Coronavirus - Situation im WTTV

[Bernie Bär]

Die Regelung, dass bei Relegationsspielen alle einen Platz bekommen, wird jetzt durch WO M 10.3 außer Kraft gesetzt.

Hier heißt es: Bei Gruppen, bei denen nach Austragung aller Mannschaftskämpfe der einfachen Runde kein Abbruchsbeschluss erfolgt, werden ausgetragene Mannschaftskämpfe, die nicht zur einfachen Runde gemäß Beschluss des betreffenden Entscheidungsgremiums gehören, nicht für die Abschlusstabelle berücksichtigt. Diese Gruppen gelten als planmäßig durchgeführt, so dass für sie die einschlägigen Regelungen außerhalb von Abschnitt M gelten.

[Dionysos]

Hallo an alle Mitlesenden,
bislang habe ich das Geschehen hier nur interessiert verfolgt, aber jetzt wollte ich mich doch auch mal aktiv zu der Relegationsfrage einbringen. Mit der Bitte um begründete Korrektur, sollte ich in der Folge Dinge falsch darlegen und hierdurch mögliche Folgerungen falsch sein. Damit es nicht zu umfangreich wird, alles in Stichpunkten (ohne die zugehörigen Punkte aus der WO zu zitieren):
- zunächst ist denke ich festzuhalten, dass für die Einschätzung der anzuwendenden Regeln bezüglich der Saison 2021/22, nur die WO vom Stand zu Beginn der Saison Relevanz besitzen kann; die Änderungen in der Version vom 4.4.2022 können erst für die kommende Saison Anwendung finden (wobei für beide Versionen gleichermaßen die folgenden Punkte in meinen Augen zutreffend sind)
- dort ist geregelt, dass bei Abbruch einer Saison, wenn die Hinrunde abgeschlossen wurde und weniger als die Hälfte der Wettkämpfe der Rückrunde durchgeführt worden sind, die Abschlusstabelle der Hinrunde gewertet wird, keine Relegationsspiele durchgeführt werden und alle Mannschaften, die auf Relegationsplätzen stehen, das Recht zum Start in der jeweils höheren Klasse erhalten (ich glaube, dass das der Punkt ist, der bei vielen zum geäußerten Unverständnis der Ansetzung führt)
- der WTTV führte als Begründung der Nichtanwendung dieser Regelung an, dass kein "Abbruch", sondern eine "Rückführung auf eine Einfachrunde" erfolgt sei; soweit ich es überblicke (auch hier wie gesagt mit der Bitte um Korrektur, sollte etwas übersehen worden sein), taucht diese Vorgehensweise in der WO jedoch an keiner Stelle auf und die Formulierung wurde "spontan" neu geschaffen, ohne dass wie gesagt erkennbar wäre, auf welchem Punkt der WO diese Vorgehensweise fußen würde
- man könnte die Vorgehensweise nun darauf stützen, dass ja in der WO geschrieben steht, dass, sollten einzelne Vorgaben der Wettspielordnung aufgrund von Vorgaben staatlichen Rechts in Krisenzeiten nicht umsetzbar sein, seitens des WTTV auch Regelungen, die nicht in der WO vorgesehen sind (in diesem Fall die neu geschaffene "Rückführung auf Einfachrunde"), durchgeführt werden können; allerdings leuchtet nicht ein, inwiefern die Voraussetzungen hierfür erfüllt sein sollen: es wurde nicht durch staatliches Recht die Durchführung verhindert, andere (Hallen-)Sportarten führen ihre Wettkämpfe aus und auch der WTTV hat ja die Durchführung von Meisterschaftsspielen gestattet; insofern ist auch diese Begründung nicht stichhaltig
- ich denke, es geht bei dieser Frage nicht darum, ob man es als sinnvoll erachtet angesichts der Fallzahlen Relegationsspiele durchzuführen (hier könnte man sicherlich geteilter Meinung sein) und auch nicht darum, ob man es als im Sinne des Sports erachtet, wenn alle Mannschaften auf Relegationsplätzen aufsteigen bzw. die Klasse halten können (auch das kann man hinterfragen), sondern darum, dass ob förderlich wäre, würde ein Verband gegen seine eigenen Regeln Entscheidungen treffen, um bestimmte sportpolitisch motivierten Ziele zu erreichen (Stichwort Verringerung der Ligen). Sollte dies in diesem Fall so sein (auch hier sei "zur Sicherheit" noch ein mal gesagt, dass diese Folgerung unter dem Vorbehalt der Korrektheit der vorherigen Ausführungen gilt), wäre dies in meinen Augen ein fatales Signal an alle Aktiven. Worauf sollte man sich zukünftig einstellen bzw. verlassen können, wenn bei Bedarf zur Erreichung bestimmter Ziele, neue Regelungen beliebig aus dem Boden gestampft werden?

[Jomo]

In Vor-Corona-Zeiten gab es die Regelung, dass die Auf- und Abstiegsregelungen vor Saisonbeginn bekannt sein mussten. Vor dem DTTB-Bundestag traute sich deshalb niemand eine Aussage zu Anwartschaft- und Relegationsspielen zu treffen. Dass da nachträglich neue Regelungen geschaffen wurden, wirft zumindest die Frage auf, ob Klagen vor Gerichten nicht auch etwas anderes ergeben könnten.
Also, dass alle, die Relegationsspiele erreicht haben (wo zumindest ein Aufstiegsplatz sicher ist), doch einen Aufstiegsplatz erstreiten könnten.
Auch dass die Rückrunde offiziell gestartet wurde (wenn auch nur auf freiwilliger Basis) und diese Spiele dann nicht relevant sind, widerspricht der verabschiedeten Regelung, die Saison auf eine Einfachrunde zurückzuführen. Entscheidet ein Gericht, dass die schon gestartete Rückrunde auf Grund der schon gestarteten Spiele abgebrochenen wurde, ist die Ansetzung der Relegations- und Abstiegsspiele rechtswidrig.
Allerdings sollte jeder, der eine Klage einreicht, bedenken, dass er damit ein totales Chaos bei den Staffeleinteilungen auslösen könnte und alle Termine gefährden könnte, so dass weit nach Wechselschluss Planungsunsicherheit bei fast allen Vereinen herrschen würde.
Somit ist die auf dem Bundestag getroffene rechtlich mutige Entscheidung wohl das geringste Übel um für die Mehrheit eine gerechte und praktikable Lösung zu schaffen.

[gaggo]

Bald werden Mannschaften gemeldet. Gibt es schon Aussagen, wie nächste Serie mit Corona etc. umgegangen werden soll?

[Jomo]

Es gibt kein Corona mehr. Wenn jemand eine "Grippe" hat, hat er Pech gehabt. Ist kein offizieller Verlegungsgrund. Deshalb gibt es auch in den Hallen keine Einschränkung (mit einigen örtlichen Einschränkungen). Auch die Gesundheitsämter verhängen normalerweise keine Quarantäne, jeder muss selbst einschätzen, was er macht.
Eine gefährlichere Variante kann nicht mehr kommen. Wenn wir trotzdem irgendwann höhere Hospitalisationsraten bekommen, sind wir sehr überrascht.
Aber dann kann man ja ganz schnell einen angepassten Impfstoff entwickeln, schnell ein paar Impfzentren wiederbeleben und noch Leute impfen.
Dann muss man ev. die Saison unter-/ abbrechen, aber da das ja nicht passieren wird (siehe den ersten Satz), muss man sich darüber keine Gedanken machen.
Spannend werden die Meldezahlen werden. Wenn die Vereine ihre Spieler fragen, ob sie unter allen Bedingungen durchspielen wollen, könnte es sein, dass einige feststellen, dass sie auf einmal weniger Stammspieler als früher haben. Und bei denen, die teilweise nicht antreten konnten oder nur eine Opfertruppe aufbieten konnten, wird vielleicht doch überlegt, ob man optimistisch viele Mannschaften meldet...

[Fastest115]

Woher soll es die geben???
Es gelten die aktuellen Regelungen bis der Landtag für Hotspots Auflagen beschließt.
Und ob wann und wo das der Fall sein wird kann niemand sagen. Das kann von garnichts über g regeln und testpflichteb bis hallenschliessungen gehen

Ergo muss man von den jetzigen Regeln ausgehen und im Hinterkopf einplanen dass es Änderungen wie auch immer geben könnte wenn sich die Corona Lage deutlich verschlechtern sollte.

[gaggo]

Das wäre proaktive Kommunikation.
Insbesondere bzgl. Abbrüche etc. muss bald geplant werden.

Bzgl. Corona allgemein: Da hat Herr Lindner wohl gestern die Bilder zur neuen Freiheit geliefert.

[Fastest115]

Man kann nichts planen wenn man keine zuverlässige vorhersage hat.
Und da kann eben alles jederzeit passieren und da da ist es eben zu aufwendig für 100 mögliche Szenarien Pläne zu machen.
Da muss man sich Gedanken machen wenn sich etwas entwickelt/andeutet usw.
Und gewisse Grundlagen hat man ja in der wo geschaffen.

[TSV_Christian]

Man könnte aber jetzt schon äußern, wie man vorgeht, wenn es auch im nächsten Winter wieder keine echten Einschränkungen aufgrund von Verordnungen geben sollte. Denn klar ist nun mal, dass der Abbruch in dieser Saison nicht aufgrund der Verordnung zustande kam, sondern aufgrund der vorsichtigen Haltung des WTTV und übertriebener Rücksichtnahme auf verängstigte Personen.

Man könnte also zumindest schon mal äußern, ob man die Saison auch bei hohen Zahlen durchspielt, wenn es keine Hallenschließungen u.ä. gibt. Dann könnte jeder im Sommer schon überlegen, ob er bei zu hohen Zahlen im Winter nicht spielen will und soll dann am besten gleich auf eine Teilnahme verzichten.

[Fastest115]

Da gibt es sovielen Dinge von denen keiner weiß welche Kombi dann seinnwird dass da weder der Verband noch die Spieler da jetzt belastbare Aussagen machen werden und können und dann auch keiner weiss ob Verband und Spieler dann nicht im Ernstfall sich umentscheiden.
Zb ein Spieler der jetzt sagt . Ja ich spiele weiter wenn der wttv es zulässt kann dann auf einmal doch anders entscheiden
Oder der Verband sagt ja wir lassen wohl spielen finden dann einen grund doch abzubrechen oder umgekehrt.
Und auch das Szenario was du andeutet.
Verband sagt er wird dann weiter spielen lassen...ängstlicher Spieler sagt dann wird er nicht ...Daraufhin Sattler Verein dann wird er garnicht eingeplant..
Was soll das bringen
1. Der Spieler spielt dann garnicht und dann gehen im herbst die Zahlen nicht hoch und und er hätte komplett weiter spielen können..Dann wurde der Spieler und evtl dadurch eine Mannschaft "geopfert" für einen fall der evtl garnicht kommt?
2. Der Spieler sagt dann vor der Saison. Kein Problem ich spiele auch weiter wenn die Zahlen steigen...dann steigen die...wttv lässt weiter spielen und plötzlich spielen die doch nicht weiter...

Fazit. Zuviele dinge die keiner vorhersagen kann . Zuviele Varianten um alle zu planen..keine belastbare Aussagen von allen...