neue TT-Rangliste mit TTR-Werten (Hessen)

[grobschnitt]

Liebe TT-Freunde,

im Schach gibt es seit vielen Jahren dieses Rating-System. Für das TT sind wohl kleinere Modifikationen vorgenommen worden. Zu den Diskussionen hier möchte ich folgende Kommentare abgeben.

a.) Berechnungsgenauigkeit einer Ranglistenzahl
Die Zahl gibt einen ungefähren Stand der Leistungsfähigkeit eines Spielers wieder. Ein paar Punkte mehr oder weniger sagen allerdings gar nichts aus. Meine Zahl bewegt sich seit 10 Jahren in einer Bandbreite von 50 Punkten und ich habe mich weder verbessert noch verschlechtert. Die subjektive Wahrnehmung vieler Spieler ist, dass Gewinne zu wenig und Niederlagen zu stark gewichtet wurden. Objektiv ist es aber nicht so.
Steigt die Zahl, so müssen künftig ja auch bessere Ergebnisse erzielt werden, um diese zu halten. Insgesamt ist das System schon ganz gut.

b.) Sinn einer Ranglistenzahl / eines Ratingsystems
Die Schachspieler wollen auf keinen Fall mehr auf ein Rating-System verzichten !
Viele spielen nur Turniere mit, die auch in die Wertung einfliessen. Viele setzen sich auch Ziele anhand der Rating-Zahlen.

c.) Regeln für die Aufstellung von Mannschaften
DIese Frage ist unabhängig davon, ob es ein Rating-System gibt. Die früheren Systeme zur Aufstellung im Tischtennis hatten auch pro- und contra-Punkte. In jedem der Systeme ließen sich Beispiele konstruieren, die nicht passten.
Ich persönlich würde den Vereinen mehr Freiräume lassen.

[Jim Beluga]

Ich sehe dies auch so. Das TT ist durch das neue TTR System interessanter geworden weil es eine neue "Dimension" hinzu bekommen hat. Ziel eines jeden Spielers muss/wird/kann es zukünftig sein, seinen Wert kontinuierlich zu verbessern. So sind gerade für Nachwuchsspieler Leistungssteigerungen sozusagen "schwarz auf weiß" zu erkennen. Spannend ist auch die Tatsache, dass Spieler jetzt auch außerhalb der regulären Spielrunde Punkte hinzubekommen können, die sich evtl auf die Aufstellung auswirken.

[Coppamax]

Genau. So bekommen Turnierteilnahmen eher noch einen Anreiz.
Ich glaube der ist größer als die Angst, dabei Punkte zu verlieren!

[Jim Beluga]

Positiv auch: Endlich gibt es eine vernünftige Rangliste innerhalb der Kreise und Bezirke. Die vorhergehenden Ranglisten, die von den Kreiswarten gelegentlich rumgeschickt wurden, waren vielleicht an der Spitze ok, aber weiter unten völlig daneben.

[Harry Potter]

innerhalb der kreise kann ich es ja noch minimal verstehen. aber auf bezirksebene ist die rangliste schon nicht mehr besonders nützlich. die stärken der einzelnen kreise sind da doch sehr unterschiedlich...

[Variatio]

Zitat von Harry Potter

die stärken der einzelnen kreise sind da doch sehr unterschiedlich...

Klar sind die Kreise unterschiedlich stark - da aber die Fluktuation in die Bezirke ziemlich gross ist, sollte sich das auch in den TTR-Werten niederschlagen!

Hast du schon entsprechende Untersuchungen angestellt?

[Harry Potter]

neee... so weit ist es noch nicht...

[Jupp63]

Bei allen Pros und Contras in Bezug auf die Einführung der TTR-Werte gilt m. E. grundsätzlich, dass dieses System als Grundlage der Mannschaftsaufstellungen in der Saison 2011/12 "wie Manna vom Himmel gefallen" ist. Der Kommunikations-"Stil" der HTTV-Verantwortlichen war an dieser Stelle verdammt schlecht!!!
Was mir am TTR-System im Übrigen missfällt, ist neben der Berücksichtigung von Turnierergebnissen für die Mannschafts-Punktspielrunde die Inaktivitäts-Regelung. Offensichtlich erhalten Spieler, die eine Halbserie nicht gespielt haben, einen Punkte-Malus i. H. v. jeweils -20 TTR-Punkten. Dies leuchtet mir nicht recht ein, denn gerade im breitensportlichen Bereich geht doch üblicherweise durch eine Pause von der früheren Spielstärke nichts bzw. nur sehr wenig verloren (zumindest meiner Einschätzung nach). Außerdem werden "reine" Anfänger - und bei uns im Verein haben wir im Erwachsenenbereich eine Reihe davon - für die Zeit, als sie noch nicht spielten, nicht mit einem Malus belegt. Das ist für mich nicht nachvollziehbar; möglicherweise habe ich das ganze TTR-System aber einfach auch nicht verstanden.

[Coppamax]

MAn bekommt erst nach einem JAhr Inaktivität 40 Punkte abgezogen, dann nach weitere 6 Monaten 20.
Aber so tragisch sind solche Abstufungen ja nciht, bzw. machen die den Bock nciht fett.
Meistens trainieren die LEute, die so mal ein JAhr oder mehr aussetzen auch nicht. Und da ist schon von einer zumindest geringen (reversiblen) Schwächung auszugehen.

Spielst Du gegen einen identisch starken Gegner und gewinnst bekommst Du normalerweise 8 Punkte.
Nach einem JAhr seiner Inaktivität sind es noch 6, nach 18 Monaten noch 4.
So viel macht es ja auch nicht aus!

[Vektor]

Inaktivitätsabzug gibt es erstmals nach einem Jahr Spielpause. Es gibt natürlich individuelle Unterschieden, aber der Normalfall dürfte doch sein, dass ein Spieler, der eine längere Pause gemacht hat, im Vergleich zur Zeit davor zunächst einmal Spielstärke einbüsst - im Vergleich dazu, wenn er fleißig gepielt/trainiert hätte.

Es entspricht auch der vorgehensweise in zumindest einigen Verbänden, in denen Spieler ohne Einsätze in der darauffolgenden Meldung herabgestuft wurden.
Die Änderungskonstante für diese Spieler ist erhöht, so dass sie den Abzug beschleunigt aufholen können, wenn sie tatsächlich noch ihre alte Stärke haben.

Ein Spieler, der noch nicht spielt (auch auch in der Initialisierungssaison noch nicht gemeldet war), wird nicht mit Inaktivitätsabzügen belegt.
Er wird erst bei seinem ersten Einsatz mit einem Initialisierungswert belegt.