Obst profitiert.
Aber in Regionen, die sowieso schon mit Trockenheit zu kämpfen haben (z.B. Südspanien, woher ein großer Teil des Obsts und Gemüses in Europa kommt) wird die Situation dramatisch. Generell der Mittelmeerraum ist schon extrem fragil.

Dazu kommt, dass es dort immer mehr Tourismus gibt - zulasten der Umwelt.

Das trägt nicht gerade zur wirtschaftlichen Stabilität bei. Muss nur mal die Wasserversorgung kippen und die EU hat die nächste handfeste Krise.

Du unterschätzt die technischen Möglichkeiten. Der Mensvh hat Dubai und Las Vegas bewohnbar gemacht. Zumindest die Industrienationen werden Trockenheit in den Griff bekommen.

Du willst den Tourismus abschaffen?

Sag das mal den Menschen in Brasilien, der DomRep, Kenia, Thailand usw., usw., usw.. Ja, machen wir alle Zwangsurlaub auf Rügen. Wäre für die Binnenkaufkraft in Deutschland hervorragend!

Individuelle Mobilität ist eine der größten Errungenschaften der modernen Welt. Auto und Flugzeug ermöglichen uns eine unglaubliche Flexibilität und damit auch Aufstieg und Wohlstand.

Stell Dir mal vor 1933 hätte es die heutige individuelle Mobilität gegeben. Wie viele Juden hätten flüchten können und wären nicht umgekommen? Damals gab es kaum Autos und sogut wie gar keine Flugzeuge. Juden ohne großes Vermögen hatten keine Chance. Das wäre durch die individuelle Mobilität heute völlig anders.

Möchtest du in diese Zeiten zurück, dass sich ausschließlich eine ganz kleine elitäre Oberschicht Mobilität leisten kann? Wir haben weltweit schon ein Problem mit der Tendenz der Zentralisation in Großstädten. Jedwede Verbote im Bereich der Mobilität verstärken diesen Effekt nur noch mehr.

Diese Vorstellung Alles auf engem Raum zusammenzulegen gab es ja schon in den 1960/70ern. Wa
Wie sich diese Hochhaussiedlungen am Rand der Großstadt entwickelt haben weiß jeder.

Was möchte denn der kleine Arbeiter?

Der möchte sein Auto, sein kleines Häuschen, er möchte sich Kleidung und Essen leisten können und einmal im Jahr günstig in den Urlaub. Mit Verboten erzeugt man dort nur sozialen Unfrieden.

[Armendariz]

Müsste aber mit den entsprechenden politischen Maßnahmen nicht so laufen!

Man hätte ja Solartechnik produzieren können. War ein expandierender Arbeitsmarkt.
Aber wenn man dann plötzlich die Förderung streicht, macht es China halt billiger.

[Noppenzar]

Beim Solar bin ich bei dir. Man hätte es auch über Einfuhrzölle regeln können/müssen.

[Armendariz]

Zitat von Noppenzar

Zumindest die Industrienationen werden Trockenheit in den Griff bekommen.

Du hast den Schuss wohl nicht gehört. Welche Nationen haben den höchsten CO2-Abdruck pro Kopf?
Klar kann man Meerwasser entsalzen. Muss man sogar irgendwann, wenn das letzte Totwasser abgepumpt ist. Aber das verstärkt die Probleme ja noch, da extrem energieintensiv.

[Abwehrtitan]

Ob pro oder contra, hier werdet ihr nix lösen. Warum also onanieren wenn man auch f***** könnte?

[Nullinger]

Zitat von Armendariz

Du hast den Schuss wohl nicht gehört.

Doch, aber weil der so linksgrün versifft klingt, wird er gern ignoriert.
Lässt sich ja alles lösen, wir müssen nix tun. Vor allem nicht, wenn man sein Verhalten dafür ändern müsste. Der Urlaub muss schon durch eine Flugreise zustande kommen. Urlaub in Europa? Das geht doch nicht!
Windräder sind scheiße. Mehr davon aufstellen...nein nein nein.

@BlinderBarmer: Ja, ich bin auch dafür, aktuelle Technologien erst dann abzuschalten, wenn wir Alternativen haben. Bis wir die Kohle abschalten können, wird es noch dauern. Aber dennoch könnte man schnell anfangen, regenerative Energien deutlich stärker auszubauen und zu fördern als das derzeit der Fall ist.
Wo genau ist da das technische Problem?
Das ist doch nur ein gesellschaftliches und politisches. M.E. ist es nicht einmal ein wirtschaftliches Problem.

Und wenn wir selbst erstmal viel bei uns angepackt haben, wird die Argumentation anderen Ländern gegenüber einfacher.